An der Isar
Meine kleine Reise gen Süden führte mich über eine schöne Bergtour, Radfahren, Baden im Bergsee und Treffen mit Familie im Chiemgau - am 3. Tag, ein Sonntag - nach Plattling in Niederbayern. Von dort kann man leicht (ca. 4 Km) das Bezirkskrankenhaus Mainkofen zu Fuß erreichen, in dem ich am nächsten Tag jemand besuchen wollte. Neben des Umstandes, dass Plattling den Mainkofen nächstgelegenen Bahnhof hat, fließt da die Isar, die, ca. 9 km vom Bahnhof entfernt, in die Donau mündet. Diese Mündung liegt bereits auf dem Stadtgebiet von Deggendorf.
Laut Karte begannen ca. 4 km vom Bahnhof entfernt die Isarauen, wo ich mir vorgenommen hatte zu übernachten. Ich folgte zu Fuß dem Isar- Radweg Richtung Isar- Mündung durch die hübsche, handlich kleine Stadt. Nicht weit außerhalb der Stadt traf ich auf die Isar. Der Fluss war durch die Regengüsse der letzten Tage stark angeschwollen. Nicht weit von Straßen- und Eisenbahnbrücke entfernt bildeten sich starken Strudel im Fluss, die eine stattliche Anzahl an Surfern für ihren Sport nutzten. Survin' U.S.A. in Niederbayern. Ich grüßte im Geiste die Beach Boys.
Ich überquere die Brücke und wähle das rechte Ufer der Isar um mich flussabwärts ein wenig vom Surf- und sonntäglichen Bade- und Partytrubel zu entfernen.
Was mich immer wieder wundert: wenige 100 Meter von dort entfernt, wo man mit dem Auto hinfahren kann oder bei gutem Wetter auch mit dem Rad trifft man kaum noch Menschen. Verlässt man auch noch ausgetretene (weil ausgewiesene) Wanderwege, ist einem die wohltuende Einsamkeit sicher. Will jemand unter die Räuber fallen, darf er sich nicht weit vom Parkplatz entfernen, denn auch die Räuber gehen nicht gern zu Fuß oder krabbeln gar durchs Unterholz.
Ich schlug denn auch keine 200 Meter vom jetzt langsam abebbenden Surftrubel, direkt an der Isar, unter Bäumen mein Nahtlager auf. Ich reise gerne mit leichtem Gepäck. Mein Rucksack, der alles enthält, was ich für meine Reise einschließlich Übernachtung im Freien brauche, wiegt nicht mehr als 6 kg. Ich kann ihn problemlos den ganzen Tag tragen, ohne mich groß abschleppen zu müssen.
Der Fluss war wegen des Hochwassers zu reißend, als dass ich mich getraut hätte schwimmen zu gehen. ich watete lediglich knietief ins Wasser und begnügte mich mit einer Standwäsche. T-Shirt und Unterhose wusch ich gleich mit. Es gab genug Äste und Wurzeln, um sie zum Trocknen aufhängen zu können.
Ich legte mich auf Isomatte und Schlafsack, zugedeckt mit meinem Schlafsack-Inlett, das mich einigermaßen vor gelegentlichen Mückenangriffe schützte. Es war zu warm, um mich im Schlafsack zu verkriechen.
Als ich wieder aufwachte, war es Nacht! Die Partygeräusche waren längst verstummt. Ich weiß nicht, ob es die Mücken waren, die mich aufgeweckt hatten, oder das Rauschen und Plätschern der Isar, die als schwarzes riesiges Band ganz nahe an meinen Füßen vorbeifloss. Bedrohlich sah der Fluss aus. War der Wasserspiegel angestiegen? Man hört ja öfter davon, dass das Hochwasser einen unvorsichtigen Schläfer überrascht. Minutenlang starrte ich auf den Fluss, und versuchte festzustellen, ob der jetzt näherkommt und ich mich schleunigst zurückziehen sollte, oder ob alles sicher war und ich weiterschlafen konnte.
Schließlich kramte ich mein Handy aus dem Gepäck und schaltet es ein. Ich suchte die Pegelstände der Isar bei Plattling. Beruhigenderweise waren die gelisteten Messungen des Tages jeweils um ein paar Zentimeter niedriger als die einige Stunden zuvor. Das passte ins Bild. Die Regengüsse waren Tage her. Langsam sollten die Pegel fallen.
Ich schlief wieder ein. Am Morgen stellte ich, lächelnd an die Befürchtungen der Nacht denkend, fest, dass das Flussufer sich tatsächlich ein paar Zentimeter zurückgezogen hatte. Eine Feuerstelle, deren obersten Steine am Abend gerade noch sichtbar waren, war mittlerweile als solche zu erkennen.
Da sage einer, Internet und Handys seien Teufelszeug. Am Besten, man nutzt: "the best of both worlds!"
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Erdüberlastungstag
Am Samstag den 22 August wird dieses Jahr der Erdüberlastungstag sein. Das ist der Tag, an dem wir so viele Ressourcen ausgebeutet haben werden und so viele Umweltgifte produziert haben, wie die Erde in einem Jahr verkraften kann. Den Rest des Jahres, mehr als ein Drittel, überlasten wir die Erde, nehmen wir einen Wechsel auf, den spätestens unsere Kinder werden einlösen müssen.
Dank Corona ist dieser Erdüberlastungstag erstmal wieder weiter nach vorne gerückt. Letztes Jahr war er bereits am 29. Juli!
Die Probleme sind längst bekannt.
Ich habe 1975 eine kleine Ökofiktion- Geschichte geschrieben, die zeigt, dass wir bereits damals Bescheid wussten.
Wie immer auf der Suche nach einer technischen Lösung
Ein Einzelner wird die Probleme der Menschheit nicht lösen. Wir brauchen jeden Einzelnen!
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"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
der uns beschützt und der uns hilft zu leben."
Aus dem Gedicht "Stufen" von Hermann Hesse
Zitat von petias im Beitrag Gedichte
Stufen
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Musik und Poesie- Nachmittag in Schalkau
Bei A.'s Geburtstagsfest (auf "#5" klicken um den Beitrag zu lesen, dann auf den Pfeil links oben klicken um zu diesem Beitrag zurückzukehren)
Zitat von petias im Beitrag #5
Geburtstagsfest
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Nulla dies sind linea (kein Tag ohne Linie / Zeile)
Dieser kurze lateinische Satz: "Nulla dies sine linea" wird einer Anekdote zugeschrieben, die Plinius der Ältere erzählt haben soll:
Apelles, ein berühmter griechischer Maler hatte sich vorgenommen, keinen Tag vergehen zu lassen, an dem er nicht wenigstens eine Linie zog, beziehungsweise einen Pinselstrich setzte.
