Es ist später, als man denkt
Die Eule hat mir eine Kolumne von Sascha Lobo aus "Spiegel Online" zugesandt.
Neue Entwicklung von OpenAI Wird die KI schon 2025 schlauer als der Mensch?
Eine Kolumne von Sascha Lobo
OpenAI hat eine künstliche Intelligenz entwickelt, die Abstraktionsvermögen mitbringen soll. Das könnte einen Durchbruch bedeuten und die Welt verändern – im Guten wie im Schlechten.
26.12.2024, 13.36 Uhr
2025 wird das Jahr, in dem künstliche Intelligenz die Grenzen unserer Vorstellungskraft sprengt. Und zwar auf eine Weise, die sich die meisten Menschen bisher, haha, nicht vorstellen können. Der Grund dafür ist wenige Tage alt und heißt o3
. So nennt OpenAI die neueste Version seiner KI. Wenn man von den notorisch Zweifelnden
und prinzipiell Mäkelnden absieht, hat die Fachwelt darauf zum größten Teil mit Erstaunen, sogar mit Ehrfurcht reagiert. Irgendetwas ist anders mit o3 als mit der bisherigen KI, und ich glaube, es ist für das Gegenwartsverständnis essenziell, diesen Unterschied zu begreifen.
Spätestens seit der Vorstellung von ChatGPT vor zwei Jahren elektrisiert KI-Fachleute wie auch interessierte Laien eine Abkürzung oder besser das, was dahintersteht: AGI. Artificial General Intelligence oder auf Deutsch künstliche Superintelligenz . Vereinfacht gesagt verbirgt sich dahinter eine KI, die so flexibel, so kreativ und so umfassend auf alle möglichen Anforderungen und Aufgaben reagieren kann wie ein Mensch. ChatGPT kann alle möglichen Wissensfragen meist besser beantworten als normale Menschen, ist aber sowohl mit komplexen mathematischen Problemen als auch mit scheinbar oder tatsächlich ganz simplen Fragen oder Aufgaben überfordert. Lange war zum Beispiel die Frage, wie viele »r« im Wort »strawberry« vorkommen, ein beliebter Test.
ChatGPT antwortete bis vor einiger Zeit meist falsch, weil generative KI mit der Wahrscheinlichkeit von Worthäufigkeiten arbeitet. Das ergibt in vielen Fällen sinnvolle Antworten, simples Zählen gehört jedoch nicht dazu. Aber kann ein Computer nicht eigentlich ganz hervorragend zählen? Stimmt – nur die KI hat bisher nicht verstanden, wann sie welches Instrument am sinnvollsten verwenden sollte. Denn dafür braucht eine KI ein gewisses Maß an genereller Intelligenz, in diesem Fall etwa Abstraktionsvermögen. Sie müsste gewissermaßen verstehen, dass eine spezielle Aufgabe lieber nicht mithilfe von Wahrscheinlichkeitsabschätzungen, sondern mit einer einfachen Zählung bearbeitet werden sollte. So wie ein Mensch mit Hammer in der Regel recht genau checkt, für welche Aufgabe der Hammer geeignet ist und für welche eher nicht.
Verständnis von Objekten und deren Eigenschaften
Die im September vorgestellte OpenAI-KI namens o1 trug interessanterweise den internen Codenamen Strawberry. Es soll CEO Sam Altman persönlich gefuchst haben, wie leicht ChatGPT vorführbar war. Plötzlich funktionierte der Strawberry-Test nicht mehr, aber das bedeutet für sich genommen wenig, ganze Teams bei OpenAI arbeiten hauptsächlich daran, bekannte Fehler und Probleme aller Art auszumerzen. Der Strawberry-Fortschritt bei o1 hätte also nicht zwingend mit einer Entwicklung in Richtung AGI zu tun haben müssen. Jetzt aber ist der direkte Nachfolger o3 da, der nicht so heißt, weil OpenAI wie ChatGPT Probleme mit dem Zählen hat, sondern laut Altman »aus Respekt vor unseren Freunden bei Telefónica« (und deren Marke O2).
Um die Qualität von künstlichen Intelligenzen überhaupt sinnvoll bewerten zu können, gibt es inzwischen eine Vielzahl von Tests und Benchmarking-Instrumenten. Benchmarking, auf Deutsch irgendwo zwischen Leistungsvergleich und Vermessungswesen, dient seit jeher der Vergleichbarkeit von technischen Prozessen. Für künstliche Intelligenz bestehen diese Tests meist aus bestimmten mathematischen Aufgaben und verschiedenen Sets komplexer Fachfragen.
Es gibt unterdessen auch speziell auf AGI zugeschnittene Tests, der bekannteste darunter wurde von einem ehemaligen Google-Ingenieur namens François Chollet entwickelt: ARC-AGI, kurz für Abstraction and Reasoning Corpus for Artificial General Intelligence. Abstraktion und Argumentationsfähigkeit sind zwei der wesentlichsten Kennzeichen von Intelligenz, von menschlicher ebenso wie von künstlicher. Der Test arbeitet mit bestimmten Formen der Wahrnehmung und des Wissens, die Menschen recht selbstverständlich und kulturunabhängig mitbringen, zum Beispiel die Fähigkeit zu zählen, ein Verständnis von Objekten und deren Eigenschaften und Verhaltensweisen, von Raum und Oberflächen sowie die Zielorientierung. Darauf baut der Test die Überprüfung einer entscheidenden Intelligenzform auf: Wie geht man mit Herausforderungen um, die definitiv niemals zuvor gelernt worden sein können?
Dieses Kriterium, das Neue, das Ungelernte, ist deshalb so zentral auf dem Weg zu AGI, weil künstlicher Intelligenz bisher unterstellt wird, sie würde nur auf strukturell bekanntem Terrain funktionieren, also bekannte Daten auswerten, reproduzieren und rekombinieren. In den generativen KI, die Videoclips aus hingeworfenen Prompts produzieren, ist gut erkennbar, was das bedeutet und wo deshalb die Schwächen der heutigen Modelle liegen. Da wächst plötzlich aus dem Arm einer Person ein Fahrrad, oder ein Hund verwandelt sich in einen ähnlich aussehenden Muffin – weil die KI nicht wirklich versteht, wie die Dinge in der Welt zusammenhängen. Keine menschliche Regisseurin würde grundlos einen Hund in einen Blaubeerkuchen übergehen lassen, weil das schlicht nicht möglich ist. Selbst wenn sich beide in bestimmten Situationen visuell ähneln mögen. Die bisherigen künstlichen Intelligenzen in Form der großen Sprachmodelle schneiden dementsprechend im ARC-AGI-Test ziemlich schlecht ab. Mit als bestes, derzeit für alle verfügbares Modell gilt OpenAIs o1-preview. Es schafft ein Testergebnis von rund 13 Prozent. Menschen landen im Schnitt bei 84 Prozent .
