Gesundheit und ein langes Leben

#1 von petias , 15.11.2023 09:34

wünschen wir uns zum Beispiel bei Geburtstagen. Aber die Erfüllung dieser Wünsche hängt von vielen Faktoren ab. Nicht alle können wir beeinflussen, aber manche schon. In diesem "Thema" sollen einige Aspekte eines gesunden Lebens erörtert werden.
Meist wünschen wir uns auch noch Glück! Da besteht ein enger Zusammenhang!

Schon gar nicht beim Glück, aber auch nicht bei Gesundheit und Langlebigkeit gibt es DEN EINEN WEG. Jeder Mensch ist anders und die genannten Gaben eine sehr individuelle Sache. Letztlich muss jedermensch selbst für sich entscheiden. Manchmal ist es auch ein "trade off" zwischen was einem Freude macht und was einem nach allgemeinem Dafürhalten guttut. Was ist im Einzelfall wichtiger: der Genuss, den ein Stückchen Schokolade bringt oder die Auswirkung des Industriezuckers darin, der uns nach Aussagen zahllosen Studien schadet.

Das ist vermutlich letztlich gar nicht klar zu entscheiden. Da spielen viel zu viele Faktoren eine Rolle, als dass wir da letztlich durchblicken können. Da ist "Bauchgefühl" und "gesunder Menschenverstand" gefragt und der "Mut zur Lücke"!

Milch

Die Muttermilch ist perfekt auf den Säugling abgestellt. Sie bietet alles was das Neugeborene braucht. Einschließlich des Körperkontaktes zur Mutter. Kann es etwas Innigeres geben, als die Körperflüssigkeit einer Person in sich aufzunehmen?
Auch wenn die menschliche Muttermilch in unseren Zeiten recht schadstoffbelastet sein kann, so gilt die überwiegende Meinung, dass es gut sei, sie die ersten Monate zu verabreichen.
In manchen Kulturen werden Kinder bis vier und mehr Jahren immer noch (zusätzlich) zu anderer Nahrung gestillt, aber irgendwann ist Schluss damit.

Manchmal klappt das nicht so recht, mit der Muttermilch und eine Amme (eine andere Mutter, die mehr Milch hat, als sie braucht) steht nicht zur Verfügung. In solchen Fällen griffen die ersten Tierhalter schon mal zur Milch ihrer Tiere, wie Ziegen, Schafe, Rentiere, Esel, Stuten und andere. Nicht perfekt, aber besser als das Kleine verhungert. Heute haben wir dafür eine ganze Industrie an Muttermilch-Ersatzprodukten. Tiermilch sollte eigentlich gar nicht mehr gebraucht werden.

Wir wissen alle, dass dem nicht so ist. Die Milchindustrie ist gewaltig und Milchprodukte stehen für die Meisten ganz oben auf der Einkaufsliste.
Sprechen wir heute von Milch, meinen wir fast immer Kuhmilch. Käse ist auch schon mal vom Schaf oder der Ziege als besondere Delikatesse.

Für die, denen Milch ein gewohnter und lieb gewordener Brauch geworden ist, aber vegan leben wollen, ist Hafer- oder Mandelmilch ein nichttierischer Ersatz.

Aber ist nun Kuhmilch und was daraus gemacht wird gesund?

Da gibt es sehr verschiedenen Meinungen. Unter den "Wissenschaftlern" gibt es ganz verschiedene Typen. Da sind z.B. die "Stoffel", das sind Leute, die in unserem Fall Kuhmilch analysieren und sehen woraus sie besteht. Da ist unter anderem Eiweiß und Kalk. Das braucht der Mensch. So ist der Kalk z.B. gut für die Knochen, die zu einem erheblichen Teil als Kalk bestehen. Fehlt der Kalk in den Knochen, werden sie spröde und brechen leicht. Man spricht von Osteoporose (Da steckt "Os"- der Knochen auf Latein und "porös" drinnen)
Folgerung: trinkt Milch für starke Knochen könnte man meinen und das sagen auch viele.
Dann gibt es aber auch die "Studienten", das sind Leute, die über Zusammenhänge längere Untersuchungen unter definierten Bedingungen vornehmen meist über einen längeren Zeitraum und daraus ihre Schlüsse ziehen.
Solche Studienten stellen dann schon mal fest, dass zwar Eisen im Spinat ist, aber vielleicht Popeye, aber nicht wir, den tatsächlich verwerten können. Und bei dem Kalk in der Milch stellen andere fest, dass die Milch bei der Verdauung so viel Säure entwickelt, dass der Kalk, den sie mitbringt nicht ausreicht, diese abzupuffern. Es wird Kalk aus anderen Quellen zusätzlich gebraucht z.B. aus den Knochen. Milch ist ein Kalkräuber!

