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  • Dies und das für jeden wasDatumGestern 12:03
    Foren-Beitrag von petias im Thema Dies und das für jeden was

    Wolfgang Ambros in Rödental (bei Coburg)

    Zwickts me, i glab i dram!
    Was für ein Donnerstag war das doch gestern!
    Um 7 Uhr aufstehen, ein paar Pflanzen wässern, Katzen füttern. Eine Email schreiben, das Konto überprüfen - ist wieder mal knapp diesen Monat und wer weiß ...
    Diesmal eine Überraschung der anderen Art. Der Stromkonzern hat die Abrechnung geschickt. Gut 900 Euro Rückerstattung!
    Um 8:30 Uhr bin ich mit dem Heurechen bei Utes "hängenden Gärten" zum weiter Mähen und das gestern Gemähte wenden.


    Ich glaube die Bilder können nicht vermitteln, wie steil und bucklig das da ist. Eine echte Herausforderung für Kreiselmäher, Bedienpersonal (mich) und Ute, die mit der Motorsense das mäht, was mit dem Kreiselmäher beim besten Willen nicht machbar ist.

    Mein neuer Hausarzt ruft an. Dabei hat der zwei Wochen Urlaub. Er hätte doch versprochen, mir die Laborwerte des Routine-Check-Ups zu übermitteln, falls etwas Signifikantes gefunden würde. Mir wird noch etwas heißer.
    "Sie hatten mich doch gebeten, zusätzlich zum Standard die Spiegel für B12 und Folsäure zu überprüfen, weil sie doch Vegetarier sind. Der Folsäurewert ist etwas niedrig, sie sollten das supplementieren. Die anderen Werte sind alle gut."
    Na dann, schönen Urlaub noch. - Was für ein Service!
    Also wieder! Die Folsäure (lateinisch folium das Blatt) ist in grünen Blättern und Erbsen, in Hefen in Getreidekeimen und in Kleie.
    Auch wenn ich kaum mehr Getreide esse, zumindest keines, das Gluten enthält, sollte ich ausreichend versorgt sein. Aber immer wieder schient das zu fehlen? Da muss ich mal nachforschen. Aber, dass sonst nichts ist, ist schon mal gut.

    Um 13 Uhr bin ich bei Utes Hängen fertig. Ich gehe heim, esse was - es gibt u.A. frische Erbsen aus dem Garten (auch wegen der Folsäure), füttere die Schafe, hole die Wäsche rein und versorge sie. Dann duschen und anziehen.
    Um 17 Uhr treffe ich mich mit Bruno, mit dessen Auto wir nach Rödental fahren. Er hat derzeit keinen Führerschein, ich fahre. Unterwegs sammeln wir noch seinen Onkel, seine Schwester und deren Freund ein. Alle haben Karten für das Wolfgang Ambros Konzert. Für den 79 Jährigen Onkel ist die ein Geschenk von Bruno.

    Obwohl wir fast zwei Stunden früher dran sind, sind schon Leute da. Es gibt freie Platzwahl, also - wer zuerst kommt, hat die beste Auswahl.



    Die "Domäne" ist ein schöner grüner Innenhof mit Platz für gut 1000 Leute.



    pünktlich um 20 Uhr kommt der Meister hereingewackelt auf seinen dünnen Beinchen, gestützt von seinen Mitmusikern. Er setzt sich sofort hin, zieht die Füße auf den unteren Rand des Sessels hoch.
    Die Stimme ist etwas brüchig, klingt nach Rauch und Whisky. Ich habe Bedenken, ob sie durchhält durch seine Lieder, die er präsentieren will. "Mir hamm vui vor", verkündet er durchs Mikro. Meine Furcht war unbegründet. Die Stimme hält durch, und der Besitzer auch - irgendwie!



    Zwischen den Liedern gibt es kleine Geschichten. Sie sind etwas abgehakt und umständlich entwickelt, manchmal hat man Angst, er wisse nicht mehr weiter, fühlt sich kurz an Biden erinnert, aber dann bekommt er doch noch ganz passabel den Bogen.

    Dabei ist er nicht wirklich alt. Er ist - am 19. März 1952 in Wien geboren - gerade mal 1 Monat und 1 Tag älter als ich. Er kann also gar nicht alt sein, sonst wäre ich es auch!

    Sein erstes Lied komponierte er mit 19. Er hat es vorgespielt und gesungen. Ein Liebeslied.
    Bekannt wurde er auch schon mit 19, allerdings nicht mit seinem eigenen Lied. Er landete mit dem von Joesi Prokopetz geschriebenen Song "Da Hofa" einen langwöchigen Nummer 1 Hit in Österreich.

    Jeder kennt wohl den 1975 herausgekommenen Song "Zwickt’s mi". Der wurde auch gespielt. Das ganze Publikum sang mit. Ebenso wie bei "Schie foan" und so manchen anderen seiner großen Hits.





    Die Stimmung war gut. Alle, soweit ich das sehen konnte, waren gut drauf. Die Zugabe - Prozedur wurde nochmal spannend. Ambros tat eine Weile so, als wollte er aufstehen, die beiden Begleitmusiker taten es, dann blieb er doch sitzen, und die anderen setzten sich wieder hin.

    Ich dachte, wenn er wirklich geht, dann ist Schluss. Und dann stand er tatsächlich mühsam auf und humpelte mit dem Oberkörper weit nach vorn gebeugt, aber selbstständig von der Bühne. Die anderen Beiden gingen auch. Minutenlanges Klatschen, Pfeifen und Rufen. Schließlich kamen die beiden Begleitmusiker wieder auf die Bühne und bereiteten eine weiter Zugabe vor. Ohne den Meister? - Nein! der stakste im letzten Moment noch auf zwei Krücken auf die Bühne und nahm auf seinem Hocker platz.

    Der letzte Tirel war "Schie foan". "Schie foan is des Leiwandsde, wos ma se nur vurstölln kaaan!" - Lang, lang is her!

    Bruno und ich waren uns einig. Wir würden gerne eine Aufführung des "Der Watzman ruft" hören, Ein Stück, das Wolfgang Ambros zusammen mit Manfred Tauchen und Joesi Prokopetz geschrieben hat und gelegentlich aufführt. Aber es gibt Streit zwischen den Dreien.

    Um 24 Uhr waren wir wieder zuhause. Ein runder Tag!

  • Dies und das für jeden wasDatum23.07.2024 09:12
    Foren-Beitrag von petias im Thema Dies und das für jeden was

    Eine Nacht im Esel-Stall am Thüringer Meer


    Bruno hat mir ein Bild geschickt. Er mit Familie und Freunden macht vier Tage Urlaub am Thüringer Meer in Altenroth auf einem Anwesen mit Gästezimmern und Tieren wie auch schon die Jahre zuvor. Vier Tage war für mich nicht drin um diese Zeit des Jahres. Noch am Freitag vor seinem Auftritt haben wir Heu eingebracht.


    Der Hohe Warte Stausee ist ein Teil des Thüringer Meeres. Der geht in die Bleiloch - Talsperre über und es gibt noch ein paar kleinere Stauseen. Alles zusammen genommen ein echtes Süßwasser-Meer!


    Andreas hat auch Lust hinzufahren.


    Wir satteln seinen Fiat und brausen los.


    nach einer Stunde sind wir da.




    Der Raum über dem Eselstall ist unsere Bleibe für die Nacht. Das kostet noch nicht mal was.


    und hier wird das Konzert stattfinden. Bruno spielt sich schon mal ein.




    trotz Mücken und sonstigem Getier: Bruno schlägt sich tapfer. Nach etwas zaghaftem Begin klappt sogar das Tanzen. Auch Kinder sind mit von der Partie. Die tanzen immer am Besten!


    Am nächsten Morgen beim Frühstück sehen wir erst die Örtlichkeiten. Heidi und Rolf haben sich einen Traum erfüllt und sich ein schönes Reich geschaffen.

    Diese Hütten sind innen perfekt ausgestattet und über weite Teile des Jahres ausgebucht. Besonders von holländischen Gästen.


    Besonders gefällt mir die Hausordnung: Nimm Platz, genieße einen Drink, erzähle eine Geschichte, komm herunter, fühle den Wind, lies ein Buch, betrachte die Vögel, teile deine Erinnerungen!


    Zum See sind es nur drei Minuten Fußmarsch. Das Wasser ist herrlich: Sauber und warm aber noch erfrischend!






    Nach dem Frühstück setzen Andreas und ich über den See mit der Fähre. Die Landschaft, die dann kommt, kennt auch Andreas noch nicht, aber wir fahren nur durch.


    schnell durchs Fenster ein Bild der Burg Ranis. Erinnert ihr euch? Ranis war der Kontrahent von Lichte beim Wettbewerb um die Antenne Thüringen Party.

    Um die Mittagszeit kamen wir wieder zu Hause an. Mein Gedanke, eine Paddeltour durchs Thüringer Meer zu machen lebt wieder auf. Ich nehme mir vor, ihn zu verfolgen!

  • Dies und das für jeden wasDatum20.07.2024 08:40
    Foren-Beitrag von petias im Thema Dies und das für jeden was

    Wenn manches Wesen wüsste, wer manches Wesen wär ...

    Ich hatte als Teenager mal meinem Onkel erzählt, dass ich im Zug mit einem Mann aneinandergeraten war, der sich in das Treiben unter uns Fahrschülern eingemischt hatte, der sich später als der neue Lateinlehrer herausstellen sollte.

    "Wenn mancher Mann wüsste, wer mancher Mann wär, gäb' mancher Mann manchem Mann manchmal mehr Ehr!", rezitiert der Onkel.
    Im Laufe meines Lebens habe ich entdeckt, dass das mit dem Zollen von Respekt dem Status eines Gegenübers nicht nur Männer betrifft, sondern gleichermaßen auch Frauen.