OpenAIs Ansatz gleicht einem Quantensprung
Der wesentliche Trick, den die neue KI anwendet, bezieht sich auf die Art, wie genau die Maschine aus Daten lernt. Die drei wichtigsten Lernansätze des Machine Learning sind:
Supervised Learning oder Überwachtes Lernen – dabei gibt man der Maschine einen Datensatz und eine aus Menschensicht korrekte Einordnung davon, und sie soll herausfinden, wie und warum die beiden zusammengehören. Beispiel: Das Foto eines Hundes und die Bezeichnung »Das ist ein Hund«. Irgendwann hat die Maschine mit so vielen Fotos gelernt, dass sie mit einiger Wahrscheinlichkeit Hunde auf neuen Bildern als solche erkennt.
Unsupervised Learning oder Unüberwachtes Lernen – dabei gibt man der Maschine einen Datensatz ohne korrekte Einordnung und gibt ihr die Aufgabe, Muster zu finden. Bisherige generative KI kombiniert meist Überwachtes und Unüberwachtes Lernen, zum Beispiel, um die Muster menschlicher Sprache zu erkennen und anschließend anzuwenden.
Der dritte Machine-Learning-Ansatz heißt Reinforcement Learning oder Verstärkendes Lernen. Dabei gibt man der Maschine keine Lösungsansätze vor, sondern arbeitet mit Belohnungen oder Bestrafungen für die Entwicklung von eigenen Lösungsansätzen. Dieses Lernmuster gehört zu den ältesten und ist der Natur nachempfunden. Allerdings beinhaltet Reinforcement Learning viele Schwächen – etwa, dass Maschinen leicht ins »Tricksen« geraten. Unter anderem deshalb wurde es in letzter Zeit seltener angewendet.
Mit o3 hat OpenAI das alte Reinforcement Learning neu entdeckt und neu angewendet, in Verbindung mit der Erhöhung der sogenannten Inferenz, was man als Nachdenkzeit oder Ergebnisüberprüfungsrunden der Maschine verstehen kann. Natürlich ist das eine vereinfachte Darstellung, es kommt im Detail auf sehr viele neue Erkenntnisse an, etwa darauf, wie genau die Belohnungsprinzipien aufgesetzt werden. Aber ganz offensichtlich hat OpenAI einen Ansatz gefunden, der einem Quantensprung gleicht, auch weil vor Kurzem noch oft von einer stockenden Weiterentwicklung bei KI die Rede war. Denn während Menschen wie beschrieben den ARC-AGI-Test im Schnitt mit 84 Prozent absolvieren, erreicht o3 in der Spitze fast 88 Prozent . Und das bei einem in der Fachwelt allgemein anerkannten Test, um abzuprüfen, ob künstliche Intelligenz in der Lage ist, auch neue, datenseitig nicht erlernte Herausforderungen zu meistern. (Es gibt zwar Stimmen, die von »cheating« sprechen, weil o3 auch mit einem Teil der öffentlichen Daten aus dem ARC-AGI-Corpus trainiert wurde. Aber das kann man auch anders sehen, denn es geht um die Struktur der Aufgaben und ein entscheidender Teil der Daten ist nicht zugänglich).
Wie lässt sich Krebs heilen? Das ist auch »nur« eine Frage
Die konkrete Bedeutung dieses Durchbruchs wird im Verlauf des Jahres 2025 beobachtbar werden. Ist er groß? Oder ist er spektakulär groß? Einzelne OpenAI-Insider sprechen jetzt schon von »AGI«, aber da muss man den Stolz der Beteiligten wie auch die hervorragende PR-Fähigkeit des Unternehmens mit berücksichtigen. Das, worauf es ankommt, wird die Komplexität der maschinell lösbaren Probleme sein. Schon heute ist o3 besser als die allermeisten Menschen etwa bei der Programmierung von Software, selbst bei ausgesprochen komplexen Softwaresituationen. Natürlich gibt es auch dafür Benchmarks .
Ansonsten hört sich »Fragen beantworten« vielleicht erst mal schmal oder wenig besonders an. Viel größer und auch leichter verständlich wird das Potenzial von künstlicher Intelligenz aber, wenn man sich vergegenwärtigt, was für Fragen irgendwann beantwortet werden könnten – und mit welchen Folgen.
Wie lässt sich Krebs heilen? Wie bekommen wir einen Fusionsreaktor zum Laufen? Welche Materialkombination ergibt einen Supraleiter bei Zimmertemperatur? Wie putze ich meinem Dreijährigen die Zähne ohne Tobsuchtsanfall? Auch das sind »nur« Fragen – und doch haben die Antworten das Potenzial, den Planeten für immer zu verändern, im Guten wie im Schlechten übrigens. Es ist natürlich nicht gesagt, dass wir im kommenden Jahr eine AGI haben werden, die zu den entsprechenden Antworten fähig ist. Aber auch wenn auf dem Weg dorthin wahrscheinlich noch eine Myriade technischer und weltlicher Probleme auftauchen werden und AGI völlig eigene Weltprobleme mit sich bringen wird, haben wir aus meiner Sicht doch einen großen Schritt in diese Richtung gemacht.
Es geht Schlag auf Schlag - exponentielles Wachstum eben. Der Zeitpunkt der Entstehung von AGI, der Superintelligenz, die dem Menschen in allen Punkten überlegen ist, rückt näher. Die Chance, dieses zweifelhafte Ereignis noch mitzuerleben ist gar nicht so klein. Noch einschneidender wird es sein, wie schnell diese AGIs in wie vielen und in welchen Bereichen die Führung übernehmen und was das für Auswirkungen hat.
Vielleicht sind unserer Bemühungen um das richtige Leben in Konsumgesellschaft und Klimawandel völlig belanglos in Anbetracht der Möglichkeit, dass unser künftiges Leben, wenn es denn überhaupt noch als sinnvoll erachtet wird, komplett von einer AGI bestimmt wird. Wir erleben gerade eine evolutionäre Zeitenwende mit. So ist es den Neandertalern ergangen, die längst ausgestorben sind. Allerdings tragen wir ca. 2 Prozent ihrer DNA in unserer. Ob unser Anteil an der neuen nicht organischen Spezies auch so hoch sein wird?
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Ein Sonntagsspaziergang im Januar 2025
Der Tag hat mit Regen angefangen. Zeit zum Lesen und zum Schreiben.
Am Nachmittag wird es trockener. Ich mache mich auf den Weg. Mein Schrittzähler zeigt erst ein paar lächerliche Schritte so 250! Die kommen vom Schafe füttern und vom Holzholen. Es ist so warm, dass ich nur morgens und abends für je eine gute Stunde den Ofen anheize. Das reicht für den ganzen Tag.
