RE: Notizen zum Tage

#31 von petias , 02.01.2025 22:12

Zitat von Gast im Beitrag #30
Ich kann mir ja gerade noch so vorstellen, was querdenkende Leute gegen die Polizei als Repräsentanten der "verhassten Obrigkeit" haben, aber was soll das mit der Feuerwehr?


Hallo Eule, willkommen im neuen Jahr!
Fast noch verrückter finde ich, dass es neben Polizei und Feuerwehrleuten häufig Sanitäter erwischt, die angegriffen und teilweise sogar getötet werden. Das ist nur noch mit einer pathologischen Gleichsetzung von Uniformen mit Obrigkeit, Establishment, Schergen der Staatsmacht u.Ä. erklärbar.
Ich stoße mich immer wieder an dem Begriff "Querdenken" bzw. "Querdenker". So nennen sich häufig Verschwörungstheoretiker und blinde Staatshasser, die gerade in der letzten Pandemie ihre Auftritte hatten. Der Begriff "Querdenken" bezeichnet ursprünglich etwas Positives, nämlich die Querverbindungen von Fakten denken, wie das bisher noch nicht üblich war. Querdenker sind sozusagen eine Avantgarde. Genau dieses Image bemühen diese Gruppen und verderben es damit. Ich nenne die Leute eher "Krumm- und Schiefdenker"!


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RE: Notizen zum Tage

#32 von Eule ( Gast ) , 03.01.2025 16:16

Zitat
Ich nenne die Leute eher "Krumm- und Schiefdenker"!


oder auch "Verquer-" oder "Leerdenker", aber die Anektion und Umdeutung von Begriffen ist seit der Zeit verbreitet und war nie aktueller als heute:
Damals waren die Feindbilder hierzulande die "Schlafschafe", im Gegegnsatz zu den "Aufgewachten" mit zunehmend rechter Ideologie, wogegen es in den USA genau gegenteilig die "woken" sind, die eher einer linken Gesinnung zugeordnet werden. Bemerkenswert, dass dort "aufgewacht" für Viele ein Schimpfwort ist, - bei solch einer Bedeutungsumkehrung können wir hier (noch) nicht mithalten.
Warum muss ich gerade an "1984" denken....? Ach ja: "Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke..."

Eule

RE: Notizen zum Tage

#33 von petias , 06.01.2025 18:54

06. Januar 2025 Dreikönigstag

Über
Die Weisen aus dem Morgenland
habe ich schon früher geschrieben, bitte nachlesen, wenn es interessiert.

Mein Thema ist ein anderes. Heute geht die Zeit zwischen den Jahren zu Ende. Ab morgen geht es richtig los mit dem neuen Jahr.

Ein großer Teil der Neujahrsvorsätze, die die tägliche Lebensweise betreffen sind vermutlich schon wieder über Bord geworfen oder haben bislang noch nicht so recht funktionieren wollen.

Ich werde mir hier im Forum erst mal neuen Verhaltensweisen erarbeite, bevor ich sie mir vornehme. Oder solche aus dem vergangenen Jahr wieder aufgreifen.

Themen
Die Wahl. Kann man noch was in der Lokalpolitik tun. Bei einer Veranstaltung sprechen?

Gesundheit Offene Fragen: Der Zeitpunkt für die "Zähmung des Feuers" wird in die Zeit von vor 400 000 bis vor 1,5 Millionen Jahre gelegt. Was stimmt, und was bedeutet das eine bzw. das Andere für die Möglichkeit der Anpassung an gekochte Nahrung. Viele behaupten, der Zeitraum wäre zu gering für eine genetische Anpassung.

Es gibt Stimmen, die behaupten, ohne gekochte Nahrung hätten wir unser Gehirn nicht entwickeln können. Und wenn es so ist, dann ist es vielleicht deshalb entartet?
Kann gekochtes die Voraussetzung zur Weiterentwicklung des Gehirns gewesen sein, wenn es jetzt eindeutig so ist, dass zu seiner Aufrechterhaltung und Benutzung rohes Essen zumindest nicht schadet (ich vermute es nützt)

Angeblich ruft jedes gekochte Essen Körperabwehrreaktionen hervor. Es wird wie Fremdkörper bekämpft. Deshalb ist man nach dem Essen oft müde. Stimmt das? Und wenn ja, was heißt das dann?

Ist es sinnvoll wenigstens das Gemüse zu dünsten, das roh nicht zuträglich ist? Linsen, Erbsen, Bohnen etc. sind gute Eiweißträger. Sollte man sie also essen oder nicht? Es gibt auch unter den Ernährungsgurus da verschiedenen Meinungen.

Letztlich muss jeder selbst zu seiner idealen Ernährung finden. Wie sieht meine aus?

Künstliche Intelligenz was ist zu erwarten, wie soll man reagieren?

Und vieles mehr.

Morgen nehme ich mir mal im Bereich Ernährung und Gesundheit das Thema Fleisch vor.


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RE: Notizen zum Tage

#34 von petias , 10.01.2025 09:35

10. Januar 2025

Der Blick in die Nachrichten löst zunehmend staunen bei mir aus, wie schnell sich alles entwickelt. Was ich so für die nächsten 10 bis 20 Jahre erwartet hatte, scheint sich gerade im Zeitraffer vor aller Augen komplett schamlos und unverhohlen abzuspielen.

Zuckerberg hat sich verzockt und kehrt reumütig zurück in die Gilde der Oligarchen, die Trump unterstützen und von ihm profitieren wollen. Er stimmt ein in den Chor derer, die das Ende des Faktenchecks fordern. Falschbehauptungen und Hetze werden von den großen sozialen Plattformen von Musk und Zuckerberg nicht mehr überprüft. Fakten oder Alternative Fakten, wir wissen wie der amerikanische Präsident kurz vor der Machtergreifung dazu steht. Die Amerikaner haben ihn trotzdem oder gerade deshalb gewählt. Seine Aussagen sind einfach und unmissverständlich, wenn auch weitgehend unvorhersehbar und chaotisch. Ein Segen in unserer immer komplexer werdenden Welt.