    Ich habe den Spruch deshalb abgeändert.

    "Wenn mancher Mensch wüsste, wer mancher Mensch wär, gäb' mancher Mensch manchem Menschen manchmal mehr Ehr!"

    Aber auch Tiere können auf den Respekt bestehen, der ihnen gebührt, wie sie meinen.

    Unserer kleine Schafherde von 5 Exemplaren hat zweifelsfrei auch ihre Hackordnung. Die Chefin ist Shaun, die Seniorin der Herde und Mutter und Großmutter einiger anderer Herdenmitglieder. Um sie zu Ehren halte ich ihr schon mal vorab bei Betreten des Stalles eine Hand voll Futter hin oder lasse sie die Nase in den Futtereimer stecken, bevor ich ihn in den Futtertrog entleere.
    Anton, einer von zwei sterilisierten Böcken, hatte sich beim Füttern immer wieder aggressiv gezeigt. Er stampfte mit den Hufen auf, griff die anderen Schafe an, jagte sie weg. Auch mir gegenüber hatte er manchmal seinen Unmut zum Ausdruck gebracht. Einmal, als ich mich von ihm weggedreht hatte, um den Wassereiner zu platzieren, Stupste er mich mit seinen imaginären Hörnern am Po. Zwar ganz sanft, ohne Verletzungsabsicht, aber das war ein direkter Akt der Aggression. Erst langsam dämmerte es mir, dass er sauer war darüber, dass nicht er, der Alfa-Bock, ebenfalls eine Vorzugsbehandlung bekam wie Shaun. Seit ich ihm als Zweiten seine Nase in den Kübel stecken lasse, bevor ich den Kübel in den Trog entleere, ist er friedlich wie ein Lamm.

    Es ist also Zeit, den Spruch wieder anzupassen.

    "Wenn manches Wesen wüsste, wer manches Wesen wär, gäb' manches Wesen manchem Wesen manchmal mehr Ehr!"

    Ich wünsche ein schönes Wochenende!

    PS: Ich plane die Nacht vom Samstag auf Sonntag in Altenroth am Thüringer Meer zu verbringen. Da tritt unter anderen Musikern auch Freund Bruno auf. Die Übernachtung ist im Esel-Stall geplant. Na, ich nehme mal für alle Fälle mein Tarp mit. Ich werde berichten!

  • Dies und das für jeden wasDatum19.07.2024 17:15
    Foren-Beitrag von petias im Thema Dies und das für jeden was

    Ein Fehler in einem Programm-Update legt weltweit Rechner lahm

    Heute Morgen hatte ich einen Arzttermin zwecks Check-Up, den die Kasse alle drei Jahre bezahlt. Das war die erste Begegnung nach einem erzwungenem Arztwechsel mit meinem neuen Arzt. Wir lernten uns kennen. Als ich dem Arzt auf seine Frage hin erzählte, dass ich lange Jahre Softwareentwickler gewesen war, meinte er: "Hoffentlich ein besserer, als der, den ich gerade habe!"
    Er klagte mir sein Leid mit den Problemen der Installation eines neuen Programmes durch einen IT-Fachmann.

    Wieder zu hause, brachten wir die nächste Charge Heu heim. Als ich mich eben an den Rechner setze, erfuhr ich vom weltweiten Zusammenbruch des Flugverkehrs, OPs können nicht durchgeführt werden, einige Fernsehsender stellen das Programm ein, Apotheken müssen schleißen usw. usw.

    Was war passiert? Nicht wirklich viel. Die Firma Crowdstrike aus Kalifornien hatte ein Update seines Programmes "Falcon Sensor" eingespielt. Das ist so eine Art erweiterter Virenscanner Software, ein Programm das versucht Malware zu erkennen und abzuwehren. Der Update war nötig geworden, weil Microsoft mit seinen "Cloud-Service 365" Probleme gemeldet hatte. Ein Programm, das weltweit das Speichern in und das Lesen aus der "Cloud", einem zentralen Datenspeicher, den wir alle mehr oder weniger benutzen, auch unsere Handys, ermöglicht.
    "Falcon Sensor" ist einer von einem halben Duzend Sicherheitsprogrammen für die Cloud. Damit nun, in diesem Update, gab es einen Fehler. Und alle Windows- Nutzer, die mit "Cloud-Service 365" arbeiten und mit "Falcon Sensor", haben jetzt ein Problem.
    Es gibt bereits Work-arounds, also Umgehungsstrategien. Im Grunde reicht es, eine Datei umzubenennen, dann läuft es wieder. Aber bis das weltweit alles wieder glatt gezogen ist, dauert es eine Weile. Selbst in China danken Mitarbeiter Microsoft für das verlängerte Wochenende.

    Auch wenn das angeblich die bisher weltweit größte IT-Störung ist mit noch nicht absehbarem Schaden, so verlief sie noch recht glimpflich. Da könnte noch viel mehr an kritischer Infrastruktur betroffen sein. Ob es einigen eine Warnung ist? Linux wäre ein gutes Backup-System für Windows-Ausfälle. Und das ist nicht von Microsoft sondern der Code ist von allen einsehbar. Vielleicht auch wieder ein Problem! Wohl dem, der für alles eine Rückfall-Strategie hat!

  • Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!Datum18.07.2024 10:07
    Foren-Beitrag von petias im Thema Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!

    Was war nochmal Corona?

    Biden hat sich in seinen Privaträumen isoliert. Grund: Corona! Leider kann er derzeit keine Wahlkampfauftritte mehr machen!
    Wie durchsichtig ist das denn - und wie plump?

    Es tut derzeit überwiegend weh, wenn man die Nachrichten verfolgt, bzw. die Meldungen, wonach sich die Leute richten sollen.

    Da gelingt es Bidens Wahlkampfteam ihren Protagonisten zur Witzfigur zu machen - ob gewollt oder ungewollt, wer weiß das schon. Man präsentiert ihn im Fernsehen in Interviews und anderen Polit-Formaten, bringt ihn in Situationen wo er ohne Teleprompter und Ohrstöpsel mit Einflüsterstimme auskommen muss um zu bewiesen, dass er noch fit ist im Kopf und das noch zu Sendezeiten des Abendfernsehens, obwohl längst bekannt ist, dass er nur noch in der Zeit von 10 bis 16 Uhr voll arbeitsfähig ist, wie Insider angeblich haben durchsickern lassen. Seine Macht als Präsident und sein Altersstarrsinn machen es anscheinend nötig, dass sein Umfeld ihn komplett demontiert und in den Augen der Weltöffentlichkeit zur Witzfigur macht.
    Corona (Covid-19) ist längst im Meer der grippalen Infekte versunken. Niemand interessiert sich mehr dafür, wenn jemand eine Grippe bekommt, ob das Corona ist oder Influenza. Nur Biden hat das offensichtlich nicht mehr mitbekommen und lässt sich damit überzeugen, mit dem peinlichen Wahlkampf auszusetzen. Das soll, vermute ich, Zeit schaffen, an seiner Ersetzung zu arbeiten. Vielleicht wird er einer der letzten Corona-Toten. Geht Corona nicht auch ans Hirn?
    Wie soll man sich einem Präsidenten der Vereinigten Staaten gegenüber verhalten, der Selenskyj als Putin vorstellt und Widersacher Trump für seine Vizepräsidentin hält. Ein Impeachment Verfahren (Amtsenthebung des Amerikanischen Präsidenten) wäre zu langwierig und zu peinlich. Eine Lösung muss her.

    Derweil kommt Trump die Schluderei der Personenschützer zu gute. Endlich traut sich wer, auf den Wahnsinnigen zu schießen. Aber ausgerechnet ein 20 Jähriger, der das völlig legale Sturmgewehr seines Vater klaut kommt zum Schuss und trifft Trump nur am Ohrläppchen. Was für eine Steilvorlage! Die Szene gibt Trump die Möglichkeit sich als einen echten amerikanischen Cowboy zu beweisen und die Gunst vieler All Americans zu erringen, die das selbst von sich nie gedacht hätten. Er selbst neigt dazu seinen Beratern zu glauben und sich staatsmännisch zu geben. Damit könnte er bisher gemäßigte Wähler, die ihn nicht unterstützt haben angesichts der Lage und dem Kontrast zu "Sleepy Joe", wie Trump Biden gerne nennt, dazu bringen, auf die Seite des Egomanen wechseln. Blos wird es ihm lange genug gelingen, diese ihm vollständig artfremde Rolle zu spielen?

    Es wird spannend zu sehen, womit die Demokraten als nächstes um die Ecke kommen.

    Ich glaube ja, dass die derzeitigen Nachrichten eine neues verschobenes Reality-Format eines großen Medienkonzerns ist. Denn eigentlich ist das Ganze zu peinlich, um wahr zu sein.

    Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!