Aber die "Studienten" sind sich meist nicht wirklich einig. So spielt es durchaus eine Rolle, wer die Studien bezahlt. Die Milchindustrie macht in Deutschland 30 Milliarden Umsatz pro Jahr und finanziert zahllose Studien. Zwar verbietet es der wissenschaftliche Ethos Ergebnisse zu manipulieren, doch wirken sich Erwartungshaltung und Blickwinkel einfach aus. So stellen 8 mal mehr Studien, die von der Industrie finanziert sind Ergebnisse im Sinne der Industrie fest, als unabhängig finanzierte. (Soweit man die Unabhängigkeit eindeutig erkennen kann)

So warnen Studien davor, dass Milch das Risiko für chronische Erkrankungen (wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes) erhöhen. Aber es gibt auch andere.
Noch ein paar Studienergebnisse:
Milchfett: erhöht den Cholesterinspiegel, fördert Übergewicht und Arteriosklerose, enthält viele Hormone und Gifte aus dem Futter der Kühe und ihrer Umwelt, die wir dann aufnehmen.
Milcheiweiß: (also tierische Proteine) verursacht Eiweiß-Überversorgung des Körpers, was zu Osteoporose führen kann. Es belastet unser Immunsystem sehr. Eiweißverbindungen der Milch führen zu Entzündungen, Säurebildung und Nahrungsunverträglichkeiten.
Milchzucker: Weltweit den meisten Erwachsenen fehlt das Enzym Laktase, mit dessen Hilfe man den Milchzucker Laktose verdauen kann. Das führt zur weitverbreiteten Laktoseintoleranz. Noch schlimmer ist die Galaktose (Schleimzucker) er steht in Verdacht, dass dieser Einfachzucker in größeren Mengen, bösartige Tumore an Eierstöcken und Hoden hervorbringen kann, er führt zu Entzündungen und kann auf Zellebene das rapide Fortschreiten von Alterungsprozessen verursachen. Alles nur, weil die Milchzucker-Susi uns das Leben so versüßt? Ach das war die Südzucker-Susi, andere Baustelle!

Was machen wir denn, wenn sich die "Stoffel" und die "Studienten" nicht einig sind? Wem sollen wir glauben? Nutzen wir unseren gesunden Menschenverstand.
Kuhmilch ist für Kälber, ein viel größeres Tier als wir, das viel schneller wächst als wir, Stunden nach der Geburt schon mit der Herde weiterziehen und mit ihr mithalten muss.
Kuhhaltung ist ein erheblicher Klima-Gefährdungsfaktor (ca. 15 Prozent der Treibhausgase)
In der Milch sammeln sich Giftstoffe. Die Kühe werden Gifte los, die wir dann trinken. Aber sinkt die Leistung der Kühe, werden sie geschlachtet. Sie müssen jährlich mindestens ein Kalb bekommen, damit der Milchfluss erhalten bleibt. Zumindest die männlichen Kälber werden geschlachtet.
Gesichert ist, dass wir keine Milch brauchen um gesund zu sein. (Wie hätten wir uns bis zur Tierhaltung vor 10000 Jahren sonst auch entwickeln können?) Hochwahrscheinlich ist es, dass Milch, zumindest in größeren Mengen, schadet.

