Die Vertreibung aus dem Paradies (Strophe 1)
Der Sapiens, der dumme Wicht
beachtet Gottes Order nicht.
Vom Erkenntnisbaum ganz unverhohlen,
hat einen Apfel er gestohlen,
verführt von Gattin Sapiensina,
die meint der Apfel schmecke prima.
Er beißt auch herzhaft gleich hinein -
und schon beginnt der Menscheit Pein!
Das Homo- Paar, so weise nicht,
trifft unerbittlich das Gericht,
bevor der Bissen noch geschluckt,
Gottes Blitz vom Himmel zuckt
und hat die beiden kleinen Lichter -
mehr Dummerchen denn Bösewichter -
aus dem Paradies vertrieben,
obwohl sie gerne noch geblieben.
Auf meinem heutigen Spaziergang, noch ganz voll von Roth - Gedichten ...
Als Eugen Roth geboren 1895 in München, im April 1976 in München starb, war ich schon 24 Jahre alt. Aber damals habe ich mir noch nichts aus Lyrik gemacht und ich weiß gar nicht, ob ich damals überhaupt schon von ihm gehört hatte.
dachte ich, dass, da Roth fast alle seine Gedichte mit "Ein Mensch" begonnen hat, nie wieder jemand anders ein Gedicht so beginne würde. Eigentlich schade, da gerade jetzt, zur Zeit des Genderns, dieser Begriff sich anböte. Roth benutzt den Begriff "Ein Mensch" meist im Sinne von "Ein Mann". So ändern sich die Zeiten!
Ich dachte über Alternativen nach, was man denn statt "Ein Mensch" noch so sagen könnte. Nach einer Weile, "Eine Person" schien mir reichlich unpassend, kam ich auf
"Der dumme Sapiens"- Sapiens im Sinne des Namens der Art "Sapiens" der Gattung "Homo".
Und da "Sapiens" Latein ist und "weise" bedeutet, und ich uns Menschen gar nicht für weise halte, schien mir "Der dumme Sapiens" eine passende Allegorie.
Ich habe mit den Begriffen etwas herumgespielt und herausgekommen ist die erste Strophe von "Die Vertreibung aus dem Paradies"
Gattin (weibliches Exemplar der Gattung Homo), Sapiens und Sapiensina (der und die Weise), Homo- Paar (ein Paaar der Gattung Homo) spielt natürlich mit dem Begriff "Homo Sapiens".
Mal sehen, wie es weiter geht. Irgendwelche Vorschläge?