Mehr Spaß mit Verschwörungsbehauptungen ...
bin gespannt, wann auch mal das mit den Chemtrails und den Haarp-Aktivitäten
öffentlich wird. Obwohl es ja unübersehbar ist, wird das als
Verschwörungstheorie abgetan. Man braucht nur in den Himmel schauen, dann
sieht man's doch!
Ein Freund von mir hat sich früher immer gewundert, warum alle paar Minuten
ein Flugzeug nach Griechenland fliegt... bis dann bei ihm das Zehnerl gefallen
ist.
Unser Himmel ist in der Früh schon durch die
Sprühflugzeuge kreuz und quer gestreift. Alle paar Minuten sehe ich so ein
Flugzeug fliegen. Und diese Streifen breiten sich recht schnell aus und
überziehen recht bald den Himmel mit einer grauen Suppe, die den ganzen Tag
anhält. Die Sonne kommt oft kaum durch.
Ist das bei Dir anders?
Auf jeden Fall ist das eine saumäßige Umweltvergiftung! Und das trägt ganz
massiv zur Klimaveränderung bei!
DAS gehört als erstes abgeschafft. Alles andere ist nur Symptomkurierei.
Auch Haarp muß weg. Ich sehe hier kaum mehr natürliche Wolken, nur noch
künstliche und disharmonische Wolkenformen, die ich früher nie gesehen habe.
Drum kann ich auch das Wetter nicht mehr deuten. Von Jugend an beschäftige ich
mich mit Wetterdeutung und Wolkenkunde. Da kann mir keiner ein x für ein u
vormachen.
Ich habe ein paar Infos zu HAARP zusammengetragen:
HAARP= High Frequency Active Auroral Research Program – deutsch: Forschungsprogramm zur hochfrequenten Sonnenaktivität
Die Ionosphäre enthält viele ungebundene, freie Elektronen, die sich schraubenförmig um die Magnetfeldlinien der Erde bewegen können. Falls Frequenz und Drehrichtung einer parallel laufenden, zirkular polarisierten elektromagnetischen Welle mit dieser schraubenförmigen Bewegung der Elektronen übereinstimmen, falls also Zyklotronresonanz vorliegt, wird der Welle Energie zugunsten der kinetischen Energie der Elektronen entzogen. Letztlich führt diese schnellere Elektronenbewegung zu einer Erwärmung der Ionosphäre.
HAARP entstand aus Forschungsergebnissen von Bernard Eastlund und Nicholas Christofilos in den 1980er Jahren. Die konkrete Entscheidung, das Projekt zu verwirklichen, wird dem US-Senator Ted Stevens zugeschrieben, der damit militärische Forschungsgelder in seinen Wahlkreis Alaska lenken wollte. Die Gesamtkosten für die Errichtung von HAARP lagen bei 300 Millionen Dollar
Man hoffte auch, durch die gewonnenen Erkenntnisse (besonders der Verstärkungseffekt) zur Beeinflussung des Elektrojets in der Erdmagnetosphäre ein Mittel zum Abbau einer Ansammlung geladener Teilchen oberhalb der Anlage an der Hand zu haben, die sich nach der Explosion eines nuklearen Sprengsatzes im erdnahen Weltraum bilden und die Funktion von Satelliten unterbinden könnte.
Es ging nicht um Wetterbeeinflussung, sondern um die Sicherung der eigenen Satelliten im Falle von nuklearen Angriffen.
HAARP wird in Verschwörungstheorien als „Geheimprojekt“ bezeichnet und mit weltweit stattfindenden Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen und Vulkanausbrüchen in Zusammenhang gebracht. Auch die BBC (das britische Fernsehen) verbreitete in den 1990ern entsprechende Berichte. Es konnte kein kausaler Zusammenhang nachgewiesen werden.
Die HAARP-Website informierte, dass Betrieb, Forschung und Forschungsergebnisse nicht geheim seien: „The HAARP program is completely unclassified. There are no classified documents pertaining to HAARP.“ Zivile Mitarbeiter der Anlage stammen von mehreren Universitäten oder privaten Firmen, so von UCLA, MIT, University of Alaska, Stanford University, University of Massachusetts, Clemson University, Penn State University, Dartmouth College, University of Tulsa, University of Maryland und der Cornell University. Bilder der Anlage unterliegen keiner Geheimhaltung, und es gibt zwei Webcams der HAARP-Anlage und eine Möglichkeit, online die gegenwärtigen Messergebnisse einzusehen und zu speichern. Auch gibt es regelmäßige „Tage der offenen Tür“, und Studenten können für Praktika in der HAARP-Station arbeiten.
Nach letzten Versuchen im Juni 2014 wurde die ursprünglich geplante Stilllegung aufgeschoben und die Anlage im August 2015 an die Universität von Alaska in Fairbanks übergeben. Die Universität vermietet sie an Forscher.
Zu den Chemtrails:
Ja, in den letzten Jahren habe ich auch hier (der Flughafen in Frankfurt ist gar nicht so weit weg und es streift uns ein nicht unerheblicher Teil des östlichen Flugverkehrs) die Effekte der lange stehenden Kondensstreifen gesehen, die sich langsam ausbreiten und im Laufe des Tages den ganzen Himmel einnebeln. Einmal habe ich 9 Flugzeuge gleichzeitig am Himmel gesehen. Da kann einem schon Angst werden.
Seit Corona hat das stark nachgelassen, weil der Flugverkehr nachgelassen hat, aber gut kann das nicht sein.
Dazu kommt, dass Flugzeuge häufig mal Treibstoff ablassen und die Abgase des Treibstoffes sind auch nicht lustig.
Aus Wikipedia:
In der Meteorologie werden Kondensstreifen als menschengemachte Cirruswolken bezeichnet (Cirrus homogenitus). Sie sind schon weit länger bekannt, als nach der Verschwörungstheorie die „organisierte Klimaänderung“ stattfindet. Die beobachtete Zunahme in Häufigkeit und Ausbreitung von Kondensstreifen am Himmel hängt vor allem mit dem starken Wachstum des Flugverkehrs zusammen. Allein in Deutschland hat sich die Zahl der Beförderungsleistung durch Flüge seit den 1980er Jahren verfünffacht. Bei über zwei Millionen Starts und Landungen pro Jahr kommt es dementsprechend zur Entwicklung einer deutlich größeren Zahl an Kondensstreifen als vorher. Außerdem neigen moderne Turbinen-Triebwerke zu vermehrter Kondensstreifenbildung; ihre effizientere Verbrennung führt zu erhöhtem Wasserdampfausstoß und zu geringeren Abgastemperaturen. Die von Flugzeugen gebildeten Wolken und ihre Effekte werden wissenschaftlich untersucht, sie verändern die Sichtverhältnisse in der Atmosphäre. Andererseits stellen zunehmende Streifenstrukturen eine ästhetische Veränderung des sichtbaren Himmels dar.
Ich finde die Anzahl der Flüge für doofen Protztourismus, um für den Urlaub mal eben zweimal um den halben Globus zu fliegen, mehr als problematisch. Wenn es nach mir ginge, dürfte nur noch für Notfalleinsätze geflogen werden. Reisen sollte zu Fuß, mit dem Rad mit Bahn, Bus und Schiff erfolgen. Letztere beiden brauchen aber neue umweltverträgliche Antriebe.
Allerdings ist der Wunsch nach Profit der Grund für den aktuellen Zustand. Gedanken- und Sorglosigkeit ist viel schlimmer als jede Verschwörung es sein könnte.
Die Verschwörungsbehauptungen, nachdem die Chemtrails die Bevölkerung kontrollieren und reduzieren sollen, fand ich noch nie plausibel. Allerdings habe ich mir lange gut vorstellen können, dass kleine, Sonnenlicht reflektierende Partikel in die Atmosphäre geblasen werden, mit dem Ziel, die Erderwärmung abzumildern.
Zwei Gründe halten mich ab, das immer noch zu glauben.
Erstens ließe es sich nicht geheim halten. Man könnte das messen und feststellen und es fänden sich mit Sicherheit renommierte Journalisten, selbst auf eigene Gefahr hin dazu bereit, darüber zu berichten.
Zweitens hat Bill Gates in seinem Buch, das ich im Forum besprochen habe, genau das vorgeschlagen. Er denkt, die Partikel blieben nur wenige Wochen in der Luft, so dass das Risiko gering sei, selbst wenn es schief geht, so dass es ein lohnender Versuch wäre. Allerdings denkt er, dass solche Maßnahmen aufgrund der Angst der Bevölkerung nicht durchgesetzt werden können.
Wüsste der in Wissenschaftskreisen gut vernetzte Gates von den langjährigen und damit offensichtlich erfolgreichen Maßnahmen (sonst wären sie längst eingestellt worden) würde er anders darüber schreiben!
Was sich da so tut in der Welt ist beängstigend und lebensbedrohlich für uns und das gesamte Leben auf diesem unseren blauen Planeten. Wir müssen was dagegen tun. Einen geheimnisvollen Schurken zu benennen, der an allem schuld sein soll, hilft da nicht! Das Problem liegt tiefer.
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@petias
gerade geht einen neue Englische Studie durch die Medien, nach der Ungeimpfte ein dreimal höheres Risiko haben, sich zu infizieren als Geimpfte. Rechtfertigt das nicht eine Impfung?
Hallo fiatlucem, schön, dass du noch da bist!
Zitat von Gast im Beitrag #107
gerade geht einen neue Englische Studie durch die Medien, nach der Ungeimpfte ein dreimal höheres Risiko haben, sich zu infizieren als Geimpfte. Rechtfertigt das nicht eine Impfung?
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Es muss A wehtun, B was kosten!
Der Kranke traut nur widerwillig,
dem Arzt der's schmerzlos macht und billig.
Lass nie den alten Grundsatz rosten,
es muss A wehtun, B was kosten!
------------------------------------------------------------ Eugen Roth
Wer erinnert sich an Tom Sawyer und seinen Freund Huckleberry Finn? In diesem grandiosen Roman beweist Mark Twain eine viel profundere Kenntnis der menschlichen Sozialnatur als die Propagandisten der Impflobby.
