RE: Buchbesprechungen

#16 von petias , 22.02.2024 11:41

Ergänzende Bemerkung zu Sellners Buch

Es ist dabei problematisch, den Unterschied zwischen völkischem Gedankengut und Selbstschutz des Staates im Auge zu behalten. Es kann nicht funktionieren, wenn ein Sozialstaat seine Grenzen zu weltweitem Zuzug in die Sozialsysteme öffnet. Dass das so wäre ist gängige Propaganda. Tatsächlich findet die aktuelle Politik keine Lösung im Spagat das Asylrecht zu beachten, der lamentierenden Wünsche der Wirtschaft genügend Arbeitskräfte zu bekommen, die drohende Überalterung der Bevölkerung und den damit verbundenen Druck auf die Renten und Sozialsysteme, der Ethik, Leute bei der Ausweisung nicht in Gefahr zu bringen.

Zudem ist Deutschland kein sehr attraktives Einwanderungsland für Arbeitskräfte aus anderen Industrieländern. In Ihrer Not versucht es die Politik auf Druck der Wirtschaft auch in Ländern mit erheblichen kulturellen Unterschieden.

Die Profite sind oberstes Gebot. Die völlig aufgeblähte Exportwirtschaft droht wegen der mangelnden Arbeitskräfte und der hohen Energiepreise zu schrumpfen. Der Staat soll die Wirtschaft entlasten, alle denkbaren Gruppen subventionieren, die Steuern senken aber gleichzeitig Investieren und tatkräftig und effektiv den Umbau der Wirtschaft auf CO2- Neutralität vorantreiben und finanzieren, den die international eingegangenen Verpflichtungen hinsichtlich des Klimawandels erfordern. Schulden dürfen nicht oder nur eingeschränkt gemacht werden.

Das kann nicht funktionieren. Die Perspektiven sind schlecht, die "kleinen Leute" spüren die Folgen der Probleme schmerzhaft und suchen Schuldige.
Die sind in den farblich und kulturell verschiedenen Neumitbürgern schnell gefunden. Da gibt es auch großen Missbrauch. Da haben Väter angeblich 12 Kinder und holen diese und ihre afrikanischen Mütter ins Land und in die Sozialsysteme. Jugendliche Gruppen ziehen durchs Land bedrohen Bürger und belästigen Frauen. Dass das statistisch gesehen nicht mehr Personen mit Migrationshintergrund sind als solche, deren Eltern unter Hitler einen Arier-Pass hatten interessiert da nicht.
Da bekommt so eine Bande von Massenvergewaltigern Bewährungsstrafen und wenn die auch noch dunkelhäutig sind, dann wünscht sich so Mancher die Gaskammern zurück.

Kriminalität darf nicht geduldet werden und die Höhe der Strafe kann durchaus diskutiert werden, aber für alle Bürger. Den Zuzug von Ausländern auf eine Menge zu begrenzen, die noch integriert werden kann, ist ebenfalls notwendig. Personen die staatliche Leistungen erhalten zu verpflichten auch was für den Staat zu tun und sich nach Möglichkeit selbst zu erhalten ist eine konsequente und berechtigte Forderung.

Aber wegen des emotionalen Ärgers und diffusen Hasses auf Ausländer und Obrigkeit einen rassistisch völkischen Staat zu fordern der selbst gut integrierte, perfekt deutsch sprechende Staatsbürger ausweisen, die eigenen Kinderproduktion massiv ankurbeln möchte, um der Wirtschaft die geforderten Arbeitskräfte zur Verfügung stellen zu können, ist völlig undiskutabel.

Wozu der neue Nationalismus führt, kann man gut an extrem rechten Kreisen in Ungarn und Rumänien sehen, die bereits diskutieren, wie man die gerade im Stich gelassene Ukraine nach ihrer Niederlage aufteilen könnte. Neben Russland wollen auch andere "große Nationen" ihren Anteil am Kuchen. Überall wird aufgerüstet. Brauchen wir tatsächlich eine neuen Runde national imperialistischer Kriege um der eigenen überlegenen Rasse die Geltung zu verschaffen, die sie glaubt, dass sie ihr zustehe?


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Buchbesprechung

#17 von petias , 17.05.2024 13:34

John Seymour: Die Lerchen singen so schön



John Seymour, geboren 1914 in London, gestorben 2004 in Irland

Ein Griff in mein Bücherregal brachte die Bücher von ihm aus obiger Abbildung zum Vorschein. Sein bekanntestes Buch "Das große Buch vom Leben auf dem Lande" konnte ich gerade nicht finden, ist möglicherweise verliehen.
Das Taschenbuch ist meine neueste Erwerbung, antiquarisch, denn es ist vergriffen und auf Empfehlung von Eule, der wir schon ein paar Kommentare und Geschichten hier verdanken.

"Die Lerchen singen so schön" Originaltitel: "The larks they sang melodious" erschein 1982

Seymour lebte einige Zeit in Afrika, kämpfte im zweiten Weltkrieg, Ab 1957 betrieb er eine Selbstversorgerfarm in Afrika und lebte mit seiner Familie hauptsächlich von eigenen Erzeugnissen.
Nach einigen Jahren zogen sie nach Wales auf die Farm "Fachongle Isaf". Dort setze er das Selbstversorgerleben fort und schrieb Bücher, die in den 1970er Jahren sehr populär wurden. Mich erreichten seine ersten Bücher, während ich in einer Studenten-Land-WG nähe Regensburg lebte und zusammen mit Anderen das Selbstversorger-Landleben erprobte.
1981 übergaben John Seymour und seine Frau den Hof ihren Kindern und sie zogen nach Irland. Dort entstand 1982 der Roman: ""Die Lerchen singen so schön", um den es hier geht.

Die Geschichte:
Das Buch tut so, als wäre es das erste, das nach dem großen Zusammenbruch gedruckt wird und somit ein Zeichen für die wieder einkehrende Normalität ist. Es ist der Bericht von einigen Personen, die die Ereignisse aus ihrer Sicht schildern.

Was war passiert? Ende der 80er Jahre, also ein Near Future Roman (er erschein 1982), kommt England durch schlechte Politik abwechselnd durch die Regierungen gestellt von Labour und von den Konservativen, in große Schwierigkeiten. Ölimporte und Rohstoffeinfuhren bleiben aus. Es beginnt ein Generalstreik, der die gesamte Wirtschaft zum Erliegen bringt.
Das Militär übernimmt die Herrschaft, sichert sich die noch vorhandenen Öl-Vorräte (Benzin, Diesel) um mobil und handlungsfähig zu bleiben. Das Militär verhindert Plünderungen und Aufstände durch Erschießungen und gibt die Parole aus, alles werde geregelt und komme wieder in Ordnung.

Die Landwirtschaft hat verheerende Ergebnisse. Sie besteht hauptsächlich noch aus Großbetreibern wie „London Farming“, die zum größten Teil von künstlichem Mineraldünger, fertigen Futtermittelmischungen für die Massentierhaltung, chemischen Spritzmittel für die Felder und Medikamenten für die Tierzucht abhängig ist. Das alles bleibt aus und geht zur Neige. Seuchen brechen aus unter den Tieren, die verenden in Massen oder müssen gekeult (getötet werden). Es gibt kaum noch Fleisch, die Ernteerträge sind jämmerlich.
Die Handlung konzentriert sich auf Ostengland, auf die Grafschaft Suffolk, die zwischen Norfolk und East Anglia liegt. Auch dort sind die Bauern gezwungen worden, ihre kleinen Höfe aufzugeben und an London Farming zu verkaufen. Nur einer, Bob Hurlock, begünstigt unter anderem durch eine Erbschaft seiner Frau Jessie, hat durchgehalten und bewirtschaftet seine 15 Hektar Farm seit vielen Jahren ökologisch, mit Mist und Gründüngung, Fruchtwechsel und Mischfruchtanbau. Bei ihm ist das Land gesund, die Erträge gut. Das bleibt auch in der Krise so. Seine Erträge gehen nicht zurück, seine Tiere z.B. eine kleine Schweineherde, sind gesund und munter. Seine Frau Jessi erzeugt Saatgut für den eigenen Betrieb, verkauft davon sogar an andere. Sie nimmt Waisenkinder auf, unterstützt Flüchtlinge, die das Land überfluten.
Bob braucht keinen Traktor. Er hat Ochsen dazu abgerichtet, Pflug und Wagen zu ziehen.
Clifford Brown ist der Leiter von „London Farming“ in Suffolk. Er schickt kurzerhand seine Mähdrescher auf die Felder von Bob Hurlock und raubt dessen Getreide noch viel zu früh vor der Reife. Die Körner müssen mit Öl- betriebenen Trocknungsanlagen getrocknet werden, wie verrückt!
Bob protestiert, wird aber massiv bedroht und nach Hause geschickt. Als Brown seine Schweine abholen lassen will, bittet er die Leute herein und bewirtet sie. Er sagt, sie sollen "Einen heben", während er die Schweine transportfähig macht. Bob erschießt kurzerhand seine Schweine. Er kommt zurück und meldet sie bereit. "Einen Eber", sagt er, "braucht Brown nicht. Ficken kann er selber!"

Bob wird verhaftet, verurteilt und in ein Straflager deportiert. Seine Familie wird aus Vergeltung im eignen Hof festgesetzt. Bob flieht mit ein paar Kameraden, sie gehen in den Widerstand. Sie beschaffen sich Waffen, darunter eine Bazooka, und greifen Öl, Vorratsdepots und Einheiten des Militärs an. Seine Familie soll zur Strafe und zur Rache getötet werden. Bob ist der Meinung, dies wäre geschehen und wird zum unerbittlichen Widerstandskämpfer.

Die Soldaten haben Angst, werden selbst unerbittlich, vergewaltigen und morden. Ein schmutziger Krieg. Schließlich zieht sich die Armee aus Suffolk zurück, schließt das Land aber ein. Bob macht sich auf die Suche nach Mike Miller, einem alten Kapitän, der die einzige intakte Segel-Schaluppe betreibt. Mit seiner Hilfe kann die Blockade des Militärs durchbrochen werden. Zudem erfährt Bob, dass der seine Familie gerettet haben könnte, bevor sie getötet werden sollte. Er findet Mike, die Schaluppe und seine Familie und alle kehren zurück nach Hause und entwickeln einen neuen Kleinstaat. Bob wird Diktator, seine Frau und Freunde Minister. Alle finden es gut. Man erlernt Bobs Techniken der Landwirtschaft, die alten Bauern bekommen ihr Land zurück, neue bekommen nach einer dreijährigen Lehrzeit auf anderen Farmen eigenes Land zugewiesen. In den Schulen lernt man Gartenbau und Landwirtschaft und praktische Kenntnisse in Holz und Eisenverarbeitung. Jeder lernt Nahrung anzubauen, schon, damit die eigenen Wurzeln nicht verkümmern, Grundkenntnisse aller überlebenswichtigen Techniken und vertieft eine Spezialfertigkeit, in der er gut ist, und die ihn interessiert. Man hat eigenes Geld, das reines Tauschmittel ist. Die Gasthäuser brauen ihr eigenes Bier, man hat Zeit, viel Arbeit, ist glücklich. Mit der Schaluppe wird Handel getrieben. Schließlich, als klar wird, dass es dem Ausland nicht besser geht und keine Hilfe kommt, das alte Leben passé ist, gibt die Armee auf und es entstehen viele kleine Staaten in Selbstverwaltung, hohem Selbstversorger-Grad, guten nachbarschaftlichen Beziehungen und Handel.