Da fordert Trump Kanada als Bundesstaat in die USA einzugliedern, Grönland will er von Dänemark kaufen, weil es für die US-Amerikanische Sicherheit vonnöten ist. Vermutlich denkt er daran, wie die USA einst Alaska für einen Apfel und ein Ei von den Russen erworben haben.
Eine Militäroperation zum Erreichen der Ziele wird explizit nicht ausgeschlossen.
Die Welt ist verblüfft. Vom Trumpeltier ist man so manches gewöhnt. Meint er das ernst? Nein! Trump ist ein Deal-Maker. Er pokert nur ein bisschen, um den bestmöglichen Deal zu erzielen. Sicher? Und wenn ja, wie sieht der aus?

Der Pate pflegte seinen Geschäftspartnern ein Angebot zu machen, das sie nicht abschlagen können.

Braucht er dafür die 5 Prozent vom Haushalt eines Natomitgliedes, die in die Rüstung fließen? Selbst die USA erreicht das nicht.

Oligarch Musk unterstützt mit 75 Minuten lockeren Talk mit Weidel über alternative Fakten vor 210 Millionen Zuhörern die AFD. Niemand widerspricht dem Anderen, egal welchen Blödsinn er erzählt.
Zum ersten Mal erfahre ich, dass Hitler Kommunist war. Warum hat er dann nur so viele Kommunisten ins KZ geschickt?

Trump spricht über ein geplantes Treffen mit Putin. Sie werden sich gut verstehen, die Welt unter sich aufteilen. Der Chinese darf auch mitspielen. Taiwan? Kein Problem. Was bekomme ich dafür? Grönland? Das reicht nicht. Ich will noch ein paar wichtige Wasserstraßen!

Heute wird das Strafmaß in der gerade noch laufenden Anklage gegen Trump verkündet. Seine Anwälte konnten es im Vorfeld nicht verhindern. Aber der Richter beschwichtigt: "Das wird nicht so schlimm"! Ob er Angst hat einem Attentat zum Opfer zu fallen?
Trumps Anwälte halten das gesamte Verfahren für hinfällig, weil Trump als Präsident grundsätzlich immun ist. Das hat der Oberste Gerichtshof mit Hilfe der von Trump neu ernannten obersten Richter letztes Jahr entschieden!

In Österreich rückt der rechtsnationale FPÖ-Kanzler Kickl näher, der die Alpenrepublik zu einer Festung gegen Ausländer ausbauen will und nicht verstehen kann, dass Remigration etwas problematisches sein soll.

Gibt es nicht auch was Harmloseres? Mal überlegen, das 1,5 Grad-Ziel wurde jetzt festgestellt ist 2024 definitiv gerissen worden. Wen kümmerts? Wir haben spannendere Schlagzeilen.


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RE: Notizen zum Tage

#35 von Eule ( Gast ) , 10.01.2025 14:18

kleine Korrektur: es waren nicht 210 Millionen, sondern nur 210 Tausend Zuhörer bei diesem "Gespräch" zwischen Alice und Elon. Im Radio heute Morgen wurde das kommentiert mit dem Hinweis, dass der Regionalsender in diesem Moment mehr Zuhörer hätte.

Zu den Anklagen gegen Donald: ich verwette mein Notebook, dass er vor Ende seiner (regulären) Amtszeit (sofern es so etwas dann noch gibt) dafür gesorgt haben wird, dass sämtliche Anklagen gegen ihn eingestellt und erfolgte Verurteilungen aufgehoben werden! Sich selbst zu begnadigen, wird ihm nicht genügen.

Zitat
Was ich so für die nächsten 10 bis 20 Jahre erwartet hatte, scheint sich gerade im Zeitraffer vor aller Augen komplett schamlos und unverhohlen abzuspielen.


Das denken sich wohl gerade auch viele Bewohner des Ahrtals: das nächste "Jahrhundert-Hochwasser" hat gerade mal 2,5 Jahre auf sich warten lassen, glücklicherweise weniger extrem als damals. Da werden demnächst viele Häuser sehr günstig zu haben sein...

Eule

RE: Notizen zum Tage

#36 von petias , 13.01.2025 10:57

Zitat von Gast im Beitrag #35
kleine Korrektur: es waren nicht 210 Millionen, sondern nur 210 Tausend Zuhörer bei diesem "Gespräch" zwischen Alice und Elon. Im Radio heute Morgen wurde das kommentiert mit dem Hinweis, dass der Regionalsender in diesem Moment mehr Zuhörer hätte.



Danke für den Hinweis, Eule! Gut dass jemand mitliest und den Fehler korrigiert. Tatsächlich tun wir diesen Leuten viel zu viel der Ehre an. Wenn sie nicht durch die Medien hochgepuscht würden, hätten sie nicht soviel fasche Ehr!

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RE: Notizen zum Tage

#37 von petias , 13.01.2025 11:13

13.Januar 2025

Ich bin derzeit stärker als sonst bei der Familie in Steinheid eingespannt. Zwei berufstätige Altenpfleger mit Kind brauchen trotz Kita Hilfe. Die Betreuungszeiten liegen zwangsläufig auch außerhalb der Kita-Zeiten. Und wenn eine Grippewelle das Kita-Personal ausschaltet oder das Kind, dann erst recht

Die Parteiprogramme sind teils gespenstisch. Was mich perplex macht, ist nicht der Umstand, dass sie aufgestellt werden, sondern der Umstand, dass sie ihre Wähler finden. In Deutschland ist die zweitstärkste Partei mit über 20 Prozent eine, die aus der EU austreten will, russisches Gas beziehen, alle Ausländer und selbst Deutsche, die einen Migrationshintergrund haben, ausweisen, in die Atomkraft wieder einsteigen, die erneuerbaren Energien nicht fördern, die Verbrenner nicht auslaufen lassen, wie geplant ....
Neulich fragte mich ein Nachbar auf Beifall hoffend, nach der Veranstaltung Weidel Musk. Als ich ihn auf die Passage hinwies, wo Weidel Hitler als Kommunisten bezeichnete, und das Nazi-Regime als links, meinte er, wenn sie das sagt, sie hätte schließlich studiert.