  • GedichteDatum17.07.2024 21:44
    Foren-Beitrag von petias im Thema Gedichte

    Der Tragödie erster Teil

    Nacht

    Faust:
    Habe nun, ach! Philosophie,
    Juristerei und Medizin,
    und leider auch Theologie
    durchaus studiert. Mit heißem Bemühn.
    Da steh‘ ich nun, ich armer Tor,
    und bin so klug als wie zuvor!
    Heiße Magister, heiße Doktor gar,
    und ziehe schon an die zehn Jahr‘
    herauf, herab und quer und krumm
    meine Schüler an der Nase herum –
    und sehe, dass wir nichts wissen können!
    Das will mir schier das Herz verbrennen.
    Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen,
    Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
    mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
    fürchte mich weder vor Hölle und Teufel –
    dafür ist mir auch all Freud entrissen,
    bilde mir nicht ein, was Rechtes zu wissen,
    bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
    die Menschen zu bessern und zu bekehren.
    Auch hab‘ ich weder Gut noch Geld,
    noch Ehr‘ und Herrlichkeit der Welt;
    es möchte kein Hund so länger leben!
    Drum hab‘ ich mich der Magie ergeben,
    ob mir durch Geistes Kraft und Mund
    nicht manch Geheimnis würde kund;
    dass ich nicht mehr mit sauerm Schweiß
    zu sagen brauch, was ich nicht weiß;
    dass ich erkenne, was die Welt
    im Innersten zusammenhält,
    schau alle Wirkenskraft und Samen
    und tu‘ nicht mehr in Worten kramen.
    ------------------------------------------------Johann Wolfgang von Goethe

  • Ökodorf "Eine Erde"Datum15.07.2024 10:27
    Foren-Beitrag von petias im Thema Ökodorf "Eine Erde"

    Kapitel 17 Diplomatie


    Vielleicht

    Sage nie: Dann soll’s geschehen!
    Öffne dir ein Hinterpförtchen
    Durch »Vielleicht«, das nette Wörtchen,
    Oder sag: Ich will mal sehen!

    Denk an des Geschickes Walten.
    Wie die Schiffer auf den Plänen
    Ihrer Fahrten stets erwähnen:
    Wind und Wetter vorbehalten!
    (Wilhelm Busch)




    Die Kommunalwahlen im Mai hatten die Gemeinde Neuhaus am Rennweg, innerhalb deren Grenzen das Ökodorf liegt nicht so hart getroffen wie z.B. die Kreisstadt Sonneberg.
    In Neuhaus hatte die AfD 5 Sitze im 20-köpfigen Stadtrat gewonnen. In Sonneberg waren es 10 von 20 Sitzen.
    Es gab Vorabsprachen mit den örtlichen Politkern, das Ökodorf betreffend, sonst hätte es wenig Sinn gehabt, das Projekt überhaupt zu starten. Mittlerweile war der Verein: "Ökodorf 'Eine Erde' e.V." gegründet und in das Vereinsregister eingetragen worden. Um wie geplant funktionieren zu können, brauchte der Verein Sonderrechte besonders im Bereich des Bau-, Wohn- und Melderechtes. Der Stand der Verhandlungen vor der Wahl mit den damaligen Gemeinderatsmitgliedern signalisierte grünes Licht für die „Ferienhaussiedlung“. Die ehemalige Ferienhaussiedlung durfte um neue Häuschen mit Gärten, einer Höhlensiedlung, einer Wagenburg sowie einer „Hobbit“-Haussiedlung erweitert werden. Die Gemeinschaftsgebäude waren z.T. bereits genehmigt. Künftige Erweiterungen bedurften neuer Genehmigungsverfahren. Aus Sicht der Stadt handelte es sich bei dem Projekt um eine Mischung aus Kleingartenanlage, wie es sie in alter DDR-Tradition hier zuhauf gab und einer Ferienhaussiedlung mit umfangreichem Programm für die Gäste und einem Campingplatz für Dauercamper. Der Betreiber der Anlage ist der Verein. Offen war die Frage nach dem Recht, die Örtlichkeit als Hauptwohnsitz zu nutzen.
    Das Bundesmeldegesetz (BMG) erkennt in § 20 auch einen Wohnwagen als Wohnung an. Vorausgesetzt, er wird nicht oder nur gelegentlich fortbewegt.

    Als Hauptwohnung gilt laut BMG zudem die Wohnung, die der Einwohner vorwiegend benutzt. Wenn Sie Ihren Erstwohnsitz auf einem Campingplatz anmelden wollen, spricht laut BMG also nichts dagegen.
    Der Inhaber des Campingplatzes muss der Anmeldung allerdings zustimmen. Das wäre im Falle des Ökodorfes kein Problem, denn der Inhaber ist der Verein "Ökodorf 'Eine Erde' e.V.".

    Seit 2018 ist das Wohnen auf dem Campingplatz auch mit dem Baurecht vereinbar, wenn die Gemeinde das fragliche Gelände als geeignet ausweiset. Somit bleibt das „Wohnen auf dem Campingplatz“ eine Einzelfallentscheidung.

    In den USA leben 20 Millionen in einem „Trailerpark“
    Aber auch in Thüringen gibt es durchaus prominente Beispiele für Dauercampen mit Hauptwohnsitz auf dem Campingplatz. So gibt es einen Campingplatz am Stausee Hohenfelden nähe Erfurt mit 560 Stellplätzen. 450 davon sind Dauercampingplätze. Ob die Platzverwaltung die Zustimmung zum Hauptwohnsitz erteilt, hängt z.B. davon ab, ob es einen freien Briefkasten in der Briefkastenanlage des Platzes gibt. Auf diesem Platz ist allerdings jeglicher Anbau von Obst und Gemüse untersagt.

    Für das Ökodorf kommt dazu, dass es neben den Wohnungen auch noch Kleingewerbe gibt. Alles kein Problem, aber es bedarf der Zustimmung der Gemeindeverwaltung.

    Es ist generell eine gute Idee, sich mit den lokalen Politikern gut zu stellen. Im Falle des Ökodorfes war es existenziell.

    Heinz pflegte deshalb aktiv Kontakt zu Bürgermeister, Stadtteilbürgermeister und den Gemeinderatsmitgliedern. Die meisten kannte er längst, denn weder die Stadt Neuhaus erst recht nicht der Ortsteil, in dem das Ökodorf lag, waren besonders groß und Heinz war hier geboren. Im Bedarfsfall stellten seine Eltern Thomas und Elfriede als Großbauern und Nachfolger der ehemaligen LPG hoch angesehen, den Kontakt her, wenn z.B. die fraglichen Politiker schon etwas älter waren.

    Für heute hatte er besonders die neuen Mitglieder des Gemeinderates, zwei Mitglieder der AfD und zwei Mitglieder der FWR (Freie Wählergemeinschaft Rennsteig) zu einer Besichtigung des Ökodorfes eingeladen. Den anderen Gemeinderatsmitgliedern stand es frei zu kommen, aber die kannten das Projekt schon aus früheren Besuchen.

    Tatsächlich kamen nur Giesbert und Roland von der AfD und Helmut von der FWR. Heinz führte sie zunächst in die Schule und bot ihnen was zu trinken an. Sie besuchten die Schmiede auf dem Gelände und gingen dann noch zur neuen Versammlungshalle, die sich noch im Bau befand. Die Balken-Konstruktion, ausgefacht mit Strohballen war durchaus sehenswert. Roland murmelte etwas von einheimischen traditionellen Baumaterialien aber von unkonventioneller Bauweise. Helmut interessierte sich dafür, wo denn das Stroh herkommen würde, da es in der unmittelbaren Umgebung gar keinen Getreideanbau geben würde.

    „Die Ballen kommen aus dem Raum Saalfeld, Halle an der Saale, gar nicht weit von hier“. Heinz beantwortete die Fragen gern. „Übrigens, werden wir hier auch Getreide anbauen. Wir haben mit Johannisroggen, ein sehr ursprünglicher kleinkörniger Winterroggen angefangen. Wir Haben ihn zusammen mit Erbsen gesät. Die können noch im Herbst geerntet werden. Der Roggen überwintert dann und reift nächstes Jahr aus.“
    „Sät man Wintergetreide nicht erst im Herbst?“, fragte Giesbert skeptisch.
    „Stimmt“, nickte Heinz ihm zu. „Der Johannisroggen ist aber was Besonderes. Er heißt so, weil man ihm um den Johannistag herum, der bekanntlich auf den 24 Juni fällt, bereits ausbringt. Der kann im Herbst sogar noch abgeweidet werden und kommt im Frühjahr wieder.“

    Man besichtigte das Sanitärgebäude, und die angeschlossene Biogasanlage. Besonders interessant fanden die Gäste die Zwischenstufe zur Salpetergewinnung aus dem Urin.

    Das wiederaufgebaute alte Gewächshaus der Dorfgärtnerei fand allgemeinen Anklang und auch der Biomeiler zu seiner Beheizung, der mittlerweile aber Sommerpause hatte. Jetzt musste eher gekühlt werden durch Abschattung der Glasflächen, als beheizt.

    Kontroverser wurde das lokale Geld diskutiert. Roland wollte überhaupt nicht einsehen, warum man denn eigenes Geld drucken müsste. Interessanterweise war es Giesbert, der darauf hin wies, dass in Teilen der AfD die Abschaffung des Euros und die Wiedereinführung der DM gefordert wurde.
    „Aber das ist keine DM!“, beharrte Roland.
    „Stimmt“, pflichtete ihm Heinz bei. „Tatsächlich ist das gar kein Geld. Geld ist derzeit ein Hoheitsrecht des Staates. Wir haben nur eine Art Gutscheinsystem geschaffen, mit dem wir und umliegende Geschäftsleute und Privatpersonen arbeiten. Das sorgt dafür, dass das ‚Geld‘ in der Region bleibt. Wenn Leute mit ‚Eine-Erde-Talern‘ - umgangssprachlich - ‚Erdtalern‘ bezahlt werden, sind sie leichter bereit sie da auszugeben, wo die angenommen werden, statt auf die Raiffeisenbank in Neuhaus zu gehen, und sie mit Verlust umzutauschen. Es ist sozusagen ein Förderprojekt für die lokale Wirtschaft. Wir denken in der Hinsicht nicht national, sondern lokal!“

    Roland bemängelte die Kleinheit der Wohneinheiten, für die man sogar eine Genehmigung als Hauptwohnsitz bekommen sollte. Heinz erklärte, dass man Häuser und Bauwagen eher als eine Art Zimmer betrachten sollte, Küche, Bad und Wohnzimmer wären die Gemeinschaftseinrichtungen. Zudem wolle man bewusst bescheiden leben und einen kleinen ökologischen Fußabdruck hinterlassen.

