Sommergrippe
Letzten Mittwoch hatte ich (nach Montag und Dienstag Arbeit am Bau bei reichlich Staub) etwas Halsschmerzen und musste Schleim aus der Lunge hochhusten. Ich blieb zu Hause. Einige Bekannte hatten kürzlich oder haben gerade noch eine SARS-Cov-2 Infektion. Warum, überlegte ich, sollte mir gerade jetzt der Staub zusetzen, wo mein Atemschutz doch sehr viel besser geworden war. Es lag noch ein Test aus dem Winter herum -> negativ!
Aber es fühlte sich irgendwie so an, wie eine Infektion. Zwar anders als beim letzten Mal, z.B. keine Gliederschmerzen - zumindest nicht mehr als die Baustelle ohnehin verursacht - aber irgendwie auch vertraut! Donnertag Abend holte ich mir drei Tests aus der Apotheke im Dorf. Die Apothekerin verkaufte sie mir zwar, aber fand es reichlich überflüssig. Sollen sich doch alle infizieren, meinte sie, sonst hört das ja nie auf. Ich gab ihr recht, aber da ich am Wochenende nach Piesau zum Volksfest wollte, sagte ich, ich vermeide es Leuten mit Risiko, die es zweifellos gibt, gefährlich zu werden.
Freitagmorgen machte ich wieder einen Schnelltest: Positiv! Ich rief in der Hausarztpraxis an. Die Dame am Telefon erklärte mir, sie würden keine Abstriche zwecks PCR- Test mehr machen. Ich sollte mich einfach 5 Tage isolieren und fertig. Wenn ich eine amtliche Bestätigung wolle, dann muss ich in ein Testzentrum, kostet 60 Euro oder so. Dann wollte sie mir einen Termin für in einer Stunde geben. Wozu denn der Termin nötig sei, fragte ich. Ob ich denn keine Krankschreibung bräuchte? Nein, brauchte ich nicht.
Da labern die Medien und Institute immer was von den Inzidenzen und Infektionszahlen und dabei gibt es offensichtlich keine Daten! Ich recherchierte im Internet über die Rechtslage in meinem Landkreis.
Im Falle eines positiven Schnelltestes musste ich sehr wohl einen amtlichen Schnelltest in einem Testzentrum oder einen PCR- Test ebenda machen lassen. Das einzige Testzentrum im Landkreis war auf dem Gelände des DRK in Sonneberg. Die Testung erfolgte nur mit Termin. Den konnte ich mir telefonisch besorgen.
"In einer Stunde? Das schaffe ich nicht!"
Ich erklärte der Dame, dass ich mit dem Zug kommen müsste und es nicht vor 11:30 bis 12:00 Uhr schaffen könnte. Ich müsste auch erst den Weg zum DRK finden...
Obwohl das Zentrum bis 13 Uhr offen hat, war der letzte Termin, den sie mir geben konnte, um 11:45 Uhr. Die Leute wollte schließlich nach Hause.
Auf meine Nachfrage, ob es denn sinnvoll wäre, mit dem Verdacht auf eine Infektion mit dem Zug zu fahren, meinte sie, da würde ohnehin Maskenpflicht gelten. Ich solle sie diesmal einfach ernst nehmen. Offensichtlich fuhr sie auch manchmal Zug und wusste um die Maskenmoral Bescheid.
Beim DRK - Zentrum kam ich bereits kurz nach 11:30 an, wurde aber schon erwartet. Ich war der letzte Testant des heutigen Tages. Wie gut, dass ein Mann auch mal zu früh kommen würde, meinte die Testende verschmitzt.
Ich musste zum "Beweis" meines Infektionsverdachtes meinen Schnelltest vorweisen. Man wolle keine Steuergelder verschwenden. Diese Tests sind aber nicht personalisiert, schöner Beweis. Egal!
Ich bekam einen Aufkleber mit QR-Code auf meine Krankenkassenkarte geklebt und einen Zettel mit dem Namen der App, die ich herunterladen sollte, um mein Ergebnis zu erfahren. Der Abstrich erfolgte diesmal aus Mund und Nase.