Da kann man doch nur auf die Macht einer weisen KI hoffen, die es gut mit uns meinte. Für Demokratie in komplexen Systemen ist das Volk einfach zu blöd. Das mag in Athen irgendwie funktioniert haben, wenn auch da nur mit Abstrichen.

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RE: Notizen zum Tage

#38 von petias , 17.01.2025 12:09

17. Januar 2025

In Transistrien gibt es kein Gas mehr und der Strom wird immer wieder abgeschaltet. Transistrien hat sich 1990 von Moldau losgesagt und bemüht sich um gute Beziehungen zu Russland. Russland hat sogar "Friedenstruppen" stationiert, aber die frieren auch.

Der rationierte Strom wird mit Kohle erzeugt. Wenn es ihn gibt, helfen Elektroöfen. Sonst sind nur die gut dran, die noch über einen Holzofen verfügen. Selbst in Transistrien, einem Landstreifen zwischen der Ukraine und Moldau sind das nicht mehr viele.

In Deutschland ist Wahlkampf. Das "Heizungsgesetz" von Habeck ist ein Thema. Union und AFD wollen es nach einem Wahlsieg wieder abschaffen.
Das Gesetz sieht vor, dass in eine paar Jahren, wenn die Gemeinden ihre Fernwärme-Politik geklärt haben werden, neuen Heizungen teilweise erneuerbare Energien verwenden müssen. Derzeit sind vor allen Wärmepumpen im Gespräch.

Als ich ein Kind war, gab es in unserem Haus - dem Forsthaus - vier Öfen. Einen Kachelofen im Wohnzimmer, eine Küchenhexe in der Küche und einen Waschkessel im Waschhaus. Das Waschhaus wurde 14 tägig bis Monatlich geheizt, um warmes Wasser für den Waschkessel zu haben.
Der vierte Ofen war der Badeofen. Im Bad wurde einmal die Woche der Holzofen unter dem Badekessel angeschürt, der das sowohl für das warme Wasser sorgte, als auch für angenehme Temperaturen im Badezimmer. So ein Badezimmer war aber nicht selbstverständlich. Einige der Bauern im Dorf benutzten einen Waschzuber aus verzinktem Blech oder Holz um sich in der Küche zu baden. Das warme Wasser kam vom Küchenofen.

Die Küchenhexe wurde täglich zum Kochen angeschürt. Der wichtigste Ofen des Hauses aus Heizperspektive war der Kachelofen. Er hielt die ganze Nacht und oft bis zum frühen Nachmittag die Hitze in den Kacheln und schaffte es zwei Räume (Wohnzimmer und Küche) zu temperieren.

Wir Kinder wurden mit der Aufgabe betraut, das Holz aus dem Schuppen zu holen. Fichte zum Anschüren und Buche zum Halten der Wärme. Später kamen Kohle-Briketts dazu. Der Vater machte aus Fichtenholzscheiten mit seinem Messer "Spreißel", das heißt, er spaltete durch Drücken dünne Holzstreifen von dem Scheit ab. Die fingen so leicht Feuer, dass es keiner Anzünder bedurfte. Unten kam etwas Papier, das die Tageszeitung lieferte, dann die Spreißel darüber und oben drauf Fichtenholz. Ein Zündholz genügte in der Regel, den Ofen in Brand zu setzen. War mit dem Fichtenholz schon ein gewisser Wärmepegel erreicht, verwendete man Buchenholz, ein Hartholz, das die Wärme hielt und viel Glut produzierte. Später wurde mit Hilfe von Kohlen die Glut und eine Restwärme über Nacht oder bei stundenlanger Abwesenheit erhalten.

Die nächste Stufe der Bequemlichkeit war das Einführen eines Ölofens. Da wurde der Holz- und Kohleofen durch einen Ölofen ersetzt. Mit einer Kanne Öl, die man aus dem Schuppen oder Keller holte, das in einem Öltank (200 Liter Fässer, 500 Liter Tank oder 1000 Liter Tank) aufbewahrt wurde, wurde der Tank des Ofens aufgefüllt. Ein Regler regelte die Einflussmenge. Angezündet wurde der Ofen mit Hilfe von Öl-Anzündern, gewellte Wachsstreifen, die man brennend in den Brennraum des Ofens hineinwarf, wo sich schon eine kleine Öllache gebildet hatte.

Einen solchen Ofen konnte man problemlos durchbrennen lassen. Im Vergleich zum Holz- und Kohleofen war es weniger Arbeit und weniger Dreck. Wobei der Holz-"Dreck" für mich dem Ölgeruch und den gelegentlichen Öltropfen bei weitem vorzuziehen waren. Kohle ist - auch von der Asche her - keine gute Sache.
Die Entsorgung der Asche entfiel beim Ölofen auch.

Man hatte die wachsende Bequemlichkeit und die größere Konstanz der Temperatur durch größere Abhängigkeit erkauft. Das Holz fand sich in den nahen Wäldern und konnte von Armen oder Sparsamen mittels Sammelschein sehr billig gewonnen werden. Die Kohlen musste man schon bei Händlern beziehen, die sie aus den Kohlefördergegenden importierten.
Das Öl kam bereits aus dem Ausland.

Die nächste Stufe der Bequemlichkeit war die zentrale Ölversorgung. Jetzt wurden Leitungen gelegt, von den Öltanks zu den Öfen, das Öl mit Pumpen befördert, womit das Schleppen von Ölkannen entfiel.

Bis jetzt hätte man noch leicht zurückfallen können. Hat man seinen Holzofen nicht weggeworfen, hätte man ihn jederzeit wieder gegen den Ölofen eintauschen können.

