Die Gräuel von Butscha - Kriegsverbrechen?

#1 von petias , 04.04.2022 09:37

Die Bilder sind schier unerträglich! Leichen von Zivilisten liegen zwischen den Trümmern von Kriegsgerät und zerstörten Häusern in den Straßen von Butscha und anderen Vororten von Kiew, aus denen sich die russische Kriegsmaschine vor Kurzem zurückgezogen hat.
Die Ukrainer feiern den Rückzug des Gegners als Sieg, dieser spricht von Abzug der Truppen wegen erreichter Kriegsziele. Die Ukrainer zeigen die Gräuel des Krieges in den Vororten von Kiew in bewegenden Bildern, die Russen betonen, während ihrer Besatzung hätte es keine Übergriffe auf die Zivilbevölkerung gegeben und die Bilder seien von der Ukraine zu Propagandazwecken inszeniert.

Und richtig, die Angriffe, Beschuldigungen und Forderungen der Aushängeschilder ukrainischer Politik erreichen einen neuen Höhepunkt. Selenskyj hat sogar noch Zeit, Frau Merkel, die gegenwärtig gar nichts tun kann, für ihre verfehlte Friedens- vielleicht besser Beschwichtigungspolitik anzugreifen.
"Ich lade Frau Merkel ein, Butscha zu besuchen"...

Das alles ist nicht neu. In jedem Krieg, ob er so genannt wird oder nicht, geschehen solche Vorgänge, Beschuldigungen und Angriffe. Es gibt ein internationales Völkerrecht, in denen Spielregeln für einen Krieg definiert werden und Verstöße dagegen als Kriegsverbrechen angeprangert und versucht, sie oft Jahre später nach dem Völkerstrafrecht zu ahnden.

Das bewirkt wenig. Da werden meist junge Wehrpflichtige und testostereonbepackte, kampfgeile Nationalisten oder Söldner aufeinander losgejagt, aufgeputscht durch Propaganda und mit einem Bild vom Gegner, das mit einem Menschenbild nur noch wenig zu tun hat. Und wenn man dann dieser wilden Tiere habhaft wird, nachdem man vielleicht Tage in Todesangst verbracht hat, dann rächt man sich an ihnen oder tut, warum man gerne an einem Krieg teilnimmt. Die im Alltag mühsam überdeckte und gerade noch so im Zaum gehaltene Frustration und Aggression von hormongesteuerten Männern kommen in der Ausnahmesituation Krieg zum Durchbruch und die Vergewaltigung von Frauen und die Tötung von Zivilisten passiert einfach. Sie liegt in der Natur des Menschen!
Dabei ist die Unterscheidung zwischen Zivilisten und der kämpfenden Truppe reichlich künstlich. Der Gegner ist doch als Volk oder Nation der Feind und die Armee nur das ausführende Organ. Ein zerstörtes Volk bringt keine schlagkräftige Armee hervor!

Wenn Krieg geführt wird, so zeigt das, dass der Aggressor unbedingt sein Kriegsziel erreichen will, und er dafür nicht vor Gewalt und Gräueltaten zurückschreckt. Wie logisch erscheint es da, bestimmte, besonders wirkungsvolle Waffen vom Völkerrecht auszuschließen? Ein Widerspruch.
Ein Völkerrecht, das Regeln für eine "faire" Kriegsführung aufstellt, macht damit einen Krieg nur wahrscheinlicher, nährt den Glauben, es gäbe einen sauberen und gerechten Krieg.
Die Kriegsverbrechen sind unvermeidliche Folgen eines Krieges - Das Verbrechen ist bereits der Krieg selbst!
Eine Kriegspartei oder gar mehrere Kriegsparteien (der Traum der Rüstungsindustrie) mit Waffen zu beliefern ist bereits ein Verbrechen. Die Aufrüstung im Angesicht der Probleme der Menschheit zeigt, dass der Mensch nicht fähig ist, sich fortzuentwickeln. Die (kriegs-)technische Entwicklung eilt der vernünftigen Beurteilung der Realität weit voraus. Das Wahlvolk ist zu blöd ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Die Millionen, die sich von einer kleinen Machtclique beherrschen lassen, haben es nicht besser verdient!

Ist der Mensch ist ein misslungenes Experiment der Evolution?


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zuletzt bearbeitet 04.04.2022 | Top

   

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