Nun heißt "linea" aber nicht nur Linie oder Pinselstrich, sondern auch Zeile.
So nahm Schiller diesen Gedanken auf und schrieb am 18.6.1799 an Goethe:
"Gegen meinen Fleiß verschwört sich diesen Sommer vieles. Ich erwarte in etwa acht Tagen meine Schwester mit meinem Schwager den Bibliothekar Reinwald aus Meiningen hier; meiner Schwester gönne ich diese Zerstreuung gern, aber mit dem Schwager weiß ich nichts anzufangen, der wird mir wohl sechs Tage wie ein Klotz angebunden sein.
Unter diesen Umständen kann ich freilich nicht, wie ich gedacht, bis zum Ende meines ersten Akts vor Ihrer Hieherkunft gelangen. Aber vorwärts ging es doch bis jetzt immer, und nulla dies sine linea."
Im Jahre 1799 beendet Schiller seinen "Wallenstein" und beginnt mit "Maria Stuart"
Auch Schiller wollte keinen Tag vergehen lassen ohne eine Zeile zu Papier zu bringen.
Viele Schriftsteller und Dichter haben sich dieses Prinzip zu eigen gemacht. Das ist mir z.B. von Sten Nadolny bekannt, den ich gerne lese und auch von Jack London habe ich gelesen, dass er es sich zur Pflicht gemacht hatte, jeden Tag 1000 Worte - druckfertig formuliert - zu Papier zu bringen.
Diesen Vorsatz machte London im Jahre 1900 bei seinem Durchbruch als Schriftsteller (mit "An Odyssey of the North") und hielt ihn angeblich bis zu seinem Tode im November des Jahres 1916 durch.
Na dann:
NULLA DIES SINE LINEA
zumindest hängt schon mal dieser Spruch neben meinem hauptsächlichen Schreibplatz an der Wand!
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Weltkindertag
145 Nationen begehen den Weltkindertag. Allerdings nicht alle heute.
Die in meiner Schulzeit noch übliche Prügelstrafe wurde in der BRD (DDR bereits 1949) zwar offiziell 1973 abgeschafft, aber noch 1979 sprach ein bayrisches Oberlandesgericht einen prügelnden Lehrer frei mit dem Hinweis auf ein "Gewohnheitsrecht"! Erst im Jahre 2000 wurde die rechtliche Duldung der Gewalt an Kindern komplett abgeschafft.
Schweden war das erst Land, das das tat im Jahre 1979.
Aber Gesetze finden nur da ihre Anwendung, wo es zur Anzeige kommt. "Wo kein Kläger, da kein Richter", heißt es so schön und richtig. Kinder sind meist körperlich schwächer als Erwachsenen, und das wird immer wieder ausgenutzt. In vielen Ländern gibt es immer noch kein gesetzliches Verbot für körperliche Strafen durch Eltern und Erzieher.
Noch schlimmer als Prügel ist sexuelle Gewalt. Die scheint weltweit auf dem Vormarsch zu sein. Wenn Frauen sich zunehmend emanzipieren und mit "Me Too" - Offenbarungen "rumzicken", weicht der sich minderwertig fühlende frustrierte Mann, der dadurch nicht zu seinen Bedürfnissen kommt, zunehmend auf hilflose Kinder aus.
Im Bereich der Kinderarbeit, die sich angeblich weltweit vorsichtig und zaghaft auf dem Rückzug befunden hatte, schlägt Corona erbarmungslos zu. Verlieren Erwachsenen ihren Job, müssen die Kinder ran. Prostitution, Gewinnung von zum Teil giftigen Rohstoffen aus Schrott, Altpapier und Flaschen aus stinkenden Mülltonnen tauchen, ist das harte los vieler Kinder.
Allein in unserem Nachbarland Türkei, bis vor kurzem noch ein Aspirant auf die Mitgliedschaft in der EU, werden die zur Arbeit gezwungenen Kinder auf 2 Millionen geschätzt. Einen nicht unerheblichen Anteil an der Ursache dafür, haben die Millionen Flüchtlinge, die im Land sind.
Flucht ist ebenfalls ein großes Problem für Kinder. Sie sind die schwächsten Glieder. Das Flüchtlingsproblem ist angesichts von Kriegen (auch mit unseren Waffen) und vor allem dem Klimawandel (auch mit unserem CO2) weltweit auf dem Vormarsch.
Die schnell wachsende Weltbevölkerung, der Kapitalismus, der nur mit immerwährendem Wachstum funktioniert und dafür sorgt, dass die Kluft zwischen arm und reich sich immer weiter vertieft (die 100 reichsten Menschen der Erde besitzen so viel, wie die 4 Milliarden ärmsten.) sind die Bedingungen dafür.
Die einzige mögliche "Lösung", die sich in meinen Augen abzeichnet, ist eine dramatische Reduktion der Menschheit. Sei es durch eine Pandemie, die mal so richtig zuschlägt, sei es durch einen großen Krieg, dem wir auch schon wieder massiv entgegentrudeln oder durch irgend ein anderes Horrorszenario.
Dass Bill Gates und die WHO durch ihre Impfprogramme große Teile der Menschheit sterilisiert oder das die eigentliche Absicht der Entscheider von 5G ist, wäre da noch ein vergleichsweise harmloser und humaner Plan.
Fast zu meinem Leidwesen fürchte ich, dass das haltloses Verschwörungsgefasel ist und es uns sehr viel härter treffen wird!
Aber bleiben wir optimistisch - allways look on the bright side of life (sang Brian vom Kreuz herunter in Monty Python's Life of Brian)- ich wünsche einen schönen Kindertagsonntag!
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Zitat von petias im Beitrag #21
Dass Bill Gates und die WHO durch ihre Impfprogramme große Teile der Menschheit sterilisiert oder das die eigentliche Absicht der Entscheider von 5G ist, wäre da noch ein vergleichsweise harmloser und humaner Plan.