Das wurde anders, als man an zentraler Stelle, meist im Keller, einen Brennofen installierte, zunächst meist mit Öl (manchmal auch mit Holz) später oft auch mit Gas betreiben wurde. Der Brenner heizte Wasser auf, das für Warmwasser Leitungen genutzt wurde z.B. in Küche und Bad und in die Heizkörper gepumpt wurde, die in allen Zimmern und auch im Flur oder Gang installiert worden waren. Jetzt war es möglich und wurde zur Gewohnheit, ganze Wohnungen, ja Häuser zu heizen. Jetzt musste man nicht mehr frösteln, wenn man von einem Zimmer ins andere ging. Auch die Schlafzimmer wurden jetzt beheizt. Früher waren die nur etwas überschlagen, wenn sie über dem Wohnzimmer oder der Küche lagen, denn die Wärme sickerte in Häppchen durch die ungedämmte Decke.

Mittlerweile optimieren Fußboden und Wandheizungen den Komfort und teilweise auch die Effektivität. Aber frieren ist out! Statt sich ins kalte Bett zu legen und dem Körper zuzumuten, es aufzuheizen, was das Immunsystem und den Kreislauf trainiert, legt man sich ins wohltemperierte Bett. Die Extremen Gesundheitsfanatiker springen dann lieber in eine Eisloch.

Meine Eltern haben erst in den letzten Lebensjahren im betreuten Wohnen eine Zentralheizung genossen. Davor waren sie nicht über die zentrale Ölversorgung hinausgekommen.

In meiner Studentenzeit, in einem einfachen alten Haus auf dem Lande in der Nähe der Uni-Stadt Regensburg kehrten meine Mitbewohner und ich wieder zur guten alten Holzofenheizung zurück.

Und auch jetzt, in meinen Jahren auf dem Lichthügel (den habe ich 2008 gekauft) wird nur mit Holzöfen geheizt.

Das "Heizgesetz" betrifft uns nicht. Es gibt zwar höhere Abgaswerte für Kaminöfen, aber von einem drohenden Verbot ist nicht die Rede. Mal sehen, ob und wie lange sich diese Bastion der Unabhängigkeit und Selbstversorgung halten wird.


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RE: Notizen zum Tage

#39 von Eule ( Gast ) , 17.01.2025 18:00

Eine Ergänzung zur Kostenfrage:
Bis vor 2 o. 3 Jahren war Brennholz noch eine preisgünstige Alternative zu den fossilen Energieträgern Öl und Gas, selbst wenn man es nicht selbst aus dem Wald holte, sondern sich in ofenfertigen Stücken liefern ließ.
Die Zeiten sind vorbei: derzeit kostet die kWh Wärmeenergie aus der Verbrennung von Holz etwa das Gleiche wie bei Heizöl, allerdings sind die Wirkungsgrade von Holzöfen i.d.R. schlechter als die von Heizkesseln für Öl oder Gas.
Es "lohnt" sich also nur, wenn man selbst das Brennholz verarbeitet (und diese Arbeit nicht mitberechnet).

Meine ersten 6 Lebensjahre verbrachte ich zwar leider nicht in einem Forsthaus, sondern in einem "Wohnblock" in der Stadt, aber Ofenheizung gab's da auch, nämlich Kohle für Schlaf- und Kinderzimmer, Ölofen (mit Kanne) im Wohnzimmer, sowie Gas in der Küche zum kochen und für den Badeofen im Bad.
Und noch ein Wort zur Zentralheizung: auch wenn es weit verbreitet ist: es gibt keinen Zwang, damit ALLE Räume einer Wohnung oder eines Hauses zu heizen, denn es gibt schon länger eine kluge Erfindung: die Zimmertüre.
Wer sich angewöhnt, Zimmertüren wieder nur zum Zweck und für die Dauer des Betretens oder Verlassens eines Raumes zu öffnen, kann per Zentralheizung auch nur einzelne Aufenthaltsräume bei Bedarf heizen und so viel Energie sparen. Leider ist der Trend eher gegenläufig: Alle Türen offen außer Bad und WC, und damit die maximale beheizte Fläche

Eule

RE: Notizen zum Tage

#40 von petias , 19.01.2025 12:20

Hallo Eule!
Danke für Deine sinnvollen Ergänzungen. Ja, man kann auch sehr viel energiebewusster mit einer Zentralheizung umgehen!

Bei mir ging es in dem Beitrag vor allem um den Selbstversorger-, den Unabhängigkeits- Aspekt. Mir ist durchaus bewusst, dass es nicht funktionieren würde, wenn alle mit Holz heizen würden oder gar mit Kohlen! Noch tröste ich mich mit der Erkenntnis, dass das nicht viele wollen würden, da in der Regel die Bequemlichkeit überwiegt. Und wenn der Holzkauf noch nicht mal günstiger ist, sehen noch weniger einen Grund. Bedürftige, die sich beim Amt melden, bekommen sogar Zuschüsse für Wohnen und Heizen.

Als Selbstversorger-Rückfall-Technologie wird das Heizen mit Holz in meiner Lebensperspektive wohl erhalten bleiben. Aber ich bin sehr an einfachen, von jedermann beherrschbaren Technologien interessiert, die umweltneutraler sind als das waldnahe Selbstgewinnen von Brennholz und das Heizen damit.

Darüber - ob sich da was abzeichnen könnte und was da vielversprechend sein könnte, würde ich gerne mal eine Beitragsserie starten. Ich hoffe da sehr auf Dein Wissen und Deine Expertise!

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RE: Notizen zum Tage

#41 von petias , 21.01.2025 11:15

21. Januar 2025

Tag zwei der erneuten Präsidentschaft Trumps. Der gestrige Tag brachte wenig Überraschungen. Scholz oder Steinmeier waren nicht geladen, dafür AfD-Co-Chef Chrupalla. Auch von der Leyen ist nicht dabei, dafür Meloni.
Chinas Präsident Xi Jinping war geladen, ist aber nicht gekommen und schickt einen Vertreter.