Tom musste im Auftrag seiner Tante Polly den Gartenzaun streichen. Er wurde deswegen von den Freunden verlacht und aufgefordert doch lieber mit Spielen zu kommen. Aber Tom sprach nicht mal mit ihnen. Er zeigte sich andächtig vertieft in seine Arbeit und schien jeden Pinselstrich zu genießen. Bald schon baten die Freunde, es doch auch mal versuchen zu dürfen. Tom lehnte zunächst ab. Gegen entsprechende Angebote, Nagel, tote Ratte und andere Schätze, zeigte sich Tom schließlich bereit, auch die anderen mal ran zu lassen. Die Bewerber standen Schlange. Bald war der ganze Gartenzaun zweimal aufs Gründlichste gestrichen und Tom ein reicher Lausbub.
Sicher ist Zuckerbrot und Peitsche auch ein beliebtes Konzept, jemanden dazu zu bringen, zu tun was man möchte. Angst machen und kleine Leckerlies anbieten und Vergünstigungen, selbst wenn sie kontraproduktiv sind. Die neu gewonnenen Freiheiten der Geimpften rächen sich schnell, wie man unschwer an den steigenden Inzidenzen sehen kann. Israel der einstige Impfweltmeister wurde heute sogar zum Risikogebiet erklärt. Dort werden derzeit alle über 50 mit der dritten Impfung beglückt. Auch in den USA sind schon 1 Million Bürger zum 3. Mal geimpft.
Als der Impfstoff knapp und die Impfung ein Privileg war, da flutschte es nur so mit der Impfbereitschaft. Kaum wird die Impfung angeboten wie Sauerbier, stagnieren die Zahlen.
Haben die Angst, dass auch ihre Impfschwester sie wie 10000 im "Impfzentrum Friesland" nur mit Kochsalz impfen? Oder dient die Meldung vor allem dazu die "Impfdurchbrüche" zu erklären? Heute meldet das RKI, dass seit Februar dieses Jahres 11000 "Impfdurchbrüche" registriert wurden.
Ich finde es schon lange höchst verwunderlich, wieso man vor dem Impfen nicht darauf untersucht wird, ob man schon genesen ist. Immerhin, wie neue Studien zeigen, merken 40 Prozent aller Infizierten nicht mal, dass sie sich das Virus eingefangen haben. Aber geimpft kann man angeblich gar nicht oft genug sein.
Lauterbach hat neulich bei Maischberger verkündet, dass die neue Delta - Mutante so ansteckend sei, dass, nach seinen Berechnungen (ist der jetzt auch noch Modellierer) aber auch der anderer, eine Herdenimmunität nicht erreicht werden kann. Also halbjährliches Impfen forever!
Maischberger hat ihm einige seiner Fehler vorgehalten, die er in seinen Aussagen gemacht hatte. Und ob er sich nicht manchmal zu sehr aus dem Fenster lehnen würde, mit seinen Ankündigungen. Aber Lauterbach meint, er werte nur Studien aus. Und die wissenschaftlichen Erkenntnisse seien nun mal wandelbar.
Politiker fahren zweifellos besser damit, sich als Macher zu präsentieren, statt für Zauderer gehalten zu werden. Der Macher hat immerhin die Chance, dass das was er vorschnell tut, vielleicht richtig gewesen sein könnte und er als Held gefeiert wird. Der Zauderer hat eine solche Chance nicht. Und letztlich kann man sich auf die Wissenschaft berufen. Außer Lauterbach sind die Politiker schließlich keine Immunologen.
Die "Spanische Grippe" in den Jahren 1918 bis 1920 brachte weltweit geschätzte 50 Millionen Tote. Man hatte damals keine Ahnung und ließ sie laufen. Sie hatte drei Wellen, mit jeweils neuen Mutanten. Dann mutierte das (Vogelgrippe- Virus) in eine Form, die den Grippeviren an Gefährlichkeit gleichkommt. Die Pandemie war vorbei. Nicht, weil das Virus besiegt worden wäre, sondern weil man es als Grippe eingestuft hat, weil Mensch und Virus gelernt hatten, miteinander klarzukommen.
Trotz Impfung wird das aufgrund der "Impfdurchbrüche" und der nicht erreichbaren Herdenimmunität (die gibt es auch nicht bei Grippe) bei unserem Freund Sars-Cov-2 ganz ähnlich verlaufen. Er wird lernen zu milderen Formen zu mutieren, die seinen Wirt weniger wahrscheinlich töten. Ich hoffe sehr, das gelingt ihm trotzdem es all der Impfschutz ihm in der Hinsicht richtig schwer macht. Aber ESCAPE- Mutationen gehören durchaus zu seinen Tricks. Und wir werden unsere Abwehrkräfte stärken. Hoffen wir, dass wir mit weniger als mit 50 Millionen Toten klarkommen. Auch wenn die Impflobby sich das teilweise zu Unrecht auf ihre bunten Fahnen heften würde. Die Langzeitwirkungen der Impfungen werden unbeachtet untergehen!
Wenn es der Impflobby wirklich ernst ist mit der weltweiten Impfung, so sollte man in den reichen Ländern die Impfung kostenpflichtig, aber erschwinglich machen. Den Impfstoff sollte man künstlich verknappen z.B. indem man mehr Impfdosen in die ärmeren Länder spendet. Dann wäre der Impfboom weltweit schnell wieder ungebrochen. Die Leute in den reichen Ländern versuchen das knappe Gut zu erhaschen und die ärmeren Länder versuchen es den Reichen gleichzutun.
Wie gut, dass dieses Forum nur wenige lesen. Sonst könnten noch die daraus lernen, von denen ich es gar nicht möchte!
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Zum Glück gibt es den Kaminkehrer (Schornsteinfeger)!
Niko hat den letzten Winter auf dem Lichthügel verbracht. Sein kleines Zimmer hatte keinen Anschluss an den Schornstein. Also musste er elektrisch heizen. Ganz schön teuer! Kürzlich kam eine Stromnachzahlungsforderung über mehr als 700 €.
Den Sommer über hatte er sich eine Wohnung, näher an seinem Arbeitsplatz gelegen, genommen und lebte auf dem Lichthügel nur an seinen freien Tagen. Die Schichten eines Busfahrers sind oft hart. Morgens um vier Uhr das Haus verlassen müssen und eine Stunde vor Tau und Tag durch die Lande zu schippern ist nicht immer angenehm. Ein naheliegender Gedanke näher am beruflichen Einsatzort zu wohnen.
Aber, sein Schlaf war nicht so erquickend wie auf dem Lichthügel, die Kosten nicht unerheblich und die Trennung von den Katzen äußerst schmerzlich. Er beschoss folgerichtig, lieber wieder die nervige Fahrerei in Kauf zu nehmen, und sich notfalls – wird es zu unbequem – sich eine Arbeit in der Nähe zu suchen.
Arbeit vor Ort ist nicht immer leicht zu finden und dieses Wechselspiel der Prioritäten - wohnt man am Arbeitsort oder arbeitet man am Wohnort – spielt er schon eine Weile.
Aber – auch wegen der unter Unkenrufern prophezeiten Krisen mit drohenden Stromausfällen – sich länger auf eine Elektroheizung zu verlassen ist keine Option. Seine Zimmerwand steht nur 1,5 Meter vom Kamin entfernt, so sollte es doch möglich sein, Wand und Kamin zu durchlöchern, in seinem Zimmer einen Ofen aufzustellen und das Ofenrohr durch die Löcher in den Kamin zu führen.
Vorsichtshalber wurde der zuständige Bezirksschornsteinfeger um Rat gefragt. Der verband die Ortsbesichtigung gleich mit einer Feuerstättenschau, die auf dem Lichthügel offensichtlich schon länger nicht mehr durchgeführt worden war. Ergebnis:
Die beiden existierenden Öfen wurden erst mal stillgelegt, und dürfen, auch der neue Ofen, nur unter Auflagen wieder in Betrieb gehen. Eine Räucherkammer muss deaktiviert werden, die nicht genutzte Küchenhexe ist zu entfernten und der Anschluss ordnungsgemäß zuzumauern. Ein mit einem Dackel verschlossener Anschuss im Obergeschoß muss ebenfalls zugemauert werden. Die aktiven Anschlüsse müssen durch neue Anschlussmuffen ersetzt werden, die mit der Mauer innen im Kamin bündig abschließen. Der Wanddurchbruch muss nach irgendeiner DIN erfolgen und ist nicht einfach nur ein Loch! Die Beschreibung für den italienischen Ofen in der Bibliothek muss in Deutsch vorliegen usw. usw.
Also, frisch ans Werk! Die Küchenhexe wurde abgebaut und ausgeschlachtet. Okay kam auf die Idee, damit die Lagerfeuerstelle „aufzuwerten“. Das Lagerfeuer ist zwar schön und geprägt von rustikaler Romantik, aber windstill ist es bei uns selten und man ist ständig auf der Flucht vor dem ständig die Richtung wechselnden Rauch. Er riss die alte Feuerstelle ab, baute aus Pflastersteinen eine neue in der Form der Küchenhexe. Die wurde drauf gestellt, die Seiten ausgeschnitten – man möchte doch das Feuer sehen – ein Rauchrohr nach oben geführt. Zum Grillen besorgte er noch eine dicke Steinplatte. Das ist alles sehr schön geworden.
Bei der Einweihung hat es auch gut funktioniert. Der Rauch trat zwar auch an allen Öffnungen aus, zog aber überwiegend nach oben aus der Rauchöffnung. Es war nämlich ausnahmsweise fast völlig windstill. Es steht zu befürchten, dass bei Wind das Ergebnis nicht viel besser sein wird als ohne Ofen. Aber auch dafür gibt es Ideen. Feuerfestes Glas für die Öffnungen! Das Grillen auf der Steinplatte jedenfalls war ein voller Erfolg. Vermutlich ist das auch sehr viel weniger schädlich als das Grillen auf dem Rost direkt über dem Feuer!
Mittlerweile sind alle Löcher gebrochen, die Anschlussmuffen besorgt. Für den Mauerdurchbruch hat Okay ein professionelles Einsatzstück aus feuerfestem Material gebaut. Hoffen wir, dass wir das alles wieder dicht bekommen, und der Kaminkehrer zufrieden sein wird, wenn er aus dem verdienten Sommerurlaub zurückkommt. Die Heizperiode rückt erbarmungslos näher!