Ich erinnere mich an die Zeit, als ich den Lichthügel schon gekauft hatte (2008) aber noch nicht fest da wohnte. (Ich bin im August 2010 fest eingezogen.) Da bin ich mehrmals im Jahr für ein paar Tage her gekommen, habe ein Bisschen aufgeräumt und sauber gemacht, aber vor allem bin ich viel in der Gegend herum gestreift. Ich bin damals Wege gegangen, die ich seither nicht mehr beschritten habe, weil es für die häufig angesteuerten Destinationen kürzere und leichtere Wege gibt.
Einen solchen Weg bin ich heute mal wieder gegangen. "Alle Wege führen nach Neuhaus" habe ich mir damals gesagt, denn meistens bin ich da gelandet.
Vieles sieht verändert aus. Das liegt weniger an der verblassten Erinnerung, als an den massiven Abholzarbeiten, die in der Zwischenzeit im Gange sind.
Ja, an den zu DDR-Zeiten künstlich angelegten Badesee kann ich mich noch gut erinnern. Er war damals recht schmutzig. Letztes Jahr, hat jemand erzählt, wurde der abgelassen, gesäubert und neu durch den vorbeifließenden Bach (namens Lichte) befüllt. Da komme ich im Sommer wieder zum Baden her!
Der Wald und die Wege sind so verändert, dass ich vom geplanten Weg abkomme und noch mal einen neuen Zugang zur Stadt entdecke.
Zu meiner Landidylle gehörte damals auch ein Kino in der Nähe, eine Bücherei und ein Imbiss. Das waren so die Konsum-Highlights auf meinen Reisen durch Australien, Neuseeland, Fidschi und die USA. Neben Land und Leute und viel Natur natürlich!
Das Kino in Neuhaus machte damals gerade zu. In Sonneberg und in Saalfeld gab es noch welche und gibt es noch bis heute. In Saalfeld war ich noch gar nicht im Kino, in Sonneberg zwei mal in den 17 Jahren in denen ich den Lichthübel habe.
Eine Bücherei gab und gibt es auch in Neuhaus. Ich habe mir damals einen Ausweis besorgt und zweimal was ausgeliehen. Seit ich hier fest wohne, war ich nicht mehr da. Ein Imbiss ist prinzipiell kein Problem. Davon gib es in Neuhaus drei oder vier. Aber die Auswahl unter Berücksichtigung meiner Ernährungsweise ist sehr mau. Früher habe ich manchmal eine vegetarische Pizza ohne Käse gegessen, was sie zur veganen macht oder einen vegetarischen Döner ohne Käse. Aber seit ich keine Gluten-haltigen Gerichte mehr esse (meistens, wenn ich es schaffe) ist es noch schlimmer. Da geht nur etwas Salat, vielleicht Falafel dazu auf einem Teller.
Das lasse ich heute, mache mir lieber einen Salat wenn ich nachhause komme.
Der Bogen schließt sich und ich komme aus der entgegengesetzten Richtung wieder, aus der ich gekommen bin. Es ist fast Nacht geworden. Der Schrittzähler zeigt knapp 15000 Schritte. Die Mülltonne muss noch neben das Häuschen auf die Straße gestellt werden und die zwei "Gelben Säcke" daneben an das Gartentor gehängt. Morgen nimmt die Müllabfuhr den Restmüll und die "Gelben Säcke" mit. Der Restmüll wird alle zwei Wochen geholt, der Verpackungsmüll alle vier.
Die Restmülltonne kommt meist nur zu jeder zweiten oder dritten Leerung raus. Mindestens einen Gelben Sack gibt es jeden Monat. Das liegt vor allem an dem Katzenfutter! Da sollte es auch was besseres gebe, als das Zeug aus dem Supermarkt. Auch wenn es zuckerfrei und getreidefrei ist.
So, nach diesem Beitrag heize ich noch mal den Ofen an. 15 Grad sind mir für Sonntag Abend zu ungemütlich!
Schönen Sonntag noch.
Morgen kommt ein Beitrag über Getreide.
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Warum ich derzeit nicht auf Demos gehe
Die Demonstrationswelle ist wieder voll entbrannt und das finde ich gut. Es ist wichtig, wenn viele Leute sich engagieren und auf die Straße gehen.
Allerdings finde ich das derzeitige Hauptthema auf den Demos gegen rechts, "Erhalt bzw. Wiedererrichtung der Brandmauer" dazu angelegt, die Gesellschaft weiter zu spalten.
Der Begriff Brandmauer in der aktuellen Diskussion meint, dass 1. keine demokratische Partei mit der AfD zusammenarbeiten soll
und 2. keine Gesetze, Entschließungsanträge und sonstige Beschlüsse des Bundestags bzw. Bundesrates verabschiedet werden sollen, zu denen Stimmen der AfD nötig wären.
Ob eine Partei mit der AfD zusammenarbeitet oder nicht, ist ihre Sache. Eine Koalition ist nur sinnvoll, wenn es genügend Schnittmengen gibt, die eine gemeinsame Regierung sinnvoll erscheinen lassen.
Im Einzelfall kann es durchaus vorkommen, dass man für etwas ist, für das die AfD auch ist.
Wenn Merz sagt, dass er ein Gesetz einbringt, das er für nötig hält, und es ihm egal ist, wer zustimmt, so halte ich das nicht für den großen Sündenfall. Wäre das ernst und ehrlich, hielte ich es für gerechtfertigt.
Tatsächlich sind das aber nur Wahlkrampf-Zuckungen. Er will allen zeigen, der Merz meint es ernst. Die Anderen möglichen Koalitionspartner wollte er über ein Stöckchen springen lassen (Beschlüsse könnten vom Verfassungsgericht gekippt werden, widersprechen europäischem Recht, können von der Polizei gar nicht umgesetzt werden) und zur Zustimmung erpressen (Brandmauer) und wenn das nicht gelingt, wie gesehen, dann gibt er ihnen die Schuld und hofft auf Wählerzustimmung.
Dabei mitzuwirken ist nicht sinnvoll und kann SPD und Grünen nicht vorgeworfen werden.
Fragwürdige Ansinnen der AfD zurückzuweisen ist demokratische Pflicht, aber die Brandmauer Diskussion und die entsprechenden Schuldzuweisungen verstärken nur die Spaltung.
Die AfD ist eine zugelassene Partei, darf bei der Wahl antreten und gewählt werden. 20 Prozent der Wähler bundesweit und 30 Prozent in einigen Bundesländern stimmen ihr zu. Das ist schlimm! Aber wo soll das hinführen, wenn deren Anliegen, die sie teilweise in populistischen Forderungen der AfD beachtet sehen, schlichtweg ignoriert werden. Die Wähler fühlen sich zu recht in ihren Sorgen ignoriert und werden sauer. Das führt zu weiterer Radikalisierung.