Trump hebt 78 Dekrete von Vorgänger Biden wieder auf, kündigt den erneuten Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen an (klar, er leugnet den Klimawandel und der Ausstieg dauert ein Jahr nach Bekanntgabe), er ruft den Notstand an der Grenze zu Mexiko aus, die Einreisetermine der Asylanten werden storniert, der Austritt aus der WHO wird erklärt, weil die Weltgesundheitsorganisation die USA nur abzockt, 1500 gewaltbereite Rowdys, die wegen ihrer Rolle bei der Erstürmung des Capitols im Gefängnis saßen, werden begnadigt, das Birthright wird abgeschafft, wonach jeder, der in der USA geboren wird, automatisch die Staatsbürgerschaft bekommt, der Energienotstand wird ausgerufen und damit soll die Förderung von Erdöl, Gas, Uran, Kohle und kritische Rohstoffe vereinfacht werden und Genehmigungsverfahren beschleunigt, etwa für den Bau von Pipelines, Genehmigungen für neue Windparks werden überprüft, das globale Mindeststeuerabkommen erklärt Trump für die USA als unwirksam (die befreundeten Oligarchen wird es freuen), Todesstrafen sollen wieder vollstreckt werden und so weiter und so fort.

Parallel dazu hat Oxfam die Studie "Takers not Makers" veröffentlicht. Danach werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer. Die größten Vermögen (die reichsten 10 Milliardäre) steigen um bis zu 100 Millionen US-Dollar pro Tag, gleichzeitig müssen 733 Millionen Menschen hungern. Das ist eine Zunahme um 152 Millionen!
Im letzten Jahr wuchs die Zahl der Milliardäre um 204 auf 2.769 Mitglieder im Club.
Die Leute, die unter der Armutsgrenze (von der Weltbank aufgestellt) von 6,85 US-Dollar pro Tag leben, beträgt laut Oxfam fast 3,6 Milliarden.

In Deutschland gibt es 130 Milliardäre, 9 davon kamen im Berichtsjahr neu dazu. Sie besitzen zusammen 625,4 Milliarden. Deutschland hat damit nach den USA, China und Indien die meisten Milliardäre.
Man sollte das mal bei den Debatten um die Besteuerung und das Leiden der Wirtschaft mit berücksichtigen. Während weltweit 36 Prozent des Milliardärsvermögens aus Erbschaften stammt, sind es hierzulande sogar 71 Prozent. "Superreiche zahlen hierzulande oft weniger Steuern und Abgaben als Mittelschichtsfamilien", berichtet Manuel Schmitt von Oxfam

Oxfam Studie "Takers not Makers"
Wer oder was ist OXFAM

Wir sehen weltweit ein System der Oligarchen wachsen, bei dem es zunehmend unerheblich wird, wer unter den Reichen die Staats-Ämpter bekleidet.

Das ist im Grunde nichts Neues, aber der Konzentrationsprozess, der schon lange läuft, nimmt kritisch an Fahrt auf und mittlerweile wird noch nicht einmal mehr versucht, das zu verschleiern. Die Manipulationsinstrumente sind so perfekt und weitreichend, dass das Wahlvolk keine Chance mehr hat.
Viele der Reichen und Mächtigen sind selbstverliebte Narzissten und (hoffentlich alle) Menschen. Sie brauchen andere Menschen, die ihnen zujubeln und sie bewundern. Noch braucht man andere Menschen auch als Arbeiter und Kunden.
Gerade der Blick Nach China und Russland zeigt, dass dort durchaus etwas für die Leute getan wird, so dass man die Mehrheiten auf die herrschende Seite zieht. Noch können die Wenigen nicht gegen die Vielen mächtig sein.
Man muss sich die Mühe machen, die Massen zu gewinnen und zu manipulieren.

Wenn sich die Zerstörung der Lebensgrundlagen nicht mehr leugnen lässt und die Katastrophen und Einschränkungen überall menschlich erfahrbare Dimensionen erreichen, lässt sich von zentraler Stelle gegensteuern.
Die vielversprechendste Maßnahme dürfte der Einsatz von Nichtorganischer Intelligenz sein. Die Gefahr ist groß, dass diese erkennt, dass der Mensch das Problem ist und eine entsprechende Lösung umsetzt.

Freunde haben gestern, am Tag der Machtübernahme durch Trump, auf das Ende der Zeiten angestoßen, wie wir sie kennen. Prost!


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RE: Notizen zum Tage

#42 von petias , 22.01.2025 10:52

22. Januar 2025

Gestern
So ab 16 Uhr wenn ich zuhause bin, mache ich den Salat für das Abendessen.

Ich habe diese Jahr Kohl, der nicht als winterhart gilt und noch sehr klein und mickrig war oder schon teilweise abgeerntet, einfach stehen lassen. Fast täglich liefern mir diese Pflanzen, die sich zum Teil noch weiterentwickeln bestes Material für meinen Salat. Der Klimawandel macht es möglich!


selbst vom Mangold ist noch was zu gebrauchen.

Dazu kommen noch die klassischen winterharten Sachen.





ergänzt wird das durch eingelagerte Gemüsefrüchte wie Karotten aus der Sandkiste, oder Rote Beete oder Sellerie. Sie sind gut und frisch.
Die Tomaten sind längst nachgereift und verbraucht. Die aus der Gefriertruhe schmecken mir nicht aufgetaut und roh im Salat. Das ist mehr was für Eintöpfe.


So eine Schüssel Salat ist schnell gemacht. Fast alles aus dem Garten!
Eine Chicorée habe ich noch hineingeschnippelt. Die haben wir nicht im Garten. Chicorée ist eine Wurzel, aus der früher Kaffee gemacht wurde.
"Die Wurzeln werden im Herbst wie Karotten in Treibhäusern in Sand eingemietet und abgedeckt. Aus den Achseln der vorher gekürzten Blätter und aus der Terminalknospe treiben während des Winters 15 bis 20 Zentimeter lange und bis 5 Zentimeter dicke zugespitzte feste Knospen aus. Diese sind infolge der Abdeckung bleich und zart." Aus Wikipedia
Bekommen die Knospen Licht, lagern sie Chlorophyll ein und werden grün. Außerdem entwickeln sie den Bitterstoff Lactucopikrin, der angeblich gegen Malaria hilft und eine schmerzstillende Wirkung hat. Das klingt für mich so, als wäre das die wesentlich sinnvollere Option. Ich möchte das nächstes Jahr mal ausprobieren!