Fast zu meinem Leidwesen fürchte ich, dass das haltloses Verschwörungsgefasel ist und es uns sehr viel härter treffen wird!
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Zitat von Advocatus Diaboli im Beitrag #22
Das ist aber fast schon eine teuflische Aussage, petias!
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Ein Spätsommertag auf dem Lichthügel
In der Südhälfte von Deutschland soll es regnen heute, meint der Wetterbericht. In der Nordhälfte ist Sonnenschein zu erwarten. Der Lichthügel liegt recht genau in der Mitte, und da bleibt es spannend, zu welcher Hälfte er wettertechnisch gehört.
Etwas bewölkt, aber warm und trocken. Erntezeit. Am Wochenende hatten wir zu viert mit VW- Bus und Anhänger körbeweise Äpfel geholt. Knappe 30 km von uns entfernt, im Saaletal, ist das Klima viel milder und dort sind die Apfelblüten nicht den Eisheiligen zum Opfer gefallen.
Seit Tagen bin ich am Einlagern, Aus- und Kleinschneiden von Äpfeln für Apfelmuss und dem Schneiden von Apfelringen, die getrocknet werden.
Ich bin schon recht gespannt, wie sich die Apfelmuss- Konservierungstechnik bewährt:
Äpfel kleinschneiden, mit Wasser etwas kochen, bis sie weich sind. Dann Zimt rein, nicht zu knapp und mit dem Pürierstab zu Mus verarbeiten. Das Mus in Schraubgläser füllen, den Rand sauber machen und schließen. Die Gläser auf ein Backblech stellen und heißes Wasser in das Blech gießen. Backofen einschalten. Kocht das Wasser, Ofen wieder ausschalten und abkühlen lassen. Danach sind die Gläser fest verschlossen. Die Dellen in den Schraubdeckeln zeigen den Unterdruck an, der in den Gläsern entstanden ist.
Das soll, ganz ohne Zuckerzusatz, zur Konservierung ausreichen. Ich bin gespannt.
Dazwischen füttere ich die Katzen, bringe die Schafe auf die obere Weide.
Die Apfelringe nehme ich aus dem Trockner und packe sie in Bügelgläser zur Aufbewahrung. Mit dem Hobel schnitzele ich neue Apfelringe, nachdem ich die Kernhäuser ausgestochen hatte.
Ich ernte die roten Beeren der Eberesche (Vogelbeeren, obwohl ich noch keine Vögel dran habe fressen sehen.) Die muss ich einfrieren. Wieder aufgetaut, sind sie lecker und bekömmlich.
Als ich Kind war, hat es geheißen, die wären giftig. Aber diese von Mund zu Mund Infos über die Giftigkeit von Pflanzen sind nicht recht zuverlässig. Oft wird, neben sehr giftigen Pflanzen, die es durchaus gibt, alles als "giftig" bezeichnet, was einen vorsichtigen Umgang erfordert oder unerwünscht ist, dass man es nimmt.
So habe ich z.B. die Geschichte gehört, dass man zu Notzeiten, wenn kinderreiche Familien nicht mehr alle Kinder mit Essen versorgen konnten, man mit einigen zum Tollkirschen- essen ging, um sie zu vergiften.
Nun sind Tollkirschen aber gar nicht giftig, sondern toll. Ich meine sie machen toll. Sie sind halluzinogen. Ich habe es auf einer Wanderung erlebt, dass ein Mitwanderer gut 30 Tollkirschen gegessen hat. Er hielt sich für einen Vogel und wollte überall runter fliegen. Wir haben ihn ins Krankenhaus gebracht. Man hat ihn über Nacht da behalten zur Beobachtung. Behandelt wurde er nicht.
Ein anderer hat 9 Beeren gegessen und fühlte eine leichte Sichttrübung. Ich habe 3 gegessen und merkte gar nichts.
Aber Vorsicht mit Mengenangaben. Es hängt sehr von der Gegend ab und dem Gehalt der Böden, wie stark eine Pflanze wirkt,
Als ich mit meiner Schwester mal in den Chiemgauer Bergen unterwegs war und eine Tollkirsche aß, ist die mir sofort flashartig zu Kopf gestiegen. Da hätte ich keine zweite essen mögen!
Fliegenpilze gelten als giftig, aber auch die sind nur halluzinogen. Der Franz Konz hat bei seinen Kräuterwanderungen oftmals einen roh gegessen und gemeint, ein langjähriger Rohköstler wie er könne das problemlos tun. So ein Angeber, der gute Franz. Hat sich feiern lassen und die Unwissenheit der Leute ausgenutzt.
Die Haselnüsse sind alle erfroren. Auch Schlehen sehe ich keine. Wäre noch zu früh zum Ernten, aber da gibt es nichts zu ernten. Zwar stehe ich bei Schlehen in Konkurrenz zu den Schnapsbrennern, aber auch für die ist es noch zu früh.
Von den großen Hagebutten gibt es heuer auch keine. Die kleinen sind noch nicht reif.
Ein paar Brombeeren finde ich noch und Weißdornbeeren. An denen ist nicht viel dran, aber sie sind lecker und gesund!
Die vielen Pilze nehme ich schon gar nicht mehr zur Kenntnis. Mein Kontingent an Pilzen ist gedeckt für diese Jahr. An denen ist nicht viel dran, und viele sind immer noch sehr radioaktiv belastet.
Ruck Zuck ist der Tag vorbei. Ich habe die Zeit versaust, bei all der Sammelei. Die Schafe warten schon. Aber sie haben mich nicht mit dem Rad erwartet. In Panik stürzen sie davon. Aber meine Stimme beruhigt sie schnell und sie kommen zurück. Im Stall finden sie diverses Kraut und Heu.
Auch mit dem Katzenfutter bin ich zu spät dran.
Wanda ist da und wartet. Flecki hat wohl aufgegeben und sich eine Maus gesucht. Vielleicht kommt sie auch noch. Oft schläft sie im Schaukelstuhl in der Bibliothek.
Über dem Schreibern diese Artikels ist es Nacht geworden. Mal sehen, was so passiert ist in der Welt. Dann gehe ich in mein Hütterl - wie ich mich freue.
Gute Nacht!