Fazit:
Für die Umwelt problematisch, aus ethischer Sicht problematisch, gesundheitlich problematisch: also was hält uns?
Das im Käse enthaltene Eiweiß wird teilweise zu Casomorphinen umgewandelt. Die zählen zu den Opiaten und Heroinen!


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RE: Gesundheit und ein langes Leben

#2 von Eule ( Gast ) , 17.11.2023 09:41

Zitat von petias im Beitrag #1
... also was hält uns?
Das im Käse enthaltene Eiweiß wird teilweise zu Casomorphinen umgewandelt. Die zählen zu den Opiaten und Heroinen! [/blau]

warum so kompliziert? Wie wär's mit Gewohnheit? Und für die Alternativen gilt dann: "was der Bauer net kennt..."
Ich behaupte Mal, das sind statistisch die mit Abstand wirksamsten Faktoren, die Veränderungen im Weg stehen

Eule

RE: Gesundheit und ein langes Leben

#3 von petias , 18.11.2023 09:47

Zitat von Gast im Beitrag #2
warum so kompliziert? Wie wär's mit Gewohnheit? Und für die Alternativen gilt dann: "was der Bauer net kennt..."Ich behaupte Mal, das sind statistisch die mit Abstand wirksamsten Faktoren, die Veränderungen im Weg stehen


Hallo Eule,
da hast Du bestimmt recht. Trotzdem fällt es auf, dass alle die Nahrungs- und Genussmittel trotz bekannter Schädlichkeit am verbissensten verteidigt werden oder gar gerechtfertigt werden, die Suchtcharakter haben. Bis auf die bekannten Ausnahmen wie Alkoholikas und Tabak sind die anderen im Vergleich zu den "harten" und verbotenen Drogen recht milde. Aber Kaffee, Milchprodukte, Fleisch, Zucker und Konsorten haben alle die Fähigkeit milde abhängig zu machen. Der Verzicht auf Zucker oder Fleisch ist viel schwerer, wenn er auch keine harten Entzugserscheinungen auslöst, als der Verzicht auf Bananen oder Karotten es wäre.


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RE: Gesundheit und ein langes Leben

#4 von Eule ( Gast ) , 18.11.2023 10:00

Zitat von petias im Beitrag #3
... Der Verzicht auf Zucker oder Fleisch ist viel schwerer, wenn er auch keine harten Entzugserscheinungen auslöst, als der Verzicht auf Bananen oder Karotten es wäre.

kann ich so nicht bestätigen - MIR fällt der Verzicht auf Fleisch jedenfalls viel leichter, als es z.B. der auf Bananen täte. Gewohnheit hat ja auch 'was mit dem "Belohnungssystem" des Gehirns zu tun, unabhängig von der jeweiligen Substanz oder Nahrungsmitteln allgemein. Z.B. der "Morgenkaffee" hat sein "Suchtpotenzial" auch dann, wenn er koffeinfrei ist, ebenso wie jede andere ritualisierte Gewohnheit ;-)

Eule

RE: Gesundheit und ein langes Leben

#5 von petias , 18.11.2023 17:36

Zitat von Gast im Beitrag #4
Z.B. der "Morgenkaffee" hat sein "Suchtpotenzial" auch dann, wenn er koffeinfrei ist, ebenso wie jede andere ritualisierte Gewohnheit ;-)


Das Suchtpotenzial des Kaffees steckt nicht nur im Koffein. Selbst Malzkaffee macht schon, z.B. wegen der Röstreizstoffe, wie vieles Knabberzeug leicht süchtig.
Manche Menschen sind anfälliger für Süchte, als andere. Du scheints da Glück zu haben!

Ich gebe gerne zu, dass der Wunsch etwas Schönes zu wiederholen oder eine liebgewonnene Gewohnheit beizubehalten durchaus von "echten" Süchten zu unterscheiden ist. Der Übergang ist da manchmal fließend.