Zwei kleine Handlungen möchte ich noch zur Illustration herausheben. Die erste zeigt Seymours Glauben in die Ethik des Militärs und die menschlichen Werte in einigen Bereichen. Er selbst war Soldat im zweiten Weltkrieg.
Als Bob Hurlock seine Familie wiederfand, war sein 14 Jähriger Sohn verschwunden. Der hatte sich auf den Weg gemacht, den Vater zu suchen. Er beruhigte seine Frau mit dem Hinweis, dass ihm schon nichts passieren würde, da es in England schließlich keine Löwen gäbe. (Da gab es wohl einschlägige Erlebnisse Seymours in Afrika)

Eine zweite Episode hat mich stark berührt. Hurlock wurde in seiner Zeit als Diktator von einem Außenstehenden aufgefordert, sich doch zur Wahl zu stellen. Er würde doch ohnehin gewinnen. Bob lehnte das ab. Begründung: er könnte verlieren. Noch gäbe es zu viele Menschen, die zumindest insgeheim hofften, es mögen wieder Güter aus dem Ausland fließen und es werden wie früher. Diese Hoffnung verbänden sie mit der Armee. Er würde mit den Wahlen warten, bis diese Hoffnung endgültig verschwunden ist. Als die Wahlen mit Bobs Einverständnis kamen, stellten weder er noch seine Frau Jessi sich zur Wahl. Sie zogen sich auf ihre Farm zurück und lebten das Leben, wie sie es immer wollten. Die Zeiten waren wieder gut!

Ich stimme (leider) Bob Hurlock zu. Die Demokratie ist eine Schönwetterveranstaltung. Geht es hart auf hart, ist das Wahlvolk einfach zu blöd für die richtige Entscheidung! Das Problem ist nur, wo sind die untadeligen Weisen, die sich zum Diktator eignen? Leider scheitert daran Platons "Staat" der von weisen Philosophen gelenkt wird. Ich fürchte sehr, die KI könnte sich dafür empfehlen!


Der Titel "The larks they sang melodious" bezieht sich auf ein lokales Volkslied, das die Widerstandskämpfer als Parole sangen.

Résumé:
Der Zusammenbruch mag etwas unerklärt und unvermittelt erscheinen, die Kämpfe und Wirren arg milde, die Idylle danach unglaubwürdig und blauäugig. Da gibt es tatsächlich ein Zurück zum Mittelalter und zur regionalen Kleinstaaterei als zu einem goldenen Zeitalter, das es so nicht gab.

Der Punkt, den ich aus dem Buch für mich entnehme, und um den es Seymour zeitlebens ging, ist die Fähigkeit des Menschen, kleiner menschlicher Gruppenverbänden, für die er geschaffen ist, sich selbst zu versorgen, unabhängig zu sein von globalen Strukturen.

Was Seymour aus der Sicht von 1980 beschreibt: die zunehmende Abhängigkeit von zentralen Verwaltungen, von der Versorgung mit Gütern, der Bereitstellung von Lebensgrundlagen, hat sich bis heute dramatisch verschärft. Wer von uns könnte auch nur noch ein paar Tage überleben, wenn er und die Seinen auf sich allein gestellt wäre. Wie verwundbar, anfällig, verletzlich und schwach macht uns das. Zu einem Spielball von Manipulatoren. Lasst uns nicht zusehen, wie wir unsere Selbstbestimmung komplett verlieren. Ein Leben aus gigantischen Lebensmittelfabriken ohne Bezug zu Boden und Natur ist kein menschliches Leben mehr. Ich will nicht zum Mitglied eines Ameisenstaates gemacht werden, das, komplett überflüssig geworden, von wem auch immer, schließlich abgeschaltet wird.

"Begib dich gleich hinaus aufs Feld, fang an zu hacken und zu graben ..."

Aber es gibt kein Zurück. Das gab es nie. Wir müssen nach vorne! Wo das genau ist, müssen wir noch herausfinden. Das, was wichtig war, soll erhalten bleiben, was vom Neuen gut und nützlich ist für eine menschliche Zukunft, soll vorsichtig geprüft und in den Alltag integriert werden.
Die Entscheidung fällen muss jeder Einzelne für sich.


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RE: Buchbesprechungen

#18 von fiatlucem , 17.05.2024 17:25

Zitat von petias im Beitrag #17
Aber es gibt kein Zurück. Das gab es nie. Wir müssen nach vorne! Wo das genau ist, müssen wir noch herausfinden. Das, was wichtig war, soll erhalten bleiben, was vom Neuen gut und nützlich ist für eine menschliche Zukunft, soll vorsichtig geprüft und in den Alltag integriert werden.
Die Entscheidung fällen muss jeder Einzelne für sich.


Du hast davon recht konkrete Vorstellungen, scheint mir.

Aber welchen Sinn hat es, zur Krisenvorbereitung auf dem Lande zu leben und sein eigenes Gemüse anzubauen, wenn zu erwarten ist, dass plündernde Vandalen aus der Stadt alles klauen und kaputt machen. Wehrt man sich, bringen sie dich um.

Noch ein Gedanke: Heute gibt es schon so viele Solaranlagen und Windräder, dass das Ausbleibern von Öllieferungen keinen Zusammenbruch der Stromversorgung mehr bedeuten würde.

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RE: Buchbesprechungen

#19 von petias , 18.05.2024 12:52

Hallo Fiatlucem,
schön wieder einen Beitrag von Dir beantworten zu können!

Zitat von fiatlucem im Beitrag #18
Du hast davon recht konkrete Vorstellungen, scheint mir.


ja, meine Vorstellungen entwickle ich in diesem Forum. Ich könnte gelegentlich etwas Hilfe gebrauchen !

Zitat von fiatlucem im Beitrag #18
Aber welchen Sinn hat es, zur Krisenvorbereitung auf dem Lande zu leben und sein eigenes Gemüse anzubauen, wenn zu erwarten ist, dass plündernde Vandalen aus der Stadt alles klauen und kaputt machen. Wehrt man sich, bringen sie dich um.


Das Getreide vom Lichthügel kann man weder von der Lage her noch von der Menge her mit dem Mähdrescher mähen!
Mal ernst: ich mache das nicht nur wegen der Vorbereitung auf Krisen. Es ist schon so recht schön und befriedigend. Kommt eine Krise, kann das recht schleichend sein und muss nicht zum Showdown führen. Schon jetzt wäre das - sagen wir für einen Bürgergeld-Empfänger - viel einfacher davon zu leben, würde er seine Nahrung weitgehend selbst erzeugen und Zeit dafür sinnvoll aufwenden, die sonst vielleicht auch Geld kosten würde. Das ist auch eine Art Krisenbewältigung. Einen gewissen Schutz vor Plünderungen der Gemüsebeete bietet es, wenn möglichst viele Nachbarn es genau so machen. Kommt es hart auf hart, müssten sich Gleichgesinnte lokal zusammenschließen und sich schützen oder gar einen Deal mit einer "Schutzmacht" abschließen, wie das in der Romanstudie NWO hier im Forum angedeutet wird.
Es ist trotzdem sinnvoll, Vorräte für ein paar Monate versteckt einzulagern um über eine akute Krise zu kommen. Wichtiger noch, als dass selbst angebaute Lebensmittel in der Krise konkret zur Verfügung stehen ist das "gewusst wie" neudeutsch "know how" und die Infrastruktur der Selbstversorgung. Ein Buch zum Thema im Regal stehen zu haben reicht da nicht aus.

Für mich ist es wichtig, die Wurzeln zu Natur und eigner Herkunft nicht zu verlieren. Sollte das Fremdversorgungs-System kippen oder die, die es wollen freigeben, ist der Weg zum neuen Alltag nicht so weit und Andere können sogar noch profitieren. Für mich Grund genug!

Zitat von fiatlucem im Beitrag #18
Noch ein Gedanke: Heute gibt es schon so viele Solaranlagen und Windräder, dass das Ausbleibern von Öllieferungen keinen Zusammenbruch der Stromversorgung mehr bedeuten würde.

Da hast Du recht! Eine aufs Wesentliche reduzierte und machbare neuen Welt würde heute anders aussehen, als in den 80ern aus denen Seymours Buch "berichtet". Eule meint, es könnte bald einen realistischen KI-generierten Roman zum Thema geben, der alle aktuellen Faktoren berücksichtigt.
Bis dahin, oder trotzdem, schreiben wir einfach selbst welche!


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RE: Buchbesprechungen

#20 von fiatlucem , 19.05.2024 15:25

Zitat von petias im Beitrag #19
Kommt es hart auf hart, müssten sich Gleichgesinnte lokal zusammenschließen und sich schützen oder gar einen Deal mit einer "Schutzmacht" abschließen, wie das in der Romanstudie NWO hier im Forum angedeutet wird.


Wo in "Neue Weltordnung" soll das denn sein? Kannst du bitte einen Link posten?


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RE: Buchbesprechungen

#21 von petias , 19.05.2024 15:31

Zitat von fiatlucem im Beitrag #20
Wo in "Neue Weltordnung" soll das denn sein? Kannst du bitte einen Link posten?


NWO 22: Plattform 17


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Buchbesprechungen

#22 von petias , 13.10.2024 12:20

Zazuo Ishiguro: Klara und die Sonne

Angeregt durch die Lektüre in Geralds Lesekreis habe ich mir das Buch besorgt. Vielleicht kann ich zumindest Gerald dazu animieren, was dazu beizutragen bzw. aus seinem Lesekreis zu berichten!

Die Originalausgabe erschein 2021 bei Faber & Faber. Die deutsche Übersetzung von Barbara Schaden erschien im selben Jahr im Blessing-Verlag.

Zazuo Ishiguro ist ein Japaner - 2,5 Jahr jünger als ich - der mit seiner Familie im Alter von 5 Jahren nach Großbritannien ausgewandert ist. Er hat für "Was vom Tage übrig blieb" 1989 den Booker Price (bedeutendster britischer Literaturpreis) gewonnen und bekam im Jahr 2017 den Literatur Nobelpreis. "Klara und die Sonne" ist der erste Roman nach dem Literaturpreis und Ishiguro war sich nicht so sicher (scherzhaft in einem Interview), ob es denn angemessen sei, da der Nobelpreis doch für das Lebenswerk verliehen wird, danach noch weiter zu schreiben. Gut, dass er es getan hat!
"Was vom Tage übrig blieb" und "Alles was wir geben mussten" hatte ich als Film gesehen. Aus beiden Filmen gibt es Parallelen in "Klara und die Sonne"

Klara ist ein KF. KF bedeutet "Künstlicher Freund". Ein Roboter, gedacht Kinder und Jugendliche die mehr und mehr vereinsamen gut ins Erwachsenenleben zu begleiten.

Der Ich-Erzähler ist Klara was teils zu interessanten Begriffen führt. So spricht sie von "Uniformen von hohem Rang", vom Mädchen mit den stacheligen Haaren, von der "Scooting Maschine" usw. Auch Sätze wie "als ich wieder hinsah, hatte sich die Straße vor dem Fenster in mehrere senkrechte Fächer segmentiert" nehmen Bezug auf ihre technische Natur, in dem Fall ihre optische Einrichtung.