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Maskenpflicht
Die Zahl der nachgewiesenen Covid-19 Fälle steigt und steigt. Bei uns in Deutschland sind es mittlerweile wieder um die 2500 Neuinfektionen pro Tag, in Frankreich 16000. Dort füllen sich bereits wieder die Intensivstationen und die Überlastung des Gesundheitssystems ist nur eine Frage der Zeit.
Virologe Drosten warnt, wir seien keine Insel der Glückseligen, sondern nur etwas später dran als die Nachbarn.
Abstandhalten und Masken tragen kann die Ausbreitungsgeschwindigkeit hemmen. Aber wir stumpfen ab. Gerade den Jüngeren scheint der Verlust an Lebensfreude durch soziale Einschränkungen in keinem vernünftigen Verhältnis zu den Risken zu stehen. Die Jungen trifft es nicht, die Gesunden trifft es nicht und die Alten und Kranken sollen sich halt isolieren.
Abseits der Hotspots wird der Maskenpflicht gerade in soweit Genüge getan, dass man kein Bußgeld riskiert. Dazu reicht es schon, dass man, kommt denn wirklich mal eine Kontrolle, die um den Hals getragenen Maske bereitwillig wieder hoch zieht. Das genügt den Kontrolleuren schon. Sie honorieren den guten Willen. Nur verstockte Verweigerer droht Strafe. Aber die tun sich nicht schwer ein Attest über Maskenunverträglichkeit zu bekommen. Das kann man sich für kleines Geld im Internet besorgen.
Im Zug ist das ähnlich. Da wird getrunken und gegessen oder gedöst selbst geredet mit Maske auf Halbmast. Ab und an gibt es eine warnende Durchsage. Kommt mal eine resolute Schaffnerin, zieht man die Maske halt kurz hoch. Die ist ja gleich wieder weg.
Hat es im Raum München noch einigermaßen funktioniert, mit den Masken, war es damit in der Süd-Thüringen-Bahn endgültig vorbei. Auf der Fahrt von Sonneberg zum Lichthügel hatte keiner der 17 Fahrgäste der Rechtslage genüge getan.
Auch beim Einkaufen oder an der örtlichen Poststelle, reicht es aus, eine Maske dabei zu haben. Ich wurde beim Bäcker sogar schon aufgefordert, das blöde Ding abzunehmen, weil man mich "mit" nicht gut verstehen könne.
Die Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) stammt noch aus der Anfangszeit im Frühjahr, als Masken Mangelware waren und dem Pflegepersonal vorbehalten. Die Idee ist, eigene Aerosol- Emissionen in Form von husten, nießen, laut sprechen, singen... abzubremsen. Das funktioniert auch im Test. Das ist die solidarische Variante. Nicht der Gefährdete schützt sich, sondern alle treffen Vorkehrungen, den Gefährdeten zu schützen. Der Schutz des Einzelnen hängt von der Solidarität der Anderen ab. Damit ist es nun nicht (mehr) sehr weit her.
Will sich jemand selbst schützen, muss er eine FFP (Filterig Face Piece) Halbmaske tragen. (eine Vollgesichtsmaske wäre natürlich noch effektiver, weil das Virus auch durch die Augen in den Mund Nasenraum gelangen kann, wo es sich am liebsten vermehrt.)
Durch FFP Masken, besonders FFP3, (die effektivste Maske, die 98% der Aerosole ausfiltern kann) lässt es sich recht mühsam atmen. Deshalb gibt es die meist mit Ausatemventil. Das bedeutet aber, dass die eigenen Aerosole ungefiltert in die Umgebungsluft gehen. Das ist endgültig die Abkehr vom Solidaritätsprinzip.
Es ist also geradezu widersinnig, werden bei Kontrollen FFP- Masken mit Ventil als Masken anerkannt - und das werden sie - , denn hinsichtlich des Schutzes der Allgemeinheit ist das so, als trüge man keine Maske.
Will man die Allgemeinheit schützen, sich aber nicht auf die Solidarität der anderen verlassen, sollte man eine FFP- Maske ohne Ventil tragen. Das schaffen aber über einen längeren Zeitraum nur Menschen, die vermutlich aufgrund ihrer vitalen Atemkapazität nicht sehr gefährdet sind.
Also alles Blödsinn?
Nein, nicht aus Virologensicht. Es geht nämlich nicht um den Schutz des Einzelnen, sondern um die Statistik. Pandemien werden in Todeszahlen, Infiziertenzahlen, Sterberaten etc. gemessen.
Eine Maßnahme muss nicht perfekt umgesetzt werden, um einen statistischen Effekt zu zeigen. Um den Einzelnen geht es dabei nicht.
Wenn Treffen auf 50 oder 20 oder 5 Teilnehmer begrenzt werden sollen, dann nur deshalb, weil es im Fall einer Infektion die möglichen Infizierten leichter ermittelt werden können und so die Ausbreitung der Epidemie eher eingegrenzt werden kann. Für den befallenen Einzelnen hat das keine Auswirkung. Er oder sie ist allemal und gleichermaßen betroffen.
Es ist durchaus erwünscht, aus epidemiologischer Sicht, dass sich Leute anstecken, denn die Epidemie endet erst, wenn eine Durchseuchung von 55 bis 60 Prozent der Bevölkerung erreicht ist. Man nennt das Herdenimmunität. Es geht nur darum, die Kurve flach zu halten, damit das Gesundheitssystem nicht überlastet wird (dann steigen die Todeszahlen dramatisch) und die Wirtschaft nicht zu sehr langfristig beeinträchtigt wird.
Will sich ein Einzelner selbst sicher schützen, so muss er sich möglichst komplett isolieren und bei den wenigen Berührungspunkten z.B. Einkauf, eine hochwertige Atemschutzmaske tragen.
Das macht normal nur, wer alleine ist, nicht arbeiten muss und sich für gefährdet hält. Der Schutz von uns anderen ist nur von statistischer Natur. Epidemisch- statistisches- Rauschen!
Am besten ist es, wir verändern unsere Lebensweise so, dass unsere Abwehrkräfte, die eigene Vitalität, sich optimal entfalten kann. Mag das auch nicht jede Gefahr ernsthaft zu erkranken ausschließen, so gibt es doch ein gutes Gefühl und erhöht die Lebensfreude!