    „Das ist doch alles nur grüne Propaganda!“, schimpfte Roland. „Was nützt es denn, wenn wir hier anfangen, und China und die USA machen nicht mit!“

    Heinz versuchte eine vermutlich recht fruchtlose Diskussion zu dem Thema zu vermeiden. Er sagte lächelnd: „na, zumindest schaden kann es nichts! Und wir tun es freiwillig!“
    Wie befürchtet legte Roland nach, und bemerkte bedeutungsschwanger, dass es hier doch so einige Ausländer gäbe.
    „Was noch völlig legal ist“, bemerkte Giesbert. „Wenn sich die Gesetze ändern sollten, dann wird man sich auch hier daran halten, nicht wahr Heinz?“
    Heinz murmelte etwas von: „natürlich halten wir uns an Gesetze. Zumindest sind unserer Ausländer perfekt integriert!“, setzte er noch kleinlaut hinzu.

    Die Führung dauerte eine gute Stunde, dann zogen die Besucher wieder ab. Die anderen beiden waren schon abgefahren, da sprach Giesbert beim Einsteigen in sein Auto Heinz nochmal an.
    „Nicht alle AfD-ler sind verbohrte Nationalisten. Ich finde ganz gut, was ihr macht. Lokal ist nicht global. Und unter uns: der Zug zum globalen und internationalen lässt sich nicht lange aufhalten.“

    „Warum bist Du denn dann in der AfD?“, konnte es Heinz sich nicht verkneifen zu fragen.
    „Die brauchen jetzt jeden, der einen brauchbaren Eindruck macht. Nie war es so leicht, in Amt und Würden zu kommen. Parteien werden vom Steuerzahler großzügig unterstützt!“
    Giesbert blinzelte Heinz noch zu, während er gemütlich vom Gelände fuhr.

  • Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!Datum11.07.2024 21:51
    Foren-Beitrag von petias im Thema Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!

    Fast pünktlich zu meinen Gedanken zur Überbevölkerung: UN Prognose zur Bevölkerungsentwicklung

    Danach wird der Höhepunkt 2084 beim Stand von ca. 10 Milliarden Menschen überschritten. Danach soll die Bevölkerung wieder langsam schrumpfen.
    Gegenwärtig haben Frauen weltweit im Durchschnitt 2,2 Kinder. Wie uns Putin so verständlich erklärt hat, bedeutet das, dass die Bevölkerung noch langsam wächst.

    Zum Glück findet das vor allem In Afrika südlich der Sahara statt. Da bekommen die Frauen im Schnitt 4,3 Kinder. Bis zum Ende des Jahrhunderts soll die Region deshalb von heute 1,2 auf dann 3,4 Milliarden Menschen weiter anwachsen, auch dann, wenn das Geburtenniveau weltweit auf zwei Kinder je Frau sinken sollte.
    Glücklich ist das deshalb, weil "Menschen, die dort geboren werden, tragen relativ wenig zum ökologischen Fußabdruck der Erde bei", sagt Frank Swiaczny vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB).

    Die 10 Milliarden Menschen könnte die Erde schon ertragen und ernähren, wenn sie bescheidener leben würden.
    Nach der OXFAM- Studie sind die reichsten zehn Prozent (630 Millionen) für mehr als die Hälfte (52 Prozent) des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Das reichste Prozent (63 Millionen) allein hat 15 Prozent erzeugt, während die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung nur für sieben Prozent verantwortlich ist.

    Aber, die Armen wollen - eigentlich verständlich finde ich - es den Reichen gleich tun. Das geht aber nicht. Die Erde ist jetzt schon in großen Schwierigkeiten. Was tun?

    Die nationale Wirtschaft schreit nach Steuergeldern die die Infrastruktur für mehr Wachstum bezahlen sollen. Die dafür aufgenommenen Schulden machen die Reichen durch die Zinsen noch reicher. Die Unternehmens-Steuern dürfen nicht erhöht werden, sonst gehen die Steuerpflichtigen Unternehmer ins Ausland.
    Die Politiker benennen die falschen Schuldigen und versprechen Lösungen, die keine sind. Aus Frust über ausbleibende Erfüllung von Konsumwünschen von der Werbung geweckt sucht der Wut-Wahlbürger (laut)starke Führer die ihnen das Heil versprechen. Die Freiheit, Vernunft und Menschlichkeit dafür einzutauschen scheint mehr und mehr ein fairer Preis zu sein.

    Wäre das, was wir da erleben ein Film, wir würden ihn verlassen und den Filmemachern mangelnden Realismus vorwerfen.

    Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!

  • Ökodorf "Eine Erde"Datum09.07.2024 10:11
    Foren-Beitrag von petias im Thema Ökodorf "Eine Erde"

    Kapitel 16 Sense – Dengeln – Sensenschmied

    ... i, du und all meine Gspan, wer net guat dengeln kann, kann net guat mahn
    (Johann Peter Hebel, aus ‚Gedichte‘ 1804, Volkslieder aus dem Kanton)



    Michael saß auf einer ca. 60 cm hohem Baumscheibe. Vor ihm stand eine ca. 1 Meter hohe Baumscheibe, in die ein kleiner, etwas faustgroßer Ambos eingeschlagen war. Die Oberseite des Ambos, Dengelstock genannt, war leicht gewölbt. In der linken Hand hielt Michael das Sensenblatt. Dessen Spitze zeigte nach links, die Schneide war dem Dengler zugewandt. Das breitere, rechte Ende des Blattes lag flach mit der Schneide auf der Fläche des Dengelstockes. In der rechten Hand hielt Michael einen kleinen Hammer. Das Metallstück des Hammers, ca. 300 Gramm schwer, verjüngte sich an beiden Seiten und endete in einer leicht abgerundeten Kante. Der Hammer begann in langsamen Rhythmus auf die Schneide des Blattes herabzufallen. Dabei wurde das Metall des Sensenblattes so ausgedünnt, dass eine scharfe Schneide entstand. Millimeter für Millimeter rückten die Hammerschläge der Schneide entlang in Richtung Spitze des Sensenblattes vor. Ab und an unterbrach Michael kurz seinen Schlagrhythmus und prüfte mit dem Daumen die Schärfe des Blattes. Je nach Ergebnis der Prüfung kehrte er zu einer schon behandelten Stelle zurück oder setzte die Arbeit weiter in Richtung Spitze fort.
    „Einige Schläge sind etwas weiter von der Kante entfernt, andere treffen genau auf die Kante. Ist das Absicht oder ist es einfach schwer, genau die Kante zu treffen?, fragte Gernod.
    „Meistens ist es Absicht!“
    Michael unterbrach die Arbeit kurz und hielt den Hammer genau an die Stellen, an die er beim Schlagen treffen wollte.
    „Man macht zunächst das Metall kurz hinter der Schneide dünner und verjüngt dann das schon dünner gewordene Metall zu einer scharfen Schneide. Das ist die Idee beim Dengeln.“
    Michael nahm die Arbeit wieder auf.
    „Beim Wetzen mit dem Schleifstein hat man nur mit einer sehr dünnen Schneide Erfolg. Wird die Schneide stumpf, hilft nur noch dengeln. Cäsar berichtet in seinem <<De Bello Gallico>>, wie die Barbaren während er Schlacht sich am Rande hinsetzten, um ihre Schwerter zu dengeln. Sie hatten relativ weiches Eisen dafür verwendet“.

    Nachdem das Sensenblatt gedengelt war, brachte es Michael wieder am Sensenbaum an. Er zeigt seinem Besucher, wie man den Winkel des Blattes zum Baum richtig einstellt. Das wäre wichtig für eine saubere Mahd, erklärte Michael. Er setzte das Ende des Sensenbaums auf seinen Fuß, so dass die Mitte des noch locker befestigten Sensenblattes vor einem Balken stand, der das Dach des Pavillons trug, in dem sie sich befanden. Dann bewegte er die Sense nach links, bis das Ende des Sensenblattes genau vor der Kante des Balkens stand. Er markierte die Stelle. Jetzt schenkte er die Sense nach rechts, bis die Spitze des Blattes vor der Balkenkante stand.
    „Die Spitze des Blatts soll bei einem Blatt dieser Länge ca. zwei Finger breit unter der Markierung liegen“, erklärte Michael. „Dann ist es richtig, um Gras zu mähen. Sonst bleibt leicht ein Streifen stehen!“
    „Um Gras zu mähen“?, fragte Gernot. „Was kann man den sonst noch so mähen?“
    „Getreide zum Beispiel!“
    Michael begann die Sense mit einem Wetzstein zu wetzen.
    „Bei Getreide ist der Abstand mit etwa einer Handbreit richtig! Für mich zumindest. Man muss das immer entsprechend der Körpergröße und den Sensgewohnheiten einstellen. Der Winkel des Sensenblattes zum Boden ist auch von Bedeutung. Manche müssen kleine Keile in die Halterung des Blattes am Sensenbaum einfügen, damit der Winkel stimmt.