Als Klara das Bewusstsein erlangt, befand sie sich mit Kollegen und anderer Ware in einem Geschäft. Zur selben Zeit war bereits eine Nachfolge Serie auf den Markt gekommen, die B3. Klara war noch eine B2 aber mit einer sehr hohen Einfühlungsgabe. So fiel ihr z.B. auf, dass manche Kinder mit anderen Augen ins Schaufenster sahen. Sie waren traurig, wie sie sich im Gespräch mit der Landen-Managerin erarbeitet, weil für sie die KFs nicht erreichbar waren, die nur den reichen Kindern vorbehalten sind.
Klara und die anderen KFs sind sich dessen bewusst, dass sie von der Sonne (Solarstrom) abhängig sind und sie streiten sich teils um einen Platz an der Sonne. Ein Schlüsselerlebnis hat Klara, als sie einen Bettler vor dem Schaufenster beobachtet, den sie in seinem Alkoholkoma für tot hielt, der zusammen mit seinem Hund durch die besonderen Gaben der Sonne wieder zum Leben erweckt wurde.
Ein anderes Erlebnis war für Klara prägend. Es gab eine Baustelle im Sichtkreis des Schaufensters. Die Straße wurde abgesperrt und eine Maschine mit mehreren Schornsteinen blies umweltverschmutzende und Sonne verdunkelnde Abgase in die Luft. Aufgrund der Aufschrift nannte sie sie die Scooting-Maschine.

Nach einigen Wochen wurde Klara von einem 14 jährigen Mädchen Namens Josie auserkoren. Die Mutter unterzog Klara vor ihrer Zustimmung einem sonderbaren Test. Sie musste den Gang von Josie nachahmen, der aufgrund einer Krankheit etwas schleppend war.

Die Geschichte bewegt sich sehr kleinteilig fort, immer aus der Sicht von Klara und was sie an Gesprächen mit und zwischen anderen entnimmt.

Es entwickelt sich ein Leben auf dem Lande in Josies Zuhause. Josie hatte eine Schwester, Sal, die gestorben war. Josie selbst war sehr krank, eine Krankheit die in Schüben verläuft. Ein schlimmes Schicksal könnte man meinen, aber der Tod der Schwester und der mögliche Tod von Josie sind kein Zufall. Wer es zu was bringen wollte in der Gesellschaft, der musste "gehoben" sein. So nannte man eine Genbehandlung, die das natürliche Genom der Kinder verbessert. Aber das ging mit Krankheiten einher, die viele Kinder nicht überstanden. Dass auch Josie dieser Behandlung unterzogen wurde, obwohl die Schwester Sal daran gestorben war, zeugt vom Ehrgeiz besonders der Mutter. Die Ehe mit dem Vater ist daran zerbrochen. Der, ein führender Ingenieur, hat seinen Job verloren und mit dem angepassten Leben gebrochen.
Klara unterstützt Josie so gut sie kann. Bald wird aber klar, dass ihr von der Mutter Josies noch eine ganz andere Rolle zugedacht ist. Sie lässt von Josie ein "Porträt" erstellen das tatsächlich eine künstliche Josie-Figur ist, ihr komplett ähnlich, die Klara zum Leben erwecken soll. Dazu soll Klara Josie "lesen" und lernen wie sie zu sprechen, zu gehen, sich zu bewegen.
Die Mutter fängt schon mal an, in Einübung der Rolle Klara "Liebes" zu nennen.
Josie hat einen Kinderfreund den Nachbarjungen Rick. Der ist nicht "gehoben" und seine Mutter arm. Auch dessen Mutter lebt allein. Vom langjährigen Exfreund hat sie sich getrennt. Sie wünscht sich nichts mehr, als dass Rick trotz des Umstandes, dass er nicht genmanipuliert ist, einen Platz in einem College erhält, der in sehr seltenen Fällen auch an begabte Nichtgehobenen als Stipendium vergeben wird.

Nick und Josie lieben sich und haben ein gemeinsames Leben geplant. Josie hält auch in ihrer Krankheit daran fest. Nick würde es sich wünschen, ist aber skeptisch.
Klara will den beiden helfen. Zu ihrer Rolle als Josie-Ersatz äußert sie sich der Mutter gegenüber zwar als dienstbeflissen zustimmend, es ist ihr aber klar, dass das nicht funktionieren wird. Vor allem sieht Klara ihre Aufgabe darin das Beste für Josie zu erreichen. Sie verfolgt deshalb ihre eigenen Pläne.
Klara ist aufgrund der Erlebnisse vor dem Schaufenster des Ladens davon überzeugt, dass die Sonne Josie ihre heilenden Strahlen schicken könnte, wenn sie das nur wollte. Sie lässt sich von Rick helfen, zu einer Scheune zu gelangen, von der sie annimmt, dass dort die Sonne untergeht. Obwohl sich das nicht ganz bewahrheitet, bietet Klara der Sonne einen Handel an. Sie vernichtet die Scooting-Maschine, die die Sonne verdunkelt und dafür schickt die Sonne ihre heilenden Strahlen zu Josie. Die Sonne scheint dem zuzustimmen durch eine Licht-Schatten Bewegung, die Klara so interpretiert.

Zusammen mit Josies Vater, der dem Plan der Ersetzung Josies durch einen Avatar sehr ablehnend gegenübersteht, gelingt es Klara die Maschine ausfindig zu machen und sie stimmt dem Vorschlag des Vaters zu, ihr die Hälfte ihrer Steuerflüssigkeit hinter dem Ohr zu entnehmen, da das die einzige Möglichkeit wäre, die Maschine zu vernichten.
Es wird nicht ganz klar, ist aber sehr wahrscheinlich, dass der Vater zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen will. Er vernichtet die Maschine, was die Voraussetzung dafür ist, dass Josie gesund wird - er hält viel von Klaras Meinung, die keine Details verrät - und er schädigt Klara so, dass sie als Klon für die Tochter nicht mehr geeignet ist.
Die Maschine explodiert, nach einer Krise erholt sich Klara fast zu alter Form. Aber die heilenden Strahlen der Sonne bleiben aus. Als Grund dafür macht Klara den Umstand aus, dass die zerstörte Maschine in kurzer Zeit durch eine noch größere ersetzt wurde. Josie geht es immer schlechter und auch der Arzt hat keine Hoffnung mehr.
Klara fragt Rick, ob er und Josie sich wahrhaft lieben und zusammen leben möchten. Der ist sich sicher. Klara bittet Rick nochmals um Hilfe durch das hohe Gras zur Scheune, dem Platz der untergehenden Sonne. Sie erinnert die Sonne an ihren Handel, erklärt ihr, dass sie nichts dafür könne, dass die Maschine ersetzt worden war und bittet sie, die besondere Liebe von Rick und Josie doch zu unterstützen.
Die Sonne stimmt wieder zu.
Und tatsächlich, ein paar Tage später scheint sie hell in Josies Fenster. Klara sorgt dafür, dass die Jalousien nicht geschlossen werden und Josie für Minuten im hellen Sonnenlicht schläft.
Gegen alle Erwartung scheint das Erlebnis der Wendepunkt zu sein. Josie geht es von Tag zu Tag besser. Sie nimmt ihre Online-Studien am College wieder auf und erhält viel Besuch von Studienkolleginnen.

Nach einem schrecklichen Treffen mit dem Exfreund der Mutter, der die Möglichkeit gehabt hätte, Rick den begabten Drohnen-Bastler mit großen Plänen, ins College zu bringen, war der doch der Vorsitzenden des Fördervereins, begräbt Rick seine Collage Pläne und begibt sich in andere Kreise.

Die beiden, Rick und Josie, triften auseinander.
Klara landet mehr und mehr auf dem Abstellgleis. Josie richtet ihr einen Platz in einer Abstellkammer ein, in der sie aus dem Fenster sehen kann und ihren Beobachtungen und Gedanken nachgeht.

Als Klara sieht, dass das mit dem gemeinsamen Plänen von Rick und Josie nichts werden wird, hat sie die Befürchtung, dass die Sonne ärgerlich werden könnte und Konsequenten ziehen. Sie sucht das Gespräch mit Rick. Der versichert, dass er damals fest der Meinung war, dass Josie und er zusammen leben würden. Es war also nicht gelogen. Und Josie und er würden sich auch immer lieben, auch wenn sie mit anderen Menschen verkehren würden.
Zudem, wenn nach einer Gen-Behandlung die Krankheit überwunden ist, gibt es in aller Regel keine Rückfälle mehr.

Klara war beruhigt. Bald dümpelt sie auf einem Schrottplatz vor sich hin. Sie kann sich kaum noch bewegen, aber sie geht noch ihren Gedanken nach, auch wenn sich in der Erinnerung so manche Szene mit anderen zu vermischen beginnt. Sie trifft nochmal die Managerin des Landens, die Andenken sammelnd durch die Schrottplätze tingelt. Der Laden ist längst geschlossen. Die KFs sind mittlerweile sehr umstritten. Das Angebot, sie neben andere KFs auf dem Schrottplatz zu bringen lehnt Klara ab.

Offen bleibt die Bewertung der Sache mit dem Einfluss der Sonne. Andere Kommentare zum Buch, die ich finden konnte, haben das ausgespart.

Die Sonne und die heilenden Strahlen sind den Erlebnissen der KI in ihrer ersten Zeit geschuldet, soviel ist klar. Aber dennoch interpretiere ich in diesen Aspekt der Geschichte - ob vom Autor beabsichtigt oder nicht - anders als reinen Zufall.

Das "Wünschen" und das "fest an etwas glauben" hat eine magische Wirkung! Da, wo die Menschen endgültig ins Flachland der Technik und Wissenschaft abdriften ist es ausgerechnet eine KI, die den anderen feinstofflichen und nicht materiellen Aspekt der Menschlichkeit wertschätzt. Dieser Aspekt des "als das Wünschen noch geholfen hatte" wird flankiert in der Geschichte durch die Überzeugung des Technik-Bildhauers Capaldi und dem Glauben der Mutter an seine Überzeugung, dass es nichts gibt, was man nicht in einen Roboter bauen könnte, der somit alle Aspekte eines echten Menschen hat.

Der Wunsch die Toten bei uns zu behalten treibt gerade jetzt die sonderbarsten Blüten. Es werden Chat-Programm so trainiert, dass der Chatter glaubt, mit einem verstorbenem Partner, Kind, Freund zu chatten. Es werden 3D Filme für Hi Tech Brillen gebastelt, die die Verstorbenen in die eigene Welt zurück holen können. Deep Fakes im Dienste der Trauerarbeit! Die Erschaffung eines technischen Ersatzes für den geliebten Menschen scheint nur konsequent und verspricht das Ende der Notwendigkeit von Abschied und Trauer überhaupt!


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RE: Buchbesprechungen

#23 von Gerald , 19.10.2024 12:31

Hallo petias,
ich lese mir Deinen Beitrag über Klara und die Sonne bewusst nicht durch, bevor ich das Buch selbst gelesen habe. Unsere Leserunde trifft sich zur Besprechung am 30. Oktober, schön langsam sollte ich also zu lesen beginnen. Deine Betrachtung werde ich mitnehmen, womöglich gewinnen wir so einen weiteren Blickwinkel auf das Buch.

Bis bald!
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RE: Buchbesprechungen

#24 von petias , 20.10.2024 09:02

Hallo Gerald,
ja, tut mir leid. Eule hat mich schon wiederholt drauf hingewiesen, dass ich bei meinen Buchbesprechungen eine "Spoiler-Warnung" vorne weg schicken sollte, um nicht potentiellen Lesern des besprochenen Buches den Spaß zu verderben. Aber bei Dir hat es zum Glück auch ohne diese Warnung funktioniert.
Ich würde mich freuen, mit mir sicher andere schweigende Leser, wenn Du aus der Leserunde berichtest.
Viel Spaß beim Lesen!

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Buchbesprechungen

#25 von petias , 17.11.2024 16:24

Niko Paech: Befreiung vom Überfluss auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie

Ich habe versucht meine Kommentare und Ergänzungen blau zu markieren!



10. Auflage 2018
Copy Right 2012 oekom Verlag, München

auf meiner Familienbergtour und drum herum habe ich mit Cousine Ilsi ausgiebig diskutiert. Als ich wieder zuhause war, erreichte mich ihre Nachricht: "Kennst du Niko Paech?"
Ich kannte nicht. Ilsi ging mit einer Freundin zu einem Vortrag von ihm und war positiv beeindruckt. Sie sah viele Parallelen zu meinen Thesen und meiner Lebensweise. Ich beschloss, mich mit ihm zu beschäftigen. Ich bestellte mir eines seiner Bücher, das ich hier vorstellen will.