Man verhindert, dass die AfD ihre lautstarken Absichtserklärungen unter Beweis stellen muss, und liefert selbst nicht, was man verspricht, (weil es gar nicht geht, aber das sagt und glaubt keiner). Das führt dazu, dass man die AfD mittelfristig mit der absoluten Mehrheit ausstattet und so die Brandmauer durch den wahlberechtigten Wutbürger eingerissen wird. Dann ist der Brand nicht mehr zu löschen.
Viel hängt von den Entwicklungen in den USA ab. Aber die geben derzeit wenig Grund zur Hoffnung.
So kann man davon ausgehen, dass die Entwicklungen in Österreich auch bald denen bei uns gleichen werden.
Es wäre dringend erforderlich, dass die Politiker sich ehrlich machen würden. Aber dann würden sie nicht gewählt. Also sagen nur die, was zu sagen ist, die dadurch nichts zu verlieren haben und die sind politisch nicht von Bedeutung.
Wir können nur sagen, was zu sagen ist und im eigenen Einflussbereich handeln. Sonst muss man darauf vertrauen, dass die Ereignisse die Massen im erforderlichen Sinne dirigieren und solche Strömungen kann man versuchen zu initiieren und zu steuern durch eigne Beiträge und eignes Engagement.
Die Brandmauer - Demos sind das für mich gerade nicht.
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Dry Century
Der Januar ist vorbei! Es soll eine beträchtliche Anzahl von Leuten geben, die sich zum Jahreswechsel einen "Dry January" verordnen. Also keinen Alkohol im Januar. Auf meinem letzten Fest (Brunos Geburtstag) konnte ich das nicht feststellen, denn das war der 1.Februar.
Die Idee ist nicht schlecht. Alkohol-Konsum gilt nach Rauchen und Übergewicht als die 3. häufigste Todesursache. Zudem ist für einen Vorsatz, der auf ein Monat begrenzt ist, die Durchhalte-Quote bedeutend besser, als ein allgemein formulierter Vorsatz wie "2025 trinke ich weniger" (alkoholische Getränke).
Konkreter zu überprüfen wäre schon "Ich trinke keinen Alkohol im Jahr 2025", also das "dry year"! Der Vorteil einer Begrenzung, statt einem kompletten Verzicht ist, psychologisch gesehen, dass die Aussicht besteht, den geliebten Alkohol nach einem bestimmten Zeitraum wieder trinken zu dürfen.
Ich habe mir deshalb auch nicht vorgenommen, nie mehr Alkohol zu trinken, sondern mich psychisch auf ein "dry century" eingestellt. Das ist schon zu einem Viertel rum und ist gar nicht schwer gefallen.
Mit dem Rauchen habe ich auch kein Problem. Seit meinen Erlebnissen in Ettal bin ich damit durch.
Das zweitgrößte Sterberisiko, Übergewicht, ist da schon eher mein Problem. Mit einem BMI von derzeit ca. 27 gehöre ich zum leichter betroffenen Teil der Risikogruppe (beginnt ab 25, ab 30 gilt man als adipös)
Ich will die Rubrik "Gesundheit und ein langes Leben" den Februar über noch etwas ausbauen. Dann komme ich vielleicht zu vernünftigen Vorsätzen für die 10 Monate ab März. Bis dahin sind die Vorsätze der meisten Vorsatzwütigen zum Jahreswechsel längst vergessen. Dann kommt meine Zeit!
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Wahlkrampf und Wirtschaftsleistung
Wenn es einen Punkt gibt, an dem sich alle unsere aktuellen und möchte gerne Volksvertreter einig sind, so ist das das Jammern über unsere sich im Niedergang befindende Wirtschaft.
Wo steht Deutschland eigentlich im Internationalen Vergleich?
Deutschland steht mit seinen 85 Millionen Einwohnern auf Platz 19 der Liste der Einwohnerzahl der 194 Länder unserer Erde.
Auf Platz eins steht Indien mit 1,45 Milliarden Einwohnern
Auf Platz zwei China mit 1,42 Milliarden Einwohnern
Die USA steht auf Platz 3, Indonesien auf 4, Pakistan auf 5, Russland auf Platz 9 mit 145 Millionen Einwohnern.
Nimmt man das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Nationen, so befindet sich
die USA auf Platz eins, gefolgt von China
Auf Platz 3, wenn auch mit großem Abstand folgt bereits unsere Bundesrepublik. Japan war schon eine Weile vor uns, befindet sich aber derzeit auf Platz 4.
In den nächsten Jahren wird uns Indien überholen.
Russland ist auf Platz 11, hinter den Briten, den Franzosen, den Italienern, den Brasilianern und den Kanadiern.
Indien ist das bevölkerungsreichste Land der Erde. Ich finde nicht, dass es Grund zum jammern gibt, wenn sich das vor die Nummer 19 in der Welt (BRD) schiebt.
Es wird nicht möglich sein, und das ist auch gut so, dass wir, ein Land ohne wesentliche Bodenschätze, völlig auf Exporte angewiesen, fast alle anderen Länder hinter uns lassen.
Das sollte nicht versucht werden. Eine solche Forderung kann nur zur Enttäuschung bei den Wählern führen.
Wir sollten uns auf den Weg machen, möglichst viel von dem selbst herzustellen, was wir brauchen. Nur solche Überschüsse sind sinnvoll, die der Eintausch von Rohstoffen die wir nicht haben, erfordert.
Wenn das zu mehr Konsumeinbußen führt, so ist das vor allem eine Frage der Verteilung zwischen arm und reich.
Zudem ist es unter dem Einfluss von Umweltzerstörung und Klimawandel, Artenschwund und Rohstoffknappheit eine Notwendigkeit der wir entweder freiwillig Rechnung tragen, oder es auf eine ganz harte und schmerzliche - für viele tödliche Art und Weise werden lernen müssen.
In diesem Sinne: wählt das kleinste Übel unter all den Ungeheuerlichkeiten. Eine Partei, die man guten Gewissens und frohen Herzens wählen könnten, müssten wir erst noch gründen!
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Rüstung - Kredite - Schuldenbremse
Die Trump Administration in der angeblich 16 Milliardäre und viele Multimillionäre aktiv sind, bekennt sich klar zu "Amerika First". Es gibt einen großen Druck auf die Europäer, sich selbst um ihre militärischen Belange zu kümmern.
Trump findet, dass die EU nur gebildet wurde, um der USA zu schaden. Zum Ausgleich dafür, dass ein Außenhandelsdefizit zu Europa besteht, werden z.B. Zölle eingeführt.
Den europäischen Staaten wird klar, dass sie das militärische Vakuum, das der Rückzug der USA als Schutzmacht für Europa hinterlässt mit Aufrüstung kompensieren müssen.
Das kostet Geld. Will man den Sozialstaat nicht abbauen, braucht es Kredite. Auch wenn man den Sozialstaat beschneiden will, was einige fordern, reicht es nicht. Die Schuldenbremse muss gelockert oder aufgelöst werden.