    Gernod wunderte sich.
    „Du machst den Wetzstein gar nicht nass. Das habe ich bei Harald so gesehen.“

    „Nein“, antwortete Michael. „In der Regel nicht. Die Wetzsteine, die man heute so zu kaufen bekommt sind Trockenwetzsteine. Die muss man nicht anfeuchten. Dazu kommt, dass ich in der Regel bei Morgentau mähe. Da ist das Sensenblatt immer nass vom Tau. Ich benutze keinen wassergefüllten Köcher für den Wetzstein, wie das die Alten gemacht haben.“


    Es waren ein paar interessante und angenehme Stunden gewesen, die Gernod bei Michael verbracht hatte. Über das Schmieden von Sensen hatte Michael auch nicht viel gewusst. Er hatte ihm von ein paar Museen erzählt, in denen man darüber erfahren könnte.
    Da gab es eines in Aachen, im Freilichtmuseum in Hagen konnte man eine Sensenschmiede mit Wasseread-Antrieb sehen, in Micheldorf in Oberösterreich gibt es ein Sensenschmiedemuseum, in Walsheim im Bliesgau gibt es eine aktive Sensenwerkstatt, in der der Fortbestand des Handwerks gesichert werden soll.

    Gernod bekam Lust zu einer kleinen Reise. Aber er und das Ökodorf würden davon nicht allzu viel profitieren, wenn er sich nicht qualifizierte Unterstützung besorgte. Er wollte Bernd den Schmied mit ins Boot holen. Er stellt sich vor, wie das Ökodorf „Eine Erde“ sich zu einem Zentrum der Sensen-Schmiedekunst entwickeln würde. Das passte gut zu einer anderen Idee, die er hatte über die Zukunft der „Neuen Welt“, an der er mitarbeiten wollte. Jede Gemeinschaft versorgt sich mit den wichtigsten Gütern selbst, soweit möglich. Aber bestimmte Sachen, die etwas mehr Aufwand, Wissen und Fertigkeit verlangten oder auch regionale Besonderheit, wie z.B. das Vorhandensein von Rohstoffen, könnten in nur wenigen Gemeinschaften erzeugt oder gepflegt werden.
    Er erinnerte sich an ein Büchlein, das er mal gelesen hatte. „Wie immer auf der Suche nach einer technischen Lösung“ war der Titel. Das war eine Science-Fiction Story aus dem Jahr 1975. Eher eine Öko-Fiction Geschichte. Da war ein kleiner Teil der noch nicht allzu degenerierten Menschen von der sterbenden Erde auf einen erdähnlichen Planeten geflohen um eine neue Kultur aufzubauen. Ein wichtiger Gedanke war, die Spezialisierung der Menschen auf ganz wenige und kleine Bereiche zu vermeiden, weil es dadurch zu Entfremdung von der Natur und der menschlichen Basis käme. Man verliert die Bodenhaftung, wie sie in „Eine Erde“ zu sagen pflegten. Da wurde z.B. von einem Hochofen berichtet, in dem Stahl gekocht wurde. Der wurde von einer Dorfgemeinschaft betrieben, aber alle anderen Gemeinschaften schickten immer wieder für eine Zeit Mitglieder dahin um mitzuarbeiten und das „Gewusst Wie“ zu erwerben, so dass das Wissen nicht missbraucht werden konnte.
    Warum sollte „Eine Erde“ nicht so ein Zentrum für Sensen-Wissen werden.
    Auf seinem Weg zu Bernd, dem Schmied, der seine Werkstatt im alten Schulgarten hatte, kreuzte Thomas, der Ökobauer seinen Pfad mit einem Traktor mit angebautem Kreiselmähwerk. Er war auf dem Weg, eine Wiese zur Heugewinnung zu mähen.

    Literaturnachweis: Wie immer auf der Suche nach einer technischen Lösung

  • Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!Datum08.07.2024 19:14
    Foren-Beitrag von petias im Thema Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!

    Noch ein Gedanke zur Überbevölkerung

    Ich hatte mir hinsichtlich der Übervölkerung in meinen jüngeren Jahren mal überlegt, dass Frau (bei Männern ist das nicht so leicht zu kontrollieren) nur ein Kind bekommen sollte, so würde sich, hielte sich jeder daran, die Weltbevölkerung pro Generation halbieren.

    Ein ganz ähnliches Rechenexempel fand damals in China statt und die Ein- Kind - Politik wurde ausgerufen. Das funktioniert in Diktaturen ganz gut. Ergebnis: es wurden überwiegend Jungen groß gezogen, denn auch in China gilt das Prinzip des Stammhalters. Ungeborene Mädchen und auch neugeborene Mädchen wurden massenhaft getötet. Heute holen sich die chinesischen Männer häufig ihre Frauen aus Vietnam. Die entsprechen grob dem chinesischen Schönheitsideal.
    Die Politik wurde längst widerrufen. Hat man doch festgestellt, dass auf die Sozialsysteme große Belastungen zukommen, weil die Gesellschaft massiv überaltert.

    Putin war neulich im Ural. Vor Arbeitern einer Panzerfabrik hielt er eine Rede. Da machte er eine ähnliche Rechnung auf:
    "Wenn wir als ethnische Gruppe – oder als ethnische Gruppen, die in Russland leben – überleben wollen, müssen es mindestens zwei Kinder sein.
    "Und um zu expandieren und sich zu entwickeln, braucht man mindestens drei Kinder."

    Einige Wochen früher hatte er an anderer Stelle die Frauen angemahnt, bis zu 8 Kinder zu bekommen. Das Land müsse zu einer Zeit zurückkehren, in der große Familien die Norm waren.
    Sich selbst bezeichnete er als einen "Verfechter traditioneller Werte, die auf Familie, Nation und dem orthodoxen christlichen Glauben beruhen sollen".

    Das ist das Anliegen aller Diktatoren, die Soldaten für ihre Kriege brauchen und Menschen für die Länder, die sie erobern wollen. Das war bei den Nazis nicht anders.

    Auch die AfD, z.B. Höcke, will die "remigrierten" nichtdeutschen Arbeiter durch deutsche Kinder ersetzen, die in deutschen "traditionellen" Familien geboren werden. Die AfD spricht von einer Willkommenspolitik für deutsche Kinder, anstatt für Ausländer.

    Das übliche Muster unter Nationalisten. Wenn das eigenen Volk schon besser ist als die anderen Völker und an erste Stelle gehört, dann will man auch möglichst viele der privilegierten Volksangehörigen haben.

    Wie wirkt sich das nun auf die Prognosen hinsichtlich der Entwicklung der Weltbevölkerung aus? Der Nationalismus ist im Vormarsch. Alle die Nationalisten wollen auch hinsichtlich der Bevölkerung wachsen.

    Aber vielleicht machen die heutigen Frauen da einfach nicht mit? Selbst wenn. Nationalismus führt letztendlich zum Krieg und der verheizt die Bevölkerungszuwächse locker wieder. Das hat im zweiten Weltkrieg auch sehr gut funktioniert. Also: alles nicht so schlimm!

    Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!

  • Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!Datum08.07.2024 17:41
    Foren-Beitrag von petias im Thema Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!

    Danke für die Richtigstellung, Eule! Ich nehme an, dass Du es bist, weil 1. sonst niemand schreibt und 2. wir heute darüber geschrieben haben.

    Es müsste heißen "...haben einige sehr reich gemacht." In ihrem Sog sind einige mehr dazu in die Lage versetzt worden - im Grunde ganze Nationen und die Führungsschicht der anderen, über ihre Verhältnisse zu leben bedeutet mehr zu konsumieren, als ihnen rechtmäßig zusteht, würde man gerecht teilen. Der Konsum-Level zumindest ist jetzt der Maßstab für den Rest. Geht aber nicht, wie wir wissen.

    Ja, der natürliche Regelkreis wird greifen. Aber wir könnten das erkennen und im Sinne der Spezies handeln.
    Ich bin bekanntlich kein Darwinist. Ich glaube, Entwicklung steuert auf was zu. Und so gesehen sind wir gerade fatal am Versagen.
    Gehe dagegen an, wer es weiß und kann!

  • Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!Datum07.07.2024 10:24
    Foren-Beitrag von petias im Thema Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!

    Wählerwille und dialektisches Rauschen

    Was wir unter "Dialektik" verstehen geht auf Hegel (deutscher Philosoph 1770 - 1831) zurück. Sie meint einerseits den Diskurs, andererseits den Fortgang der (politischen) Welt. Einer These (Befund, wie etwas ist) wird eine Antithese (neue Entwicklung, Folgerung aus der These) gegenübergestellt. Im Diskurs ist die Antithese ein gedankliches Konstrukt. Bei der Beschreibung der Wirklichkeit eine neue Entwicklung. Aus den Antagonisten These und Antithese erfolgt die Synthese, die etwas Neues darstellt, das wichtige Aspekte aus These und Antithese synthetisiert. Die Fortentwicklung der Welt besteht demnach aus Aktion, Reaktion und neue Aktion, die die Lehren aus Aktion und Reaktion zieht.
    Diese Entwicklung verläuft allerdings nicht geradlinig. Häufig wird versucht, gefällt den Kennern der These die Antithese nicht, keine Synthese zu versuchen, sondern zur ursprünglichen These zurückzukehren. Man nennt das eine Regression. Der Versuch (möglich ist das nicht) die "guten alten Zeiten" wieder aufleben zu lassen.

    So einen Regressionsversuch erleben wir gerade. Da gibt es die Nationalstaaten und den Nationalstolz, der im letzten Jahrhundert zwei schreckliche Weltkriege verursacht hat und bis jetzt unzählig lokale Kriege. Das ist die These. Die Antithese darauf beruht auf dem Versuch, die Nationalgrenzen zu überwinden und internationale Strukturen zu schaffen, im Denken und Handeln, die letztlich Kriege und nationale Befindlichkeiten überwinden. Das erfordert die Menschen und ihre Staatsgebilde als gleichwertig zu betrachten, denn eine friedliche und zukunftsfähige Koexistenz funktioniert nur zwischen gleichen Partnern mit gleichen Rechten und einem gleich großen Stück vom Kuchen.