Aus Wikipedia:
"Niko Paech geboren 1960 in Schüttorf in Niedersachsen ist Volkswirt. Er lehrt und forscht an der Universität Siegen als außerplanmäßiger Professor im Bereich der Pluralen Ökonomik.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem im Bereich der Umweltökonomie, der Ökologischen Ökonomie und der Nachhaltigkeitsforschung. Paech hat in Deutschland den Begriff der „Postwachstumsökonomie“ geprägt und gilt als Verfechter der Wachstumskritik."


Einleitung: Wohlstandsdämmerung - Aussicht auf mehr Glück?

Zweck des Buches: Erleichterung des Abschiedes von einem Wohlstandsmodell, das unrettbar geworden ist, da es vom Wachstum abhängt in einer Welt, die längst an die Grenzen des Wachstums gestoßen ist.
Der Schuldenberg wächst, Rohstoffe werden knapp z.B. fossile Rohstoffe, Seltene Erden, Metalle und Flächen!
Die Globalisierung verschob die Probleme in neue Räume erhöhte zugleich die Abhängigkeit von überregionalen Versorgungsketten und Marktdynamiken.
Der zu schwindelerregender Höhe aufgetürmte Wohlstand wird zur Sollbruchstelle. Er gleicht einem Kartenhaus, dabei einzustürzen.
Aber ist das eine schlechte Nachricht? Nein, denn die geschundene Ökosphäre braucht dringend eine Verschnaufpause!

Das BIP (Bruttoinlandsprodukt) ist eher ein Maß für die ökologische Zerstörung als ein Maß für das Wohlergehen von Gesellschaften. Das allgemein gültige Ziel "Glück" ist nur zu einem sehr geringen Teil von materiellen Gütern abhängig.

Das Buch beschäftigt sich mit drei Thesen:
Erstens: unser Wohlstand ist ohne Wachstum nicht zu stabilisieren und ist das Resultat einer umfassenden ökologischen Plünderung. Menschen eignen sich Dinge an, die in keinem Verhältnis zu ihrer eigenen Leistungsfähigkeit stehen. Sie entgrenzen ihren Bedarf von den gegenwärtigen Möglichkeiten, von den eignen körperlichen Fähigkeiten und von den lokal oder regional vorhandenen Ressourcen (Kapitel I-III).

Zweitens: Der Versuch wirtschaftliches Wachstum von ökologischen Schäden zu entkoppeln, scheitert oder führt sogar zur Verschlechterung der Umweltsituation (Kapitel IV).

Drittens: Das Alternativprogramm einer Postwachstumsökonomie bedeutet eine drastische Reduktion industrieller Produktion, aber stärkt die ökonomische Stabilität der Versorgung (Resilienz) (Kapitel VI).

Unsere reizüberflutete Konsumsphäre verbraucht unsere Zeit. Sie zurückzugewinnen steigert das Glück! Das einzige verantwortbare Gestaltungsprinzip im 21. Jahrhundert heißt Reduktion!

Kapitel I: Über seine Verhältnisse leben - ein vermeintliches Menschenrecht

Zunächst bringt Paech als Illustration für die These, dass unser Wohlstand auf einer umfassenden ökologischen Plünderung beruht Finanzkrise um Griechenland. Darüber wird heute nicht mehr viel gesprochen, aber das Buch entstand 2012 und die Schuldenkrise drang ab 2010 in breite Teile der Öffentlichkeit.
Die Stützung des Euro und das Halten Griechenlands in der EU wurden monströse finanzielle Rettungsschirme aufgespannt mit der Begründung, dass das Scheitern des Euro noch viel teurer werden würde. Die wiedereingeführte D-Mark würde steigen und steigen, andere Währungen fallen, was eine Bedrohung für unseren Wohlstand als Exportnation darstellen würde.
Noch anschaulicher finde ich die gegenwärtige Diskussion um Wirtschaftsförderung und Lockerung oder Aufhebung der Schuldenbremse im Angesicht internationaler Wachstumskrisen unserer Exportabhängigkeit und dem Wegbrechen billigen Gases.
Deutlicher kann man nicht zeigen, wie wenig unser Wohlstand auf uns selbst beruht und wie sehr er auf Kosten anderer Faktoren erschwindelt wird.

Die große Mobilmachung
Die europäische Entwicklungslogik ist von bestechender Schlichtheit. "Demnach ist alles einzuebnen, was der Ausdehnung von industrieller und landwirtschaftlicher Produktion, dem Gebäude- und Infrastrukturneubau, bis in die letzte Nische reichenden Schiffs- und LKW-Transporten sowie kerosintriefenden Bildungs-, Projekt- und Party-Nomadentum im Wege sein könnten."
Vermarktungsmöglichkeiten steigen, wenn es keine Grenzen gibt, keine Währungsrisiken, Transportlosten, Planungsträgheiten, hinderliche Bürokratie oder gesetzliche Ungleichheiten.
Auch der Gedanke zeigt sich wieder in der aktuellen Diskussion. Da wird der Abbau von Bürokratie gefordert, und damit häufig die Aufgabe von mühsam erreichten Umwelt., Natur- und Klimaschutz. Es werden Versäumnisse der Infrastruktur beklagt, die den reibungslosen Handel nahe des Nulltarifes mit billigen (fossilen) Rohstoffen behindern. Die Subventionierung der Energiepreise wird von der Wirtschaft erpresst mit der Drohung mit Abwanderung und ein grüner Wirtschaftsminister geht bereitwillig darauf ein.

Diese gegenseitige Raumdurchdringung von Staaten greift auch auf individueller Ebene.
Was mir an einem Ort nicht gefällt oder nicht gelingt, das versuche ich anderswo. Das erhoffte Glück ist immer einem Ortswechsel oder einige Flugstunden entfernt.
Unternehmen zergliedern ihre Wertschöpfungsketten in immer spezialisiertere Teilprozesse, um sie je nach Kostenvorteil und Absatzmärkten geografisch optimal zu verschieben.
Die persönlichen Lebensstile werden zu einer Ereigniskette räumlich verteilter Events. Das gilt für Urlaub, Bildung, soziale Vernetzung, Fernbeziehung, politisches Engagement, künstlerische Betätigungen, beruflicher Alltag, das Shopping, sportliche Aktivitäten bis hin zum Partytourismus.
Das alles dient dem Ziel zu maximalem Wachstum an Wertschöpfung und individuellen Selbstverwirklichungsoptionen denen der Weg durch immer neue Verwüstungen gebahnt werden soll.

Haben jetzt - zahlen später
Das kreditfinanzierte Leben von Personen, Firmen oder Staaten ist eine Entgrenzung zeitlicher Art. Unzufrieden mit dem, was gerade möglich scheint, werden zukünftige Möglichkeiten geplündert und in die Gegenwart verschoben. Das ist um so effektiver, je weiter die Rückzahlung in die Zukunft verschoben wird. Die Leidtragenden von Staatsverschuldung sind größtenteils noch gar nicht geboren und können sich nicht wehren.
Gerechtfertigt wird diese zukunftsvernichtende Praxis mit dem Glauben an den technischen Fortschritt und der Notwendigkeit von Wachstum gerade für die künftigen Generationen. Werden wir heute in der internationalen Wachstumswirtschaft abgehängt, heißt es, können das unsere Enkel nicht mehr aufholen.

Kapitalaufnahme und Kapitaldienst (Zinsen) bedingen wirtschaftliches Wachstum. Selbst wenn aufgenommenes Kapital und die Zinsen in der eigenen Lebensspanne zurückgezahlt werden können, so ergibt das nur einen Sinn, wenn das zu wirtschaftlichem Wachstum führt. Was hätte es sonst für einen Sinn (abgesehen von existenziellen Notlagen), sich Geld zu leihen, wenn man nachher nicht besser dasteht, ja schlechter, wenn man an die fälligen Zinsen denkt.
Die Gefahren, das das komplizierte System aus Schulden und Wachstum in sich birgt, der Zusammenbruch des Kartenhauses, werden von allen Beteiligten gefürchtet.
Kein Wunder, dass der Staat selbst die schlimmsten Klimakiller nicht besteuert, sondern sie sogar wie z.B. unwirtschaftliche Flughäfen noch subventioniert.
Alle Versuche Auto fahren, fliegen, unnötigen Konsum, nach belieben Bauen etc. einzudämmen, scheitern, weil unter den Wahlbürgern die Nutznießer eines Lebens über ihre Verhältnisse längst in der Mehrheit sind.

So dienen die europäischen Agrarsubventionen nicht der Sicherung der Nahrungsmittelversorgung, sondern sie halten auf Kosten der Artenvielfalt und der Umwelt die Preise für das Essen künstlich klein, damit dem Konsumbürger genug des Geldes für Konsumgüter bleibt.

Von Bildung, Gesundheit, Sicherheit, Wasser, Verkehrssysteme, Energie, Abfallentsorgung, Kulturangebote etc. wird erwartet, dass sie so billig sind, dass sie den gewohnten Konsumalltag nicht wesentlich finanziell stören.
Auf diese Weise nehmen alle, wenn auch zu unterschiedlichen Anteilen am Wachstum teil. Gewerkschaftliche Verteilungsdebatten und Kämpfe sind zwar durchaus richtig und wichtig, sind aber nicht genug. Lässt sich Plünderung etwa dadurch legitimieren, dass die Beute gerecht verteilt wird?

Kapitel II: Fortschritt als Illusion - Wohlstand durch Plünderung

Beim näherem Hinsehen erweist sich der technische Fortschritt und der menschliche Erfindergeist als Quelle von Wohlstand als Mythos.

Effizienzmythos I: Industrielle Arbeitsteilung und Marktwirtschaft

Gängige Erklärung: Wenn die Produktion von Gütern in viele isolierte Teilprozesse zerlegt wird, auf die sich einzelne Produzenten spezialisieren, so kann insgesamt mehr produziert werden, als wenn ein Produzent das ganze Gut herstellen würde.
Es wird unterstellt, dass der Effizienzgewinn sich nicht aus vermehrten Materialeinsatz speist, sondern aus Wissen, Fertigkeiten, bessere Organisation, jedenfalls aus nicht materiellen Dingen.

Tatsächlich geht es um weit mehr, als um das Optimieren: Nämlich um die Überwindung von Raum und Zeit.

Gedankenspiel: Die Bürger einer kleinen Stadt versorgen sich selbst. Sie backen ihr eignes Brot, stellen Kleidung her, Schuhe, Möbel etc.
Sie kommen überein, dass sich jeder von ihnen auf die Herstellung eines Produktes konzentriert. Den ganzen Tag nur Brot backen oder Socken stricken ermöglicht es den Personen darin sehr geschickt und gut zu werden. Es braucht für jedes Produkt nur einen Satz an Werkzeugen wie Backofen oder Nähmaschine und so etwas muss nicht in jedem Haushalt stehen. Das senkt den Produktionsaufwand (Kosten) und steigert den Wohlstand Aller.
Diese Effizienzsteigerungen wären aber bald ausgereizt. Eine weitere Wohlstandssteigerung wäre denkbar, wenn z.B. die Bäckerei auch die Nachbarstadt beliefern könnte, weil da z.B. das Getreide teurer ist. Im Gegenzug könnte sich die Nachbarstadt auf Schuhe spezialisieren, weil dort z.B. das Leder billiger ist. Eine weitere Kostensenkung könnte sich ergeben, wenn der Schuster z.B. die Sohlen nicht mehr selbst herstellt, sondern sie von einem anderen Hersteller bezieht, der weit entfernt angesiedelt ist und dort sehr viel billiger produzieren kann als am eigenen Standort. Aber es ist ein hoher Aufwand von Nöten an Anlagen, Transportkosten und Organisation. Damit sich das lohnt, muss die Stückzahl stark erhöht werden. So bedingen sich die Ausweitung der Märkte und die Effizienzsteigerung der Produktion gegenseitig.