Und Oliven-Öl ist noch eine Zutat! Der in der Küche überwinternde Olivenbusch hat damit aber noch nichts zu tun. Eines der Segnungen des Klimawandels wäre für mich, wenn in der Mittelgebirgslage des Lichthügels Oliven wachsen würden.

Trump hat den zu einer lebenslangen Haftstrafe (zweimal lebenslänglich, er sollte nie wieder frei kommen) verurteilten Gründer der Darknet Plattform "Silk Road", Ross Ulbricht, begnadigt. Auf der Plattform wurden Drogen gehandelt, Geld gewaschen, gefälschte Ausweise und andere Dokumente verkauft, mit Hacker-Software gehandelt ...
Verurteilte Verbrecher helfen sich eben, wenn sie können!
Aber Biden hat auch seinen Sohn begnadigt, weil er der Meinung war, dass er zu unrecht verurteilt worden war. Ein Rechtsstaat ist die USA schon lange nicht mehr!

"Stargate" wird Wirklichkeit? Nein, viel schlimmer! Es ist ein auf 500 Milliarden Investitionen für die nächsten vier Jahre angesetztes KI Entwicklungsprojekt, das insbesondere gigantische Rechenzentren bauen soll, die Grundlage für die äußerst rechenintensive "Künstliche Intelligenz" sind.
Praktischerweise wurde das Dekret von Biden, mit dem er Regeln zur Kontrolle der Entwicklung der KI festlegte, von Trump widerrufen.
OpenAI-CEO Sam Altman sagte, "Stargate" werde eines der wichtigsten Projekte für die USA werden.

Als erster Schwerpunkt wurde die medizinische Entwicklung genannt. Die Vernetzung von Millionen von Patientenakten weltweit soll dramatische Fortschritte bringen.
Aber Intelligenz ist nicht themenbezogen. Die Fähigkeiten, die da entwickelt werden sind universell einsetzbar.

Die 500 Milliarden werden nicht etwa vom US-Steuerzahler aufgebracht, sondern von Technologie-Giganten wie ORACLE, OpenAI und Softbank (ein japanischer Technologie-Riese)

"Dieses monumentale Unterfangen ist eine überwältigende Vertrauenserklärung in Amerikas Potenzial unter einem neuen Präsidenten", prahlte Trump.
Er verspricht 100000 neue Jobs. Es soll mit dem Bau von Rechenzentren in Texas begonnen werden.

Die beschleunigte Entwicklung einer "Nicht-Organischen-Intelligenz" gepaart mit der Herrschaft weniger Superreichen (Oligarchie) und dem Narzissmus der Protagonisten ...
Wo das nur hinführen kann, sollte jedem klar ersichtlich sein. Wo sind die Außerirdischen, die uns angeblich beobachten und leiten. Wo ist Gott, der uns doch mal retten wollte. Langsam wird es Zeit. Wir brauchen den "Deus ex machina", den Gott aus der Maschine. (So sagte man im antiken Theater, wenn bei einer komplett verfahrenen Situation ein Gott an Seilen aus dem Theaterhimmel herabgelassen wurde, um die Verwirrung zu lösen.)

Aber da, fürchte ich, bietet sich nur die Maschine mit der künstlichen Intelligenz an. Und dieser Gott könnte seine Schöpfung als ungenügend verwerfen und was besseres schaffen wollen, als uns Menschen!


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RE: Notizen zum Tage

#43 von petias , 25.01.2025 11:49

25. Januar 2025

Demos gegen rechts am heutigen Samstag 25.1.2025:
Berlin, 16:00 Uhr, Brandenburger Tor
Burgdorf, 17:00 Uhr, Spittaplatz- Kundgebung
Dahlenburg, 16:00 Uhr, Freibad Dahlenburg- Demonstration
Ettlingen, 18:00 Uhr, Dickhäuter Platz- Kundgebung
Flensburg, 16:30 Uhr, Südermarkt - Kundgebung
Grevensmühlen, 14:00 Uhr, Bahnhof- Demonstration
Halle (Saale), Hbf- Demo
Hechingen, 11:00 Uhr, Obertorplatz- Kundgebung
Kitzingen, 11:00 Uhr, Marktplatz- Kundgebung
Köln, 11:55 Uhr, Heumarkt - Demonstration »Laut für Demokratie«
Lorsch, 15:00 Uhr, Benediktinerplatz-Kundgebung
Lüneburg, 14:00 Uhr, Clamartpark
Moers, 11:55 Uhr, Altes Landratsamt- Kundgebung
Neumünster, 09:45 Uhr, Bahnhof-Demonstration
Neustadt, 10:00 Uhr, Kartoffelmarkt
Neuwied, 16:30 Uhr, Heimathaus- Kundgebung
Nordhorn, 11:55 Uhr, Lingener Torbrücke- Demonstration
Osterhofen, 17:30 Uhr, Seewiesen 1- Demo
Ravensburg, 15:00 Uhr, Bahnhof - Demonstration
Regenstauf, 10:00 Uhr, An der Regensbrücke-Demonstration
Trittau, 11:30 Uhr, Europaplatz- Demonstration
Zwickau, 14:00 Uhr, Hauptmarkt- Demonstration

Morgen 26.1.2025
Schweinfurt,11:55 Uhr, Marktplatz- Kundgebung
Westerburg, 13:30 Uhr, Stadthalle- Kundgebung

Nie wieder ist jetzt!