    Der Versuch diese Antithese umzusetzen ist nicht sehr gut gelungen. Globalisierung, weltweiter Handel, internationale Märkte für Waren und Arbeiter haben viele sehr reich gemacht, aber nicht allen gleichermaßen genützt. Die Grenzen der Ökosysteme für den Abfall des Überflusses Weniger, und der Umstand, dass alle diesen Lebensstil anstreben, die Grenzen des Wachstums was Rohstoffe und in Folge die Güterproduktion betrifft, führen zunehmend den eingeschlagenen Weg der Umsetzung der Antithese ad Absurdum. Wie also könnte eine Synthese aussehen?
    Man nimmt die internationalen Strukturen, Foren und Gremien und baut sie aus. Man analysiert die Probleme und akzeptiert, dass der Lebensstiel der Privilegierten nicht der künftige Lebensstil aller sein kann und zieht daraus Konsequenzen. Man synthetisiert lokalen Nationalismus und Globalisierung zur Glokalisierung. Bescheidenes lokales Leben geschützt von globalen Strukturen.

    Aber für diese These gibt es noch kaum Vordenker, geschweige denn Vorhandler. In den Köpfen von geschätzt bereits einem Drittel der europäischen Bevölkerung nimmt der Versuch einer Regression Gestalt an. Fremdenfeindlichkeit und Nationalstolz - das eigene Land zuerst - wir sind besser als die anderen uns gebührt das Meiste, die Anderen sollen sehen wo sie bleiben oder sich von uns beherrschen lassen, sind die Lösungen, die geschickte Manipulatoren in die beschränkten Hirne zaubern.

    Der Wahlbürger wird zum Wutbürger und will die "unfähigen Politiker" abstrafen. Das funktioniert noch auch in beide Richtungen (links - rechts).
    So wählen die Briten die gemäßigt rechten Tories ab und geben der gemäßigt linken Labor Partei eine Chance. Sie sind nicht mehr sicher, ob der Entschluss aus nationalen Vorteilsgründen aus der EU auszutreten so eine gute Idee war. Zumindest sind die vollmundigen Versprechungen der Brexit- Verfechter bislang nicht eingetroffen. Also hofft man auf die Versprechungen der Labor - Politiker, die immerhin 14 Jahre lang nicht regiert haben. Natürlich werden die nicht liefern können, denn das Problem liegt viel tiefer. Da lauert schon Nigel Farage mit seiner Reform UK, die zwar stark zugelegt hat, aber noch nicht den Durchbruch erzielen konnte. Und Farage war der extremste Brexit Verfechter. Aber liefert Labor nicht, worauf man wetten kann, steht er schon bereit. Schließlich sei der Brexit nur nicht konsequent genug umgesetzt worden, verkündet er.

    In Deutschland sieht es ähnlich aus. Da wird die CDU nach 16 Jahren Regierung von einer Dreierkoalition abgelöst, anders hätte es keine Mehrheit gegeben und versucht internationale Beschlüsse umzusetzen. Aber die "wir werden immer reicher und reicher" Phantasien - besonders im Osten - sind nicht einzulösen. Schon lebt die CDU als das kleinere Übel in der Wählergunst wieder auf und könnte zusammen mit dem BSW als Bollwerk gegen die erstarkende AfD bei den nächsten Wahlen Erfolg haben. Auf deren vorprogrammiertes Scheitern folgt dann die AfD. Höcke, deren heimlicher Führer, kommt dann aus der Deckung und übernimmt!

    Das Spiel kann auch mal wieder zurück schwappen, wie man in Polen und in England sieht. Aber das sind nur Zwischenschritte. Das Spiel geht solange weiter, bis es von einem überragenden Spieler beendet wird. Orban hat sich geschworen, nie wieder eine Wahl zu verlieren und baut Ungarn entsprechend um. Jetzt wedelt der Schwanz sogar mit dem Hund Europa beim Besuch bei Putin.
    Die Illiberalen Demokratien sind auf dem Vormarsch. Trend: Autokraten mit demokratischer Fassade. Der bedient man sich durch gelenkte Wahlen sogar in Russland und in China.

    Das Bollwerk und der Führer der westliche demokratischen Welt verkommt gerade zur Lachnummer. Ein seniler Greis mit Altersstarrsinn tritt gegen einen Kriminellen an, der daraus noch nicht mal ein Hehl macht. "Ich kann jemanden auf offener Straß erschießen, wenn ich wollte, es würde mir nicht schaden", verkündet er prahlerisch und er hat recht. Der oberste Gerichtshof, ausgestattet mit einigen seiner Richter, gibt ihm weitgehende Immunität. Zaubern die Demokraten nicht noch in letzter Minute eine charismatische Führerpersönlichkeit aus dem Hut, hat Trump Zeit, die ohnehin nicht sehr gelungenen Demokratie in eine illiberale umzubauen. Die Abschaffung der Begrenzung von Amtszeiten sollte kein Problem sein. Putin und Xi Jinping haben es vorgemacht.

    Aber die Internationalen weil globalen Probleme nehmen zu. Der Klimawandel ist nichts, was sich von Autokraten per Dekret abschaffen ließe. Könnte es sein, dass die großen Konzerne mit Marktmacht und NOI (Nicht Organischer Intelligenz) das Zepter in die Hand nehmen und sich als die großen Retter aufspielen? Ob sie sich noch Politiker als Sprachpapageien halten werden? Oder wenigstens Menschen?

    Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!

  • Dies und das für jeden wasDatum30.06.2024 20:10
    Foren-Beitrag von petias im Thema Dies und das für jeden was

    Geli's Sommerfest


    Die Band spielt sich ein. Die Jahre zuvor war Franz an Gitarre, Mundharmonika und Gesang dabei gewesen. Der konnte diesmal nicht. Die Geli hat Musikerkollegen von ihrer gemeinsamen Zeit in Leipzig vor 40 Jahren aufgetrieben. Die hatten die ganze Zeit über weiter zusammen gespielt. Dazu kamen noch weitere Musiker. Insgesamt 5 Profis spielten mit ihr zusammen. Das hatte noch einen Vorteil. Sie durfte auch Schlager aus ihrer Jugend singen. Franz hatte das nie mitgemacht!
    Gelis Sohn Philipp am Bratrost.
    Noch sind nicht viele Gäste da.




    also gibt es Zeit die Parallelveranstaltung zu besuchen. Gelis Fest fällt fast immer in die Zeit der Steinheider Kermes.




    Geli singt glücklich alle ihre Lieblingslieder begleitet von 5 (Semi-)Profimusikern!


    In einem Schuppen gleich neben der Bühne - noch eine Parallelveranstaltung. Deutschland müht sich gegen Dänemark!





    am Tag danach sehe ich, dass noch 10 kleine Äpfelein im Regal liegen. Die werden es noch ein paar Tage in den Juli hinein schaffen. Das ist Rekord. Meist hielten die Kollegen nur bis Ostern.

  • GedichteDatum29.06.2024 10:55
    Foren-Beitrag von petias im Thema Gedichte

    Willkommen im Kreis der Greise - der Geli zum 70. Geburtstag

    Früher in den guten Jahren,
    die lange schon vergangen sind,
    als wir noch klein und Kinder waren,
    ach – wie schnell die Zeit verrinnt!

    Da galten Alte noch als weise,
    durch manche Krise hart gestählt,
    man wurde Mitglied in dem Kreise,
    sobald man 70 Lenze zählt!

    In diesem Sinne heiß‘ ich Dich
    im Kreis der Greise jetzt willkommen!
    Das Alter ist nicht schlecht an sich,
    scheint Vielen zu bekommen.

    Doch eines lässt sich nicht vermeiden -
    das häuft sich, wenn wir älter sind,
    dass wir so manch‘ Verlust erleiden -
    der Tod so manchen Freund uns nimmt.

    Das haut beim Lebenspartner rein,
    wie schmerzlich Du erfahren hast.
    Auch Tiere können Freunde sein,
    auch deren Tod ist schwere Last.

    Zum zweiten Mal in kurzer Frist -
    der Krebs schlägt unerbittlich zu -
    Dein Lieblingshund gestorben ist,
    reißt auf ein Loch – gibt falsche Ruh!

    Doch mit ein Bisschen Glück -
    schwarz muss er sein, Briard und Mann -
    kehrt Hundebellen bald zurück,
    ein Welpe sehr verzaubern kann!

    Doch so ein Rassehund ist teuer,
    die Frankreichreise, die fällt aus,
    doch für das süße Ungeheuer,
    bleibst Du gerne mal Zuhaus!

    Es kommt das muntere Welpen-Treiben
    schon bald in Deine Welt zurück,
    musst länger nicht alleine bleiben,
    sind auferstanden Freud‘ und Glück!

    Ich gönn' Dir das und Vieles mehr,
    doch gibt’s da eine Sache.
    Bei der wird mir das Herz so schwer,
    verhindert, dass ich lache.

    Ein jeder wähle, wie er will,
    denn NOCH gibt’s freie Wahlen,
    jedoch ich ahne bang und still,
    bald schon geht’s ans Bezahlen!

    Die alten Teufel auferstehen,
    grölen schon ihre Lieder:
    Was war, das war, könnt ihr’s nicht sehen?
    Was war kommt niemals wieder!

    Doch vielleicht, ich hoffe es leise:
    Im Kreis der Greise wird man weise!

  • Dies und das für jeden wasDatum27.06.2024 00:12
    Foren-Beitrag von petias im Thema Dies und das für jeden was

    Zitat von Gast im Beitrag #339
    Kommt darauf an, was Du erreichen willst.