Einen schwereren Fall beschreibt hier Eugen Roth:

Der Starke Kaffee

Ein Mensch, der viel Kaffee getrunken,
ist nachts in keinen Schlaf gesunken.
Nun muss er zwischen Tod und Leben
hoch überm Schlummerabgrund schweben
und sich mit flatterflinken Nerven
von einer Angst zur andern werfen
und wie ein Affe auf dem schwanken
Gezweige turnen der Gedanken,
muss über die geheimsten Wurzeln
des vielverschlungnen Daseins purzeln
und hat verlaufen sich alsbald
im höllischen Gehirn-Urwald.
in einer Schlucht von tausend Dämpfen
muss er mit Spukgestalten kämpfen,
muss, von Gespenstern blöd geäfft,
an Weiber, Schule, Krieg, Geschäft
in tollster Überblendung denken
und kann sich nicht ins Nichts versenken.
Der Mensch in selber Nacht beschließt,
dass er Kaffee nie mehr genießt.
Doch ist vergessen alles Weh
am andern Morgen – beim Kaffee.


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Gesundheit und ein langes Leben

#6 von petias , 28.08.2024 23:04

Bluthochdruck

Das Kabinett hat das "Gesunde-Herz-Gesetz" von Karl Lauterbach verabschiedet. Lauterbach hält das für nötig, denn Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland die häufigste Todesursache. Es soll zusätzliche Herz-Früherkennungsuntersuchungen geben, Angebote zur Rauchentwöhnung, Cholesterinsenker sollen leichter verordnet werden können und genetische Vorbelastungen rechtzeitig erkannt werden.
Die Krankenkassen finden das nicht so gut und sprechen von Beitragserhöhungen.

2023 sind 248000 Menschen in Deutschland an Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestorben, mehr als sonst wo in Europa. 70 Prozent dieser Erkrankungen werden durch einen ungesunden Lebensstil - ungesunde Ernährung, wenig Bewegung, Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum - verursacht.

auch eine Meldung von heute:
Charlotte Kretschmann wurde 114 Jahre alt und war die älteste Frau Deutschlands. letzten Dienstag ist sie gestorben. Bis zuletzt war sie auf Twitter aktiv. Neue Technologien machten ihr keine Angst. Das Geheimnis ihres Langen Lebens lag für sie in der "Wissbegier"!


Ein Warnzeichen für Herz-Kreislauf-Probleme ist der Bluthochdruck. Aber er bringt auch darüber hinaus noch Gefahren mit sich.
Zitat aus NDR-Ratgeber Gesundheit:
<<Chronischer Bluthochdruck birgt viele Gefahren: Nach dem Rauchen ist er der größte Risikofaktor für eine lebensverkürzende Herz-Kreislauf-Erkrankung. Bluthochdruck schadet langfristig den Gefäßen, und damit auch dem Gehirn, dem Herzen und den Nieren. Mögliche Folgen: Durchblutungsstörungen am Herzen (Koronare Herzerkrankung, Herzinfarkt), in den Beinen (Schaufensterkrankheit) oder der Netzhaut am Auge, dann droht Erblindung. Etwa die Hälfte aller Schlaganfälle wären vermeidbar, wenn hoher Blutdruck rechtzeitig entdeckt und behandelt würde. Herzmuskelverdickung, Herzschwäche und Nierenversagen gehen ebenfalls häufig auf das Konto des stillen Killers Bluthochdruck. Und sogar bei der Entstehung von Demenzerkrankungen kann der Hochdruck eine Rolle spielen.>>

Als ich vor ein paar Wochen meinen Checkup bei meinem neuen Hausarzt hatte, war mein Blutdruck mit 150 zu 85 "Millimeter Quecksilbersäule" (mm Hg) klar zu hoch. Das bedeutet nicht allzu viel, denn der Blutdruck ändert sich ständig, passt sich den aktuellen Umständen an. Nur wenn er dauerhaft erhöht ist, kann das gefährlich werden. Es wurde eine Kontrollmessung nach dem Urlaub des Arztes vereinbart. Ist der Blutdruck dann wieder zu hoch, müsste man über den Einsatz von Blutdruck-Senkenden-Mitteln nachdenken.

Soweit wollte ich es gar nicht erst kommen lassen. Ich informierte mich.