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Kamin - Schnelltest - Geburtstagsfest
Die Arbeiten am Kamin brachten viel Staub, Ruß und Dreck mit sich. Durch das nasse Dauerregenwetter rührte ich den Mörtel im Haus an, die Räucherkammer wurde aufgebrochen, ich kroch rein und brach die Stangen und Haken für die Räucherware ab und verschloss die Löcher zum Kamin. Das Schlagen von neuen Ofenrohrlöchern in den Kamin und das Verschließen von alten Öffnungen bedeuteten noch mehr Staub und Ruß und was davon und von Mörtel und Steinchen aus dem unteren Kehrloch gepopelt werden musste tat ein Übriges. Meine Lunge wurde überlastet. Seit Tagen musste ich die ersten zwei Stunden nach dem Zubettgehen ununterbrochen Schleim aus der Lunge husten. Die Nase schwoll zu und das Atmen wurde zur Qual an der Grenze zur Panik durch Erstickungsangst.
Ich kannte das alles aus meiner 15 Jahre zurückliegenden Asthma- Zeit. War das Asthma zurück, ausgelöst durch den Staub und Ruß? Oder ist es eine Covid-19 Infektion?
Schon die dritte Nacht musste ich rotzen, husten und spucken, bevor der meiste Schleim raus war, und ich erschöpft ein paar Stunden schlafen konnte.
Am Samstag sollte das Geburtstagsfest zum 60. von C. sein. Ich hatte versprochen eine große Schüssel Gemüsesalat aus dem Garten zu machen. Aber wenn ich mir Covid-19 eingefangen hatte, dann konnte ich da nicht hingehen.
Die Internet- Suchmaschine verriet mir, wo man sich in meiner Gegend einem der noch für kurze Zeit kostenlosen Schnelltests unterziehen konnte. Die Apotheke vor Ort war kein Testzentrum. Ich musste nach Neuhaus. In einem Nebengebäude des Krankenhauses hatte das DRK eine Teststelle eingerichtet.
Ich fuhr mit dem Bus nach Neuhaus und lief zum Krankenhaus. In einem alten leerstehenden Flügel standen im Erdgeschoß zwei schon leicht angewetterte Fenster offen, durch die war medizinisches Personal zu sehen. Drei Frauen standen nicht weit davon entfernt, die Masken auf Halbmast, und schienen auf das Ergebnis zu warten.
Ich trat an eines der Fenster. „Erst am anderen Fenster anmelden“, forderte mich die männliche Stimme hinter einer Schutzscheibe und einer OP-Maske nicht eben freundlich auf. Kein Wunder, es war kalt, regnerisch und die Aussage längst lästige Routine geworden. Eine klarere Ausschilderung hätte geholfen!
Das Fensterln bei der Nachbarin nebenan verlief deutlich angenehmer. Ich gab meinen Ausweis ab, nannte meine Handynummer und unterschrieb ein Formular, das im Wesentlichen meine Personalien enthielt. Ich bekam ein Teströhrchen und eben ausgedruckte Namensaufkleber in Folie eingeschweißt ausgehändigt.
Jetzt durfte ich ans andere Fenster und der mittlerweile doch recht freundliche Nachbar nahm meinen Pack entgegen. Er stocherte mir bei herabgezogener Maske eine Weile im Rachen herum. Dann forderte er mich auf, ein Viertelstündchen zu warten, bis das Ergebnis vorliegen würde. Sehen konnte ich nicht viel, denn die Kombination aus Atem, Witterung und FFP2- Maske ließ meine Brille beschlagen. Schob ich sie hoch, konnte ich aufgrund meiner Kurzsichtigkeit auch keine Details erkennen.
Also stand ich da, unter meinem Regenschirm, die Maske ebenfalls auf Halbmast, damit meine Brille, zum zehnten Mal abgewischt, nicht wieder beschlagen sollte und wartete - in gebührendem Abstand versteht sich – mit den anderen Testanden.
Ein Plakat an der Eingangstür, die wegen des Fensterlns nur das Personal benutzte, verkündete geänderte Öffnungszeiten. War die Teststelle bislang Montag bis Samstag geöffnet sollte ab der kommenden Woche nur noch Freitag und Samstag getestet werden. Am Wochenende, für die Veranstaltungen, gab es Interessenten. Unter der Woche standen die Tester weitgehend allein hinter ihren Fenstern.
Die drei Damen vor mir wurden nach und nach aufgerufen und erhielten ein Formblatt mit dem Ergebnis. Alle drei waren negativ und hoch erfreut darüber. In der Zwischenzeit waren noch weitere 13 Testpersonen erscheinen und reihten sich in die Prozedur ein.
Auch ich erhielt mein Ergebnis. Ebenfalls negativ. Wäre es positiv gewesen – der Schnelltest ist recht gut bei negativen Ergebnissen aber kann positive Fälle nur zu ca. 50 Prozent richtig anzeigen – hätte ich mich einem PCR- Test unterziehen müssen. Jetzt galt ich für 48 Stunden als coronafrei!
Ich steckte das Blatt ein und beschloss es mit auf das Fest zu nehmen, sollte ich des Superspreadings verdächtigt werden, hätte ich den Gegenbeweis!
Wir drei Lichthügelbewohner fuhren mit Nikos Auto und einer großen Salatschüssel voll mit Gartensalat zur Lokalität des Festes. Das Geschenk hatte ich schon am Mittwoch zuvor, dem tatsächlichen Tag des Geburtstages dem Geburtstagskind nebst meinen Glückwünschen überreicht. Es kamen gut 50 Gäste zu Besuch. Das große Partyzelt machte den Regen erträglich. Das Essen – nicht nur unser Gartensalat – war vorzüglich und es gab neben Bier und Bowle sogar einen Kräuter- Kaltauszug.
Das Schönste aber war es die vielen Bekannten und Freunde wieder zu treffen. Es gab viel zu erzählen.
Mit der Zeit wurden die Gäste weniger, dafür stieg der Alkoholpegel der Verbliebenen.
Wir drei vom Lichthügel waren unter den ersten Gästen, die gekommen waren und gingen als vorletzte Gästegruppe. Es regnete immer noch!
Vermutlich ist es eine gute Idee, sich bald wieder testen zu lassen, denn der Abstand bei sechs Leuten auf der Bank einer Biertisch-Garnitur, die mit einem halben Meter Abstand den sechs der anderen Bank gegenübersitzen und sich angeregt unterhalten entspricht nicht wirklich den AHA- Regeln.
Sollte ich einer Ansteckung entgangen sein, bleibt es mir wohl nicht erspart, meine Impfentscheidung nochmal neu zu überdenken. Bisher hielt ich mich nicht für sehr gefährdet. Aber mit der Rückkehr meiner Asthmaanfälle gehöre ich jetzt eindeutig zu einer Risikogruppe durch Vorerkrankung!
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Endlich kapiert: warum schlägt die Impfpropaganda solche Wellen?
In der letzten Zeit stand ich etwas auf der Leitung. Eine massive, fast irrationale Impfpropaganda steht sehr zweifelhaften Studienergebnissen zur Wirksamkeit von Impfstoffen gegenüber. Haben die Verschwörungsfuzzis doch recht? Kocht da irgendeine geheime Gruppierung ihr giftig brodelndes Süppchen und wir sollen es auslöffeln, ohne recht zu merken, woraus seine Zutaten bestehen?
Ich habe ein paar Talkshows angesehen, in denen Spitzenpolitiker und Experten aufgetreten sind. Da werden nicht nur sorgfältige Reden abgelesen, sondern in der Hitze des Gefechtes rutscht da schon mal was raus. Ich habe nochmal die offizielle Datenlage überprüft. Das RKI schien mir da eine gute Adresse zu sein. Die sind der offizielle Filter auf die aktuellen Studien, bei dem sich die Politik bedient. Aber in den blinkenden Überblicksgrafiken konnte ich da nichts erkennen. Was ich suchte waren z.B. Inzidenzen, die zwischen Geimpften und Ungeimpften unterscheiden. Mehr spezifische Daten, die die eigene Lage und das eigene Risiko realistischer einschätzen lässt.
Teilweise fündig wurde ich in den Wochenberichten, die in PDF- Form, nicht barrierefrei, wie es so schön heißt, zum Download bereitstehen. Die Barriere ist nicht sehr gewaltig, und leicht zu überwinden. Die Berichte erscheinen immer donnerstags. Ich lud mir also den letzten vom 26.8. herunter und sah mir das mal an.
Gleich ganz am Anfang die zusammenfassende Einschätzung:
„…Das Robert Koch-Institut schätzt die Gefährdung für die Gesundheit der nicht oder nur einmal geimpften Bevölkerung in Deutschland insgesamt weiterhin als hoch ein. Für vollständig Geimpfte wird die Gefährdung als moderat eingeschätzt. Diese Einschätzung kann sich kurzfristig durch neue Erkenntnisse ändern.
Es wird dringend empfohlen, die Angebote für die Impfung gegen COVID-19 wahrzunehmen.
Es wird weiterhin dringend empfohlen, unabhängig vom Impf-, Genesenen- oder Teststatus das grundsätzliche Infektionsrisiko und das eigene unbeabsichtigte Verbreitungspotential von SARS-CoV-2 zu reduzieren. Deshalb sollten alle Menschen weiterhin die AHA+L-Regeln einhalten, unnötige enge Kontakte reduzieren und Situationen, bei denen sogenannte Super-Spreading-Events auftreten können, möglichst meiden. Wichtig ist außerdem, dass man selbst bei leichten Symptomen der Erkrankung (unabhängig vom Impfstatus) zuhause bleibt, die Hausarztpraxis kontaktiert und sich testen lässt.“
Die Politiker haben das Fettgedruckte gelesen, aber den Rest wohl eher nicht. Das Risko für Ungeimpfte ist hoch. Das für Geimpfte „moderat“. Moderat heißt mäßig. Es ist nicht null, es ist nicht niedrig aber auch nicht so hoch, wie hoch. Allerdings hoch genug, so dass alle gefälligst weiter aufpassen sollten – unabhängig vom Impfstatus.
Für die Geimpften (und Genesenen ein halbes Jahr lang) wird jede Beschränkung aufgehoben, sind sie unter sich. (2G)
Aber: Noch gilt meist 3G, also die Getesteten dürfen einen Tag lang mitspielen, bis sie sich wieder testen müssen. (Obwohl, mal von der Unsicherheit des Testes abgesehen, das Ergebnis bestenfalls ein wenige Stunden umfassendes Fenster öffnet.)
Eigentlich müsste 1G gelten. Nur frisch Getestete, unabhängig vom Impfstatus, dürfen Kontaktspiele betreiben, wenn ihr Test nicht älter als drei Stunden ist.