Merz macht Wahlkampf mit AFD-Positionen und lässt sich vom Vorbild unterstützen. Dass die Forderungen nach Grenzen dicht und alle zurückweisen weder rechtlich zulässig und auch vom Personalbestand und der Ausrüstung von Polizei und Grenzschutz her gar nicht möglich sind ist da zweitrangig. Es ist halt Wahlkrampf -
Und das Vorbild Trumps färbt ab.
Es bleibt zu befürchten, dass ein weiterer Ausländer sich dazu hinreißen lässt, durch hirnrissige Straftaten das rechte Lager zu stärken. Die "Große Koalition" wäre mittlerweile die aus Union und AfD.
Wenn nichts allzu Gravierendes passiert, und FDP und BSW draußen bleiben, wäre die naheliegendste Koalition die aus Union und FDP. Den Grünen könnte man nur abraten sich gegenwärtig an der Regierung zu beteiligen. Sonst wären sie restlos verbrannt, wenn die nächsten Neuwahlen anstehen.
Denn eins ist klar: jede neuen Koalition, ganz besonders wenn sie aus drei Parteien bestehen müsste, wird das Wahlvolk enttäuschen und stärkt damit die AfD.
Sollte in der Zwischenzeit durch Katastrophen die Umweltthematik wieder an Bedeutung gewinnen, hätten die Grünen noch eine Chance.
Aber es würde nichts grundsätzlich und langfristig ändern. Das Ende der Demokratie ist vorgezeichnet. Was sollte die Kapital-Oligarchie aufhalten? Ganz sicher nicht die Politik der Grünen.
Die AfD macht nun mal die Politik der Oligarchen laut Parteiprogramm - zum Teil durch die Steuerpolitik (Keine Erbschafts- und Vermögenssteuer) - zum Teil durch die Destabilisierung öffentlicher Strukturen (raus aus Europa, raus aus dem Euro, Grenzen dicht)
Die Entwicklung im Westen gleicht sich den Verhältnissen im Osten an. Es reicht, wenn sie ihre jeweiligen Einflussbereiche abstecken.
Ein Gutes hat das alles: Es lohnt sich definitiv nicht mehr, für eines der Lager zu kämpfen und zu sterben.

Wir müssen in den Ritzen und Spalten der politischen Wirren unsere kleine Gegenkultur aufbauen und bewahren. Ein Leben in Kleingruppen erhalten, die weitgehend autark - vor allem hinsichtlich digitaler, KI-gesteuerter Großsysteme - ein Leben in der Tradition der Menschheit bewahren und uns nicht in einen erdumspannenden menschenbestückten automatengesteuerten Ameisenhaufen einspannen lassen.

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RE: Notizen zum Tage

#44 von petias , 29.01.2025 21:41

29. Januar 2025

Die letzte Sitzungswoche im Bundestag vor der Wahl am 23 Februar neigt sich dem Ende zu. Heute standen mehrere Debatten mit Abstimmung auf dem Programm.
Also Wahlkrampf pur. Merz will der AfD den Wind aus den Segeln nehmen und die Migrationspolitik verschärfen. Die ist großes Thema unter den Wutbürgern, denn die Migranten sind schließlich an allem schuld. Eigentlich sind sich alle einig, dass Asylanten, besonders wenn sie kriminell sind und der Asylantrag längst abgelehnt oder zurückgezogen ist, wie bei einigen der letzten Anschläge, abgeschoben werden sollen. Die geltenden Gesetzte geben das auch her. Aber die Polizei ist überfordert, die Zusammenarbeit von Bundes- und Landesbehörden funktionieren nicht so reibungslos, wie das zu wünschen wäre.

Innenministerin Faeser lässt bereits punktuelle Grenzkontrollen durchführen an den innerdeutschen Grenzen was das Überstundenkonto der Polizisten massiv anschwellen lässt.

Merz hofft Entschlusskraft und Führungsstärke zu zeigen, wenn er da jetzt einen drauf setzt. Sein Entschließungsantrag (ohne rechtliche Wirkung, am Freitag soll daraus erst ein Gesetz werden, das dann vermutlich im Bundesrat scheitert, zur u.a. umfassenden Zurückweisung von Asylsuchenden an den deutschen Grenzen wird mit Hilfe der Stimmen der AfD, der FDP und einiger Fraktionsloser angenommen. Eigentlich wollte er die SPD und die Grünen vor sich hertreiben und zur Stimmabgabe für sein Gesetz bringen, aber das ist nicht gelungen. Jetzt muss er sich für das Aufweichen der Brandmauer: "keine Gesetze verabschieden, die nicht ohne die Stimmen der AfD zustande kommen", rechtfertigen. Diese Brandmauer, beschwert sich Weidel, sei ein undemokratisches Kartell, das den Wählerwillen verfälscht. Ich finde, sie hat da einen Punkt. Die Partei ist nicht verboten, die Wähler machen sie zur zweitstärksten Partei. Das lässt sich nicht ignorieren. Wenn es Schnittmengen zwischen Union, die am rechten Rand nach Stimmen fischt, und AfD gibt, dann werden sich diese Mehrheiten früher oder später durchsetzen. Man kann das in Nachbarländern sehen. Bleibt der Erfolg der geschrumpften Altpartien aus, und das ist fast sicher, dann wird der Wähler die Rechten letztlich mit der Mehrheit ausstatten, die es ihnen erlaubt den Rechtstaat komplett an die Wand zu fahren, wie in den USA zu sehen ist. FAN-Girl Weidel wird zur Cheerleaderin, wenn sie mit Oligarch Musk spricht.
Ein zweiter Gesetz-Antrag der Union zu einer restriktiven Migrationspolitik ist durchgefallen. Die einen vermissen die Rechtsstaatlichkeit (Asyl-Recht und Europa-Recht), den anderen geht der Vorschlag nicht weit genug.

Traditionsgemäß hat Habeck den Jahreswirtschaftsbericht vorgestellt. Nach zwei Jahren Rezession sagt er, sollte Trump auf seine Zölle gegenüber der EU verzichten, ein Miniwachstum von 0,3 Prozent voraus.
Niemand rechnet damit, dass es tatsächlich zu einem Plus kommt. Habeck nennt Gründe, aber alle sind sich einig, dass neues Wachstum her muss. So funktioniert der Kapitalismus und den anderen Nationen ohne dem gigantischem Außenhandel-Überschuss den wir Exportweltmeister ohne Rohstoffe haben, gelingt Wachstum besser, weil sich im Inland der Konsum leichter ankurbeln lässt, als unter schweren Bedingungen den Export zu steigern.

