80 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges

#1 von petias , 08.05.2025 10:33

80 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges

Heute vor 80 Jahren, am 8.Mai 1945, kapitulierte die deutsche Wehrmacht bedingungslos. Die Japaner machten noch bis zum 2. September weiter und wurden erst durch die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki gestoppt.

Mehr als 60 Staaten waren beteiligt, 110 Millionen nahmen bewaffnet an den Kämpfen teil, über 65 Millionen Menschen wurden getötet schätzt man. Es wurden 6 Millionen Juden getötet und es gab menschenverachtendes Leid im Krieg und in den Konzentrationslagern. Gerade ist Mengeles Akte der Argentinischen Behörden wieder aufgetaucht. Er war der Lagerarzt von Auschwitz-Birkenau und bestimmte, wer von den Millionen Insassen sofort getötet wurde, wer arbeiten durfte bis er verschlissen war oder wer für seine Menschenversuche herhalten musste. Berüchtigt war seine "Zwillingsforschung".

In der ganzen Welt wird heute das Ende von Nazi-Deutschland gefeiert. Die Briten feiern gleich 4 Tage lang mit Paraden und Festen. Sie feiern, dass sie auf der richtigen Seite der Geschichte gestanden sind.
Dabei darf man nicht vergessen, dass die "richtige Seite der Geschichte" die Seite der Sieger ist. Man weiß das zu Begin eines Konfliktes nicht immer so genau!

Natürlich, auch Russland feiert das Ereignis mit Pomp. Es sieht den Krieg gegen die Ukraine als eine Fortsetzung des Krieges gegen den Nationalsozialismus an.
Es geht nicht darum sich um Wahrheit zu bemühen, sondern darum, zu siegen. Die Wahrheit ist immer auf der Seite der Sieger.
Die Polen feiern heute nicht, sondern sie gerieten sofort unter russische Kontrolle und finden das keinen Anlass zum feiern.

Nach dem Krieg konnte man sich nicht vorstellen, dass so etwas Schreckliches jemals wieder geschehen würde. Im Kalten Krieg, beim Nato Doppelbeschluss, gingen noch 100 Tausende auf die Straße.
"Fighting for peace is like fucking for virginity!" riefen die Massen. Für den Frieden in den Krieg zu ziehen, ist wie für die Jungfräulichkeit zu ficken!
Es gab Flugblätter, in denen nachgewiesen wurde, wie in der Geschichte das jeweilige Wettrüsten von Kriegsparteien sich auswirkte. Es führte letztendlich fast immer zum Krieg.
Si vis pacem, para bellum - wenn du den Frieden willst, so rüste zum Krieg - hat sich fast nie bestätigt.

Wir haben seither von unzähligen Kriegen erfahren. Es ging um Bodenschätze, Ideologie, Religion, territoriale Ansprüche, Nationalstolz, Geld. Und wir haben jetzt einen furchtbaren Krieg vor unserer Haustür.

Die USA - auf die eine oder andere Art an vielen dieser Kriege beteiligt - ist in das rechte Lager von Nationalisten geraten und die Oligarchen geben den Ton an wie in Russland oder China, Indien oder Pakistan auch.

Die Parolen der Friedensdemos: "Frieden schaffen ohne Waffen" wird nur noch mit historisch nostalgischer Sehnsucht betrachtet. Es weht ein neuer Wind. Der Wind der Aufrüstung und der Vorbereitung auf den Krieg.
Es werden große Summen in Rüstungsfirmen investiert. Werden sie den Niedergang der Automobilindustrie kompensieren? Nur wenn das produzierte Zeug auch verheizt wird und somit neue Nachfrage schafft.

Die Wehrpflicht wird in Deutschland wieder diskutiert und was noch vor der Wiederaufnahme abhält ist nur die Frage der Effektivität. Es müssten unzählige Kreiswehrersatzämter, Kasernen und Geräte für die künftigen Soldaten geschaffen werden. Ist das Geld nicht besser in Hochrüstung investiert, die die einfachen Soldaten ohnehin nicht bedienen können.
Ein Krieg wie ihn Russland führt, in dem täglich an die 1000 Soldaten schlecht bewaffnet als Kanonenfutter sterben für ab und an ein paar Quadratmeter Geländegewinn, wird in Deutschland noch nicht anvisiert.
Aber: jegliche Schuldenbremse für Rüstung ist abgeschafft. Der beliebteste Deutsche Politiker ist der Verteidigungsminister und der einzige, der sein Amt in der neuen Regierung behalten durfte.
In den Zügen und in der Öffentlichkeit sieht man wieder Soldaten in Uniform und mit Armee-Rucksack. Das ist Befehl von oben. Soldaten sollen sichtbar sein. Man soll sich wieder an ihren Anblick gewöhnen.
Es laufen Werbefilme und Dokumentationen über die Bundeswehr in den Medien. Es gibt täglich Meldungen von der Front in der Ukraine und im Gaza-Streifen. Kriegsvokabular ist in aller Munde.

Der nächste große Krieg könnte der letzte sein. Nämlich dann, wenn er mit Atomwaffen geführt wird und zur Ausrottung der Menschen führen sollte, was durchaus wahrscheinlich ist. Ein weiteres Experiment der Evolution gescheitert.

Oder gibt es Hoffnung?
In der aktuellen Kriegsführung wird mehr und mehr KI eingesetzt. Die Drohnen-Piloten haben noch die letzte Entscheidung, aber die Ziele sucht die KI aus. Wie lange ist diese Verzögerung noch tragbar?

Die KI wird zur Superintelligenz in den nächsten Jahren. Die Entwicklung wird weltweit mit Macht vorangetrieben. Weiß man doch, dass wer als erstes eine Superintelligenz entwickelt hat die Nase vorn. Aber wird er sie auch beherrschen können.
Sollte diese Superintelligenz wirklich intelligent sein, so beendet sie vielleicht den Krieg, ob die Menschen das wollen oder nicht.
Das ist die einzige Hoffnung auf Frieden, die ich habe. Aber ob die SI es wirklich gut mit uns meinen wird ist nur eine vage Hoffnung.

Der Mensch ist leider zu triebgesteuert und zu blöd, sich den Wahnsinn des Krieges zu verbieten.

In Kriegen werden von Machthabern mit eindeutigen Interessen die Massen manipuliert und durch Propaganda aufgeputscht, um bereit zu sein im Krieg gegen den Feind, der aus eben solchen manipulierten Menschen besteht, ihr Leben zu lassen und zu töten. Der Soldat wird seiner Menschlichkeit beraubt und auf blinden Gehorsam bis in den Tod getrimmt. Er wird zum willenlosen Rädchen in der Kriegsmaschine.

Der normale Durchschnittsbürger fände sein kleines Glück in jedem der Systeme der Todfeinde. Für ihn würde sich nicht viel ändern. Vielleicht ein wenig weniger Konsum und Urlaubsreisen ins Ausland. Aber das können wir uns bald aus Umwelt- und Rohstoffgründen ohnehin nicht mehr leisten.
Lasst sie doch kommen, die machtgeilen Potentaten. Ohne Feinde und Feindbilder wird ihre Macht in sich zusammenfallen. Und ohne Hoffnung und ein vermeintlich gutes Leben der Untertanen können sie sich nicht lange halten.
Was also hat der kleine Mensch zu verlieren. Wollen wir für die paar Reiche und Mächtige wirklich Elend erleiden und sterben?
Siehe auch: Das Ende der (beweisbaren) Wahrheit - die Auferstehung des Glaubens? Teil 9 (Lieber tot als rot?)


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