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Welttourismustag
Seit 1980 fällt der internationale Welttourismustag (engl. World Tourism Day) immer auf den 27. September. Diese Datum soll an die Ratifizierung der Statuten der UNWTO (United Nations World Tourism Organization - Welt Tourismus Organisation der Vereinten Nationen) am 27. September 1970 erinnern.
Dieses Jahr fällt auf den 27. September noch der "World Rivers Day", der Tag der Flüsse, der an jedem 4. Sonntag im September gefeiert wird. Der geht auf den Kanadier Mark Angelo und das Jahr 2005 zurück.
Schließlich kann man auf Flüssen vortrefflich reisen, womit die Verbindung zum Welttourismustag wieder hergestellt wäre.
Dieses Jahr steht der Welttourismustag unter dem Motto: "Tourism and Rural Development" - Tourismus und ländliche Entwicklung.
Dank Corona ist das weltweite Flugaufkommen um 80% geschrumpft. Welch ein Segen für die Umwelt. Die Tourismusindustrie im Lande hat teilweise sogar zugelegt. Bleib im Land und nähre Dich redlich.
Wie schön für die Klima- und Umweltschutzbewegung, dass Corona gezeigt hat, dass die Politik kann, wenn sie will. Sorgen wir dafür, dass sie wollen muss.
Söder hat die Zeichen der Zeit schon erkannt. Er ist zum Grünen mutiert. Klar aus politisch-opportunistischen Gründen, aber egal warum. Die Politiker tun, was die Wähler wollen. Also hängt es von uns ab, welche Politik wir bekommen!
Unter Reisen verstehe ich etwas anders, als die Tourismusindustrie.
Zur Illustration eine kleine Szene aus einer Romanstudie von mir:
Es war kurz nach 16 Uhr. Die letzten Strahlen der Wintersonne blinzelten durch die Äste und Zweige der Bäume. Längst fehle ihr die wärmende Kraft der Mittagszeit. Bald würde sie hinter den Hügeln verschwinden und eine Weile könnte einem aufmerksamen Wanderer noch eine hellere Stelle am Himmel verraten, wo die Sonne den Horizont verlassen hatte. Und dann würde es schnell dunkel werden.
Den beiden Wanderern, die da rucksackbepackt den schmalen Pfad entlang den Hügel hochstiegen, war die Nähe der Dunkelheit durchaus bewusst. Es war Zeit sich einen Lagerplatz für die Nacht zu suchen. Immer wieder streiften die Blicke der beiden recht unterschiedlichen Männer über die Landschaft auf der Suche nach einer geeigneten Stelle für ein Nachtlager.
Der eine war noch jung, vermutlich noch keine zwanzig Jahre alt. Der andere war ein alter Mann, vermutlich jenseits der siebzig.
Opa und Enkel auf Wandertour?
Wenn das so war, dann machten die beiden das wohl öfter. Es wirkte selbstverständlich und sicher, was sie taten. Sie verstanden sich ohne Worte.
Der Jüngere, sein Name war Gerald, blieb stehen, zeigte mit der flachen Hand auf eine Stelle im Wald und sah den Älteren fragend an. Der, Michael, nickte ihm anerkennend lächelnd zu und sie stiegen die paar Meter weg vom Weg den Hügel hinunter zu der Mulde, die zum Teil von einer großen Fichte abgedeckt wurde und nahmen ihre Rucksäcke ab. Der „Bau“ des Lagers dauerte keine 15 Minuten.
Es war klar, dass die Beiden das nicht zum ersten Mal machten. Ein Stück Gelände unter der Fichte wurde von gröberen Brocken wie Steinen, Stöcken und Fichtenzapfen befreit und jeder der beiden Männer rollte seine Isomatte aus und öffnete das Ventil, um Luft einströmen zu lassen. Gerald nahm sein Tarp und das Säckchen mit den Leinen und Heringen aus dem Rucksack (ein Tarp ist eine Zeltplane mit angenähten Schlaufen und Ösen zum Befestigen von Abspannleinen) und ging zu der Fichte. Eine Leine, ca. 1,5 m lang mit Schlaufen an beiden Enden wurde in Schulterhöhe und den Stamm geschlungen. Das eine Ende der Leine wurde durch die Schlaufe am anderen Ende gefädelt und die Schlinge zugezogen. Dann wurde das Seil durch die angenähte Schlaufe an einem der vier Ecken des Tarps gefädelt und mit einem Klemmknoten festgezogen. Das Knüpfen des Knotens war eine schnelle fließende Bewegung, wie wenn man sich die Schuhe zubindet, reine Routine. Der Knoten hielt die Verbindung sicher fest wenn dann Spannung auf das Seil gegeben wurde, war aber andererseits mit einem Zug wieder zu lösen.
Michael steckte einen Hering durch die Schlaufe an der gegenüberliegenden Ecke der Plane und trat ihn mit dem Schuh in den weichen Waldboden. Wäre der Boden hart oder gar gefroren gewesen, es war ja immerhin Dezember, da konnte das auch in dieser Gegend schon mal passieren, hätte er einen Stein zu Hilfe nehmen müssen. Damit wurde das Tarp vom Baum zum Boden leicht auf Spannung gesetzt. Danach nahm jeder der ungleichen Männer eine der beiden verbleibenden Ecken und pinnte sie mit einem weiteren Zelthering am Boden fest.
Michaels Tarp, eine Plane aus dem Baumarkt, wurde als Unterlage benutzt. Darauf kamen die Isomatten zu liegen, noch ein Wenig mit dem Mund nachgeblasen, so wurde die Härte der Unterlage den Liegegewohnheiten angepasst. Darauf wurden die Schlafsäcke ausgebreitet und die Innenschlafsäcke hineingesteckt. Die Rucksäcke wanderten ebenfalls unter die Plane. Auf ein Lagerfeuer verzichteten die beiden an diesem Tag. Sie krochen in ihre Schlafsäcke und mümmelten sich ein. Es konnte um diese Jahreszeit, schon recht empfindlich kalt werden. Gestern war am Morgen Reif gelegen. Es war bald Zeit, auf die Winterausrüstung umzusteigen. Sie sprachen noch eine ganze Zeit miteinander, bevor sie einschliefen. Es war nötig, Pläne zu machen.
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Goldener Oktober?