Ein Mittel, das sich schon einmal bewährt hat sind Sonderschulden genannt "Sondervermögen".
Es klingt auch viel besser, ein Vermögen zu haben, auch wenn es zu 100 Prozent schuldenfinanziert ist, als Schulden!
Die 100 Milliarden für die Rüstung sind schon fast durch. Jetzt geht es um 300 Milliarden. Weil so ein Sondervermögen, wie auch die Veränderung der Schuldenbremse eine zwei Drittel Mehrheit erfordern, die aufgrund des AfD-Erfolges mit den Schuldenfreunden nicht mehr zustande kommt, wird der Vorschlag diskutiert, das noch schnell vor dem Antritt der neuen Regierung mit den Mehrheiten des alten, noch gültigen Parlamentes zu tun.
Die AfD ist gegen Staatsverschuldung. Wenn auch aus vermutlich anderen Gründen. In diesem Punkt stimme ich ihr zu.
Was genau bedeutet eine Kreditaufnahme des Staates? Der Staat, also die Gesamtheit der Bürger leiht sich Geld von Investoren um zu finanzieren, was das Steueraufkommen nicht leisten kann.
Das Geld muss zurückgezahlt werden und es werden zudem Zinsen fällig. Wie genau kann man sich das vorstellen, dass aus dem Steueraufkommen nicht genug Geld zusammenkommt, weswegen man sich Geld leiht, aus eben diesem Steueraufkommen dann das Geld nebst Zinsen und Zinseszinsen wieder zurückgezahlt werden sollen? Aus Steuererhöhungen? Das hätte man gleich haben können ohne die Zinslast.
Da müsste das Geld schon für eine Hammer Investition geplant werden die fantastische Renditen verspricht. Aber es werden Rüstungsgüter angeschafft, die im besten Fall unnütz herumliegen und bewacht und gewartet werden müssen, im schlechtesten Fall auf den Schlachtfeldern der Welt zusammen mit vielen Menschen und Natur vernichtet werden. Ein Milchmädchen könnte sich so etwas vermutlich nicht ausdenken.
Nun ja, ganz stimmt das nicht. Der Aktienkurs der deutschen Rüstungsschmiede Rheinmetall z.B. hat sich seit Begin des Krieges in der Ukraine verzehnfacht. Die Auftragsbücher sind voll.
Den Rüstungsfirmen nützen Krieg und Kreditaufnahmen.
Die Gelder die in z.B. Rüstung fließen oder in Wirtschafsförderung nützen den Oligarchen. Sie Investieren das Geld für die Kredite und es kommen ihnen noch die Zinsen zugute. Das Volk wird ärmer unzufriedener und damit der Staat instabiler und er wird offener für die Rücknahme oder Verzicht von Regulierungen.
Ein Staat sollte mit seinen Einnahmen auskommen. In einzelnen Notlagen kann er sich sein Geld selbst drucken. Übertreibt er das, dann wird er unglaubwürdig und niemand wird mit ihm Geschäfte machen.
Vorschlag: Alle Staaten enteignen die Kredite. Im Gegenzug verpflichten sie sich, keine solchen mehr aufzunehmen. Unter den Bedingungen würde auch kein Oligarch ihm welche gewähren.
Nachdem der US-Wähler sehenden Auges sein Land in eine Oligarchie verwandelt hat bzw. der Prozess läuft, ist am westlichen USA-basierten Macht-System nichts mehr, was ihn von anderen in Russland oder China unterscheidet.
Da lohnt es sich nicht, Geld und Leben zu opfern um nicht unter den Einfluss eines anderen Diktators zu geraten.
Kriege entlarven sich als der Kampf um Bodenschätze, Arbeitskräfte und Absatzmärkte für die eignen Oligarchen und als Terrorinstrument um die Bevölkerung mittels Angst und Schrecken gefügig zu halten.
Orwell hat das in seinem Roman 1984 gut beschrieben (worauf Eule mich heute erst wieder hingewiesen hat)
Vorschlag: Europa geht voran und steigt aus der Rüstung aus. Stattdessen werden Widerstandsgruppen gebildet, die jedem Übernahme-Lüstling das Fürchten lehren. Attentäterinnen und Attentäter riskieren auch ihr Leben, aber für solche Jobs scheinen sich immer genügend Freiwillige zu finden und der Großteil der Bevölkerung und die Umwelt sind raus!
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Aschermittwoch - Fastenzeit
Eine Weile Fasten pro Jahr wird von vielen unter Gesundheitsaspekten empfohlen. Auch unter spirituellen Gesichtspunkten gilt das Fasten als wertvoll.
Die Fastenzeit ist Bestandteil des (katholischen) Kirchenjahres. Auf Latein heißt die Zeit "Quadragesima", was die 40-tägige bedeutet. Heute dauert die Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostersonntag - Das sind 46 Tage. Die Sonntage zählen nicht mit. An denen wird gefeiert und gegessen!
Die 40 Tage sind auch so eine bedeutungsvolle Zeit. Von Jesus und vielen Propheten wird eine 40-tägige Fastenzeit in der Wüste berichtet. Das Volk Israel zog 40 Tage durch die Wüste, die Sintflut dauerte ebenfalls 40 Tage, Moses verbrachte 40 Tage auf dem Berg Sinai, wo Gott ihm die 10 Gebote übergab (wahrscheinlich hat er so lange gebraucht sie in Stein zu meißeln...), der Prophet Jona gab der Stadt Ninive bekannt, dass durch 40 Tage Beten und Fasten ihre Bewohner Gott dazu bewegen könnten, sie nicht zu vernichten.
40 Tage ist dabei eher symbolisch gemeint und bedeutet "ganz schön lange, aber überschaubar".
Fastenzeit bedeutet dabei nicht Nulldiät. Die Regeln für das Fasten unter Bedingungen der Kirche wurden durch die Jahrhunderte immer wieder geändert. Derzeit gilt das, was Papst Paul der VI. am 17. Februar 1966 unter dem Titel "Paenitemini" veröffentlicht hat. Im Zentrum der Regelung steht die Buße. Buße ist nicht so meins. Aber sehen wir uns mal das Fasten in der Kirche an.
Bußtage sind alle Freitage des ganzen Jahres, zuzüglich des Aschermittwochs. An diesen Tagen gilt die Abstinenz. Das bedeutet, Personen vom 14. bis zum 60. Lebensjahr dürfen kein Fleisch essen. Eier und Milchspeisen sind erlaubt. selbst wenn sie mit Fett gebacken sind. Ebenfalls ausgenommen sind schwangere Frauen, Kranke und schwer arbeitende Menschen. Fisch gilt nicht als Fleisch.