Natürlich ist das unrealistisch! Darum geht es auch gar nicht. Es geht nicht um den Einzelnen, es geht um Statistik! Das eigentliche Ziel ist es, das wird auch gar nicht bestritten, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Natürlich ist da auch noch die Wirtschaft. Ein neuer Lockdown wird – zumal Inflation und in der Folge die Zinsen zu steigen drohen – kaum noch finanzierbar. Die Leute werden ungeduldig und wollen zurück in die Normalität. Dass Leute sterben, ist akzeptabel, solange es einen nicht selbst betrifft. Leute sterben immer. Mal mehr, mal weniger. Ein statistisches Rauschen.
So lange wurde das Impfen als das große Heil verkündet. Nur diesen einen Lockdown noch, dann haben wir es geschafft. Es stehen Wahlen an. Jetzt muss geliefert werden. Freiheit für die Geimpften. Die anderen sind doch selbst schuld!
Ja, wenn man im Moment die zu erwartende Belastung des Medizinsystems hochrechnet, dann könnte sie das Medizinsystem gerade noch so verkraften können. Also Impfen, Impfen, Impfen denn sind alle geimpft, dann gibt es vielleicht nicht mehr schwere Fälle und Tote, als das Medizinsystem gerade so schafft.
Woher ich das habe? Schauen wir uns einen weiteren interessanten Punkt an in dem Wochenbericht:
Impfeffektivität
Zunächst:
„Definition wahrscheinlicher Impfdurchbruch: Ein wahrscheinlicher Impfdurchbruch ist definiert als SARS-CoV-2-Infektion (mit klinischer Symptomatik), die bei einer vollständig geimpften Person mittels PCR oder Erregerisolierung diagnostiziert wurde. Ein vollständiger Impfschutz wird angenommen, wenn nach einer abgeschlossenen Impfserie (2 Dosen Moderna-, BioNTech- oder AstraZeneca-Vakzine bzw. 1 Dosis Janssen-Vakzine) mindestens zwei Wochen vergangen sind.“
Hier wird unterschieden zwischen kumuliert seit KW 5 (also von Woche zu Woche aufsummiert und durch die Anzahl der Wochen geteilt) und den KW 30 – 33 (jetzt haben wir KW 35)
Nur in der zweiten Kategorie hat die Delta–Variante schon annähernd 100% Anteil, so wie jetzt.
Ich sehe mir mal die Altersgruppe an, in die ich falle. Die über 60-Jährigen.
Anteil wahrscheinliche Impfdurchbrüche unter symptomatischen COVID-19-Fällen: 38.5 Prozent
Anteil wahrscheinliche Impfdurchbrüche an hospitalisierten COVID-19-Fällen: 17,7 Prozent
Anteil wahrscheinliche Impfdurchbrüche an verstorbenen COVID-19-Fällen: 22,5 Prozent
Die Impfquote in dieser Altersgruppe liegt im untersuchten Zeitraum bei 81 Prozent.
In den jüngeren Gruppen sind sowohl Impfquote als auch Impfdurchbrüche weniger hoch. Die Impfdurchbrüche steigen mit der Impfquote.
Bei 80 Prozent Geimpften müssten die "Impfdurchbrüche" 80 Prozent sein, würde die Impfung nichts bewirken. Sie ist aber nur knapp 40 Prozent.
Die Impfung ist ein statistischer Schutz, das Impfrisiko nicht beachtend. Es kann, wie alle Statistik, nichts über das Einzelschicksal aussagen. Diese Statistik ist auch sehr pauschal. Es gibt sehr verschiedene Individuen in den jeweiligen Gruppen. Es ist nichts ausgesagt, wie Rauchen, Alkoholkonsum, Fleischkonsum, Stress, Angst, Gesundheitszustand, Übergewicht, Drogensucht, Vorerkrankungen etc. sich auf das tatsächliche Risiko jedes Einzelnen auswirken. Letztlich ist die Statistik nur eine volkswirtschaftliche Größe und hat mit dem individuellen Risiko etwa genau so viel zu tun, wie das Bruttosozialprodukt mit dem Reichtum des einzelnen Bürgers.
Selbstverständlich ist das einem Staatsbürger, dessen wichtigste Funktion die Abgabe seiner Stimme bei der Wahl ist, nicht adäquat zu vermitteln. Da braucht es Richtlinien für Dummies. Und Bratwürste, die man dem Bürger vor die Nase hält. Nur wer Thüringer Bratwürste kennt, kann das verstehen!
Was soll die Politik tun? Man muss den Bürgern ihre Freiheiten wiedergeben. Sonst landen sie über die Krumm- und Schiefdenker direkt bei der AFD. Vor der Wahl die Impfpflicht einzuführen, nachdem die immer wieder ausgeschlossen worden war? Politischer Selbstmord!
Also nutzt man das Einzige, was noch bleibt. Das Impfen puschen so gut es geht. Der schwarze Peter liegt dann bei den Ungeimpften. Die Politiker und Virologen sind fein raus. Bevor die Leute kapieren würden, dass die Pandemie auch durch Impfen nicht beendet werden kann, kommen, wie der „deus ex machina“ die Varianten Mu und Mäh um die Ecke, und das Spiel beginnt von vorne.
Der Punkt "Impfeffektivität" endet mit der Bemerkung:
"Dass im Laufe der Zeit mehr Impfdurchbrüche verzeichnet werden, ist
erwartbar, da generell immer mehr Menschen geimpft sind und sich SARS-CoV-2 derzeit wieder
vermehrt ausbreitet. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, als vollständig geimpfte Person mit dem
Virus in Kontakt zu kommen."
Wie bitte? Das Impfen ist nur sicher, wenn die Geimpften nicht mehr mit dem Virus in Kontakt kommen werden? Warum lässt man sich nochmal Impfen?
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Die Thüringer Waldattrappe
Der Lichthügel liegt im Thüringer Wald, dem grünen Herzen Deutschlands, wie die Werbebroschüren der Tourismusindustrie verkünden.
Nur wenige Gehminuten vom Lichthügel entfernt beginnt der Wald. Der Thüringer Wald! (Das Thüringer Schiefergebirge wird in der Regel einfach dazugezählt).
Man konnte stundenlang in diesem Waldgebiet laufen, ohne auf Autos oder Menschen zu treffen. Satellitenbilder zeigten ein riesiges Waldgebiet mit ein paar Häusern da und dort.
Als ich 2008, vor 13 Jahren zum ersten Mal den Lichthügel besichtigte fiel mir auf dem gegenüberliegenden Bergrücken eine große kahle Fläche auf. Ein Sturm hatte eine gewaltige Schneise in den Bergwald gerissen. Das brauchbare Holz wurde herausgenommen, der Rest liegen gelassen und anscheinend abgefackelt. Zumindest standen lange dürre, angekohlte Baumleichen herum. Dieses gelbe, im Winter weiße Loch im grünen Wald störte mich gewaltig und ich fragte sogar bei der Forstverwaltung nach, was man denn zu tun gedenke.
Mittlerweile ist dieser Fleck wieder Grün. Nicht das einheitliche Fichtengrün der umgebenden Wälder, sondern ein aufgelockertes Grün mit vielen Farbpunkten und grünen Schattierungen. Die Forstverwaltung hatte nichts getan. Man hatte keine Manpower und kein Geld und entschloss sich deshalb zu einem Renaturierungsprojekt. Ein voller Erfolg wie ich finde, der mir einen Funken Hoffnung gibt.
Weite Teile des Thüringer Waldes sind krank. Es gibt Gegenden da fährt man kilometerweit durch völlig dürre und abgestorbene Waldstücke. Noch aufrechtstehende Baumleichen, drunter bereits umgestürzte Kollegen überall.
Aber das überaus gut gelungene Experiment im Naturpark Bayrischer Wald, bei dem man den Wald sich selbst überlassen hat, wird nicht wiederholt. Holz hat Konjunktur. Ministerpräsident Bode Ramelow (von der Partei „Die Linken“) hat bereits 2019 angekündigt, dass man in den nächsten Jahren viel Holz aus dem Wald holen müsse, um ihn dann in Kooperation mit landwirtschaftlichen Unternehmen wieder aufzuforsten. Mehrer Millionen wollte er dafür bereitstellen.
Die Wälder um den Lichthügel sind noch recht gesund. Trotzdem wird ein Aufenthalt im Wald z.B. zum Beeren sammeln, zum apokalyptischen Erlebnis. Die Waldränder haben sich aus dem Tal zurückgezogen, was viele Einheimische begrüßen. Sie loben den freieren Ausblick. Die Waldwege sind ausgefahren und matschig geworden. Kilometerlang lagern aufgestapelte Baumleichen, entastet und in gleich große Stücke zersägt und warten darauf von rieseigen Holztransportern abgeholt zu werden. Mehrer Fußballfeld große Kahlschläge wechseln sich mit radikal ausgedünnten Restwaldstücken ab, wo gigantische Holzvollerntemaschinen Schneisen der Zerstörung und aufgewühlten und verdichteten Boden hinterlassen haben. Die Gruppen von Waldarbeitern, die ich von den Waldgängen meines Vaters, den Förster, kannte, zu denen ich ihn als Kind begleitet hatte, trifft man heute nicht mehr an. Ein paar Maschinenbediener, machen den Job mithilfe der Ernte und Transportmonster schneller und auf schreckliche Art effizient!
Auf dem einst kaum sichtbaren Waldweg, der Teil meiner Joggingstrecke war, steht seit Tagen ein gigantischer Lastzug mit Anhänger, bemalt mit Orangenwerbung auf der gesamten seitlichen Fläche. Was der wohl da macht? Der Wald drum herum ist bis auf wenige einzelne Bäume verschwunden. Genau wie viele der guten Beerenplätze, die es entlang den Waldwegen gab.
Nur mit Mühe erkenne ich die altbekannten Stellen im früheren Wald wieder. Die Wald-Welt ist nicht mehr was sie war. Geschlafen habe ich dieses Jahr noch nicht im Wald. Die Gefahr im Morgengrauen von einem Holzvollernter entastet zu werden ist mir einfach zu groß. Ob die zum Glück zahlreichen Bäume auf dem Lichthügel bald alles sein wird, was vom Thüringer Wald übrigbleibt?