Heute Morgen hat mich die Sonne geweckt, die durch das Fenster zu meiner Hüttentür hereingeschaut hat. Um kurz nach 7 Uhr steigt sie derzeit über den Rand der Hügelkette im Osten vom Lichthügel. Meine Schlafhütte ist eine Sonnenaufgangshütte!
Gestern war es bewölkt und dunkel. ich hatte die Hagebuttenbüsche wieder aufgesucht, bei denen ich schon vor einer Woche (Beitrag #24 vom 23.9. in diesem Thread) nachgefragt hatte, ob es was zu ernten gäbe. Da waren sie noch hart und abweisend, wenn auch schön rot und glatt, die Männlein im Walde.
Jetzt waren sie weich und fleckig und sehr reif. Viele waren schon runtergefallen in das hohe Gras. Aber ich konnte immer noch leicht den bescheidenen Vorrat an Früchten pflücken, den wir bis nächstes Jahr für den Hagebuttentee brauchen werden. Zumindest grob geschätzt. Ganz genau weiß man das nie.
Dabei sprangen mich geradezu die vielen ebenfalls reifen Beeren des Weißdorns an. Da werde ich mir heute eine Portion holen!
Dieser 1. Oktober geht schon mal sehr vielversprechend los: Blauer Himmel, strahlende Sonne, Tau, frisch, aber nicht kalt. Die Tomaten sind immer noch nicht erfroren. Täglich hole ich welche rein ins Warme zum Nachreifen. Aber nicht alle, noch röten die sich draußen. Es ist eine Gradwanderung. Gibt es Frost, werden sie verderben. Aber wenn nicht, ist es schade die Sonnenreife durch Notreife zu ersetzen. Der Entscheidungsdruck des Gärtners! Aber es gibt auch ein paar Sträucher im Gewächshaus. Einige Zeit wird es noch frische reife Tomaten geben. Dann geht es an die notgereiften, bevor wir uns an die reichlichen Vorräte unsrer knapp 500 Liter fassenden Gefriertruhe machen müssen.
Mal sehen, was dieser Tag so alles bringt.
Puh, jetzt hat mich die Dunkelheit ausgebremst. Um 19 Uhr ist es auf dem Lichthügel schon fast völlig Nacht. Ich war dabei Mist an die Obstbäume mit dem Schubkarren zu fahren. Ein Nachbar, ein paar Häuser weg, hat Hasen. Drei bis vier Mal im Jahr bringt er deren Mist zu uns. Einen kleinen Laster voll.
Davor erntete ich die Kartoffeln aus dem Hochbeet. 6 Eimer voll zum Teil recht großer Kartoffeln von 3 Quadratmetern. Nicht schlecht! Mal sehen wieviel noch vom Kartoffelacker kommt. Da ist dieses Jahr recht früh bei sehr vielen das Kraut abgestorben, ich vermute, wegen der Trockenheit. Ich habe keine Schädlinge finden können. Diese Kartoffeln haben wir schon verschenkt und gegessen. Morgen will ich den Rest ausbutteln.
Sonst habe ich noch Tomaten eingefroren und Steckzwiebeln geerntet und Freunden geholfen.
Zum Ernten von Weißdornbeeren bin ich nicht gekommen, aber morgen ist auch noch ein Tag!
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Tag der Deutschen Einheit
30 Jahre Wiedervereinigung! Ich war zu der Zeit, 1989, als sich die Fusion von DDR und BRD abzeichnete, gerade beruflich in Schweinfurt. Ich gab da als EDV- Dozent einen CAD- Kurs. Zu der Zeit bewohnte ich mit meiner künftigen Ehefrau (wir heirateten noch im Dezember des Jahres) für die Zeit des Kurses eine Ferienwohnung. Sie konnte gar nicht verstehen, warum ich so viel Nachrichten hörte und sah. Eine spannende Zeit!
Kurze Zeit nach der Wiedervereinigung tourte ich 3 Mal im Abstand von ca. einem halben Jahr durch die "Neuen Bundesländer". Ich betreute im Auftrag von Siemens Computer- Programme in den Baubüros der Telekom, die das Land neu verkabelte. Die Infrastruktur von Telekommunikationsleitungen war in einem sehr marodem Zustand und so bekam die Ex- DDR ein hochmodernes Glasfasernetz, noch vor vielen Gegenden in der BRD.
Ich hatte mir einen Leihwagen genommen und versuchte in den Nächten zum Schlafen eine Unterkunft zu finden. Ein höchst abenteuerliches Unterfangen. Die Städte waren in einem verheerenden Zustand. Besonders Dresden sah in weiten Teilen noch aus, wie kurz nach dem Krieg. Was hatten die die letzten 45 Jahre eigentlich gemacht, fragte ich mich.
Bei meiner 3. Reise nahm ich meine kleine Familie mit, mein Sohn war mittlerweile geboren. Wir reisten im Wohnmobil, so dass sich die Frage der Unterbringung nicht zum Problem entwickeln konnte.
Ich erinnere mich noch gut, als wir in Magdeburg auf einem großen Platz mitten in der Stadt parkten und ich eine Tüte Abfall in einen der aufgestellten Abfalleimer warf, wurde ich von einer Dame mittleren Alters böse angemacht, ob wir Wessis denn nur zu ihnen kämen, um unseren Abfall abzuladen.
"Klar", entgegnete ich mit einem wie ich hoffte entwaffnenden Lächeln. "Das ist der Grund, warum wir euch gekauft haben!"
Sie entferne sich mit einem Kopfschütteln leise vor sich hin schimpfend.
Meine Strafe folgte auf den Fuß. Beim Ausparken kollidierte ich mit dem tief hängenden Ast eines Baums, den ich übersehen und auch nicht erwartet hatte. Der Kratzer kostete mich die Hälfte der Kaution für das Wohnmobil.
Heute lebe ich schon seit gut 8 Jahren in Thüringen und unter den Ex- DDR- Bürgern sind meine besten Freunde. Wir helfen uns gegenseitig nach Kräften und als WESSI werde ich, nur noch belächelt, wenn ich Skrupel an den Tag lege, staatliche Vergünstigungen schamlos auszunutzen. Da schlägt noch das Erbe des DDR- Staats durch.
Hat sich die "Einheit" in meinem Freundeskreis - ein Ex- Münchner, ein Ex- Hamburger, ein Russe als Bewohner des Lichthügels und die vielen Ossi- Freunde - längst vollzogen, so hadern doch weite Teile der Bevölkerung der Ex- DDR mit ihrem Schicksal.