"Abstinenz" bezog sich auch im Mittelalter nicht auf alkoholische Getränke. Diesem Umstand "verdanken" wir das Starkbier, das die Klöster während der Fastenzeit brauten, um sich die "Abstinenz" zu erleichtern und nicht am Ende gar noch abzunehmen!
Fasten bedeutet: Man soll sich nur einmal am Tag satt essen (Mittagessen), Frühstück und Abendessen sind erlaubt, sollen aber nicht zur Sättigung führen.
Am Aschermittwoch und Karfreitag gilt das Abstinenz- und Fastengebot. An den normalen Freitagen nur das Abstinenzgebot.
Habe ich das richtig verstanden, so gilt in der Quadragesima hinsichtlich des Essens dasselbe, wie sonst auch (also nur die Freitage und der Aschermittwoch sind besonders) der Rest ist Buße...
Hier mitlesende katholische Prister mögen mich gerne berichtigen!
Die große Zeit der (katholischen) Kirche ist vorbei. Im Grunde bleibt nur noch eine säkularisierte Form einiger Festtage wie Weihnachten und Ostern. Aber sie ist nicht aus unserem kulturellen Werdegang durch die letzten 2000 Jahre wegzudenken. Was immer sie auch an schlimmen Ereignissen verursacht hat (z.B. Kreuzzüge, Inquisition, Folter, Hexenverfolgung, sexueller Missbrauch von Frauen und Kindern), sie hat uns - im positiven wie im negativem Sinne - geprägt.
Wenn ich mir die Frage stelle, wann im Jahr eine Fastenzeit sinnvoll ist, so hat die katholische Kirche ihre "Quadragesima" in unseren Breiten gut gewählt. Im Winter sollte man nicht fasten, weil man da leichter friert. Im Winter muss man essen, damit genug Kalorien zur Erwärmung des Körpers vorhanden sind.
In der Wachstumsperiode, wenn es genug frische Kräuter, Gemüse und Obst gibt, sollte man die Zeit Nutzen, sich daran gütlich zu tun. Aber im Spätwinter und Vorfrühjahr, wenn die eingelagerten Vorräte knapp werden, und das Gartenjahr noch nichts Neues hergibt, die Temperaturen aber nicht mehr ganz so niedrig sind, dann ist für den Selbstversorger die richtige Zeit zum Fasten! Anfang März bis Mitte April ist eine geniale Zeit dafür!
Der Aschermittwoch hat seinen Namen von dem Brauch, die Asche aus dem Verbrennen der Palmzweige des letzten Osterfestes (Palm-Sonntag) auf die Stirnen der Gläubigen zu streuen. Mensch gedenke, dass du Staub bist und zu Staub zurückkehren wirst...
Ashes to Ashes - dust to dust!
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ich denke, die Fastenzeit war ursprünglich nicht religiös und auch nicht freiwillig, denn, wie richtig gesagt, ist das die Zeit, in der die Wintervorräte zur Neige gehen. Da war es einfach nur vernünftig, die Reste so lange zu strecken, bis in der Natur wieder mehr Essbares zu finden ist. Dass dies zusätzlich eine positive physiologische Wirkung hat, dürfte für die Meisten früher weniger bedeutsam gewesen sein, weil auch im übrigen Jahr selten Überfluss für den "Normalbürger" herrschte. Warum die Kirche diese Notwendigkeit als Ritual übernommen hat? Vielleicht weil's einfacher war, es nur umzudeuten, als 'was komplett Neues zu erfinden. Mit Weihnachten (ehem. Sonnenwendfeier) war es ja dasselbe.
Hallo Eule,
unfreiwillige Fastenzeiten nennt man Hungersnot ;-)
Fasten hat schon was Freiwilliges, Spirituelles, Gesundheitsvorsorgendes.
Aber ganz sicher wird da aus der Not eine Tugend gemacht, bevor die "Grüne Neune" (die ersten Kräuter des Frühlings von Gegend zu Gegend verschieden) den Frühling auf den Teller bringt.
Ja, die meisten kirchlichen Feste gehen auf "heidnische" besonders keltische Feste zurück. Finde ich gut. Vielleicht kommen mit dem Niedergang der Kirche die alten Feste mehr und mehr zurück. Die Jule (Wintersonnenwende) der Kelten ist da ein gutes Beispiel!
NWO 14: Dirk - Jule, ein keltisches Ritual zur Wintersonnenwende Teil 1 bis 3
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Zölle, Steuern, Subventionen
Die Begriffe in der Überschrift des Beitrages sind Vokabeln aus dem Herrschaftsbereich des Staates.
Zölle - in der jetzigen Bedeutung - gelten als Hemmnisse für die (kapitalistische) Wirtschaft. Das ist gerade derzeit aktuell, weil Trump im Stundentakt welche androht, verhängt, aufschiebt, aussetzt...
Alte Begriffe wie Brückenzoll oder Wegzoll sind nicht das, was man heute darunter versteht. Da wurde "Zoll" als Synonym für "Benutzungsgebühr" verwendet.
Die Zölle, von denen wir derzeit reden, sind Gebühren auf Waren aus dem Ausland, um die inländischen Preise zu schützen und damit die Gewinne der inländischen Produzenten. Zudem sind Zölle neben den Steuern für die eigenen Bürger eine Einnahmequelle des Staates.
In unserer globalisierten wirtschaftsliberalen Welt sind Zölle verpönt, denn sie machen aufgrund der weltweiten Verflechtung alle Preise teurer, auch die der eigenen Produkte. Trump sieht darin ein Mittel, was gegen das US-amerikanische Außenhandelsdefizit zu tun. Er will die Unternehmen zwingen ihre Waren - dann zollfrei - in den USA herzustellen.
Zölle sind aus Sicht internationaler Oligarchen ein Hindernis der Gewinnmaximierung. Aus Trumps "America first" Position möglicherweise eine Milchmädchenrechnung, aus der Sicht der Post-Wachstumsökonomie wie Klimawandel, Umweltzerstörung und die Grenzen des Wachstums sie erfordern sind sie recht sinnvoll.
Wie ich in der Beitragsserie Das Ende der (beweisbaren) Wahrheit - die Wiederauferstehung des Glaubens? Teil 1 ...
Dargelegt habe, erfordert die Konsequenz der Dialektik nicht einen Rechtsruck sondern die Synthese der Glokalisierung.
Das bedeutet, dass das Leben in erster Linie lokal stattfindet und damit auch die Produktion von Gütern und Dienstleistungen. Mit "lokal" ist damit nicht ein Staat gemeint, wie etwa die BRD, sondern ein Landstrich, eine Gegend im Sinne dörflicher Kirchturmspolitik, wie wir sie noch vor 200 Jahren hatten.
Zölle sind da sinnvoll, um lokale Bauern und Produzenten zu schützen und es ihnen zu ermöglichen in der Heimat zu bleiben. Gleichzeitig wird verhindert, dass Landstriche ausgebeutet werden, in denen etwas besser wächst als anderswo oder billiger zu produzieren ist. Das Wohl des Einzelnen und der Gegend, des Landstriches, steht vor der Gewinnmaximierung von Geschäftemachern.