Die vermeintliche Effizienz der industriellen Arbeitsteilung führt dazu, dass Produktionsstätten vergrößert, verändert, ersetzt, entsorgt und verlagert werden müssen. Der Transportaufwand steigt, ebenso die Umweltbelastungen.

Seit die Verwüstungen dieser Entgrenzung der Produktion nicht mehr zu vertuschen sind, wird die Hoffnung auf materiell entkoppeltes Wachstum in die Digitalisierung gesetzt. Aber gerade die wird zum Schrittmacher materieller Expansion.
Nichts braucht soviel Energie und Ressourcen wie Streaming Dienste, künstliche Intelligenz, virtuelle Welten (Second Life) etc. Die Chips verbrauchen Rohstoffe und es fließen Milliarden Subventionen in diese digitalen Zukunftstechnologien. Diese Gelder müssen erwirtschaftet werden. Auch digitales, virtuelles Wachstum ist auf der Verschwendung von Rohstoffen und biologischen Räumen aufgebaut, das nicht materielle Wachstum ein Mythos.

Effizienzmythos II: Innovationen und Produktivitätsfortschritt

Die Idee ist plausibel: Wenn technischer Fortschritt zu geringeren Stückkosten führt, können die Preise sinken.

Aber die Stückkosten lassen sich nur durch eine hohe Anzahl an Stück verringern, die mit neuen Produktionsstätten und Maschinen erzeugt werden müssen. Damit sich die Investitionen lohen, muss eine noch größere Zahl an Output erfolgen. Die Folge ist eine Erweiterung der Märkte für Absatz und Rohstoffe.
Dazu kommt, dass die Konkurrenz nicht einfach aufgibt, sondern ihrerseits die Effizienz zu steigern versucht und neue Märkte braucht. Die Konkurrenz zwingt zu engen Kalkulationen und die zu weiterer Marktdurchdringung.
Durch den Zwang mit immer neuen Produktionsstätten immer "effizienter" zu produzieren ohne dass die alten unbrauchbar geworden wären bedeutet eine enorme Vernichtung von Ressourcen und investiertem Kapital.

Effizienztypen I und II sind eng miteinander verzahnt und bilden immer "Neue Kombinationen" (Schumpeter)
Sie erschließen immer neue noch brach liegende Ressourcen. Wind-, Solar- und Bioenergienutzung bisher "unproduktive Flächen" oder widmen sie gewinnbringend um.
Offshore Anlagen und Solarparks auf Landwirtschaftsflächen, Windräder in Wäldern etc. sind Beispiele.
Durch die E-Autos und Stromspeicher werden z.B. "Seltene Erden" und Coltan, die vorher niemand brauchte, zu begehrten, weil knappen Wirtschaftsgütern. Die kolossalen Mengen an Elektroschrott bieten wiederum neue Möglichkeiten für die Entsorgungs- und Recyclingindustrie.

Wohlstandssteigerung durch Arbeitsteilung und technischem Fortschritt erweist sich als Mythos. Aber es ist nicht der einzige Mythos, den es zu entzaubern gilt.

Arbeitskraft als Quelle für Wohlstand?

Wer arbeitet bekommt Geld und kann sich was kaufen. Somit gelten Konsum- und Mobilitätswohlstand (Reisen) als verdient und erarbeitet. Wirklich?
Konsumenten verbrauchen Dinge, die sie selbst niemals herstellen könnten oder wollten. Andernfalls wären sie Produzenten oder Selbstversorger. Das Wesensprinzip des Konsumierens besteht darin, sich die von anderen Menschen an anderen Orten geleistete Arbeit vor allem die so erzeugten Produkte aus Ressourcen und Flächen zunutze zu machen.
Wenn Kapitalismuskritik sich auf die Aneignung des Mehrwertes beschränkt, wie dies bei Marx z.B. der Fall ist, greift sie zu kurz. Das ist in der Zeit von Marx nicht weiter aufgefallen, aber heute im Zeitalter der Globalisierung wird klar, dass der Konsum nur durch entgrenzte Arbeitsteilung möglich ist. Die fleißigen Arbeiter und die genialen Unternehmer beanspruchen als Lohn für ihre Mühen eine Beute, die es aus ökologischer Sicht gar nicht erst geben dürfte und die alles andere als "verdient" oder "erarbeitet" ist.

Umgeben von Energiesklaven

Der Trend geht zum Internet der Dinge. Mit einem Fingerwisch auf dem Bildschirm von denen einer in jedem Raum steht wird der komplette Alltag gesteuert. Der Kühlschrank bestellt selbstständig Nachschub. Die eigenen Digitalkamera, Akkuschrauber, Latte-Macchiato-Maschine, Auto usw. erspart die Bürde des Nachfragens, Wartens, Verhandelns, Arrangiereins, Bittens, Teilens und zeitweise Entsagens.

Fitness-Geräte und Schönheits-OPs dienen der Selbstoptimierung. Gesellschaftspolitisches Handeln lässt sich durch eine Überweisung an Greenpeace sicher bald auch von der Verbrauchsschleuder Flugzeug aus nebenbei abhaken.

Was dabei verkümmert sind neben manueller Kompetenzen vor allem die Kraft zur Genügsamkeit!

Die Eintrittskarte für das Schlafaffenland ist Geld. Das ist das Bindeglied zwischen Zugriffsberechtigung und angeblich erbrachter Gegenleistung.
Aber die Marktdynamiken leistungsloser Geldvermehrung (Spekulationsgewinne, Zinsen, Erbschaften, Renditen etc.) entkoppeln die Verbindung zwischen Leistung und Konsumanspruch.
Wie rechnen sich das Versenden von Emails, Telefonieren, das Teilnehmen an Besprechungen auf Einfamilienhäuser und Urlaubsreisen um? Wie "verdient" rechnet sich der Spekulationsgewinn von 50000 € in Autos, Urlaubreisen oder Flachbildschirme um?

Die Simulation der eigenen Leistung
in "Small is Beautifull" (1973) beklagt Ernst Friedrich Schumacher, dass moderne Technologien den Menschen die Handarbeit rauben. Er zieht eine Trennlinie zwischen Menschen die produzieren und solchen, die anderen sagen, was sie tun sollen.

Heutzutage gleicht moderne Produktion einem Verstärker, der ein minimales menschliches Signal in eine donnernde Symphonie an Energie- und Materialumwandlung übersetzt.
Dis gilt natürlich nur für hochentwickelte Industriegesellschaften. Aber die, die es noch nicht sind, fordern zurecht ihren Aufstieg und ihre Teilhabe an der "Schönen Neuen Welt!
Das Befehligen unzähliger Energiesklaven steht in keinem Zusammenhang mehr zur eigenen Arbeitsleistung.

Wissen als Quelle für Wohlstand

Der Zugang zur "Schönen Neuen Welt" liefert das Geld als Belohnung für mehr oder weniger symbolisches Handeln. Ein Weg in der Hierarchie der Symbolproduktion weit aufzusteigen, ist Bildung.

Die Bildungsindustrie gilt als Schlüsselindustrie für Wohlstand. Mängel daran (Pisa Studie) rechtfertigen massiven Einsatz von Steuergeldern.
Das Bildungssystem bereitet auf die entgrenzte Arbeitsteilung und Mobilität vor. (Auslandsstudium, Gastsemester, Schüleraustausch) aber die praktisch handwerklichen Fähigkeiten gehen selten über die Bedienung eines Touchscreens hinaus.

Die "erarbeiteten" Bildungsabschlüsse sind an den Anspruch entsprechender guter Positionen im Arbeitsleben gekoppelt. Andere Daseinsformen die auf praktischer und bescheidener Lebenskunst beruhen, werden als "bildungsfern" diskreditiert.

Zwischenfazit: Die Rückkehr zur Sesshaftigkeit und zum menschlichen Maß

Die enorme Steigerung des materiellen Wohlstandes seit Begin der Industrialisierung beruhen allein auf ökologischer Plünderung. Diese Erkenntnis angewandt auf jedes einzelne Individuum ergäben bei 7 Milliarden Menschen nach Ansicht des WBGU (Wissenschaftlicher Beirat für Globale Umweltveränderung) eine individuelle CO2- Menge von 2,7 Tonnen pro Jahr.
Das bedeutet zugleich eine Rückkehr zur Sesshaftigkeit, denn ein CO2-Budget von 2,7 Tonnen pro Mensch und Jahr lässt keine großen Sprünge zu.

Friedrich Schumacher und Leopold Kohr haben den Begriff der "mittleren Technologie" geprägt. Ivan Illich spricht von der "konvivialen Technologie".
Vereinfacht meint das Hilfsmittel und Werkzeuge, die die Produktivität menschlicher Arbeitskraft zwar erhöhen, aber nicht ersetzen:
Fahrräder, Nähmaschinen, ökologischer Landbau, Angelruten, Mechanische Rasenmäher, Handwerkszeuge, Mehrwegverpackungen, Segelschiffe, reparable Holz- und Metallprodukte etc. .

Der Zwang zur Ausweitung des BIP kann z.B. durch Reduzierung der Arbeitszeit von 40 auf 20 Stunden aufgehoben werden. Die frei werdende Zeit kann für Selbstversorgung und Gemeinschaftsbildung verwendet werden.

Alle Praktiken, die dazu verhelfen materiell über seine Verhältnisse zu leben, schmälern auf einem endlichen Planeten die Möglichkeiten zukünftiger Menschen.
Nicht nur Unternehmen beuten aus. Wenn Ausbeutung darin besteht, sich Werte anzueignen, die in keiner reziproken Beziehung zur eignen Leistung steht, gilt das für jeden Konsumenten. Entgrenzter materieller Wohlstand entsteht nur aus ökologischer Plünderung!


Kapitel III: Freiheit als Illusion - neue Abhängigkeiten

Begriff: Fremdversorgungssystem
Darunter wird ein hoch arbeitsteiliges Waren- und Dienstleistungssystem verstanden, indem der einzelne Teilnehmer Geld mit einer hoch spezialisierten Tätigkeit erwirbt, mit dem er sich fast ausschließlich einkauft, was er an Waren und Services
braucht.

Wer hoch fliegt, fällt um so tiefer

Je tiefer jemand in einem System der Fremdversorgung steckt, desto mehr ist er ihm schicksalhaft ausgeliefert. Wenn alle Supermärkte des Landes plötzlich keine Waren mehr führten, und die Lieferdienste für Internetbestellungen nicht mehr funktionierten, wäre der "homo consumens" zum aussterben verdammt. Denn die Fähigkeit sich durch eigene gärtnerische und handwerkliche Leistungen oder lokale Ressourcen seine Daseinsgrundfunktionen zu gewährleisten, hat er verloren.
Der Bürger im Fremdversorgungssystem ist von finanziellen Mitteln abhängig, ob auf dem Markt erworben oder als Sozialleistung vom Staat. Auch seine soziale Teilhabe hängt davon ab, ob und wieviel er vom Fremdversorgungssystem für sich abzweigen kann. So steigt von Jahr zu Jahr das politisch definierte Versorgungsminimum, das als Armutsgrenze festgelegt wird. Individuelle Freiheit und die Teilhabe an der Gesellschaft bedeutet, sich auch soviel leisten zu können wie andere.