Die „European Society of Hypertension“ (ESH) gibt Blutdruck Leitlinien heraus, nach denen sich auch die Ärzte (in der Regel) halten.

Bei Blutdruckwerten von 140/90 mmHg und darüber wird zwingend eine medikamentösen Therapie angeraten, sie dürfe keinesfalls hinausgezögert werden, wenn die Blutdruckwerte über dieser Grenze liegen.

Begleitend hierzu und vorbeugend sind folgende Maßnahmen zu empfehlen: Abnehmen, Verringerung der Kochsalzzufuhr, regelmäßige körperliche Aktivität, Verringerung des Alkoholkonsums, Nichtrauchen und eine gesunde, pflanzenbetonte Kost, diätetische Kaliumaufnahme, Antistresstraining wie Atemübungen, Yoga und Meditation.

Folgende Klassen werden eingeteilt.
Optimal: Niedriger als 120 (systolisch) und niedriger als 80 (diastolisch)
Normal: 120 bis 129 (systolisch) und/oder 80 bis 84 (diastolisch)
Hoch normal 130 bis 139 (systolisch) und/oder 85 bis 89 (diastolisch)
Grad 1 Hypertonie 140 bis 159 (systolisch) und/oder 90 bis 99 (diastolisch)
Grad 2 Hypertonie 160 bis 159 (systolisch) und/oder 100 bis 109 (diastolisch)
Grad 3 Hypertonie 180 oder höher (systolisch) und/oder 110 oder höher (diastolisch)

Zitat Herzstiftung.de
<<So entstehen systolischer und diastolischer Blutdruck
Das Blut fließt nicht in einem gleichmäßigen Strom durch den Körper. Es wird vom Herzen stoßweise durch den Körper gepumpt. Immer, wenn sich die linke Herzkammer zusammenzieht, wird das Blut quasi mit einem Pumpstoß der Herzmuskulatur in die Hauptschlagader (Aorta) befördert. Während dieser sogenannten Anspannungs- und Auswurfphase steigt der Druck in den Gefäßen kurzfristig an. Der dabei erreichte maximale Druck wird als oberer Blutdruckwert oder auch als systolischer Blutdruck bezeichnet. Der medizinische Fachbegriff "Systole" kommt aus dem Griechischen und bedeutet „das Zusammenziehen“. Nachdem sich also die linke Herzkammer zusammengezogen und das Blut herausgepumpt hat, folgt die Entspannungsphase. Die Herzkammern entspannen sich, damit wieder Blut aus der Lunge in das Herz hineinströmen kann. Die Aortenklappe verhindert, dass das Blut wieder rückwärts ins Herz gelangt. Da kein Blut mehr gepumpt wird, nimmt der Druck in den Gefäßen langsam wieder ab – solange, bis der nächste Blutstoß aus dem Herzen folgt. Der niedrigste Druck der Entspannungsphase wird als unterer Blutdruckwert oder diastolischer Blutdruck bezeichnet. Der medizinische Fachbegriff „Diastole“ bedeutet „die Ausdehnung“. Bei einem Blutdruck von 120 zu 80 mmHg (Millimeter/ Quecksilbersäule) pulsiert also der Druck ständig wellenförmig zwischen 120 und 80 mmHg hin und her.>>


Als Medikamentöse Therapie kommen in Frage: ACE-Hemmer, AT1-Antagonisten, Diuretika und Kalzium-Antagonisten
Das hört sich furchtbar an das will ich nicht. Dazu überlege ich, muss es einen Grund geben für den Hochdruck, und den muss man abstellen.

Am interessantesten finde ich die regelmäßige körperliche Aktivität. Gib es da noch genauere Anweisungen? Ich finde einen Artikel darüber, dass man mit Hilfe eines Schrittzählers täglich mindestens 4000 Schritte gehen sollte. Zwar hält sich hartnäckig das Gerücht, dass dazu 10000 Schritte nötig sind, aber dazu gibt es keine Untersuchungen. Das ist wohl nur ein Marketing Gag gewesen, als der erste Schrittzähler passend zu den Olympischen Spielen in Tokio von der Firma Yamasa 1964 auf den Markt gebracht wurde. Der hieß "Manpo-kei" - was so viel bedeutet wie "10.000-Schritt-Zähler".