Subventionen sind derzeit in der EU die Kehrseite von Zöllen. Da Zölle verpönt sind, werden Benachteiligte nicht durch Zölle geschützt, sondern werden durch Hilfen, die der Staat bezahlt ein lokaler Ausgleich geschaffen. Die Kapitalisten gewinnen, die Benachteiligten werden aus Steuermitteln "beruhigt".
Wer nun bedürftig ist bestimmt der Gesetzgeber in den Parlamenten und diese sind deshalb das Ziel von Lobby-Arbeit. Lobbyisten, also Interessensvertreter versuchen möglichst viele Privilegien auf ihr Klientel zu ziehen. Niedrige Steuern, Subventionen, Erleichterungen und Sonderrechte sind die Währung in den Fluren der Parlamente.
Das "G" von "Glolkal" hat durchaus seine Berechtigung. Treten lokal Probleme auf wie z.B. eine Flut oder eine Trockenheit, so hilft die Allgemeinheit.
Greift ein Aggressor mit imperialen Gelüsten einen Nachbarn an, so schreiten internationale Gremien - nur für solchen Schutzzweck unterhalten, ein.
Solche Gemeinaufgaben werden durch Steuern der Bürger auf den verschiedenen Ebenen der Glokalisierung finanziert.
Die Postwachstumsökonomie hat zwei Säulen. Die Selbstversorgung in der man selbstbestimmt zu seiner Versorgung beiträgt und einen Produktionsanteil, vielleicht von 20 Wochenstunden, in dem arbeitsteilige Güter produziert werden.
Lasst uns nächste Mal einen Blick auf die Rente werfen, wie sie sich mir unter Post-Wachstums-Bedingungen darstellt!
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Zitat
unfreiwillige Fastenzeiten nennt man Hungersnot ;-)
nicht unbedingt: das Schwinden der Vorräte passiert ja i.d.R. vorhersehbar, auf jeden Fall aber nicht plötzlich und unerwartet. Also kann eine Zeit reduzierten Konsums (Fasten) durchaus geplant sein, um eben eine tatsächliche Hungersnot zu vermeiden. Freiwillig wäre sie dennoch nicht. ;-)
Email-Philosophien über D3 und anderes
Grüß Dich, Petiassus (😊),
wäre mal interessant, wie Wildtiere ihr Vitamin D3 bilden oder
aufnehmen. Die haben ja gar keine nackte Haut, die haben alle ein
Fell. Deren Haut ist also - sogar dauerhaft - bedeckt. Wir Menschen
können uns wenigstens ausziehen.
Und die haben keine Wissenschaftler und Ärzte, die sagen: "Du hast zu
wenig" und wie hoch der Wert sein sollte. Und die Wildtiere sind
meines Wissens zudem eigentlich nicht recht viel in der Sonne. Die
meisten Tiere halten sich überwiegend im Wald oder Gebüsch auf.
Seltsam, daß offenbar nur der Mensch einen Mangel haben kann, was
allerdings auch nur mithilfe von Wissenschaftlern und Ärzten
festgestellt werden kann.
Wer weiß, was außer Sonne noch alles eine relevante Rolle spielt, an
das die Wissenschaftler nicht gedacht haben. (Vielleicht bewußt
nicht? Um Geld verdienen zu können? Ich weiß, ich bin jetzt böse)
Hmmmm, großes Fragezeichen....
Und überhaupt: Warum brauchen wir Menschen für alles immer
Wissenschaftler, die es besser wissen? Wenn es die nicht gäbe,
wüßten wir gar nichts von Vitalstoffen und Mängeln usw. Was dann?
LG R
Hallo R.,
Nicht alle Lebewesen sind gleich. Wir Menschen, als Früchte und Kräuter Esser, können kein Vitamin C bilden, weil wir es mit unserer natürlichen Nahrung in Mengen bekommen. Wir können als Nackthäuter gut Vitamin D3 bilden. Also müssen wir es nicht mit der Nahrung aufnehmen.
Bei anderen Tieren ist es anders. In seinem natürlichen Habitat (Wohnumfeld) ist jedes Wesen gut versorgt. Die Anpassung an sich ändernde Zeiten ist meist möglich, weil das evolutionär meist langsam ging. Abrupte Änderungen, wie Meteoriteneinschläge oder die exponentielle Entwicklung menschlicher Fähigkeiten führen meist zu Katastrophen. Mal sehen ...
Die Wissenschaft ist ein Ergebnis menschlicher Neugier und Experimentierfreudigkeit. Ein evolutionäres Experiment, von dem wir die Antwort noch nicht kennen.
Es könnte evolutionär darauf hinauslaufen, die "Intelligenz" vom Organischen ins Anorganische zu übertragen. (Künstliche Intelligenz)
Was dabei mit der organischen Intelligenz passiert ist noch ungewiss - überhaupt mit dem Organischen.
Mein Gedicht
Gedichte (3)
Evolution habe ich diese Problem erörtert...
Lass es Dir gut gehen
Grüße
Peter
Hallo Peter,
klingt auf den ersten Blick plausibel, was Du schreibst.
Das hast du wahrscheinlich aus irgendwelchen Quellen erfahren.
Aber ob das alles so stimmt, können wir halt auch nicht wissen. Man kann das alles nicht überprüfen. Nur drauf vertrauen oder auch nicht.
Daß wir nackig sind, ist für mich kein natürlicher Zustand. Rudimentäre Behaarung haben wir ja noch, und wenn wir frieren, bildet sich Gänsehaut - zum Aufstellen von Haaren, die nicht da sind bzw. sehr spärlich sind. Also irgendwie stimmt da was hinten und vorne nicht.
Da kann man viel spekulieren.
Wer weiß, wieviele und welche Faktoren nötig sind, damit sich Vitamin D3 bildet. Ob die Wissenschaftler das wirklich alles wissen? Wahrscheinlich sagen die in 20 Jahren wieder was ganz anderes.
Die KI brauchen wir nicht - meine Meinung. Da macht bloß wieder jemand Geld und will die Menschen noch mehr abhängig machen. Kommt drauf an, ob man sich drauf einlassen will oder nicht.
So, jetzt lese ich mal Dein Gedicht. Ist bestimmt schön, so wie ich Dich kenne.
Liebe Grüße
R.
Liebe R.,
die Wissenschaft schätzt Du schon richtig ein. Da werden alle paar Monate oder Jahre neue Säue durchs Dorf getrieben. Es gibt immer weitere Erkenntnisse durch die Forschung und Erfahrung (Klimawandel) die zu immer neuen Theorien führen. Da muss man sich die nützlichsten heraussuchen.