Wer hoch fliegt, fällt um so tiefer! Komfortable Fremdversorgung wird mit hoher Verletzlichkeit erkauft. Je höher das Niveau an Komfort, Mobilität und Konsum, desto katastrophaler der Absturz! Wer es sich in der "wattierten Nonstop-Rundumversorgung" gemütlich gemacht hat, verliert die individuelle Freiheit, die Fähigkeit sich selbst zu versorgen.

Deshalb leben die Fremdversorgten ständig in Angst vor der Zukunft und reagieren äußerst gereizt, wenn die "geldspeiende Wachstumsmaschine" auch nur zu stottern beginnt.
Kapitalismuskritik kann diese Angst nicht heilen, denn das Problem wird nicht dadurch gelöst, dass die Menge der zur Verfügung stehenden Fremdversorgungsleistungen gerechter verteilt werden.

Wenn wir den Rückbau überzogener Ansprüche nicht selbst vornehmen, werden es schicksalhafte Umstände für uns erledigen. Aber nicht mit Samthandschuhen!

Peak Everything: Konsumgesellschaften verlieren ihre materiellen Grundlagen.

Unser notwendiges Wachstum hängt von Ressourcen ab. Der "Peak Oil", also das zeitliche Maximum der weltweiten Förderrate von Rohöl ist längst überschritten und der Versuch zunehmend erneuerbare Ressourcen einzusetzen führt unweigerlich zu einem "Peak Everything". Cobalt, seltene Erden, knappe Metalle sind unabdingbar für die Abkehr von den fossilen Rohstoffen, wollen wir unser Konsumniveau halten. Schlimmer, die Milliarden an Unterprivilegierten der sogenannten "Dritten Welt" wollen ihren Anteil am Kuchen.
Der Druck auf Innovationen und der Erschließung neuer Rohstoffquellen ist riesig und manche denken schon an den Weltraum, an Nachbarplaneten und Monde.

Fremdversorgungsabhängigkeit maximiert das Risiko sozialen Absturzes. Die kommenden Finanz- und Verschuldungskrisen werden dieses Risiko erhöhen.
Nur der Rückbau des Fremdversorgungssystems kann die inzwischen erreichte Fallhöhe verringern, den Sturz abmildern, der unvermeidlich ist!

Kapitel IV: Mythos Entkopplung - die Mär vom "grünen Wachstum"

Die Politik verspricht uns die besten aller Welten durch "Grünes Wachstum". Man tut so, als könne unsere Wohlstands- und Konsumgesellschaft munter weiter wachsen und das wäre sogar die Voraussetzung dafür, Umwelt- und Klimaschutz zu betreiben, den das kostet Geld.
"Green New Deal" und "Dritte industrielle Revolution" sind andere magische Worte für das Zauberkunststück ewiges Wachstum und Ökologie zu verbinden.
Das Ganze mutet wie eine magische Diät für Übergewichtige an: "Friss das Doppelte und nimm dabei ab!"

Aber niemand vermag zu erklären: Wie soll jemals praktisch wahr werden, was noch nicht einmal theoretisch funktioniert?

Dabei ist unter relativer Entkopplung und absoluter Entkopplung zu unterscheiden. Bei ersterer sinkt der Anteil der CO2-Belastung pro zusätzlichem Dollar des steigenden BIPs. Bei letzterer sinkt die ökologische Belastung insgesamt, trotz steigendem Wachstums.

Materielle Rebound-Effekte

Technische Innovationen brauchen immer auch Material. Im Idealfall verbrauchen sie weniger Ressourcen als die alten Techniken. Alte Techniken bestehen zumindest vorläufig fort, und werden im günstigsten Fall nach und nach durch die neuen Techniken ersetzt. Der Abbau der alten Technologien stellt eine Vernichtung von Ressourcen dar. Frei gewordenen Ressourcen durch die neuen Techniken führen oft zu zusätzlichem umweltbelastenden Konsum.

Unbeherrschbare Innovationsrisiken

Ökologische Entkopplung setzt technischen Fortschritt voraus fordert Innovationen. Die Risiken und Langzeitfolgen dieser Innovationen sind bei der Einführung meist unbekannt. Der in den 1980ern eingeführte Katalysator für Benzinmotoren war eine Sensation und nahm den Kritikern der Verbrennungsmotoren den Wind aus den Segeln.
Der ökologische Rucksack eines Katalysators beläuft sich wegen des Platinbedarfs auf ca. eine Tonne Materials. Im Zuge seiner massenhaften Verbreitung stellte sich heraus, dass sie Edelmetall-, Keramikfaser-, Lachgas- und Ammoniak-Emissionen freisetzen. Dadurch hat sich unter anderem die Moos- und Flechten -Vegetation an den Straßenrändern verändert.
Viele der aktuell diskutierten Entkopplungsstrategien erfordern innovative Lösungen im Bereich Digitalisierung, Mikro- und Halbleitertechnik und der drahtlosen Kommunikation. Wie sich z.B. die steigende Strahlenbelastung auswirken wird, ist noch nicht bekannt.
Hierfür wären Langzeitstudien nötig, die aber aus Zeit und Kostengründen und aus Angst vor dem Ergebnis nicht gemacht werden. Schlimmer noch,
das würde gar nicht funktionieren, denn eine auch nur halbwegs realitätsnahe Versuchsanordnung kann gar nicht erstellt werden. So sind die Verbreitung all dieser Strahlungsquellen zugleich Experiment und Ernstfall! Wir und das gesamte Ökosystem sind die Versuchskaninchen!
Werden die Schäden sichtbar, ist es zu spät. Die bereits eingetretenen Schäden sind nicht mehr Rückgängig zu machen und es haben sich längst Verwertungsinteressen herausgebildet, die sich bestens zu verteidigen wissen und drittens haben sich moderne IT-Endgeräte zu einer unverzichtbaren Symbolik für Selbstdarstellung entwickelt.
Außerdem, wer soll alle diese Geräte wieder einsammeln und entsorgen?

Es gibt viele solcher Beispiele. Chemikalieneinsatz überall, auch in Hygieneartikeln, Mikroplastik, Isolationsmaterial, Wind- und Solar-Parks.

Die nächsten Fortschrittswellen ziehen heran: Elektromobilität, Freiflächen-Fotovoltaik, Desertec, Carbon Capture und Storage (CCS), Pumpspeicherkraftwerke, Smart Homes etc.

Die Neuen Techniken verheißen grandiose Fortschrittschancen, die das Risiko rechtfertigen.
Die negativen Folgen sind unvermeidlich, gelten aber als eher zufällige Kunstfehler, die bei der nächsten Technologiewelle wieder behoben werden.
Die Nebenwirkungen einer Innovationswelle erfordern die nächste Innovationswelle und so weiter. In Summe wird es immer schlimmer!

Als die für den Menschen fatalste Innovation könnte sich die KI (Künstliche Intelligenz) erweisen!

Finanzielle Rebound-Effekte

Durch Effizienzsteigerung eine Ressource muss deren Verbrauch nicht sinken (Wilhelm Stanley)

Wird ein Produkt billiger hergestellt, sinkt aus Marktvorteilsgründen der Preis. Das führt zu einer erhöhten Nachfrage.
Ist eine Ressource billiger zu haben, wird Geld frei, sich andere Ressourcen zu konsumieren!
Derartige Effekte wären nur vermeidbar, wenn die Effizienzsteigerung sowohl beim Produzenten auch als auch beim Konsumenten komplett abgeschöpft würden.
Aber: würde es dann noch Innovation geben? und vor allem? Gibt es dann noch Wachstum? (Wir untersuchen hier grünes Wachstum, ohne Wachstum wäre es kein grünes Wachstum. Dass "grüne" Effekte ohne Wachstum, ja durch Schrumpfen möglich sind, ist gerade Gegenstand des Buches!)

Der Kapazitäts- und der Einkommensaspekt ökologischer Investitionen

Jede Investition in neue Produktionsstätten löst einen Kapazitäts- und Einkommensaspekt aus. Die gesteigerte Kapazität erhöht den Gesamtoutput, wenn nicht dafür andere Produktionsstätten abgebaut werden. Der Einkommensaspekt tritt immer auf.

Beispiel Ökostrom:
Die Investition in Anlagen zur Erzeugung von Ökostrom stellen zunächst keine Kosteneinsparungen dar, sondern erhöhen die ökologische Qualität des Stromes. Selbst wenn der Strom dazu dient, fossil und atomar generierten Strom zu ersetzen, bleiben die Gewinne der Betreiber und die Löhne der Arbeiter und Angestellten und steigert damit die Volkswirtschaftliche Kaufkraft.
Man könnte nun die zusätzliche Kaufkraft in wenig material- und energieintensive Dienstleistungen umleiten, wie Bildung.
Angenommen, es gelingt die Einkommenszuwächse durch die Investition in erneuerbare Energieanlagen vollständig in Bildung umzulenken, dann dürften dies nur Ausgaben für zusätzliches Personal sein, z.B. Lehrer. Die Investition in Gebäude, Computer, Bildungsreisen würde die ökologische Neutralität ausschließen.
Aus demselben Grund müssten die Lehrer mit ihrem Gehalt nur Lehrer nachfragen und diese ebenfalls ...
Aber die Lehrer werden sich nicht davon abhalten lassen, dieselben Konsumgüter nachzufragen, wie andere Konsumenten auch. Studien zufolge liegt die durchschnittliche CO2 Menge eines einzigen Euros zusätzlichen Einkommens bei über einem Kilogramm.
Dazu kommt, dass wenn der Strompreis sinkt, weil Ökostrom billiger herzustellen ist, der Strombedarf steigen wird.

Psychologische und politische Rebound-Effekte

Mit dem Argument ökologischer Effekte die von einer Neuerung ausgehen, kann es dazu kommen, ob der Effekt nun eintritt oder nicht, nicht ökologisches Verhalten zu rechtfertigen.
So hat der "3 Wege Kat" die Kritik am Verbrenner zurückgedrängt, selbst aber die ökologische Belastung erhöht.
Genauso würgt das Passivhaus die Diskussion über die Neubaubeschränkung von Einfamilienhäusern ab.
Weder Katalysatoren noch Passivhäuser oder Photovoltaikanlagen sind zum ökologischen Nulltarif zu haben. Es kann eine zusätzliche Belastung resultieren, die ohne den legitimierenden Effekt der Entkopplung nicht eingetreten wäre.

Das Elektroauto regt zum häufigeren Fahren an. Es ist doch umweltfreundlich. Wer Ökostrom bezieht, hat ein gutes Argument es mit dem Stromverbrauch nicht so ernst zu nehmen.

Absolute Entkopplung
Relative Entkopplung trägt per definitionem nicht zur Entlastung der Umwelt bei, denn nur im günstigsten Fall kann mit einem Sinken der ökologischen Belastung des Wachstums gerechnet werden. Aber insgesamt steigt die Belastung weiter. Selbst diese nur theoretisch eintretende Verlangsamung der Schadenszunahme scheitert regelmäßig.

Absolute Entkopplung - Wachstum ohne Umweltschäden - ist ein Paradoxon

Wenn durch neue Technologien keine neuen Materialien verbraucht werden dürften, müsste sie nur durch den Abbau der alten Technologien erfolgen. Es bedürfte eines perfekten Recyclings. Das gibt es nicht! Wenn das Wachstum aufrecht erhalten werden soll, müssten bald auch die bereits effizienten Technologien ersetzt werden, das würde den Verbrauch der vorhanden Materialen noch schneller verbrauchen.
Und wenn man nur das vorhanden Material und die Flussgrößen ausgetauscht würden, worin bestände dann das Wachstum?