Dass wir im internationalem Vergleich kleines Land ohne Rohstoffe nicht die drittgrößte Wirtschaft zu sein werden halten können, was wir bis jetzt nur wegen der Vernachlässigung der Infrastruktur und der ausländischen Arbeiter konnten, ist völlig ohne Frage und auch völlig ungerecht. Hinsichtlich der Umwelt- und Klimaentwicklung auch nicht zu vertreten. Aber das sagt kein Politiker dem Wahlvolk, das das nicht gern hört. Die Konsumzeiten werden schlechter und eine Umverteilung von oben nach unten kommt nicht in Frage, weil die da Oben sonst noch abwandern und dann geht es uns noch viel schlechter, argumentieren die da Oben offen unterstützt von Union, AfD und FDP.

Wer immer derzeit Politik macht, ohne dem Wähler zu sagen was Sache ist - wird die Frustration des Wahlvolkes nur vergrößern. Das wird letztlich die extreme Rechte an die Macht spülen, und wenn die dann zeigt, dass sie nicht im Sinne des Wutbürgers handelt, ist es vermutlich zu spät.

Was machen wir? Vorschläge?
Leseempfehlung:
Buchbesprechung Nico Paech: Befreiung vom Überfluss
Das Ende der (beweisbaren) Wahrheit - die Wiederauferstehung des Glaubens? Teil 1


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zuletzt bearbeitet 30.01.2025 | Top

RE: Notizen zum Tage

#45 von petias , 13.02.2025 11:03

13. Februar 2025

Wo war ich die letzte Woche? Nicht weit weg. Herausforderungen durch die Familie, Hilfe auf der Baustelle bei einer Freundin, leicht angegriffen durch einen Infekt - da hat es offensichtlich nicht gereicht, mich an den Laptop zu setzen.

Ich kenne Leute, die schon keine Nachrichten mehr hören und sehen, weil die sie zu sehr runterziehen. Das schaffe ich noch nicht - nein, ich halte es auch nicht für die bessere Lösung aber jeder muss wissen, was er sich zumuten kann - aber es ist faszinierend zu sehen, wie alle die Befürchtungen und Gefahren, die ich so heraufziehen sah und sehe wie im Zeitraffer vor unseren Multimedia - überfluteten Sinnen sich entrollen.

Die kurzzeitig von einem Gericht gestoppte Entlassungswelle von 2 Millionen US-Bundesbehörden-Mitarbeitern darf wieder weiter laufen. Die klagenden Gewerkschaften hatten kein Recht, dagegen gerichtlich vorzugehen, befand das Gericht.
Die Gewerkschaften hatten angemerkt, dass die Angebote für die Abfindung bei Kündigung erstaunlich willkürlich erfolgte. Der Verdacht liegt nahe, dass das die bekommen, die die Oligarchen loswerden wollen.
65000 Betroffene haben das Angebot bereits angenommen. Noch Geld bis in den Herbst zu bekommen ist besser, als später direkt auf der Straße zu sitzen, denken Viele.
Federführend für die Aktion "Verschlankung des Staatsapparates" ist Sonderbeauftragter Musk. Der will "Freie Fahrt" für Oligarchen und ihm ist jede Behinderung wie Umwelt- und Klimaschutz, Regelung der KI etc. ein Greul. Deshalb unterstützt er auch in Europa die rechten Parteien wie bei uns die AfD. Nicht weil er so rechts sprich nationalistisch ist, Musk denkt nur oligarchisch, sondern weil diese Parteien die Schwächung von Europa und seiner Staaten befördern und für seine Ambitionen so die behindernden Regularien abschaffen.
Meist meinen die, die den Bürokratie-Abbau fordern, dass der liberalen Profitmaximierung keine Regeln auferlegt werden sollen.
Aber TheTragedy of the Commons zeigt uns, dass es Regeln braucht.

Der Run auf die KI beschleunigt sich weiter. Der europäische AI-Akt gerade erst verabschiedet, muss nun in nationales Recht umgesetzt werden.
Dort wird KI wie folgt definiert:
"Künstliche Intelligenz beschreibt die Fähigkeit von Maschinen, basierend auf Algorithmen Aufgaben autonom auszuführen und dabei die Problemlösungs- und Entscheidungsfähigkeiten des menschlichen Verstandes nachzuahmen."

Der Bundesregierung, nur noch ein paar Wochen im Amt, ist es wichtig, sich mit den Risiken auseinandersetzen, gleichzeitig aber auch die Chancen von KI zu betonen.
Eine schöne Leerformel. Was dabei herauskommen wird, wenn die neuen Bundesregierung die Umsetzung des AI-Acts angeht, wird nicht sehr effektiv sein. Die Wirtschaft braucht Freiheit und keine Gängelung. Das Wohl der Wirtschaft wird für die nächste Bundesregierung das Wichtigste sein. Die Migration ist dagegen faktisch unbedeutend und wird im Klein-Klein Europäischer Querelen versinken.

Die EU setzt schon mal den 400 Milliarden KI-Förderung aus den USA 200 Milliarden europäische Fördermittel entgegen. "Zu wenig", rufen Viele und verlangen vor allem den Fokus auf die AGI (Artificial General Intelligence) , die "Superintelligenz" zu richten.
Eine Künstliche Intelligenz wird dann als Superintelligenz bezeichnet, wenn sie den Menschen auf allen Gebieten die Intelligenz erfordern, übertrifft.
Wer das als erstes schafft, hat gute Chancen, die Welt zu beherrschen.

Elon Musk hat in dem Zusammenhang schon mal Herrn Altmann ein Kaufangebot für seine Firma OpenAI (ChatGPT) gemacht, was der aber als Witz aufgefasst hat und im Gegenzug X (vormals Twitter) von ihm kaufen wollte.

Die Dynamik der Entwicklung liegt längst nicht mehr bei Staaten, sondern bei den Oligarchen. Die Staaten werden gerade weltweit so umgebaut, dass sie den Milliardären optimal dienen.

In Bezug auf die "Nicht Organische Intelligenz (NOI)" kennt man meine Meinung: "Wehe, wenn sie losgelassen..."
Es wird nicht mehr möglich sein, sie wieder einzufangen!


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zuletzt bearbeitet 13.02.2025 | Top

   

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