Das gilt auch für das D3. Tatsache ist, dass schon kleine Hautteile der Sonne ausgesetzt das nötige D3 erzeugen. Zudem kann es sein, dass zu Zeiten, wo die Menschen (Vorgänger von uns) noch komplett behaart waren, das D3 halt mit der Nahrung aufgenommen wurde oder anders erzeugt werden konnte, als durch die Sonne auf der Haut. Vielleicht muss die Haut auch gar nicht nackt sein um das D zu bilden, vielleicht sind Haare ok, Kleidung ab er nicht?
Es ist eine gute Idee bei Natürlichem und Bewährtem zu bleiben und die Neuerungen vorsichtig und nur nach langen erfolgreichen Tests ein zuführen.
"Nicht immer ist, was neu auch Gut
es bringt des Menschen Neuerungswut
in selbst und alles andere Leben
in schreckensreiche Klemme.
Wird's auch künftig Leben geben,
Amöben noch und Schwämme?"
(aus Evolution)
Die KI brauchen wir Menschen nicht, das sehe ich auch so. Wie in "Evolution" beschrieben könnte sie die nächste Stufe der Evolution sein. Es deutet alles drauf hin finde ich. Ob das gelingt oder nicht, ob wir Menschen, die Natur überhaupt, überleben, wissen wir auch nicht. Aber etwas zu entwickeln, was viel mächtiger ist als wir und das wir nicht mehr beherrschen können, ist mit Sicherheit keine gute Idee.
kennst Du die Geschichte von den Spatzen?
Sie ist nicht von mir, aber ich habe sie mal im Forum nacherzählt
Dies und das für jeden was (5)
Alles Liebe
Peter
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Zitat von petias im Beitrag #370
Lasst uns nächste Mal einen Blick auf die Rente werfen, wie sie sich mir unter Post-Wachstums-Bedingungen darstellt!
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Mechanischer Schraubglas-Öffner versus Hausfrauentrick
Bei einem Besuch anlässlich eines Geburtstags wurde ich mit einem interessanten Geschenk konfrontiert. Jemand verschenkte eine kleine Maschine, die in der Lage sein soll, jeden Schraubdeckel-Verschluss zu öffnen.
Der Gratulant hatte so einen seiner 91 jährigen Großmutter zum 90 Geburtstag geschenkt. Die ist sehr froh darum. Das Geburtstagskind besitzt ein Glas, das sich hartnäckig gegen das Öffnen wehrt. Sie hatte es aufgehoben, will kein Loch in den Deckel machen.
Ich fragte ob denn niemand den Hausfrauentrick kennt. Frau oder doch lieber Mann dreht das Glas um, man hält es in der einen Hand und haut mit der Faust voll auf den Glasrücken. Notfalls kann man das hartnäckige Schraubglas auch mit dem Deckel voran auf die Tischplatte knallen. Mir hat dabei noch kein Glas widerstanden. Leider durfte ich es nicht probieren, weil der neuen mechanische Öffner den Vorrang hatte.
Er wurde mit den nötigen Batterien bestückt und ein Versuch gestartet. Der Kleine scheiterte kläglich, trotz großer Mühe.
Bevor man mir das Glas zur Anwendung meines Hausfrauentricks überließ, bekam der Miniroboter eine zweite Chance.
Beim zweiten Versuch hat er es geschafft. So wird man nicht herausfinden, ob der Trick das auch geschafft hätte. Schade!
Das Geburtstagskind und der Gratulant werden erleichtert sein!
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Alle Jahre wieder und das gleich zweimal pro Jahr: Zeitumstellung!
Am letzten Sonntag im März beginnt die Sommerzeit, am letzten Sonntag im Oktober die Winterzeit.
Wie herum muss man nun gleich wieder am Zeiger drehen?
"Winter hinter", heißt es, als zur Normalzeit, aus der Sommerzeit kommend, wenn der Winter bevorsteht, dann werden die Uhren um eine Stunde zurück gestellt.
Umgekehrt, zum Einstellen der Uhr auf die Sommerzeit, stellen wir die Zeiger vor.
Auch ohne Merkspruch kann man sich das leicht ableiten. Im Sommer soll es länger hell bleiben, so dass wir die langen Tage genießen können, als stellen wir die Uhr nach vorne. So ist es auch um 10 noch hell, auch wenn es eigentlich erst 9 Uhr ist. Dass wir dann eine Stunde früher aufstehen müssen, fällt gar nicht auf, denn es ist schon hell!
Ärgerlich ist die Umstellung allemal. Warum eigentlich der Zirkus zweimal im Jahr?
Die Sommerzeit, in Neuseeland nannte man sie "daylight saving time" also Tageslichteinsparung, sollte durch die längeren Tage Strom einsparen helfen, da man das Licht erst später einschalten musste.
Derselbe Grund galt auch für die Einführung der Sommerzeit in der EU. Allerdings stellte sich heraus, dass so gut wie kein Strom damit einzusparen war, stattdessen machte es vielen, vor allem Berufstätigen und Schülern, Probleme bei der Umstellung. Der Biorhythmus geriet zweimal im Jahr gehörig durcheinander, und so starteten die EU-Behörden eine Umfrage unter den EU-Bürgern, ob man das wieder abschaffen sollte.
An der Umfrage nahmen nicht viele Bürger teil und die, die es taten, stammten fast ausschließlich aus Mitteleuropa, hauptsächlich Deutschland. Aber die wollten die Abschaffung, allerdings war man sich völlig uneins, ob man künftig die Sommerzeit fürs ganze Jahr wollte, oder die Normalzeit.
Die EU beschloss also die Abschaffung für 2021 und jedes Land könne selbst entscheiden, ob es auf Sommerzeit oder Normalzeit umstellen will.
Der Zeit-Flicken-Teppich drohte die Wirtschaft zu behindern aber einigen konnte man sich auch nicht.
Europa ist geographisch, von der Ost-West-Ausdehnung her so groß, das das einfach nicht machbar ist.
Schon bei uns in Deutschland ist das ein Problem. So schön die längeren Sommerabende sind, im Winter möchte ich, dass es um 8 Uhr hell ist. Ich fand es wichtig, dass ich mit den Kindern ohne Licht mit dem Fahrrad zur Schule fahren konnte. Da kam, kurz vor den Weihnachtsferien die Zeitumstellung zurück zur Normalzeit, gerade noch zur rechten Zeit!
Richtig krass ist es bei, je nach Lage, verschiedenen Ländern in der EU. So würde die Sonne im Nordwesten Spaniens bei einer dauerhaften Sommerzeit im Winter erst nach 10 Uhr vormittags aufgehen, im Osten Polens bei einer permanenten Normalzeit im Sommer bereits gegen 3 Uhr nachts. Vielleicht ist die Zeitumstellung, die eigentlich auch nur bei uns Deutschen und Österreichern bejammert wird, doch das geringere Übel?
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