Von der Objekt- zur Subjektorientierung

Es ist fehlerhaft, einem Objekt, einer Dienstleistung, einer Technologie Nachhaltigkeitsmerkmale zuzuschreiben.

Ein Drei-Liter-Auto ist nicht klimafreundlicher als ein 20 Liter schluckender Opel Admiral, wenn erstere täglich 200km zur Arbeit fährt und letztere - stolzer Bahncard Inhaber nur 5 Mal im Jahr ein lokales Ziel ansteuert, zu dem es keinen öffentlichen Verkehr gibt.

Ein Passivhaus trägt nicht zur Klimarettung bei, wenn der Besitzer jede Woche eine Flugreise antritt und gerade deshalb vor allem wegen der Reputation in das Haus investiert hat.

Dasselbe gilt für die SUV-fahrende Stammkundschaft des Bio-Supermarktes, in deren Haus in jedem Zimmer ein Flachbildschirm hängt.

Der in Sack und Asche daherkommende Subsistenzaktivist aus der Berliner Alternativszene der heute im heimischen Garten buddelt und morgen an einer Klimakonferenz in New York teilnimmt - oder der Klimakleber, der nach der Aktion nach Thailand in den Urlaub fliegt.

Nachhaltigkeitswirkungen können sich nur auf der Basis individueller Ökobilanzen nachweisen lassen. Jedem Erdbewohner steht bis 2050 noch ein CO2 Kontingent von 2,7 Tonnen pro Jahr zu.
Wer diese Forderung ablehnt, will entweder keinen Klimaschutz oder keine globale Gerechtigkeit. Die durchschnittliche CO2 Bilanz des Bundesbürgers wird derzeit (2012) auf 11 Tonnen geschätzt.
Nachhaltigkeitsbemühungen, die sich der Subjektorientierung vorbeischummeln, sind nicht nur überflüssig sondern schädlich!


Kapitel V: Genug ist nie genug - Wachstumszwänge und Wachstumstreiber

Strukturelle Wachstumszwänge

Fremdversorgersysteme beruhen darauf, die Distanz zwischen Verbrauch und Produktion ständig zu vergrößern. Dadurch können Produktionsprozesse, die vorher an einem Standort gebunden waren je nach Kosten und Qualitätsvorteilen verschoben werden. Jede Stufe muss vor der Produktionsphase die nötigen Inputfaktoren vorfinanzieren. Dazu braucht es Kapital. Fremdkapital kostet Zinsen, Eigenkapital verlangt nach einer hinreichenden Rendite, sonst wäre es anderweitig besser investiert. Außerdem nimmt mit der räumlichen Entgrenzung der Bedarf an Infrastruktur und Anlagen zu.
Beispiel: Ein einfacher Markt besteht aus einem Konsumgüterbetrieb, aus Arbeitnehmern und Anbietern weitere Inputfaktoren, die auch die Konsumenten sind.
Periode 1
Das Unternehmen wendet 1000 Euro auf, um 750 Euro an Löhnen und 250 Euro an anderen Inputfaktoren zu finanzieren.
Periode 2
Der Output soll für 1000 Euro + X Euro verkauft werden. X ist nötig, sonst entstünde kein Gewinn. Nehmen wir für X=100 an (könnte jeder positive Betrag sein)
Jetzt werden auf der Nachfrageseite, die 1000 Euro einnimmt, zusätzliche 100 Euro gebraucht. Wenn die Fima auch in Periode 2 weiter nur 1000 Euro einsetzt, entsteht eine Lücke und die Produkte können nicht vollständig abgesetzt werden. Sie muss also mindestens 1100 für die Produktion aufwenden. Dadurch entsteht in der nächsten Periode wieder ein zusätzlicher Bedarf an 100 Euro.
Dadurch entsteh lineares Wachstum!

Es ist anzunehmen, dass die zusätzliche Investition von jeweils 100 Euro pro Output finanziert wird und das eingesetzte Kapital kostet Zinsen. Bei einem gleichbleibendem Gewinn von 100 Euro würde der Gewinn durch die Zinsen bald aufgefressen. Deshalb muss der Gewinn tatsächlich exponentiell wachsen. Die Zinsen müssen mit in den Preis einfließen. Bezüglich des Einsatzes von Eigenkapital siehe oben. Die Wirkung des Zinses als Verursacher exponentiellen Wachstums bleibt erhalten.
Schlussfolgerung: Um strukturelle Wachstumszwänge zu mildern muss man weniger Kapital einsetzen (oder den Zins abschaffen!)

Kulturelle Wachstumstreiber

Konsumgüter tragen zum persönlichem Glücksgefühl zunächst bei. Das ebbt aber bald ab und braucht neuen Input.
Die Glücksforschung zeigt, dass die Erhöhung des Pro-Kopf-Einkommens nach Erreichen eines bestimmten Niveaus das Glück nicht weiter ansteigen lässt.

Trotzdem wird ständig versucht, den Konsum zu erhöhen. Als eine mögliche Begründung hierfür nennt der Ökonom Fred Hirsch, dass der Nutzen vieler Güter im Sozialprestige liegt und somit symbolischer oder demonstrativer Art sind. Konsum wird vom Wettbewerb geprägt, bei dem es um einen höheren Platz in der sozialen Hierarchie geht. Erreicht man den oder erlangt ihn wieder, fühlt man temporär Glücksgefühle.
Die resultierende Dynamik ähnelt einer Rüstungsspirale. Ein immer höherer Konsum ist nötig, um ein bestimmtes Glücksniveau aufrecht zu erhalten.

Die nie versiegende Quelle für gesellschaftspolitischen Handlungsbedarf speist sich aus der Aufdeckung sozialer Differenzen, die dann durch weitere Konsumption ausgeglichen oder aufrechterhalten werden sollen. Genug ist eben nie genug. Wachstum erzeugt Differenzen, deren Beseitigung - ganz gleich auf welchem Niveau - neues Wachstum erzeugt.



Kapitel VI: Weniger ist mehr -Umrisse einer Postwachstumsökonomie

Eine Postwachstumswirtschaft muss die benannten strukturellen und kulturellen Wachstumstreiber vermeiden. Die strukturellen kann man nur durch eine Verkürzung oder Entflechtung komplexer Produktionsstätten mildern. Die Reduktion des Fremdversorgungsgrades reicht von regionaler Versorgung über lokaler Versorgung bis zur Subsistenz (Selbstversorgung)
Kulturellen Wachstumstreibern kann man nur durch eine neue Kultur der Genügsamkeit entgegentreten.
Das Fundament der Postwachstumsökonomie beruht auf Subsistenz und Suffizienz. (Mehr selber machen, weniger brauchen und sich gut dabei fühlen. Der Wettbewerb - wenn er denn schon sein muss - sollte nicht darum gehen wer mehr hat, sondern darum, wer weniger braucht und mehr davon selbst macht!)

Ökonomie der Nähe: Milderung struktureller Wachstumszwänge
Vorteile einer Ökonomie der Nähe:
Transparenz Wenn sich Kapitelgeber und -Nehmer kennen, Konsumenten zugleich Kapitalgeber der Produzenten sind, entsteht durch Nähe und Verflechtung Vertrauen, das geringere Risikozuschläge erfordert.

Empathie Durch die Nähe und die Verflechtung kennt man die Geschäftspartner. Man lebt in derselben Gemeinschaft mit ihnen. Da ist die Hemmung größer, einen Bekannten oder gar Freund zu betrügen oder abzuzocken.

Interessensgleichheit Wenn sich in einer genügend kleinen Ökonomie Kapitelgeber zugleich die Verwender der Produkte der Kapitalverwerter sind, würde eine Erhöhung der Kapitelzinsen oder Rendite sie selbst auch treffen.

Verwendungskontrolle Investiert der Kapitalgeber in der eigenen Region, kann er damit nach seine eigene ethisch politische Überzeugung investieren und ist mit dem Kapitalnachfrager gemeinsam am Gedeih der Heimat interessiert.

Wird für die Region und nicht für den globalen Markt produziert, fallen Transportwege weg, die Produktionsstätten bleiben kleiner, sehr teure Anlagen rechnen sich nicht, durch die Begrenzung des Marktes ist auch das Wachstum begrenzt.

Regionale Komplementärwährungen wie der "Chiemgauer" oder der "Bremer Roland" könnten eine räumliche Entflechtung unterstützen. Da der Gültigkeitsbereich begrenzt ist, besteht das Interesse statt teurem Umtausch in die Hauptwährung das Geld lokal auszugeben.

Der Effekt würde gefördert, wenn die Komplementärwährung zinsfrei und umlaufgesichert wären. Dabei brächte das Geld nicht nur keinen Zins, sondern würde an Wert verlieren, stellt man es länger nicht dem Markt zur Verfügung.

So richtig funktioniert das nur, wenn auch die Hauptwährung ohne Zinsen und umlaufgesichert wäre, denn sonst ist der Druck groß, sein Geld in dieser Währung "anzulegen". Aber ein Anfang wäre gemacht!

Damit würde die künftige Wirtschaft aus drei Säulen bestehen.

- Geldlose Lokalversorgung (Tauschkreise, selber machen für sich und Freunde)
- regionale Märkte auf der Basis von zinslosen, umlaufgesicherten Komplementärwährungen
- Leistungen aus globaler Arbeitsteilung für den lokal nicht herstellbaren Rest

Die damit angestrebte teilweise Deglobalisierung ist nur zum Preis der Reduktion der Warenvielfalt und der Kaufkraft erhältlich. Aber das ist genau das, worum es geht!

Kreative Subsistenz als Ersatz für Industrieoutput

Die kürzeste Wertschöpfungskette entspräche der kompletten Selbstversorgung. Das ist utopisch und auch nicht wünschenswert
Wer beispielsweise mit anderen Nutzern einen Gemeinschaftsgarten betreibt, trägt zu einem Versorgungsmuster bei, das kein Geld, kaum Kapital, keinen Gewinn, keinen Zins und folglich keinen Wachstumszwang kennt.
Durch die Verkürzung der Erwerbsarbeit ließen sich Selbst- und Fremdversorgung so kombinieren, dass die Abhängigkeit von einem auf Geld basierenden Einkommen sinkt.

Wodurch lässt sich der Bedarf an Industriegütern reduzieren?
1. Nutzungsintensivierung durch Gemeinschaftsnutzung. Einen Gegenstand vom Nachbarn leihen und ihm dafür ein Brot backen oder was anderes leihen, Vieles kann gemeinsam angeschafft oder wechselseitig mitbenutzt werden (Werkzeuge, Waschmaschinen, Gemeinschaftsräume, Gärten...)

2. Verlängerung der Nutzungsdauer. Bessere Pflege und Wartung, Reparatur. Reparatur- Arbeitskreise und -Shops haben sich als Sonderformen von Tauschkreisen regional schon gut bewährt!
Verdoppelt man die Lebensdauer eines Produktes, kann die Produktion halbiert werden.

3. Eigenproduktion. Gerade bei der Nahrung, deren Ausbleiben am schnellsten zum Kollaps führen würde, kann man sich leicht selbst helfen. Fast jeder kann lernen einen Hausgarten zu bewirtschaften, einen Dachgarten oder Balkongarten anzulegen oder bei einem Gemeinschaftsgarten mitzuhelfen. In dem Bereich ist der ökologische Gewinn besonders groß. Frische und Qualität steigen.
Handwerkliche- und künstlerische Leistungen, kreative Wiederverwertung ausrangierter Gegenstände usw. sind weitere Spielarten von Eigenproduktion.

Die drei genannten Möglichkeiten lassen sich je nach Fähigkeiten und Neigungen beliebig kombinieren und machen weniger abhängig von Fremdarbeit auf Geldbasis.