Aug den Straßen, zum Glück bin ich da nur selten, wenn ich mal mit dem Bus in eine nahegelegene Stadt fahre, begegnet man unablässig Holztransportern. Das Holz wird je nach Qualität in Braunkohlekraftwerken verbrannt, oder wandert in den Export. China und die USA nehmen ab, was sie bekommen können. Auf dem Inlandsmarkt ist Bauholz kaum noch zu bekommen und wenn, um ein Vielfaches teurer als zuvor. Ein Hoch auf die Global Player. Man ahnt, wie sich das anfühlt, wenn das eigene Land ausgebeutet wird zum Wohle der Reichen und Mächtigen irgendwo auf dem Planten Erde. Auch wir profitieren seit vielen Jahrzehnten davon!
„Stirbt der Wald, stirbt der Mensch“ – sagt ein indianisches Sprichwort. Langsam denke ich, es ist auch besser so. Aus Sicht des Waldes kann man nur hoffen, dass er sich aus seiner eigenen Urkraft neu erschaffen kann, ist er den Bazillus Mensch endlich los.
Aber es bleibt zu befürchten, dass der Nachfolger des Menschen, selbst nicht mehr organisch, noch weniger auf die Natur achten wird.
In der Zwischenzeit: die Ritzen und Spalten, in denen man sich noch verstecken kann, werden weniger und enger!
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Gaspipeline
Mein Sonntagsspaziergang führte mich heute auf die andere, dem Lichthügel gegenüberliegende Seite des Lichtetals. Dort waren die Fällarbeiten letztes Jahr abgeschlossen worden und einige der Wunden des Waldes beginnen zu vernarben.
Aber ein anderes Großereignis reißt gnadenlos seine Wunden in den geschundenen Thüringer Wald. Eine Erdgaspipeline wird gebaut!
Es reicht nicht, wenn die mittlerweile vier Nord Stream Pipelines (je zwei für Nord Stream 1 und das kürzlich fertig gestellte umstrittene Nord Stream 2) irgendwo in der Nähe von Greifswald im Nordosten der Republik ankommen. Das Gas muss auch weiter verteilt werden.
Wenn ich auch das russische Gas dem amerikanischen Fracking Gas vorziehe, so ist die Investition von vielen Milliarden Euro in ein Projekt zum Transport zwecks Verbrennung von fossilen Energien völlig fehlgeleitet. Wir müssten, wollte wir wenigstens das 2 Grad Ziel bei der Klimaerwärmung noch erreichen, jede Anstrengung unternehmen, aus der Verbrennung fossiler Energieträger, zu denen Erdgas auch gehört, umgehend aussteigen. Wenn aber jetzt Investitionen getätigt werden, so müssen die sich verständlicherweise aus der Sicht der Unternehmer auch lohnen. Nord Stream 1 gehört zu 51 Prozent Gazprom, Nord Stream 2 zu 100 Prozent. Gazprom gehört mehrheitlich dem russischen Staat. Ich bin mir sicher, dass da was über Rentabilität und Laufzeiten im Vertrag stehen.
Ich gehe mal davon aus, dass es mindestens einer Laufzeit von 30 Jahren bedarf, bis sich so eine Investition rentiert. Wird die Politik gezwungen früher auszusteigen, weil die Klimakatastrophe selbst dem letzten Vollpfosten die Notwendigkeit unmissverständlich klarmacht, kostet das den Steuerzahler unzählige Milliarden, endlich das zu tun, was man jetzt schon weiß!
Im Bild 4 ist, hinter der Absperrung der Weg sichtbar, wie er mal war. Er führt zum Anwesen von B. und C., auf deren Geburtstagsfeier wir neulich waren. Zum Glück für die beiden biegt die Pipeline hier links ab und führt hinunter ins Tal, überquert die Lichte und führt auf der anderen Seite des Tales wieder den Berg hinauf.
Auf Bild 6 und 7 sieht man, dass drei Lichtwellenleiter- Kabel mit der Röhre verlegt werden. Mich wundert, dass nicht gleich noch Stromkabel mit verlegt werden. Lieber werden neue Gräben gebuddelt oder riesige Schneisen für Oberlandleitungen in den Wald gerissen. Ob wohl dann, wenn das Gas endgültig versiegt ist, jemand auf die Idee kommen wird, Überland- Stromkabel in die Röhren einzuziehen, um Strom von den Offshore Windparks in den windärmeren aber höher industrialisierten Süden zu leiten? Oder wird dann auch der viele Strom nicht mehr gebraucht?
Die vielen Beerensträucher, die es neben dem Weg und neben der nahen Bahnlinie gab, sind den Baggerarbeiten zum Opfer gefallen. Wo nicht, möchte ich die Beeren nicht essen. Die Abgas- und Giftemissionen dieser Großbaustelle möchte ich nicht mitessen.
Um mich etwas aufzubauen, folgte ich dem Weg in die entgegengesetzte Richtung, bis die Pipeline ihn verließ und in den reinen Wald abbog - folgte dem Weg hinauf zu dem Windbruch von 2007 der sich inzwischen, ohne forstwirtschaftliches Zutun, in einen vitalen jungen Wald verwandelt hatte. Bild 9, das letzte in dem Beitrag, gibt einen kleinen Blick darauf frei.
Der Mensch ist ein janusköpfiges Zwitterwesen. Er kann sich noch an der Natur freuen, merkt noch, dass sie ihm guttut, dass er ein Teil von ihr ist, aber gleichzeitig kann er dem Drang nicht widerstehen, alles zu zerstören, in eine Technologiewüste zu verwandeln. Zwang der Evolution oder Fehlentwicklung zum Scheitern verdammt? Was wäre mir lieber?
Und was Dir, lieber Leser?
Im Text werden die Bilder vom links nach rechts und von oben nach unten durchgezählt. Ein Mausklick auf ein Bild zeigt es genauer!
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Der böse Wolf und beschauliche Ausblicke
Als ich gestern von einem Waldspaziergang zurückkam - ich kenne auch noch ein paar Flecken noch nicht so sehr geschundenen Waldes - verbellte mich ein alter, großer, schwarzer Hund auf dem eigenen Grundstück. Seine Stimme klang brüchig und die Haare um die Hundeschnauze waren schon sehr grau und schütter. Ein Haustier mit Demenz? Anders als bei den Schafen. hatte er bei mir mit seiner Einschüchterungsmasche keinen Erfolg. Ich beruhigte ihn und lud ihn ein gerne eine Weile unser Gast zu sein. Bald schon kam ein Nachbarsjunge gelaufen und sammelte den greisen Ausreißer wieder ein.
Die Schafe, die sich in den entferntesten Winkel der Weide zurückgezogen hatten, kamen jetzt angaloppiert. Die Tageszeit stimmte so grob, sie hofften auf ein paar Leckerbissen. Jetzt bemerkte ich es erst: Shaun befand sich außerhalb des Weidezauns. Ich nehme an, der Hund hatte den Schafen so Angst gemacht, dass sie in und Shaun eben auch durch den Zaun gesprungen sind. Diese Elektrozäune sind selbst bei Schafen, ganz sicher bei Rindern und Pferden Schönwetterzäune, wie ich zu sagen pflege. Es sind Grenzen, die die Tiere wenn sonst alles passts freundlichkeitshalber respektieren. Aber haben sie Panik oder großen Hunger oder tragen Rivalen Kämpfe aus, wirken solche Zäune, als wären sie nicht da, Schönwetterzäune! Ich schritt die Weide ab. Am Vortag erst hatte ich den Weidezaun umgestellt und eine frisch geladene Batterie angeschlossen. An einer Stelle lag der Zaun fast flach auf der Erde. Die Stütze stand zwar noch, aber der Zaun war von ihr abgehakt. Vermutlich hatten sich die Schafe dagegen geschmissen aus Angst vor dem Hund. Shaun war dabei auf die andere Seite des Zaunes geraten und traute sich jetzt nicht mehr zurück.
Ich öffnete den Zaun und führte die kleine verängstigte Herde wieder zusammen. Wieder glücklich vereint beruhigten sie sich und begannen friedlich zu grasen. Ich schloss den Zaun wieder und ging zurück zum Stall. Die Leckerbissen würden sie auch später finden, wenn sie zurück zum Stall wandern.
Auf dem Weg zum Haus, machte ich im Lagerfeuerpavillon Pause und genoss die Aussicht.
Lärchen sind schon imposante Bäume. Die Rechte der beiden gestandenen einheimischen Riesen hat aber beachtliche Schlagseite. Stimmen in meinem Umfeld sprachen sich dafür aus, den Baum zu fällen, bevor er umfällt und Schaden anrichten würde. Mir widerstrebt das. Solange er gesund und vital ist, sehe ich da keine Gefahr.
Als wir mal eine Heilerin bei uns zu Gast hatten, die sich mit den Dingen über die Quelle (das ist Gott, wie ich verstanden hatte) verbinden kann, frage ich sie nach ihrer Meinung. Sie ermittelte auf kinesiologische Art das Alter des Baumes. Das lag angeblich bei 78 Jahren. Das Ergebnis ihrer Befragung war, dass in den nächsten 5 Jahren nichts passieren würde. Darüber hinaus wollte die Quelle sich nicht festlegen.
Wie auch immer man das bewerten will, der Baum bleibt erst mal stehen. Ich schätze das Alter der Lärche eher auf 50 Jahre. Genau könnte man das erst ermitteln, wenn man seine Jahresringe zählen würde. Vielleicht frage ich mal ältere Einheimische, ob sie sich an das Alter der Bäume aus ihrer Erinnerung eingrenzen können. Auch die Tochter des Vorbesitzers, die in ihrer Jugend selbst in dem Anwesen gelebt hatte, könnte vielleicht eine Antwort wissen....
Das Gestell, das die linke Bildseite zeigt, wurde vor Jahren mal für Kiwis gebaut. Das ist kläglich gescheitert. Nichts wollte bisher da so richtig gedeihen. Der Wein, den okay zum Geburtstag erhalten hatte, scheint sich gut zu entwickeln. Ob es zum Ausreifen der Trauben dieses Jahr kommt, muss bezweifelt werden. Aber Weinlaub ist auch sehr lecker und gesund. Vielleicht werden wir nächstes Jahr mehr Wein daran pflanzen.
Im Vordergrund kann man die goldgelben Köpfe des Rainfarns sehen. Wir haben sie in der Kinderzeit auf dem Dorf als Spielgeld verwendet. Der Rainfarn heißt auch Wurmfarn. Blätter und Blüten wurden als Wurmmittel eingesetzt. Allerdings ist er bei größeren Mengen giftig, so dass das nicht ganz unbedenklich ist.