Also besorge ich mir ein Blutdruck - Messgerät, den Sieger im Stiftung Warentest Heft vom November 2023 von Omron und gleich noch einen Schrittzähler von der selben Firma dazu.

Der Schrittzähler hat die neuesten Metastudien noch nicht gelesen und ist erst ab 10000 Schritte zufrieden. Zum Glück nimmt er auch die Bewegungen beim Fahrradfahren für Schritte. Die Strecke nach Steinheid und zurück mit dem Rad wertet er als ca. 11000 Schritte. An den Tagen, an denen ich keine größere Strecke mit dem Fahrrad fahre jogge ich. Meine hausnahe Joggingstrecke bringt ca. die 10000 Schritte auf dem Schrittzähler, sogar im Aktion-Modus. Im Sommer habe ich kein Problem dem Aktivitätsmesser gerecht zu werden. Aber ich werde auch im Winter darauf achten. Sollte es genügend Schnee geben, wäre es interessant zu sehen, was der Zähler mit Ski-Langlauf so macht.

Den Blutdruck messe ich, wie von der Omron-App vorgeschlagen, vier mal am Tag. Zweimal mit 5 Minuten Abstand am Morgen und ebenso am Abend.
Die ersten Tage sind einige Messungen im "Level 1"" Bereich, die meisten im "Normal" oder "Hochnormal" Bereich.
Schon in der zweiten Woche, (ich vermeide Zucker und glutenhaltige Nahrungsmittel (Fleisch und Milchprodukte sowieso schon vorher, Alkohol und Rauchen waren für mich noch nie ein Thema) esse überwiegend roh und vermeide Salz) ist kein "Level 1" mehr dabei. Die Messungen schwanken zwischen "Normal" und "Hochnormal".
Ab der dritten Woche sind die Werte "Optimal" und "Normal".

Damit eine Vergleichbarkeit der Messwerte gegeben ist, muss man für die Messung Regeln beachten.
- eine halbe Stunde vor der Messung kein Essen, kein Trinken, keinen Sport, kein Duschen
- zur Messung sich auf einen Stuhl mit Lehne setzen, anlehnen, Beine nicht überkreuzen, Füße flach auf den Boden, nicht sprechen, Manschette in Herzhöhe

Das Essen einer veganen Pizza (Gluten und Salz) gepaart mit langer Autofahrt und Zugfahrt und wenig aktive Bewegung hat mir letzte Woche einen Ausreißer in den "Hochnormalen Bereich" beschert. Aber am Tag darauf war wieder alles in trockenen Tüchern (Optimaler Bereich).

Also ging ich recht zuversichtlich zum Kontrolltermin zu meinem Hausarzt. 125 zu 80. Das ist der Normalbereich. Der Arzt war zufrieden, und als ich ihm erklärte, ich wäre mit dem Rad die 5 km durch bergiges Gelände von Lichte gekommen, sogar erstaunt. Ich war es auch (erstaunt) hatte ich doch im Wartezimmer mich mit Meditationstechniken gut entspannt. Da hat wohl die bekannte Weißkittel-Hypertonie zugeschlagen. Es kann generell beobachtet werden, dass die Werte beim Arzt höher sind, als die Messungen zu Hause. (Dabei trat der Arzt ganz leger in kurzer Hose und T-Shirt auf und ohne weißen Kittel.)

Wie sehr der Blutdruck mit der Lebensweise in Verbindung steht war und ist eine interessante Erfahrung für mich!


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RE: Gesundheit und ein langes Leben

#7 von petias , 03.09.2024 22:52

Zu dem Beitrag über Bluthochdruck hat mir eine Freundin eine Antwort mit einem Messanger per Smartphon gesendet. Sie hat mir erlaubt ihre Nachricht hier einzustellen.