    Die Gedanken, die mir beim Anblick solcher Bilder durch den Kopf schießen sind weniger "Wie kann ich das ganze Dach frei von Bewuchs halten", etwa durch ein verzinktes Firstblech sondern mehr "Was hat die Auswahl von Baumaterialeien für ungeahnte und ungewollte Nebenwirkungen!"

    Ich finde bewachsene Dächer schön und praktisch. Auch welche, die eine Erdschicht drauf haben und mit Gras bewachsen sind. Hinsichtlich Hagel und Wärme- und Kälte-Schutz ist das von Vorteil. Aber die wasserdichte und wurzeldichte Schicht darunter besteht in der Regel aus problematische Materialien. Das gilt auch für die Folien in Teichen, eine langfristige Plastik und Mikroplastik Belastung, obwohl Gartenteiche ein wertvolles Biotop sein können. Wirkungen und Nebenwirkungen, gute Absichten und bedauerliche Kollateralschäden liegen immer sehr nah beieinander.

    Oft ist das Gegenteil von gut, gut gemeint!

    Das Regenwasser, das die Zinkbleche berührt, reichert sich offensichtlich mit Giften an, die mit dem aufgefangenem Regenwasser auch - wenn auch hoch verdünnt - in das bewässerte Gemüse gelangen.

  • Dies und das für jeden wasDatum26.06.2024 08:07
    Foren-Beitrag von petias im Thema Dies und das für jeden was

    Die 2. Charge Heu dieses Jahr geborgen

    Zur Zeit bin ich auf mich alleine gestellt, der Christian ist zum Heimatbesuch in Hamburg. Die 10 Big-Bags gut gestopft voll mit Heu sind durchaus eine Herausforderung. Das Mähen mit dem Kreiselmäher geht flott. Das Wenden ist schon etwas anstrengender in der Hitze. Das Bergen am dritten Tag - zusammen rechen, ins den Sack stopfen, zur Scheune hinunter ziehen, ausleeren, das Ganze mal 10 ist schon eine kleine Herausforderung. Währenddessen schreien die Gemüsepflanzen - wegen der Schnecken ohne Bodenbedeckung - nach Wasser. Bis ich (mit dem in der Sonne erwärmten Duschsack) geduscht hatte, war es kurz vor 22 Uhr. Ich habe gut geschlafen!




    der ganze Haufen in diesen Sack?


    gut gestopft ist halb gewonnen!


    "Da strömet herbei die unendliche Gabe. Es füllt sich der Speicher mit köstlicher Habe," - aus Schillers Glockengießerlied!




    nur so nebenbei: ein verzinktes Dachfenster verändert das Regenwasser derart, dass es den Bewuchs des Daches abtötet. Ich hab es oft gesehen. Konsequenzen habe ich noch keine daraus gezogen. Was wären die denn?

  • Leseempfehlung zu gegebenem AnlassDatum24.06.2024 07:43
    Foren-Beitrag von petias im Thema Leseempfehlung zu gegebenem Anlass

    Johannistag - 2024

    Ein wunderschöner Sonnentag, dieser Johannistag 24. Gestern hatte ich so 1000 m² Wiese gemäht. Die gilt es weiter mit Hilfe von Sonne und Rechen in Heu zu verwandeln. Hält der Tag, was der Morgen verspricht, kann ich es heute Abend bereits zum Teil einbringen.
    Die Geli (70) und der Frank (81) haben Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch! Dem Frank bringe ich noch gleich sein Geschenk runter. Die Geli bekommt ihres und ein Gedicht zu ihrem Fest am Samstag. Ich werde berichten.

    Zur Erinnerung:
    Johannistag
    Glühwürmchen Nacht
    Der Geli zum Geburtstag
    Die Angelika wird 69
    Dem lieben Frank zum 80. Geburtstag

  • Dies und das für jeden wasDatum23.06.2024 08:57
    Foren-Beitrag von petias im Thema Dies und das für jeden was

    Antenne Thüringen Party in Lichte

    Antenne Thüringen Party Tour:
    Orte können sich beim Sender Bewerben. Dabei muss die Infrastruktur für die Durchführung der Party nachgewiesen werden. (Platz, Strom und Wasser, Toiletten, Parkplätze, Zufahrt)

    Aus den Bewerbern werden vom Sender 12 ausgesucht. Die werden den Hörern vorgestellt. Die Hörer stimmen ab.

    Es gab 6 Bewerber für 3 Partys die der Radiosender aus Werbegründen auch diese Jahr wieder veranstaltet hat.

    Diese 6 Orte waren ausgewählt worden:

    LICHTE, RANIS, VOIGTSTEDT, HERINGEN/ HELME, OEPFERSHAUSEN, TREFFURT

    Jeweils 2 der Orte bekommen eine Aufgabe. Der Gewinner bekommt eine Party.

    Die erste Party ging an Heringen an der Helme
    Die zweite Party ging nach Voigtstedt bei Artern
    die dritte Party ging nach Lichte

    Zu den Bedingungen:
    Der Gewinner tritt als Veranstaltung auf, d.h. er ist zuständig für:
    - Anmeldung der Veranstaltung bei allen behördlichen Institutionen, inklusive der Bereitstellung notwendiger Genehmigungen zur Durchführung der Veranstaltung
    - Sicherheits-/ Hygienekonzept für den Veranstaltungsort
    - Bauliche Absicherung des Veranstaltungsgeländes sowie des Bühnenbereiches
    - Der Veranstalter trägt die Kosten für Strom, Wasser und Abwasser sowie die Beseitigung von Verunreinigungen
    - Der Veranstalter trägt die Kosten für ausreichende Sanitäter sowie anteilig für die Absicherung durch geschultes Security-Personal (50:50)


    Dafür kümmert sich der Sender um:
    - Bühne-/ Licht- und Tontechnik
    - Staatlich geprüftes Fachpersonal
    - Versorgungsstände für das Veranstaltungsgelände
    - Bühnenprogramm mit den ANTENNE THÜRINGEN Moderatoren, den ANTENNE THÜRINGEN Allstars, DJ‘s und namenhaften Live-Acts (diese gibt ANTENNE THÜRINGEN im weiteren Verlauf bekannt)
    - Bewerbung der Veranstaltung im Vorfeld über das Programm und die Social-Media-Kanäle von ANTENNE THÜRINGEN
    - Bereitstellung einer Präsentationsfläche für Vereine, Projekte, eigene Initiativen
    - Anteilig die Absicherung durch geschultes Security-Personal (50:50)
    - Medienwirksame Präsentation der entsprechenden Gemeinden und Ansprechpartner


    Lichte stand im Duell gegen Ranis.
    Die Aufgabe für beide gleich:
    Organisiert so viele Tische wie möglich, die am Finaltag aneinandergereiht und zu einer langen Tafel aufgebaut werden. Welcher Ort die längere Tischtafel aufgebaut hat, bekommt die ANTENNE THÜRINGEN Party Tour. Die einzelnen Tische müssen direkt aneinandergestellt werden. Die Tische müssen eine Mindesthöhe von 70 Zentimetern haben. An jedem Tisch müssen mindestens 2 Stühle stehen. Die maximale Länge eines einzelnen Tisches beträgt 220cm. Biertische sind mit den Längenmaßen bis 220cm sind erlaubt. Eine Bierbank zählt als ein Stuhl. Auf jedem Tisch muss eine Tischdecke ausgelegt sein. Außerdem soll an jedem Tisch 2x Teller und Besteck bereitgestellt werden. Auf jedem Tisch muss sich zusätzlich ein Dekorationselement befinden z.B. Vase, Kerze, Windlicht etc.

    Ergebnis:
    Ranis Tischtafel war am Ende 2,4 Kilometer lang, Lichte hat einen Kilometer mehr geschafft und hatte am Ende 3,4 Kilometer. Ein Weltrekord! Die längste Tafel der Welt war 3,19 km lang. Die wurde 2019 in Kairo in Ägypten aufgestellt und ist damit offizieller Guiness Welt-Rekord-Halter. Wir haben den Weltrekord geknackt!
    Allerdings würde der Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde der Gemeinde 10000 Euro kosten, was sie sich nicht auch noch leisten kann.



    Unterm Strich ist die Ehre der Durchführung der Werbeveranstaltung des Senders doch recht teuer! Saßen in den Teams der Verlierer nur die besseren Rechner?


    Auf der Webseite des Senders heißt es unter Anderem:

    Wir kommen zu euch nach Hause. Und wir kommen nicht allein!
    Wir bringen mit:

    Eine fette Bühne

    Bier & Bratwürste

    Unsere ANTENNE THÜRINGEN Allstars

    DJ Antoine, Riku Rajamaa von Sunrise Avenue, ASDIS oder Isaak, unsere ESC-Legende

    Wir kümmern uns um alles: Geile Live-Acts, Bratwurstbude, Bierstand und eine richtig fette Party! Euer Job: Einfach nur da sein, mit uns feiern und Spaß haben! Die Party steht, es ist alles organisiert.