Aber seine ätherischen Öle und Duftstoffe sollen die Kartoffelkäfer zu 60 bis 100 Prozent vertreiben. Deshalb wurde er gerne an Kartoffeläcker gepflanzt. Einen Versuch wäre es wert!
Direkt vor mir stand der ausgeschlachtete Küchenherd. Der Kaminkehrer hatte darauf bestanden, das durch ihn belegte Loch im Karmin zu schließen. Da haben wir ihn gleich ganz aus unserer winzigen Küche entfernt. Okay hat ihn ausgeschlachtet und die alte, runde Feuerstelle abgerissen und eine rechteckige Basis für den Herd gebaut. Das soll die Rauchentwicklung vermindern und die Grillqualität verbessern. Erste Versuche liefen recht vielversprechend!
Was ist nur aus der alten Feuerstelle geworden, die es vor Jahren da mal gab? Reine Erinnerung!
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Wiederbelebung der Atomkraft - der Totmannschalter des Homo Sapiens
Der Fokus in Sachen Missmanagement des Menschen in seiner Interaktion mit der Umwelt liegt derzeit so gut wie ausschließlich beim Klimawandel. Fast unisono verkündet die Wissenschaft, dass die Reduktion der Treibhausgase auf Null zu einer Frage für das Überleben der Menschheit wird.
Erfolge wie die der Partei „die Grünen“, noch mehr von Bewegungen wie „Fridays for Future“ zwingt die Politik etwas gegen den Klimawandel zu tun. Nur die AFD sieht ihr bescheidenes Klientel besser bedient, wenn sie den Klimawandel leugnet.
Zunehmend dringt die Erkenntnis durch, dass der Schlüssel zur CO2 – Reduktion in der massenhaften Erzeugung von CO2- neutralen Strom liegt, wollen wir weiterwachsen und auf keinen Fall auf etwas verzichten. Verzicht wird gar nicht erst in Betracht gezogen.
CO2- neutraler Strom bedeutet den Verzicht auf Verstromung von fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Erdgas und Kohle.
Solar und Windstrom haben das Problem, dass sie erhebliche Flächen brauchen (Dächer, Küstenstreifen, Platz für Windräder nicht zu nahe an Siedlungen…) und, dass sie vom Wetter abhängen. Was machen wir, wenn die Sonne nicht scheint und kein Wind geht?
Eine Lösung wäre die Schaffung von Stromspeichern, die es ermöglichen würden nach dem Motto zu handeln: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“. In dieser Hinsicht bedarf es noch vieler Innovationen. Noch gelingt das nicht ausreichend und umweltfreundlich.
Die Lösung, die sich anzubieten scheint, heißt Atomkraft! Weltweit steigen wieder die Neubauten von AKWs. Tschechien z.B. direkt an unseren Grenzen, rüstet atomar auf und hat uns schon den Verkauf von Strom angeboten, wenn unser AKWs abgeschaltete sein werden und ebenso (derzeit für 2038 geplant) unserer Kohlekraftwerke auch.
Kein Wunder, dass auch bei uns sich wieder Stimmen erheben, die noch vorhandenen Meiler weiter zu betreiben oder gar neue zu bauen.
Dabei wird ein neuer Type von Reaktor als der künftige Heilsbringer gefeiert. SMR (Small Modular Reactors) Kleinere Module im Baukastenprinzip.
Nach Angaben der IAEA (Internationale Atomenergieorganisation) befinden sich derzeit 84 Reaktoren in 18 Ländern in der Entwicklung oder im Bau. Besonders in Russland, China, Japan und Argentinien sei der Prozess weit fortgeschritten. Aber auch die USA, Kanada und Großbritannien mischen ganz vorne mit.
Zwei der größten Startups der Branche haben ihren Sitz in den USA. NuScale entwickelt eine Technik, bei der mehrere kleine Reaktoren in einem kühlenden Wasserbecken installiert werden. Das soll angeblich ausreichen, um selbst bei einem Ausfall der Sicherheitssysteme eine Katastrophe zu verhindern. Das US-Energieministerium subventionierte das Vorhaben mit 1,4 Milliarden Dollar.
Ebenfalls Geld vom Staat bekommt die Nuklearfirma TerraPower, die 2006 von Multimilliardär Bill Gates gegründet wurde und Atommüll als Brennstoff nutzen will. (siehe die Buchbesprechung von Bill Gates: „Wie wir die Klimakatastrophe verhindern“ hier im Forum)
Die Entwicklungszeit bis zur Reife einer solchen Technologie wird mit mindestens 10 Jahren angegeben. Der dabei entstehende Atommüll ist nicht wie bisher mittel bis hochradioaktiv und müsste 1 Million Jahre sorgfältig bewacht und isoliert werden, sondern ist höchstradioaktiv. Es ist noch viel gefährlicher im Betreib und Transport und müsste noch sicherer verwahrt werden als der gegenwärtige Müll dafür aber nur ca. 300 Jahre. Allerdings bleibt immer noch genug von dem alten Müll übrig, so dass man auch auf die eine Million Jahre sichere Verwahrung nicht verzichten könnte.
Da es aber noch nie in der Geschichte Kulturen gegeben hat, die mehr als ein paar hundert Jahre überdauert haben, hat sich ein neuer Forschungszweig entwickelt: die Atomsemiotik.
Dabei geht es darum, Symbole zu finden, die anderen Kulturen, Außerirdischen, unseren Nachfolgern oder wen immer es betreffen mag, unmissverständlich zu vermitteln, dass hier hochgefährliche Materialien lagern. Wie abgefahren!
Die Atomkraft mag hinsichtlich des CO2- Ausstoßes um Längen besser sein als das Abfackeln fossiler Brennstoffe, aber es gibt viele andere Gründe, warum das ein absolutes No-Go ist. Das beginnt mit dem hochgiftigen Abbau. Die Leute hier in Thüringen hatten das mit der Wismut Mine zu DDR- Zeiten erlebt und die Minen in Afrika und Lateinamerika sind noch viel schlimmer. Der Transport der Brennstäbe ist hoch problematisch. Der Betrieb eines Kraftwerkes ist nie zu 100 Prozent sicher. Es entsteht Atommüll, den man über die Dauer von menschlichen Kulturen hinaus bewachen muss und noch gibt es weltweit kein einziges Endlager, das den Ansprüchen an eine langfristige sichere Lagerung gerecht werden könnte.
Wenn die Menschen geschaffene chemisch technische Zivilisation zusammenbricht, so wird sich die Natur die geschundenen Flächen zurückerobern. Bauwerke zerkrümeln und werden von Pflanzen überwuchert. Aber Atomkraftwerke gleichen einem Totmannschalter. So wird ein Auslöser z.B. bei einem Sprengstoffattentäter genannt, der dann zündet, wen er losgelassen wird. Wird der Attentäter erschossen, so löst sich der Griff und triggert damit die Detonation.
So wirkt die Atomtechnologie auf die Natur. Sie wirkt lange über das Aussterben des dummen Homo Sapiens hinaus als bösartiges, zynisches und todbringendes Geschenk für das Leben!
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Noch schnell ein Brief, bevor ich starte....
Meine liebe I., seit Tagen denke ich immer wieder daran, dass es Zeit wird, Dir zu schreiben. Dann gestern, am 23.9. wusste ich, bevor ich den Briefkasten aufmachte, dass da eine Karte von Dir drin sein würde. Na gut, ich habe es gehofft!
Ja, der Bauch ist gut verheilt, nur noch minimale Narben sind sichtbar. Die 6 Wochen mit vorsichtigem Heben sind problemlos überstanden und in der Hinsicht fühlt sich tatsächlich alles wie neu an. Aber ja, das Bewusstsein des Alters bleibt und der Entschluss zur Vorsicht. Der wird derzeit unterstützt durch eine jetzt schon ein paar Wochen anhaltenden Bronchitis. Husten und Schleim sind mittlerweile seltener und weniger tief sitzend geworden und die Zeiten der Atemnot und des Notfallsprays zum Glück vorbei. Ein Covid-19 Test war negativ. Auslöser war – zumindest stand sie in unmittelbarer zeitlichen Nähe – die Arbeit am Schornstein und Räucherkammer, zu der mich der Kaminkehrer gezwungen hat, mit viel Staub und Ruß und dummerweise ohne Atemschutz. Aber der Kamin ist saniert und mit mir geht es auch wieder aufwärts.
Der Sommer war dieses Jahr etwas geizig mit Sonnenstunden und heißen Tagen, ja, das empfinde ich auch so, und ich befürchte, dass auch der Oktober nicht so golden werden wird, wie er sein könnte. Trotzdem war es bisher das beste Gartenjahr auf dem Lichthügel. Wir mussten sogar eine zweite 230 Liter fassende Gefriertruhe anschaffen, und die Kisten mit Kartoffeln, Rote Beete und Karotten sind zahlreich wie nie zuvor. Für nächstes Jahr haben wir uns vorgenommen, endlich den Erdkeller zu bauen!
...
Ich breche jetzt gleich auf zu einer kleinen Übernachttour nach dem Motto: I'm a train, I'm a train, I'm a chucka train...
Ich laufe vom Bahnhof Lichte die stillgelegte Bahnstrecke entlang über schöne Brücken und Landschaften nach Probstzella. Von dort vermutlich zum Rennsteig und auf dem zurück. Übernachten wo es sich ergibt. Noch ist das mit leichtem Gepäck möglich. ... Der Kessel steht schon unter Dampf!
...
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I'm a train, I*m a train, I'm a chucka train yeah!
Der dem Lichthügel nächstgelegne Bahnhof ist der Bahnhof Lichte, ca. 10 Minuten zu Fuß entfernt. Aber das Bahnhofsgebäude ist verkauft und hat einen privaten Besitzer, der aber nicht da wohnt.. Betritt man das Gelände, löst ein Bewegungsmelder eine Tonbandstimme aus die sagt:" Veralssen sie sofort das private Grundstück!"
DIe Gleise sind aber noch in Takt. Auf einem Nebengleis des ehemaligen Bahnhofes steht oft ein Unimog, der so umgebaut ist, dass er auf Schinen rollen kann und ein Anhänger mit Bänken dtauf, mit dem Gäste ein Stück weit gefahren werden. Nur ein paarmal im Jahr wird das angeboten.
Die Strecke begann im Bahnhof Ernstthal der heute noch aktiv und eine Haltestelle für die Süd- Thüringen Bahn ist. DIe Züge von Sonneberg nach Neuhaus und von Neuhaus nach Sonneberg (eingleisige Strecke) halten da.