Hallo petias,
Ich habe Deinen Beitrag über Bluthochdruck gelesen und bin erschrocken. Was Du geschrieben hast ist ist wirklich lebensbedrohlich für Dich. Das ist nicht ironisch gemeint.
1. Ein Blutdruck von unter 120/80 ist nicht optimal, sondern niedrig bis zu niedrig. Denn das Blut kann sämtliche Körperzellen nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nahrung (Vitamine, Mineralien usw.) versorgen. Das macht erstmals nichts, aber auf Dauer und je nachdem wieviel er nur niedrig ist, verursacht eine Unterzuckerung der Zellen, nicht des Blutes. Folgen: Schwindel, Sehstörungen, Bewusstlosigkeit und je öfter oder länger zu Demenz. Wer sich körperlich anstrengt und dabei noch möglichst salzarm isst, gefährdet ebenfalls seine Gesundheit. Wer sich anstrengt, schwitzt auch und verliert Elektrolyte. Werden die nicht wieder zugeführt, verdickt sich zuerst das Blut und selbst ein hoher Blutdruck schafft das Blut nicht mehr in die Kapillaren. Alles was Du geschrieben hast stimmt für Fettleibige, die täglich im Büro sitzen oder LKW o.ä. fahren. Du bist schlank und Du sitzt kaum, höchstens auf dem Fahrrad💪 und da ist salzarm gefährlich. Außerdem ist es völlig normal, dass der Blutdruck bei Anstrengungen und Erwartung von Anstrengung ( positiver Stress) ansteigt. Also auch bei Vorfreude. Bei negativem Stress natürlich auch. Außerdem gibt es noch eine Menge, was die Ärzte nicht wissen und beachten. Aber das führt jetzt zu weit. Ich kann Dir nur sagen, wenn Du nach einer körperlichen Anstrengung und Aufenthalt in einer Arztpraxis (Erwartungsmodus, Anspannung) einen so optimalen Blutdruck hast, ist das nicht erstaunlich, sondern eigentlich bedenklich. Denn Deine Zellen werden dann nicht optimal versorgt, sondern müssen sich in einen Ruhemodus begeben. Also beachte bitte, dass körperliche und emotionale Tätigkeiten immer! Einen höheren Blutdruck benötigen. Die Werte, die angeblich optimal sind, sind Ruhewerte. Ob ein Blutdruck behandelt werden muss durch Diät oder Medikamente kann nur allein durch eine 24- Std.-Messung mit gleichzeitiger Sammelurin-Messung - die Messung erfolgt natürlich erst hinter im Labor - entschieden werden.


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zuletzt bearbeitet 03.09.2024 | Top

RE: Gesundheit und ein langes Leben

#8 von petias , 03.09.2024 23:53

Zitat von petias im Beitrag #7
Hallo petias,
Ich habe Deinen Beitrag über Bluthochdruck gelesen und bin erschrocken...


Hallo H.,
danke für Deine Sorge und einige Richtigstellungen.
Natürlich handelt es sich bei den von mir genannten Werten ausschließlich um "Ruhe"-Werte. Man darf 30 Minuten vor der Messung nicht Arbeiten oder Sport treiben, nicht duschen, auch nicht essen oder trinken. Fünf Minuten vor der Messung setzt man sich ruhig und entspannt hin. Man lehnt sich an, überkreuzt nicht die Füße, die Blutdruck- Manschette ist auf Herz-Höhe, der Arm liegt auf dem Tisch, man entspannt sich.

Das ist kein normaler Lebensausschnitt, wann sind wir schon normalerweise in so einer Situation? Aber das dient der Vergleichbarkeit der Messungen und es geht dabei um Durchschnittswerte aus mehreren Messungen.
Keinen dieser Zustände hält man längere Zeit aufrecht. Schon mit dem Wegräumen des Gerätes, dem Aufstehen oder mit jeder Veränderung wird der Blutdruck und der Puls wieder steigen. Meinen Ruhepuls hatte ich gar nicht angegeben. Er liegt zwischen 55 und 65.