Zwar dürfe man jetzt reisen, wohin man möchte, aber zumindest sie könne es noch immer nicht, weil ihr das nötige Kleingeld fehlen würde, beklagt sich immer wieder eine Mitarbeiterin des örtlichen Supermarktes und trauert den staatlich subventionierten Reisen an die Ostsee nach, die man sehr günstig zu DDR- Zeiten machen durfte. FKK- Strand inklusive.
Mein Nachbar schwärmt mir immer wieder von den abenteuerlichen Beschaffungsmaßnahmen für Baumaterial vor und seiner Findigkeit, deren es bedurfte, wollte man zu DDR- Zeiten bauen. Er baut immer noch viel, aber was er braucht, holt er sich einfach im örtlichen Bauhandel. Wie langweilig!
Als Niko dem Busfahrerkollegen zum Tag der deutschen Einheit gratulierte, meinte der, den gäbe es für ihn nicht. Er würde den 7. Oktober feiern, nicht den 3.
Der 7. Oktober war in der DDR ein pompös begangener Feiertag: Der Tag der Republik!
So wächst zusammen, was zusammen gehört!
Die Treuhand, gegründet von der vorletzten Regierung (Modrow) der DDR hat sich nicht viele Freunde gemacht.
Die Treuhandanstalt (THA, kurz Treuhand) war eine in der Spätphase der DDR gegründete Anstalt des öffentlichen Rechts in Deutschland mit der Aufgabe, die Volkseigenen Betriebe der DDR nach den Grundsätzen der Sozialen Marktwirtschaft zu privatisieren und die „Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern“ (§ 8 Treuhandgesetz) oder, wenn das nicht möglich war, stillzulegen. Im Umfeld der Privatisierung kam es zu Fällen von Fördermittelmissbrauch und Wirtschaftskriminalität. Zum 1. Januar 1995 wurde die Treuhandanstalt in Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) umbenannt. (aus Wikipedia)
Nicht selten wurden alteingesessene DDR- Betriebe an eine große Zukunft versprechende "Investoren" verkauft, für teils nur symbolische Beträge, die dann aber nur alles was noch brauchbar war liquidiert und verhökert haben, oft in den Osten, um sich dann zurückzuziehen.
Der russische "Investor" unserer örtlichen Porzellan- Fabrik, ist mitsamt den noch brauchbaren Maschinen unauffindbar verschwunden und die Gemeinde muss das mittlerweile baufällige Gebäude mit Steuergeldern sichern.
Eine Umfrage des MDR (Mitteldeutscher Rundfunk) unter 17000 Mitteldeutschen zum Thema "Gleiche Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland" ergaben diese Antworten:
44%: werden nie erreicht
43%: dauert noch mindestens 10 Jahre
8%: dauert noch ein paar Jahre
3%: sind schon erreicht
Ich hoffe, dass die Mehrheit recht hat und so manche Segnungen des "Westens" uns "Ossis" erspart bleiben. Landschaft, Bodenpreise, Mieten sind fantastisch wie sie sind. Und bekommen kann man alles was man braucht - im Notfall gibt es Internet! Und wenn sich dann endlich der Hang zur Verschwendung umdreht und im Interesse der Umwelt und der kommenden Generationen eine neue Bescheidenheit zur Zierde wird, sind wir dann dem Westen ein gutes Stück voraus!
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Georgia Guidestones
Die Richtliniensteine von Georgia sind ein Monument - dem britischen Stonehenge nachempfunden - bestehend aus 6 fast 6 Meter hohen Granitplatten und etwas mehr als 100 Tonnen schwer.
Das Monument befindet sich in der Nähe der Stadt Elberton im US- Bundesstaat Georgia, einsehbar vom Highway 77.
In die Steinblöcke sind 10 Richtlinien in 8 "modernen" Sprachen (Englisch, Spanisch, Swahili, Hindi, Hebräisch, Arabisch, altes Chinesisch, und Russisch) und vier "alten" Sprachen (Babylonisch, Altgriechisch, Sanskrit und in ägyptischen Hieroglyphen) eingraviert:
Halte die Menschheit unter 500 Millionen
in fortwährendem Gleichgewicht mit der Natur.
Lenke die Fortpflanzung weise
um Tauglichkeit und Vielfalt zu verbessern.
Vereine die Menschheit
mit einer neuen, lebendigen Sprache.
Beherrsche Leidenschaft – Glauben – Tradition
und alles sonst
mit gemäßigter Vernunft.
Schütze die Menschen und Nationen
durch gerechte Gesetze und gerechte Gerichte.
Lass alle Nationen ihre eigenen Angelegenheiten selbst/intern regeln
und internationale Streitfälle
vor einem Weltgericht beilegen.
Vermeide belanglose Gesetze
und unnütze Beamte.
Schaffe ein Gleichgewicht zwischen den persönlichen Rechten und
den gesellschaftlichen/sozialen Pflichten.
Würdige Wahrheit – Schönheit – Liebe
im Streben nach Harmonie mit
dem Unendlichen.
Sei kein Krebsgeschwür für diese Erde
Lass der Natur Raum
Lass der Natur Raum.
Besonders die erste dieser Richtlinien - "halte die Menschheit unter 500 Millionen" - spielt eine erhebliche Rolle in manchen Verschwörungstheorien.
So wird vermutet, dass "Bill Gates" und/oder der "Rat von Zion" und/oder der "Tiefe Staat" und/oder die "Neue Weltordnung" und/oder die "Rosenkreuzer" und/oder die "Illuminati" ... dahinter stecken und die Menschheit brutal mittels Impfkampanien oder dem 5G- Netz auf 500 Millionen dezimieren wollen.
Auch die zweite Richtline: "Lenke die Fortpflanzung weise" passt in dieses Bild. So wird vermutet, dass, ist die Menschheit auf natürlichem Wege nicht mehr fortpflanzungsfähig, sie mit gewünschten Eigenschaften ausgestattet und im gewünschten Umfang künstlich vermehrt wird.
Was hat es mit diesen Steinen auf sich?
In einer in der Nähe des Monuments eingelassenen Bodenplatte befinden sich Hinweise auf die Struktur und den Sinn, sowie die Erbauer:
Ganz oben auf der Tafel steht:
Die Georgia Guidestones
Zentrale Steingruppe errichtet am 22. März 1980
Darunter, in einem großen Viereck:
Mögen dies
Wegsteine
in ein Zeitalter
der Vernunft sein.