Von Ernstthal nach Probstzella, den Grenzbahnhof der alten DDR führte die stillgelegte Strecke. Ihr will ich folgen:
Ich nehme nicht das Gleis ins Nirgendwo, sondern das geradeaus ins Lichtetal.
Ab hier wird es ganz verboten, vermutlich weil es durch verwunschenes Land führt!
Das Viaduct über den "Finsteren Grund". Da unten führt der normale Weg sei es zu Fuß, oder mit dem Rad, von Ernstthal zum Lichthügel.
Bahnhof Lichte
Das Lichte-Viaduct. Es führt über die das Lichtetal in der die B281 verläuft und bietet schöne Ausblicke auf das Dorf.
Lichte Ost. Der Bahnhof ist ausgebrannt
Bahnhof Schmiedefeld. Das Bahnhofsgebäude wurde verkauft. Dem Käufer habe ich schon bei seinem Umbau zu einem Mietshaus geholfen. Ich wurde dabei zweimal beim Verlegen der Wasserleitung vom einstürzenden Graben bis zur Hüfte verschüttet.
Jetzt wird es wild im Tal der Geiermenschen. Zum Glück sind sie nicht zu Hause!
Aber da ist Licht, am Ende des Tunnels
DIese Treppe führte mal zu einer Haltestelle: Gebersdorf
Das Viadukt in Gräfenthal. Zeit für dien Mittagspause. Ich gehe hinunter in die Stadt und suche was zum Essen.
Einfahrt im Bahnhof Gräfenthal
Haltestelle Zopten
Der Zielbahnhof Probstzella ist nahe.
Jetzt wird es wieder verboten
Huhu, jetzt aber schnell runter von den Gleisen!
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Wenn einer eine Reise tut ....
In Probstzella bin ich als Zug gegen 16 Uhr in den Bahnhof eingelaufen. Aber dann habe ich mich schnell von den Gleisen gemacht und bin die Böschung hinunter auf eine Straße geklettert.
Ich kannte Probstzella schon von zwei früheren Reisen nach München. In Lichte kann man zu bestimmten Tageszeiten mit dem Bus über Gräfenthal nach Probstzella fahren. Im ehemaligen DDR- Grenzbahnhof hat man Anschluss an die Züge nach Nürnberg und München.
Um nicht über befahrenen Gleise laufen zu müssen, bin ich auf der von der Stadt abgewandten Seite des Bahnhofs gelandet. Ich musste mir erst einen Bahnübergang suchen, um auf die Stadtseite zu gelangen. Nach einer halben Stunde Marsch landete ich auf der der Stadt zugewandten Seite des Bahnhofs.
Der Name der kleinen Stadt geht auf eine im Jahre 1116 gegründete Propstei Zella zurück. Zur Zeit der DDR gehörte die Stadt zu einer 5 km breiten Sperrzone, wodurch die Probstzellaer Bürger weitgehend von den anderen Landesteilen abgesperrt waren. Reisen konnte man nur mit Sondergenehmigung.
Das Stadtbild dominiert das auf einer Anhöhe 1925 bis 1927 als Hotel gebaute "Haus des Volkes". Zu Zeiten der DDR diente es als Zollamt. Heute ist dort ein Museum, ein Restaurant und ein Theater- und Konzertsaal.
Gleich neben dem Bahnhof, in das alte Bahnhofgebäude integriert befindet sich das DDR-Grenzbahnhof-Museum. Aber wieder hatte ich das Pech, dass es schon geschlossen hatte, als ich dort eintraf. Das war vielleicht auch besser so, denn ich wollte nicht in dem Ort von der Nacht überrascht werden, sondern mich im Wald zur Ruhe betten. Ich ging diesmal auf der anderen Seite die Gleise entlang, bis zu einer weiteren Unterführung und zweigte schließlich nicht weit von der Stelle von der Teerstraße ab ins Hinterland, an der ich von den Gleisen geklettert war.
Zunächst ging es ein halbes Stündchen über eine gewaltige Wiese auf den Wald zu. Dabei lief ich auf den mit Betonsteinen befestigten Wachpfad, der die Truppenbewegungen entlang der Grenze erleichterten. Ich hatte mir vorgenommen, der Grenze entlang bis zum etwa 15 km entfernten Rennsteig zu laufen und den dann zurück nach Ernstthal.
Im Gegensatz zum Laufen auf den Gleisen ging es hier ganz ordentlich bergauf. So war denn der Rastplatz am Waldrand recht willkommen. (Nicht, dass ich zum Rasten auf einen angelegten Rastplatz angewiesen wäre. )
Nach dem Aufbruch folgte ich den Wegweisern zur Thüringer Warte, einem Aussichtsturm auf einer Erhebung im Grenzland der DDR, den ich schon mal auf einer früheren Wanderung mit ca. 30 Wanderfreunden besucht hatte. Da das Ding auf einem Hügel steht, ging es ständig bergauf. Aber die befürchtet Atemknappheit als Nachwirkung meiner Bronchitis blieb aus. Im Gegenteil, der Klos in der Lunge, der immer wieder mal zum Husten reizte, um die Atemwege freizubekommen, war völlig verschwunden, die Wanderung ganz offensichtlich eine gute Idee!
Mittlerweile wurde es dunkler und dunkler und ich sah mich so beiläufig nach einem geeigneten Schlafplatz um. Nach meiner Erfahrung bei früheren Wanderungen, kam über kurz oder lang ein Hammer Schlafplatz auf mich zu. Ich hatte schon auf einem Aussichtsturm übernachtet, in einer Gefallen Gedenkstätte zwischen gravierten Felsen, die an die gefallenen Soldaten erinnerten, auf einem Hügel einer Wassersammelstelle, im Außenbereich eines Friedhofs - natürlich auch in diversen Schutzhütten oder einfach zwischen Bäumen im Wald. Aber das Gelände schien überall zu steil für einen gemütlichen Schlafplatz und ehe ich mich versah, stand ich vor der Thüringer Warte. Natürlich war sie verschlossen und in unmittelbarer Nähe des Turms wollte ich nicht übernachten. Es war Freitag und die Möglichkeit bestand, dass eine Gruppe Jugendlicher oben am Turm eine Fete planten. Ich ging deshalb, jetzt schon im Licht der Taschenlampe ein Stück in den Wald hinein und fand zwischen Bäumen ein wirklich lauschiges Plätzchen. Die Isomatte war schnell ausgerollt, der Schlafsack darübergelegt und das Tarp bereitgestellt, sollte Regen oder Tau wider Erwarten ein Dach erfordern. Eine Weile genoss ich die Geräusche der Nacht, bevor ich ins Land der Träume abglitt.
Die normmalen Geräusche der Nacht hätten mich sicher nicht vor dem Morgengrauen geweckt. Das was mich geweckt hatte, waren andere Geräusche. Stimmen, Taschenlampen, Schritte dahin und dorthin, knackende Äste. Langsam wurde mir klar, die suchten nach mir. Wie ich am nächsten Tag feststellte, hatte ich mein Nachtlager in der Nähe eines offiziellen Tracking-Camps aufgeschlagen. Mehrer Zelte voll junger Leute hatten sich da niedergelassen und Einer oder Eine hatte wohl meine Taschenlampe gesehen. Warum sie erst einige Stunden später auf die Idee kamen, nach mir zu suchen, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht hatte es mit einem steigenden Alkoholpegel zu tun, oder sie hatten sich Horrorgeschichten erzählt.
Das Gros des Suchtrupps triftete in eine andere Richtung ab, aber einer der Taschenlampenträger - der, der meine Lampe beim Camp aufschlagen gesehen hatte, blieb hartnäckig an meiner Position und fand mich dann auch. Nach einer kurzen Unterhaltung entschuldigte er sich für die Störung und zog wieder ab. Laut brüllend informierte er die anderen. Meine Gedanken liefen eine Weile spazieren, da kam schon wieder ein Suchtrupp recht direkt auf mich zu. Mein Kontakt von vorher brachte einige Kumpel mit, die nicht glauben wollten, dass da tatsächlich jemand "in den Wäldern" schlafen würde. Auch die zogen stolpernd und krakeelend wieder ab.
Für mich war das aber das Zeichen zum Aufbruch. Eine alkoholisierte Gruppe junger Leute, die offensichtlich noch nicht planten mit dem Trinken aufzuhören waren nicht exakt die Schlafgenossen, die ich mir wünschen konnte.
Der Mond war inzwischen aufgegangen und ich konnte genug sehen, um auch ohne meine Taschenlampe das Lager auflösen zu können. Ich entfernte mich leise durch ein Dickicht weg von dem Feiervolk und suchte mir - ca. einen Kilometer entfernt, einen neuen Nachtplatz. Es war zwei Uhr Nachts, als ich wieder in meinem Schlafsack lag und zufrieden in die Sterne blickte!
erst als mir die Sonne durch die Augenlieder blinzelte, wachte ich wieder auf. Ich hatte fantastisch geschlafen!
Nach dem Zusammenpacken stieg ich wieder hoch zum Aussichtsturm. Mittlerweile war er geöffnet, aber niemand da. Aus der Richtung des Jugendlagers herrschte friedliche Stille. Die schleifen vermutlich ihren Rauch aus und träumten von Monstern im Wald!
Ganz sicher ein Monster ist der hässliche Turm der Thüringer Warte aus Metall mit Blechverkleidung, aber die Ausblicke lohnen den Aufstieg!
Weiter führte mich mein Weg auf dem Pfad der Wachmannschaften der DDR- Landesgrenze.
Der Grenzzaun verlief gleich daneben. Der wurde nach der Wende abgebaut. Übrig bleibt der Graben, in den er gesetzt worden war, damit man sich nicht so leicht unten durchbuddelten konnte. Die Rodung links und rechts der Grenze sollte für ein freies Schussfeld sorgen. Die holt sich so langsam die Natur zurück.
Der Rennsteig - vermutlich der berühmteste Höhenwanderweg Thüringens - ist erreicht.
In diesem Abschnitt wurde aus dem dichten Wald ein Dichterwald. Hier Heinrich Heine. Ein bedeutender deutscher Dichter. Alles was ich von ihm kenne ist diese kleine Spassgedicht:
Das Fräulein stand am Meere
und seufzte lang und bang.
Es rührte sie so sehre
der Sonnenuntergang.
Mein Fräulein! Sein sie munter,
das ist ein altes Stück;
hier vorne geht sie unter
und kehrt von hinten zurück.