Über die Zeit hat sich die Ansicht verändert, über das, was "normale" Blutdruckwerte sind. Ich kann mich noch erinnern, als ich 20 Jahre alt war, hieß es, der systolische Wert solle 100 plus Lebensalter sein. Damals hat das gepasst. Heute wäre das tödlich hoch ;-)

Die derzeit gültigen Werte der „European Society of Hypertension“ (ESH) hatte ich in dem Beitrag angegeben. Eine Ergänzung sollte noch dringend gemacht werden, was Du auch angesprochen hattest.
Die Klasse "Optimal" ist nach unten offen. Das kann so nicht funktionieren, denn wenn der Blutdruck auf 0 fällt über einige Zeit, dann ist der Mensch tot.

Die deutsche Herzstiftung definiert einen niederen Blutdruck, mit Fachbegriff heißt der "Hypotonie", wenn der systolische Wert unter 110 mmHg liegt, unabhängig vom diastolischem. Allerdings ist er nicht gefährlich, wie die Hypertonie, der Bluthochdruck, und wird auch nicht behandelt, solange es nicht zu Beschwerden kommt.
Beschwerden können sein: "Schwindel, Benommenheit, Flimmern vor den Augen, morgendliche Müdigkeit, Antriebsmangel, Konzentrations- und Leistungsschwäche. Auch kalte Hände und Füße, ein Gefühl des Luftmangels, Herzklopfen und innere Unruhe können auftreten."

Treten solche Symptom in Verbindung mit niederem Blutdruck auf, dann muss abgeklärt werden, ob er von Krankheiten herrührt, wie "Unterfunktion der Nebenniere (Morbus Addison), der Schilddrüse oder der Hirnanhangdrüse, eine Blutarmut (Anämie), eine Erkrankung des vegetativen Nervensystems, Herzklappenfehler oder eine schwere Herzschwäche". Tut er das nicht, so wird als Therapie empfohlen:

- eine erhöhte Kochsalzzufuhr (z. B. kräftig nachsalzen oder kräftige Fleisch- oder Gemüsebrühe), denn das Salz bindet Wasser, erhöht das Blutvolumen und somit auch den Blutdruck
- eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (2 bis 2,5 Liter am Tag)
- körperliches Training (Ausdauersport, Radfahren, Schwimmen, Joggen)
- Hydrotherapie (Wechselduschen, Kneippkuren, Trockenbürsten, Sauna)
- Kraftgymnastik (Liegestütze, Kniebeugen, Hantelübungen); die Muskulatur der Beine soll gekräftigt werden, um die Pumpfunktion der Venen zu verbessern.
- ausreichenden Nachtschlaf, für das Aufstehen (langsam!) muss genügend Zeit eingeplant werden
- einen Aufenthalt in klimatischen Reizzonen (Nordsee, Hochgebirge)

Das finde ich jetzt lustig, aber eigentlich logisch. Bis auf die erhöhte Zufuhr von Kochsalz, das ist beim Bluthochdruck genau anders herum, sind das genau dieselben Maßnahmen, die auch gegen den Bluthochdruck empfohlen werden.

Die Maßnahmen wirken einfach Blutdruck-regulierend. Perfekt!

Auch bei dem Arztbesuch war meine Radfahrt schon über eine Stunde her. Im Wartezimmer wandte ich Entspannungsübungen an. Dass mein Blutdruck trotzdem bei 125 systolisch lag, ist der "Aufregung" beim Arzt zuzuschreiben.

Übrigens: Nach meiner Radeltour am Sonntag Morgen, nach einem langen Schlaf und nach einem Frühstück um 9 (gegen meine Gewohnheit) war mein Blutdruck mit 100/64 mit einem Puls von 58 historisch niedrig.
Jetzt ist er mit 119/82 Puls 82 im Normalbereich!

Ich wünsche Dir einen schöne gesunde Zeit!

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RE: Gesundheit und ein langes Leben

#9 von Hanne ( Gast ) , 04.09.2024 15:10

Ja, das stimmt alles. Da brauche ich mir doch keine Sorgen machen

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