    Das war offensichtlich etwas missverständlich. Die meisten hatten das so verstanden, dass, wie die anderen angekündigten Leistungen, Bier und Bratwürste ebenfalls kostenlos wären. Ich auch. Nun, für mich hätte das keinen Unterscheid gemacht, weil ich Bier auch dann nicht trinke und Würste auch dann nicht esse, wenn alles kostenlos ist.
    Aber die meisten meiner Bekannten hatten das auch so gesehen. Einer wollte am Verkaufsstand schon gehen und es wurde ihm nachgerufen, dass er vergessen hätte zu zahlen. Andere hatten nicht viel Geld mitgenommen, in Erwartung, dass Speisen und Getränke kostenlos seien.
    Ich bin mir nicht sicher, ob die Veranstalter sich überlegt hatten ob es lukrativer ist, den Eindruck aufkommen zu lassen, es gäbe was umsonst und Viele mehr kommen oder das Risiko einzugehen, dass Manche versehentlich zu wenig Geld einstecken würden.
    Einige waren sehr enttäuscht und bleiben nicht lange! Die Musik war im Disco - Party - Style, also nicht jedermanns Sache und die Preise waren durchweg um mindestens 50 Prozent teurer, als man es von Festen gewohnt war, die der örtliche Kermse - Verein organisiert.
    Aber - da Thüringen-weit beworben, waren mehr Leute da als je zuvor.

    Antenne Thüringen Party Tour 2024


    Antenne Thüringen All-Stars


    ein 14 jähriger Nachwuchs DJ, der einen Preis gewonnen hatte.


    ASDIS aus Island, ein internationaler Star! ich kannte sie nicht. War aber ganz okay. Ob eine Sahnetorte für die leicht mollige Künstlerin das passende Geschenk ist?




    LaPaLu, LaPaLu, nur der Mond schaut zu.


    hoppla, wo kommt das Bild denn her? Ein Werk des örtlichen Holzschnitzers "Holz Eddy", der eine Sitzbank des Ortes mit einem Holz - Transporter - Lastzug verziert, mit Blick auf die Bundesstraße, wo diese Dinger oft im Minutentakt vorbeidonnern. Das Bild muss hier versehentlich reingeraten sein!

    Um 23 Uhr war ich wieder zuhause! Lange schallt die Disco noch: "Das Radio, es lebe hoch!

  • Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!Datum22.06.2024 12:58
    Foren-Beitrag von petias im Thema Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!

    Vollkaskoversicherung im Klimawandel

    Zitat von Gast im Beitrag #60
    Elementarschadenversicherung


    Die Eule - ich danke Dir dafür - hat ein interessantes Thema angeschnitten!
    Ich zahle für meine Elementarversicherung für das Wohnhaus des Lichthügels knapp 400 Euro im Jahr. Es wären dieses Jahr über 500 geworden, hätte ich nicht noch gerade rechtzeitig, durch eine Selbstbeteiligung im Schadensfall von 1000 Euro, die Prämie senken können. Ich bat den Berater mir eine Versicherung anzubieten, die nur im Schadensfall von über 20000 einspringt. Aber das war nicht möglich. Ich hatte nur die Option einer Zeitwertversicherung - die war überflüssig, weil mein Haus aufgrund seines Alters und seines Renovierungszustandes keinen rechnerischen Zeitwert mehr besitzt - und einer Neuwertversicherung, also was ein Haus in gleicher Ausstattung kosten würde, baute man es neu.

    Als Bruno und Christinas Haus abgebrannt ist, haben ihnen die meisten Bekannten und Verwandten Geld geschenkt. Viele haben - ich auch - geholfen: Bei der ersten Unterbringung, beim Einrichten der Notunterkunft, beim Neubau des Hauses.
    Das hat sich lange hingezogen, aber jetzt haben sie ein neues schönes Holzhaus und haben es - trotz der Aufregungen und der Umstände - gar nicht so schlecht getroffen.

    Bei Katastrophen, wie wir mittlerweile ein paar jedes Jahr erleiden, Tendenz steigend, werden die Betroffenen entschädigt. Das verläuft nicht immer ganz glatt und selten herrscht große Zufriedenheit, aber wer keine Versicherung hat, der kann auf die Zusicherung "unbürokratischer Hilfe" durch die Politiker bauen. Kanzler(in) in Gummistiefeln ist ein Bild, das nicht mehr wegzudenken ist aus dem Krisenmanagement.
    Wie selbstverständlich erwartet wird, dass alles Ungemach der betroffen Flussbewohner durch die Allgemeinheit aufgefangen wird, finde ich immer wieder erstaunlich.

    In solidarischen Gesellschaften helfen Nachbarn und Freunde in der Not. Im Wirtschaftsliberalismus gibt es Versicherungen, die sich gerne mal ums Zahlen drücken. Im Sozialstaat sollte dafür gesorgt werden, dass es ein rudimentäres Versicherungsmodell gibt, dessen Beiträge und Zahlungsbereitschaft staatlich kontrolliert werden, die sich aber auf das Wesentliche konzentriert und nicht die Gartenzwerge und den Großfernseher ersetzt.

    Wer dabei darauf besteht, am Fluss und im Überschwemmungsgebiet zu wohnen, der sollte beim Neubau darauf verpflichtet werden, sein neues Haus als Hausboot oder als Pfahlbau auszulegen.
    Ein Recht den Klimawandel zu verdammen und auf Ersatz durch ihn angerichteten Schaden zu bestehen sollte dem vorbehalten bleiben, der mindestens seit 30 Jahren so lebt, wie es für den Erhalt des "Status Quo" des Klimas erforderlich wäre.

    Ned, dass ma red, ma sagt ja blos!

  • Dies und das für jeden wasDatum17.06.2024 09:37
    Foren-Beitrag von petias im Thema Dies und das für jeden was

    Der Sonntag nach der Europawahl

    In den letzten Wochen war ich nicht auf Demos. Anderes, der Garten z.B., stand im Vordergrund. Die Europawahl brachte, zumindest in den "Neuen Bundesländern", was befürchtet wurde. Im Landkreis Sonneberg, in dem der Lichthügel liegt, hatten die AfD und das BSW zusammen fast 55 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten.

    Ganz Sonneberg ist von Totalitären besetzt! Ganz Sonneberg? Nein! Ein kleiner Haufen wackerer Demokraten ...


    Da kam uns diese Anzeige gerade recht. Drei wackere aus dem Ort beschlossen sich in die Höhle des Sumpfhuhns zu wagen. Es wurde eine Fahrt mit dem Auto beschlossen. Gut, meine beiden Begleiterinnen hatten kein Deutschlandticket und - es war keine Umweltdemo ...

    Da wir schon mal beschlossen hatten, in die Kreisstadt zu fahren, sollte der Nutzen erweitert und mit einem zweiten Ereignis verbunden werden.


    Ein Fitzelchen vom Ende des "Rockabilly Weekend" wollten wir noch erhaschen. Zu diesem Event begleitete uns noch eine weitere Dame, die sich nichts aus der Demo machte. Da würden die Bösen gegen die Bösen demonstrieren, meinte sie.

    Die Live - Bands hatten schon eingepackt. Musik gab es nur noch aus der Konserve. Die Verkaufsstände hatten noch geöffnet und einige der Attraktionen waren noch zu sehen, aber es herrschte bereits Aufbruchstimmung.





    Neben "vintage cars" und "Harley Davidson" Motorräder zu sehen, gab es auch "Peticoats" für 49,90 € zu kaufen. Wir trafen noch zwei bekannte Biker mit ihren Maschinen.

    Auf dem Weg zum Versammlungsort bummelten wir durch die Stadt.



    und fanden das eine oder andere lauschige Plätzchen.

    in einer Pizzeria aßen wir einen Salat. Der Betreiber war ein Bekannter. Er hatte ein paar Monate eine Dönerbude bei uns in Lichte betrieben. Als wir ihm erzählten, dass wir zur Demo hier wären, meinte er, dass die doch Montags seien.
    "Wir sind die von der anderen Seite!", klärten wir ihn auf. In Sonneberg (und anderswo) organisiert die AfD allmontaglich Demos gegen die Regierung in Anlehnung an die Montagsdemos, die die Wende begleitet hatten.

    um 17 Uhr ging es dann los.


    Die "Omas gegen Rechts" sind gleich in zwei Gruppen angereist. Eine aus der Landeshauptstadt Erfurt, die andere aus dem bayrischen Coburg.





    ein paar vom vielen AfD- Zitaten, die auf dem Platz gezeigt wurden. (Für die Lesbarkeit draufklicken)







    Es wurden Projekte vorgestellt. Zum Beispiel zieht ein Ehepaar durch die Kindergärten mit Marionetten und erzählt was über Demokratie.
    Leute wurden aufgefordert, auch demokratische Initiativen zu starten. Es können Gelder zur Unterstützung bewilligt werden. Sonnberg verfügt über einen Topf von 200000 Euro aus Bundesmitteln, zur Unterstützung demokratischer Aktionen und Initiativen.

    Der nette Polizist, der sich dezent im Hintergrund hielt, schätzte die Anzahl der Demonstranten auf 100. Das ist damit auch die offizielle Schätzung der Polizei, was der Realität sehr nahe kommen dürfte.

    Es war sonnig, warm und friedlich!

    Zuhause angekommen halfen wir noch bei der Vorbereitung eines örtlichen Events. Radio "Antenne Thüringen" führt derzeit einen Wettbewerb unter sich bewerbenden Thüringer Dörfern durch, bei dem man ein Fest für das ganze Dorf gewinnen kann. Lichte ist unter einigen Bewerbern in die Endausscheidung gekommen. Wer nun die Ausrichtung eines Dorffestes gewinnt, entscheidet sich am Mittwoch. Es muss eine Tafel aufgebaut werden, aus Tischen und Bänken (Biertischgarnituren) gedeckt mit weißen Tischtüchern, Tellern und Besteck. Welcher der beiden Finalisten die längste Tafel vorweisen kann, gewinnt den Wettbewerb. Lücken zwischen den Tischen oder nicht ordentlich gedeckte Tische führen zur Disqualifikation.
    Der Wettbewerb ist am Mittwoch. Aber das dorfweite Sammeln von Tischen, Decken und Geschirr bedarf eines Vorlaufs!

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