Die Namen auch all der Großen, der deutschen Dichtkunst kannte icn, wie sicher jeder andere auch. Von den meisten kannte ich einige ihrer Werke zumindest dem Namen nach. Einige hatte ich auch gelesen, einige Gedichte gelernt. Unterm Strich ist mein Dichterwissen aber ausbaufähig!
Pause auf dem Rennsteig! Ein Klick auf das zweite Bild zeigt euch mein Frühstück.
Noch 7,7 km bis zum Bahnhof Ernstthal, denkt sich der Schattenmann
Einige Impressionen vom Renssteig:
ein Klick auf den Christbaum zeigt seinen Schmuck. Irgendein Scherzkeks scheint Weihnachten im Wald zu feiern. Alle Tage Weihnacht!
Den Rennsteig kenne ich als Waldwanderweg. Das Waldsterben hat es möglich gemacht, dass das berühmte Rennsteig R stellenweise nur noch von abgebrochenen Baumleichen prangt!
Deprimierend! Trotzdem, oder gerade deswegen ist der Rennsteig eine Wanderung wert. Der Gang durch unsere Wälder könnte das Nachdenken fördern!
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Mit dem Fahrrad ins Hospiz
Als ich letzten Samstag von meiner Wanderung nach Lichte zurückkam, war das letztes Jahr pandemiebedingt ausgefallene Volksfest in vollem Gange. Dieses Jahr wurde es auf diesen einen Tag beschränkt und entsprechend ballten sich die Massen. Ich machte einen großen Bogen drum herum und nahm dazu gerne einen kleinen Umweg in Kauf. Soweit ich das beim Blick ins Tal erkennen konnte, war eine besondere Attraktion dieses Jahr sich mit mehreren anderen in einer Kanzel mit einem Kranwagen nach oben schieben zu lassen. Damit hatte man zwar immer noch bei Weitem keine so gute Aussicht wie ich vom Berg herunter, aber dafür kostete es Geld und man befand sich inmitten ausgelassener Festivitäten. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich Inzidenz und Hospitalisierungsparameter in den nächsten Wochen für den Landkreis verändern.
Eine gute Bekannte aus dem Ort war seit Monaten in einer Klinik in Rudolstadt gefangen gewesen und konnte nur mit PCR- Test besucht werden. Sie hatte jahrelang an diversen Krebsleiden laboriert, dazwischen immer wieder die Hoffnung, das sei jetzt ausgestanden. Diesmal begab sie sich in die Klinik, um sich am Magen operieren zu lassen. Eine Magenschleimhautentzündung war so gravierend, dass sie nicht mehr essen konnte. Die Operation wurde unverrichteter Dinge abgebrochen, weil ihr ganzer Körper voller Metastasen steckte. Nachdem sie nach überstandener OP wieder einigermaßen stabil geworden war, überstellte man sie in ein Hospiz, das 15 km vom Lichthügel entfernt liegt. Ich erfuhr davon während meiner Wanderung auf dem Rennsteig.
Ein Hospiz ist eine Pflegeeinrichtung, wo Patienten nur noch palliativ versorgt werden, man sie möglichst schmerzfrei hält, aber eine Heilung, da aussichtslos, nicht weiter versucht. Es ist ein Platz zum Sterben.
Ich wusste nicht, wieviel Zeit meiner Bekannten noch bleiben würde und schrieb ihr am Sonntagmorgen eine SMS mit dem Angebot, falls sie das möchte, sie zu besuchen. Überraschenderweis bat sie mich gleich noch am selben Tag zu kommen. Irgendwelche Tests seien unnötig.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln – zumal am Sonntag – ist Katzhütte vom Lichthügel aus schwer zu erreichen. Ich entschied mich daher mit dem Rad zu fahren. Dank meiner guten Kontakte zur Besitzerin des örtlichen Blumenladens war ein sehr schöner bunter Strauß mit von der Partie, den U. die Blumenhändlerin sich auch nicht bezahlen lassen wollte. Also würde ich ihn als ihr Geschenk überbringen. Ich hatte noch in aller Eile drei Bücher eingepackt, allerdings sehr zweifelnd, ob meine Wahl eine gute Idee sein würde.
Es fiel mir ein Kinderbuch in die Hände von Wolf Erlbruch: „Ente, Tod und Tulpe“, das den Tod auf eine sehr sanfte Weise auch für Kinder verständlich behandelt.
Das zweite Buch war von Robert A. Monroe: „Der Mann mit den zwei Leben. Reisen außerhalb des Körpers“. Es wurde mir immer wieder bestätigt, dass Leute, die eine außerkörperliche Erfahrung gemacht hatten, ihre Angst vor dem Tod verlieren würden.
Das dritte Buch war „Mut und Gnade“ von Ken Wilber. Der amerikanische Philosoph und Buddhist erzählt darin die Geschichte seiner Ehe. Kurz nach der Hochzeit, noch vor den Flitterwochen, erhielt seine Frau die Krebsdiagnose. Jahre des Kampfes gegen die Krankheit, der Hoffnung und der Enttäuschungen, von Meditationen, Ängsten und Mut endeten mit dem Tod der Ehefrau.
Natürlich wollte ich die Bücher zunächst tief in der Satteltasche verstecken und nur hervorholen, wenn ich den Eindruck hatte, dass es passend sein könnte.
Besuchszeiten gab es keine, aber sie hatte mich gebeten zu einer Zeit zu kommen, in der man noch im Garten in der Sonne sitzen konnte.
Der schnellste Weg mit dem Fahrrad nach Katzhütte vom Blumenladen aus war über die Dorst durch ein Stück Wald auf die offizielle Verbindungsstraße Neuhaus – Katzhütte auch wenn das 10 km Teerstraße bedeutete, 9 davon steil bergab. Es ging so weit bergab, dass ich schon erwartete in Katzhütte würden Dattel- und Kokos- Palmen gedeihen, aber dem war nicht so. Für den Heimweg wollte ich mir einen angenehmeren Weg durch den Wald suchen.
Als ich ankam saß A. bereits in einem Rollstuhl im Garten. Ihre Enkelin N. mit Familie waren zu Besuch und eine Kollegin, die ich nur vom Sehen auf diversen Festen kannte.
Zumindest an Einsamkeit schien A. nicht zu leiden.
Nach der Begrüßung wurde ich zunächst nach meiner Fahrt mit dem Rad befragt, wie ich wieder den Berg hinaufkommen wollte und wie es mir überhaupt ginge.
Als ich anmerkte, dass ich eigentlich gekommen wäre, um mich nach ihrem Befinden zu erkundigen, entstand erst mal eine Pause. Aber dann erzählte sie mir sehr freimütig von ihrer Leidensgeschichte, ihren Ängsten und Hoffnungen. A. ist eine sehr kluge und starke Frau. Seit Jahren beschäftigt sie sich zwangsläufig aufgrund ihrer Krankheit mit dem Sterben und dem Tod.
In der Anfangsphase ihrer Krankheit hatte ich ihr angeboten, mich mit ihr auf eine Wanderung zu begeben. Ich war damals schon in Rente und niemand sonst in ihrer Umgebung hätte dafür Zeit gehabt. Der Vorschlag war recht unpassend gewesen, denn sie wollte trotz Krankheit ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter weiter gerecht werden. Die Vorstellung eine Krankheit auf einer Reise durch Wälder und Wiesen zu begegnen, draußen zu schlafen und möglichst viele wilde Nahrung zu sich zu nehmen war auch eher meine Fantasie als ihre.
Ganz ruhig und gefasst erzählte sie, dass sie nichts im Magen behalten könnte. Trotzdem trank sie zweimal ein paar Schlucke von dem Fruchtsaft ihrer Urenkelin. Das meiste davon würde sie später wieder erbrechen müssen, kündigte sie an. Aber mit etwas Glück wären wir dann schon weg. Eine künstliche Ernährung lehnte sie ab. Es könnte nach Auskunft der Ärzte ihr Leben um ca. 3 Wochen verlängern.
Sie hätte keine Angst vor dem Tod, nur vor eventuellen Schmerzen in der Sterbephase. Und vielleicht würde ihre Schicksalsergebenheit den Stress beenden und ihrem Körper doch noch die Ruhe und Kraft zur Heilung geben. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Ihre Angstfreiheit vor dem Tod erklärte sie mit den Büchern von Bernadette und Christina von Dreien, die Christina als eine Erleuchtete präsentieren. Ich hatte mich bereits kritisch damit auseinandergesetzt, aber das hatte hier nichts zu suchen. Ob man Trost und Hoffnung in den Lehren eines Mutter- Tochterpaares findet, in einer der verbreiteten Religionen oder wo auch immer, ist ohne Bedeutung, wenn man sie nur findet.
Schließlich zeige ich ihr doch noch meine mitgebrachten Bücher und sie behielt zwei davon. Das Kinderbuch und das mit der außerkörperlichen Erfahrung. Davon hatte sie bereits gehört, und wollte den Gedanken gerne vertiefen. Allerdings fühle sie sich oft zu schwach zum Lesen, nach einigen Stunden Besuch. Ich stellte ihr in Aussicht Hörbücher zu besorgen, wenn sie das wolle.
Nach einer guten Stunde bracht ich sie in ihrem Rollstuhl zurück aufs Zimmer. Wir vereinbarten, dass, wenn sie noch eine Weile leben sollte – schließlich gäbe es einen Insassen im Hospiz, der schon seit einem Jahr durchhielte – und der Besucherstrom nachgelassen hätte, sie mich wieder zu sich rufen würde. Wir könnten dann über Vorlesen, Hörbücher und Gespräche entscheiden. Ich sollte jetzt ihre unten wartende Enkelin hochschicken, mit der sie noch über Nachlassangelegenheiten zu sprechen hätte. Sie umarmte mich zum Abschied und ich machte mich auf den Rückweg.
Ganz in Gedanken und in entrückter Stimmung fand ich einen wunderbaren Weg durch den Wald. Die Anzahl der Höhenmeter blieb im Vergleich zur Straße gleich und ich musste öfter schieben, aber es war wunderschön. Mit dem Einbruch der Nacht traf ich, den Kopf voller Gedanken, wieder auf dem Lichthügel ein.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegen senden,
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
-------------------------------------------------------------------------Herman Hesse (aus Stufen)
Nachtrag
genau zwei Wochen nach meinem Besuch ist A. gestorben. Ich habe sie nicht nochmal gesehen!
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