Viel Fremdarbeit für viele Konsumgüter kostet Zeit! Wir brauchen Zeit um die verbleibenden wichtigen Konsumgüter genießen zu können.
Wer weniger benötigt, dem kann man weniger wegnehmen und er ist weniger angreifbar.
Wo sich die Fähigkeit zu Selbermachen mit Genügsamkeit verbinden, werden Lebensstile robust.

Die Rolle der Unternehmen

Nach dem Rückbau kommt der Umbau. Neue Güter sollen viel langlebiger und reparaturfreundlicher werden. Gewollte Sollbruchstellen zur Absatzsteigerung müssen wegfallen.

Betriebe müssen:
- Wertschöpfungsketten verkürzen
- Arbeitszeitmodelle einführen, die die Arbeitnehmer nur noch halb so lange beschäftigt wie bisher.
- Rohstoffe, Werkzeuge und Mitarbeiter lokal beschaffen
- an Regionalwährungssystemen teilnehmen und sie fördern
- das Produktdesign modularer, reparabler, wiederverwertbarer machen
- Schulungen anbieten, die dem Erhalt, Reparatur und Wiederverwendung ihrer Produkte fördern

Weitere Aspekte einer Postwachstumsökonomie

Den Banken soll das Recht genommen werden, Geld zu schöpfen. Das ist ausschließlich das Vorrecht des Staates.
Neu geschöpftes Geld soll zinsfrei in Umlauf gebracht werden.
Dies schließt die Verwendung von Regionalwährungen nicht aus.
Die Organisationsformen von Unternehmen soll sich hin zu Genossenschaften, Stiftungen, Non-Profit-Firmen entwickeln. Das gilt besonders für Banken.

Es muss eine Bodenreform geben. Boden ist kein produziertes Gut, sondern eine endliche Ressource. Grund und Boden muss allen Menschen zur Verfügung stehen, was sich nicht mit der Konzentration von Privateigentum an Grund und Boden verträgt.
Privatleute und Investoren können nur Pächter aber nicht Besitzer von Grund und Boden sein.

Das Bildungs- und Schulsystem muss verändert werden. Die neuen Werte und Erkenntnisse müssen vermittelt werden. Die reine Wissensvermittlung muss von einem polytechnischem Unterricht abgelöst werden, in dem handwerkliche Fähigkeiten nicht im Gegensatz zu theoretischem Wissen stehen.

Alle Produkte sollen mit einem CO2 Footprint versehen werden.

Die Verteilungs- und Steuerpolitik könnte auch Obergrenzen für Einkommen und Vermögen umfassen.

Im Übergang sollte es ein Grundeinkommen oder Bürgergeld geben, das an gemeinnützige Tätigkeiten und Bedürftigkeit gebunden ist.

Dies sind nur ein paar Aspekte einer künftigen Postwachstumsökonomie.



Fazit: Wir haben (noch) die Wahl

Gegenwärtig ist eine Postwachstumsökonomie bestenfalls für eine sehr kleine Gruppe akzeptabel. Die Transition Town-, Urban Gardening- oder Repair- Bewegung sind Beispiele für Pionierleistungen, die einiges von dem vorwegnehmen, was auch auf den Rest der Gesellschaft zukommen dürfte.
Die Frage ist nicht ob die Wachstumsgesellschaft zusammenbricht, sondern wann. Und ob

By design or by desaster?

also geplant und organisiert von statten geht, oder als Katastrophe über uns hereinbricht.

Je mehr Leute es sich vorstellen können für ihr Leben Elemente der Postwachstumsökonomie bereits vorausschauend zu entwickeln und in Teilen zu leben, desto leichter wird der Wechsel für Alle, wenn die Notwendigkeit ihn erzwingt, weil bereits auf bestehende erprobte Konzepte zurückgegriffen werden kann.
Also, worauf warten wir noch?

Anhang: Postwachstumsökonomie im Überblick (aus dem Buch)





Schlussbemerkung

Viele der Thesen von Herrn Paech hat man in der einen oder anderen Form schon in diesem Forum gelesen. Insbesondere sei in diesem Zusammenhang auf die Beitragsserie Das Ende des Wachstums -die Auferstehung des Glaubens
und auf die Romanstudie Ökodorf "Eine Erde"

Gut gefällt mir, dass Herr Paech die Unmöglichkeit des "Grünen Wachstums" sehr ausführlich begründet hat. Er hat deutlicher und überzeugender darauf hingewiesen als ich das bisher tat, dass es nicht reicht, kommunistische Verteilungskritik zu üben, sondern dass das "Übel" weit darüber hinaus geht.

In ihm haben wir Selbstversorger einen Vertreter im universitären Bereich.
Leider ist uns auch die Überzeugung gemeinsam, dass die Zeit -obwohl sie drängt - noch lange nicht reif ist dafür, dass der Postwachstumsgedanke in die Politik eindringt. Gemeinsam ist uns auch die Hoffnung, dass die beispiel- und modellhafte Vorwegnahme von Postwachstums-Elementen insbesondere eine einfacher und bescheidenere Lebensweise den Fall aus der Konsum-Wachstumswelt für uns Vorreiter aber durch unser Beispiel auch für viele Andere möglicherweise abmildern könnte.

Nicht erwähnt - außer in der Nennung des Risikos der Technologienebenwirkungen eines jeden Wachstumszyklus - bleiben die Gefahren der Künstlichen Intelligenz. Darüber gibt es bei mir schon und wohl auch weiterhin einiges an Ideen, Befürchtungen und Vorstellungen.


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RE: Buchbesprechungen

#26 von Eule ( Gast ) , 25.11.2024 16:54

Zitat
Gemeinsam ist uns auch die Hoffnung, dass die beispiel- und modellhafte Vorwegnahme von Postwachstums-Elementen insbesondere eine einfacher und bescheidenere Lebensweise den Fall aus der Konsum-Wachstumswelt für uns Vorreiter aber durch unser Beispiel auch für viele Andere möglicherweise abmildern könnte.



Wie es um die Bereitschaft in der Bevölkerung bestellt ist, in dieser Hinsicht umzudenken, von praktischer Umsetzung gar nicht zu reden, sieht man z.B. am Wahlergebnis in den USA und im Februar dann auch bei uns, wenn auch NOCH nicht so ausgeprägt, weil wir hier kein Trump-Äquivalent haben. Das Einzige, was eine Verhaltensänderung bewirkt, ist direkter, physischer Zwang oder die akute Angst davor. Über das gezielte Erzeugen/Verstärken solcher Ängste, auch mittels der Verstärkungsalgorithmen der "sozialen Medien", hat Trump die Wahl gewonnen.

Spätestens seit der Pandemie mit ihrer Wirkung auf die Gesellschaft ist mir klar, dass die Solidarität darin, jenseits von Familien und Freundeskreis, eine Art Luxusgut ist, eine Zugabe in Zeiten des Überflusses. Die Hilfsbereitschaft bei Naturkatastrophen wird da gerne als Gegenbeispiel angeführt, aber die kommt immer von außen, von nicht selbst Betroffenen. Sind die eigenen Lebensumstände auch nur subjektiv bedroht (z.B. Maskenzwang bei Corona), kocht die Volksseele und Jeder ist nur sich selbst der Nächste (Demos, Hamsterkäufe).

Massenhaft freiwilliger, tiefgreifender Verzicht auf gewohnte Lebensweise - never ever - nicht diese Spezies!

Eule

RE: Buchbesprechungen

#27 von petias , 27.11.2024 09:26

Hallo Eule,
danke für den Beitrag!
Ich stimme zu, dass die Bevölkerungen der bislang privilegierten Nationen merken, dass das Wachstum und die in Aussicht gestellte permanente Wohlstandsvermehrung ins Wanken gerät und deshalb ein "make our nation great again" oder endlich mal (Ungarn, Polen) eine große Faszination ausübt. Die weniger privilegierten Nationen oder die mit der Arschkarte wittern Chancen, weil die Handis überall bis in den letzten Winkel der Welt verraten, was ginge, wenn es nur ginge. Ein erster Schritt kann sein, Reparationszahlungen abzugreifen, die die in Teilen der Bevölkerung (Baerbock und Co) aufkommende Scham, dass die am Klimawandel am meisten leiden, die am wenigsten dafür können, bereit sind zu bezahlen. Noch klappt das nicht so recht. Die Billionen bleiben noch aus. Noch muss man sich mit Milliarden bescheiden. Aber, der Klimawandel wird nicht mehr geleugnet, denn er bringt Geld, zumindest theoretisch.
Im Moment leugnen oder relativieren eher die Reichen den Klimawandel, denn die profitieren davon ihn anzuheizen und wollen wie immer die Kosten vergesellschaftet wissen. Andere profitieren von den wieder mal coolen neuen Technologien, die die Lösung versprechen und noch mehr Probleme machen könnten.
So oder so, die Katastrophen mehren sich und werden immer dramatischer und bedrohlicher. Bald geht es nicht mehr um den wachsenden Wohlstand, sondern ums Überleben. Sobald das in die Spatzenhirne (Verzeihung liebe Spatzen, das war jetzt unfair) der Wutbürger hinein dämmert, wird die Stimmung kippen. Historische Wenden in sozialen Gebilden brauchen oft nur die richtige Zeit und eine kleine kritische Masse (10 Prozent oder gar weniger) Entschlossener, um abzulaufen.
Und wenn es so weit sein wird, dann wird es gut sein, zu wissen, wie man einfacher lebt. Und es werden Leute kommen, die es auch lernen wollen, was - trotz aller Einfachheit - halt ein Prozess ist, der seine Zeit braucht.
Gegen plündernde Horden hilft Gemeinschaftsbildung und -wenn nötig - der Pakt mit den Intelligenteren, Vorausschauenderen der Teufel. Aber wir, die wir das ahnen, sollten die Zeit, die uns noch bleibt nutzen, um zu genießen und um uns vorzubereiten. "Um zu üben und um uns zu hüten", wie Ronja Räubertochter sagt, als sie über den Höllenschlund hin und her hüpfte, zusammen mit Birk Borkasson, dem Freund und Partner aus der Schar der Feinde.


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RE: Buchbesprechungen

#28 von Eule ( Gast ) , 27.11.2024 10:41

Zitat von petias im Beitrag #27
"Um zu üben und um uns zu hüten", wie Ronja Räubertochter sagt, als sie über den Höllenschlund hin und her hüpfte, zusammen mit Birk Borkasson, dem Freund und Partner aus der Schar der Feinde.


sorry, da fehlt mir die spezifische, literarische Bildung

Eule

RE: Buchbesprechungen

#29 von petias , 27.11.2024 13:19

ja, solltest Du dran arbeiten
Die nordischen Kinderromane wie Ronja Räubertochter, Pipi Langstrumpf, Kalle Blomquist, die Bullerbü Geschichten, Michel von Lönneberga und wie sie alle heißen von Astrid Lindgreen aber auch Nils Holgerson von Selma Lagerlöff usw.
sind für alle - zumindest die Kinder haben - Pflicht!

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RE: Buchbesprechungen

#30 von Eule ( Gast ) , 27.11.2024 17:10

Zitat von petias im Beitrag #29
ja, solltest Du dran arbeiten
Die nordischen Kinderromane wie Ronja Räubertochter, Pipi Langstrumpf, Kalle Blomquist, die Bullerbü Geschichten, Michel von Lönneberga und wie sie alle heißen von Astrid Lindgreen aber auch Nils Holgerson von Selma Lagerlöff usw.
sind für alle - zumindest die Kinder haben - Pflicht!

zumindest die Bullerbü-Verfilmungen habe ich mitbekommen - ALS KIND auf Omas TV, schwarzweiss natürlich, besonders die Folge 11 hatte einen nachhaltigen Einfluss

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