Ich wünschte ein schönes Wochenende. Der Test war- entgegen der Auskunft der Mitarbeiterin in der Arztpraxis - kostenlos. Ich hatte auch gedacht mich daran zu erinnern, dass die Kostenpflicht wieder abgeschafft worden war. Eigentlich erstaunlich, dass das eine Praxismitarbeiterin des Hausarztes nicht wusste. Die schreiben ständig Leute krank, ohne eindeutigen Nachweis und kennen nicht mal die Rechtslage.
Statt auf die Kirmes ging ich viel spazieren. Viele Himbeeren und einige Brombeeren waren schon reif. Zwar klein, aber Wurm frei und lecker!
Sonntagnachmittag erreichte mich das Ergebnis der App: Indifferent! Für den Wert SARS-Cov-2 RdRp Gen mit der Zyklusgrenze von 40 hatte ich 40,1 Zyklen gebraucht. Dies wäre ein Ergebnis für den Anfang oder das Ende einer Infektion. Ich solle doch noch mal eine Probe einschicken.
Die Halsschmerzen waren längst wieder vorbei und der Schleim in der Lunge hatte schon deutlich abgenommen. Ich dachte, dann bin ich wohl zu spät für einen zweiten Genesenen Status (nur darum geht es mir)
Trotzdem machte ich Montag früh einen weiteren Schnelltest. Wieder positiv. Ich rief wieder die Terminvergabe an. Der Mitarbeiter wollte sich erkundigen, was in meinem Fall zu tun sei. Ich sollte in 10 Minuten nochmal anrufen. Mittlerweile, als ich wieder anrufen wollte, war ich Anrufer 7 und sollte warten. Das Ansageband mit 15 Minuten langem Text drehte sich in Endlosschleife. Hunderte Male wurde ich belehrt, dass die Ergebnisse nur über die App zu erfahren wären. Es dauerte 20 Minuten, bis ich dran war. Diesmal war mein Termin um 11:30 Uhr. Die Prozedur war dieselbe.
Dienstagmittag erreichte mich das Ergebnis. Diesmal war es ein sattes Positiv. Alle Werte konnten in deutlich weniger als 20 Zyklen ermittelt werden. Interessant: Solange ich noch Symptome hatte, war ich noch nicht eindeutig positiv, danach schon.
Jetzt haben sie wieder jemand für ihre Statistik!
Der Grund, warum ich mir so viel Mühe machte, meine zweite Infektion nachzuweisen: Aktuelle Studien zeigen, dass jemand, der genesen ist, sich damit sehr gut auf künftige Varianten des Virus vorbereitet. Für Geimpfte gilt das nicht. Im Gegenteil! Eine vierte Impfung mit demselben Impfstoff scheint kontraproduktiv. Der Körper denkt, diese komische Spike- Protein kenn ich doch schon, und sieht sich nicht veranlasst, groß was zu unternehmen.
Sollten die bekannten Verdächtigen - Lauterbach scharrt schon mit den Hufen - wieder über die Impfpflicht schwadronieren, ist jede nachgewiesene Infektion ein gutes Argument dagegen. Als Genesener von Delta und Omikron mit geringen Symptomen bin ich um Längen besser gerüstet für das, was aus der Richtung von SARS-Cov-2 kommen sollte, als Geimpfte und Geboosterte oder gar Aufgeplusterte...
Den Geboosterten in meinem Bekanntenkreis, die sich infiziert hatten (oder noch infizieren werden) und ein paar harte Tage durchleben müssen gebe ich den Trost mit auf den Weg: "Die nächste Infektion wird deutlich milder verlaufen..."
Nur noch stark Immungeschwächte, die bisher nicht das Glück hatten, genesen zu sein, sollten das immer noch nicht leicht einzuschätzende Risiko einer Impfung eingehen. Das Risiko der Nichtimpfung besteht für die Anderen nur im Verdienstausfall der Pharmaindustrie.