An den Ecken des Vierecks sind die Namen vier antiken Sprachen bzw. Schriften der Deckplatte eingemeißelt:
Babylonische Keilschrift
Altgriechisch
Sanskrit
ägyptische Hieroglyphen
Auf der linken Seite der Tafel steht:
Astronomische Details:
Der Kanal durch den Stein
zeigt den Himmelspol
Der horizontale Schlitz zeigt
die jährliche Reise der Sonne
Die Sonnenstrahlen durch die Deckplatte
markiert die Mittagszeit während des
ganzen Jahres
Autor: R.C. Christian
(ein Pseudonyn)
Sponsoren: Eine kleine Gruppe
von Amerikanern
die das Zeitalter der Vernunft suchen
Zeitkapsel:
Platziert 6 Fuß unter diesem Punkt
Am
Zu öffnen am
die Daten wann die "Zeitkapsel" platziert worden ist und wann sie geöffnet werden soll, fehlen noch. Es ist zu vermuten, dass da noch keine Zeitkapsel vergraben worden ist.
Eine Zeitkapsel enthält Daten über das Wissen und die Kultur der Zeit, wie sie möglicherweise kommende Kulturen oder gar Außerirdische mal aus archeologischen Gründen interessieren könnten.
Auf der rechten Seite der Tafel steht:
Physikalische Daten:
Höhe über Alles – 19 Fuß 3 Inch (5,9 Meter)
Gesamtgewicht – 237.746 Pfund (107.839 Kilogramm)
Vier große Steine sind 16 Fuß (4,9 Meter)
vier Inch (102 Millimeter) Breit, jeweils mit einem Gewicht
von durchschnittlich 42.437 Pfund (19.249 Kilogramm)
Zentralstein ist 16 Fuß (4,9 Meter), vier
Inch Breit; Gewicht 20.957 (9.505 Kilogramm)
Pfund
Deckplatte ist 9 Fuß (2,7 Meter), 8 Inch
lang; 6 Fuß (1,8 Meter), 6 Inch breit (1,98 Meter);
1 Fuß, 7 Inch (0,48 Meter) hoch. Gewicht
24.832 Pfund (11.263 Kilogramm)
6. Fundamentsteine 7 Fuß,
4 Inch (2,24 Meter) lang, 2 Fuß (0,61 Meter) breit.
1 Fuß, 4 Inch (0,41 Meter) dick, mit
einem Durchschnittsgewicht von 4.875
Pfund (2.211 Kilogramm)
Mittlerer Fundamentstein 3 Fuß,
2,5 Inch (1,55 Meter) lang, 2 Fuß, 2 Inch (0,66 Meter)
breit; 1 Fuß, 7 Inch (0,48 Meter) dick.
Gewicht 2.707 Pfund (1.227 Kilogramm)
951 Kubikfuß (26,9 Kubikmeter) Granit.
Granit abgebaut von Pyramide
Steinbruch liegt 3 Meilen westlich
von Elberton, Georgia
Unter diesen zwei Textsäulen steht des Weiteren:
Guidestone Sprachen:
Unter dieser Überschrift befindet sich ein schematisches Diagramm der aufrechten Steine, bestehend aus einem kleinen Viereck, welches wiederum von vier länglichen Vierecken umgeben ist. Diese zeigen nach Nordwesten, Nordost, Südwest und Südost.
Die Namen der acht großen Sprachen sind entlang der Kanten eingemeißelt, eine an jeder Ecke. Von Norden beginnend und im Uhrzeigersinn so um das Diagramm gelesen, dass die obere Kante des nordöstlichen Vierecks zuerst aufgelistet ist, sind dies:
Englisch
Spanisch
Swahili
Hindi
Hebräisch
Arabisch
Chinesisch
Russisch
Ganz unten auf der Tafel steht abschließend folgendes:
Weitere Informationen verfügbar im Elberton Granit Museum und Ausstellung
College Avenue
Elberton, Georgia
Auch bei den genannten Sponsoren: "Eine kleine Gruppe von Amerikanern die das Zeitalter der Vernunft suchen",
denken viele sofort an Bill Gates. Aber der hat 1980, als das Monument errichtet wurde, gerade angefangen seine Firma Microsoft in einer Garage zu gründen und hatte kein übriges Geld und anderes im Sinn.
Wer die Initiatoren und Geldgeber waren, ist nicht bekannt. Aber nimmt man den Zeitpunkt, 1980, befand sich die Menschheit auf dem Höhepunkt des kalten Krieges und die Furcht vor einem alles zerstörenden Atomkrieg war weltweit groß. Ich vermute, dass die Bauherren, noch kurz vor dem großen Krieg, den Überlebenden ein Denkmal hinterlassen wollten, um ihnen Richtlinien zu geben, die helfen sollten, eine solche Katastrophe künftig zu vermeiden.
Ich schlage vor, wir sehen uns die einzelnen Richtlinien in der nächsten Zeit mal genauer an. Aber das ist dann Philosophie in Reinform. Also machen wir es in dem diesbezüglichen Thread.
Richtlinie 1
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Furcht ist ein schlechter Ratgeber
Ein Pilger fragte die Pest, die ihm begegnete: "wohin gehst Du?"
"Ich gehe nach Bagdad, um fünftausend Menschen zu töten", lautete die Antwort.
Nach einigen Wochen traf er die Pest, die mittlerweile wieder auf ihrem Rückweg war und warf ihr vor: "Du hast gesagt, du wolltest nach Bagdad gehen und fünftausend Menschen töten, aber du hast fünfzigtausend getötet!"
"Nein", antwortete die Pest.
"Ich habe nur fünftausend getötet. Die anderen starben aus Furcht!"
aus dem Buch "In Harmonie mit dem Unendlichen - Wie Gedanken Wirklichkeit werden" von Ralph Waldo Trine erschienen 1897 (leicht verändert)
Fürchten wir uns nicht, so dass nur die 5000 sterben. Und wer weiß. Wenn wir furchtlos und solidarisch die Hände waschen, Masken tragen, Abstand halten, lüften und ganz fest dran glauben, dann sind es vielleicht noch viel weniger!
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